[11.05.2008] Vorbereitungen IIb)

AW: Vorbereitungen IIb)

"Guten Abend, sagt man das bei Ihnen nicht mehr? Ich bin Hergül und mir ist bekannt das Sie heute hier vorsprechen wollen. Natürlich..."

Neben ihm begann eine der drei Schönheiten damit, sich lasziv an ihn zu schmiegen und ihre Hände frech auf Entdeckungfstour zu schicken. Die anderen beiden massierten sanft die Schultern und den Rücken des Mannes. Dieser zeigte kaum Reaktion darauf, sondern fixierte Hal mit seinem Blick.

"Ich bin kein Freund langer reden. Also erklär mir einfach mal, warum ich ausgerechnet dich brauchen sollte?"
 
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"Also gut. Wie ich bereits sagte, schickt mich der Clan aus Hamburg. Ich dachte, Sie könnten meine Fähigkeiten bei Ihren Problemen mit den anderen Banden gut gebrauchen. Meine Arbeitsfelder sind Diebstahl und Einbruch, aber ich kann auch Raub, Erpressung und auf besonderen Wunsch auch Körperverletzung. Und das mache ich seit etwa 30 Jahren und zwar ohne Beschwerden, wenn man von den Opfern mal absieht... Und weil es meinen Clan hier nicht gibt und ich halt nicht einrosten möchte, habe ich mir den ausgesucht, der die ähnlichste "Geschäftskultur" hat."
 
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"Die Sache ist leicht! Du musst jemanden umlegen! Ist mir egal wen, aber du musst es uns ankündigen und an der Planung beteiligen. Dann gehörst du zur Familie! Weißt du, ich bin der Überzeugung dass es einer Gemeinschaft wie der unseren einfach gut tut, wenn jeder einen kleinen schmutzigen Beweis gegen den ein oder anderen in der Hand hat. Nach dem Motto, piss mir nicht ans Bein, dann piss ich auch dir nicht auf den Fuß. Natürlich bin ich als Boss der einzige der alle Beweise in Händen hält. Verstehst du? Jetzt gleich zu Angfang haben wir alle dann etwas gegen dich in der Hand. Aber du kannst dich beweisen und heranwachsen und irgendwann, bist du ein fester Teil des Ganzen. Wenn du das willst und wenn du gut bist!"

Moishe lächelte düster.

"Versuch jemanden zu finden zu dem du kein Motiv hast. Deinen Bäcker, den Postmann, die Schlampe die dir immer im Bus gegenübersitzt und die dich so von oben herab anstarrt. Scheiß egal! Aber es muss in Zwei Tagen erledigt sein! Und vergiss nicht mich vorher zu informieren."

Eine der drei Gespielinnen kicherte leise.
Hal konnte nicht sehen welche es war...

"Einverstanden?"
 
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Hal schluckte schwer und vernehmbar.

Ein Mord mit Gorillas als Zeugen... Und das in zwei Tagen... Da muß ich wohl einen 'Kollegen um einen Gefallen bitten, wenn die keinen Kopf oder so haben wollen...

"Nur noch ein paar Fragen: Wird Handwerkszeug gestellt ? Ich habe keine Schußwaffe oder anderen Kram, um Leute zu killen und so gut bin ich mit dem Messer nicht... Wollen Sie ein Andenken oder nicht ? Und wie kann ich Sie verständigen ?"

Telefonnummer, kein Andenken und gestellte Waffe, das wäre das beste...
 
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"Aber natürlich!"

Hergül nickte zufrieden als kein Wort des Widerspruchs kam. Anscheinend war der Frischling hier durchaus zu gebrauchen.
Die Zeit würde zeigen, ob er mit dieser Vermutung richtig lag. Aber es war schon einmal ein guter Anfang. Die Organisation
konnte engagiertes Jungblut wahrlich gut gebrauchen.

"Was benötigen Sie? Einen Revolver? Oder bevorzugen Sie Pistolen? Wir haben ein paar vorzügliche russische Modelle!"

Nach der Antwort dazu erklärte der Boss die Fakten.

"Sie sagen uns wer dran glauben soll, wie und womit Sie ihn umlegen. Dann ziehen Sie die Sache durch. Anschließend beseitigen meine Männer alle möglichen Spuren. Spätestens dann haben wir die Andenken die wir brauchen. Und auch die Beweise dafür dass Sie es waren der den Job erledigt haben! Damit ist die Sache wasserdicht! Die Bullen werden Ihnen also nicht auf die Spur kommen. Zumindest nicht solange Sie der Organisation treu ergeben bleiben. Nach dem Mord melden Sie sich bei mir und wir nehmen Sie in die Familie auf. Danach sind Sie nie wieder allein, wir sorgen für unsere Leute. Aber Sie werden uns auch nie wieder verlassen, dass ist Ihnen hoffentlich klar?"
 
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Wieder schluckte Hal schwer.

"Natürlich ist mir das klar. Das ist ja bei den Neapolitanern genauso, das sich um die leute gekümmert wird, so oder so, bis zum Ende das irdischen Lebens. Meine Treue ist der Organisation sicher, das wird Ihnen der Clan auch bestätigen können..."

Nach einer kurzen Gedankenpause fuhr er fort.

"Wenn sie nicht registriert bzw. zurückverfolgbar ist, nehme ich die russische Pistole. Darf ich die danach eigentlich behalten oder ist auch das ein Beweis ? Naja, das können wir auch später klären... Jedenfalls bräuchte ich noch Ihre Nummer und dann werde ich mich melden, sobald ich ein Opfer habe..."

Die machen den Dreck weg, das ist schlecht... Das heißt, ich muß wirklich jemanden umlegen und kann keinen Sauger bitten, das Opfer zu spielen... Schlecht, schlecht...
 
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"Sie ist nicht zurückverfolgbar solange niemand an Ihrer Loyalität zweifeln muss! Wegen mir können Sie die Waffe behalten, vielleicht eignet sie sich ja als Andenken?"

Der Mafioso schnippte mit den Fingern und deutete auf Hal. Sofort setzte sich einer der beiden Leibwächter in Bewegung und trat auf den Neuling zu. Ein kaltes Lächeln umspielte seine Lippen, dann griff der Gorilla in die Innentasche seines Jacketts und zauberte eine Visitenkarte hervor.

"Auswendig lernen und vernichten, klaro?"

Mehr sagte der Mann nicht. Stumm kehrte er an seinen angestammten Platz zurück und beschränkte sich fortan wieder darauf, böse dreinzuschauen.
Stattdessen wandte sich Hergül wieder an seinen Gast.

"Das soll es für den Anfang gewesen sein. Die Waffe wird Ihnen am Eingang überreicht, wenn Sie wollen!? Ich wünsche gutes Gelingen und bin aufrichtig gespannt, wie Sie sich machen werden!"
 
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Nach einigem Winden stellte hal doch doch die Frage, die ihm anscheinend die ganze Zeit auf der zunge gelegen hatte.

"Das ist klar, aber eine Frage hätte ich da noch, nur für den Fall... Angenommen, ich habe Pech und es gibt Zeugen, kümmern Ihre Leute sich auch um die ? Nicht, daß ich jetzt absichtlich Leute dazu einlade, aber könnte doch vorkommen... Ich meine, ich bin eigentlich nicht der Typ zum Killen von Leuten..."
 
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"Niemand hat gesagt das es leicht wird, mein Freund! Und wir sind hier keine Hilfsorganisation. Ich würde vorschlagen, dass Sie sich bei der Auswahl Ihres Opfers und bei der Durchführung genügend Mühe geben. Sehen Sie meine kleine Bitte als eine art Herausforderung und als Test Ihrer Fähigkeiten. Sollte es dabei zu versehentlichen Zeugen oder anderen unangenehmen Problemen kommen, sind Sie offensichtlich nicht der Richtige für meine Organisation. Wissen Sie, mein Freund. Meine Männer handeln wenn ich Ihnen etwas befehle. Und sie handeln selbständig und effektiv. Wo kämen wir hin, wenn ich ständig hinter meinen Leuten aufräumen müsste?"

Hergül lachte dreckig.

"Nein, Freund! Wenn Sie scheitern, sind Sie offensichtlich unfähig! Und wenn Sie unfähig sind kann ich Sie nicht brauchen. Das einzige um das sich dann noch gekümmert werden muss, sind Sie. Und glauben Sie mir, das wollen Sie nicht. Wir sind keine spaghettiefressenden Italiener die ihren Kunden Schuhe aus Beton anziehen. Das hier ist die kalte, grausame Wirklichkeit und in der entledigt man sich seiner Probleme auf eine Art die anderen ...deutlich zeigt das Versager und Großmäuler keinen Platz in meinen Reihen haben..."

Das Wort 'deutlich' war in einem Tonfall gesprochen, der sehr deutlich unterstrich das Folter wohl das Beste war das einem im Falle eines Versagens widerfahren konnte.

"Ich schlage vor Sie haben Erfolg! Beeindrucken Sie mich und Ihnen steht eine Karriere bevor die Sie sich in Ihren kühnsten Träumen nicht vorgestellt haben!"
 
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Nach diesen Worten schluckte Hal wieder.

Offensichtlich wird das schwerer, als ich dachte... Mit etwas Glück lassen die auch vorher erlegte Leute zu... Fragen kostet ja nichts...
"Na gut, dann gebe ich mein Bestes... Nur mal rein als Gedankenspiel: Zählt es auch, wenn ich erst umpuste und dann Bescheid sage oder muß ich mir dann ein neues Ziel suchen ?"

Bitte, hoffentlich zählt das, hoffentlich...
 
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"Sie hören nicht zu, mein Freund! Ich sagte bereits das Sie sich vorher ein Opfer wählen und uns dann bescheid geben damit wir prüfen können um wen es sich handelt. In unserem Geschäft gibt es so einige die sich absichtlich ein schwer zu knackendes Opfer suchen, gut bewachte Ziele, verhasste Konkurrenten, Spitzel, Bullen, Staatsanwälte. Sie verstehen sicher worauf ich hinaus will!? Ich gebe Ihnen die Möglichkeit mir eine Visitenkarte ihres Könnens zu präsentieren, Hal. Sagen Sie mit jetzt bitte nicht, dass meine Hoffnungen zu hoch gegriffen waren."

Der Blick des Mafioso wurde ernst.
Anscheinend kannten die drei Mädchen diesen Wesenzug und auch das was sich daraus entwickeln konnte, denn sie wichen angstvoll zurück.

"Wollen Sie mich bereits jetzt enttäuschen?"
 
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Hal wand sich förmlich wie ein Aal, man konnte förmlich spüren, daß er sich vor Hergül fürchtete.
"Nein, natürlich nicht... Ich dachte halt, ich frage mal nach, falls sowas vorkommt... Nicht, daß ich das absichtlich täte, aber sowas kommt halt vor... Wie könnte ich es wagen, Sie zu enttäuschen ?"
 
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"Nun gut, dann ist ja alles gesagt! Melden Sie sich wieder, wenn Sie die Vorbereitungen abgeschlossen haben. Ich muss zugeben, ich bin gespannt darauf, wie Sie sich schlagen werden."

Hergüls grinsen wurde gemein.

"Sie dürfen gehen! An der Tür bekommen Sie die Waffe und eine Kontaktadresse. Lernen Sie sie auswendig und dann vernichten Sie sie. Ihr Kontakt heißt Lola, alles weitere regeln Sie über diesen Weg. Und nur über diesen Weg, verstehen Sie? Sollte ich Sie vor Ihrer Aufnahme hier oder an einem anderen meiner Orte entdecken, verpasse ich ihnen ein Hirnbelüftung direkt über den Augenbrauen!"
 
Eine Hirnbelüftung... Unschön und ein sicherer Weg, mich aus dem Tagesgeschäft raus zu kriegen.

Wieder wand Hal sich. "Ja, natürlich. Zettel auswendig lernen und vernichten, keine Kontaktaufnahme auf anderen Wegen und kein Abstecher in Ihr Gebiet bis nach der Aufnahme. Verstanden und wird befolgt. Aber eine winzige Frage zu einem anderen Thema hätte ich noch. Machen Sie auch in Sprengstoff und Zündern ? Also so rein falls ich sowas mal bräuchte ?" Mit großer Mühe konnte Hal sich davon abhalten, zu salutieren oder Hergül mit 'Sir' zu titulieren. Er wandte sich ab und begab sich zum Ausgang.
 
"Der Waffenmarkt ist leider nicht in der Hand der Mafia. Die Kontrolle darüber obliegt einer Organsisation... oder Person... deren Kenntnis sich mir entzieht. Auf der Straße munkelt man, dass der gesamte Handel in dieser Beziehung seit einigen Tagen brach liegt. Trotzdem hat sich noch niemand darauf gestürzt und ihn an sich gerissen."

Hergül schien es nicht das Geringste auszumachen sein Unvermögen in dieser Beziehung auszudrücken. Besonders auch deswegen, weil es auch sonst niemandem in der Stadt möglich war. Der Handel mit Waffen war in Finstertal tabu, wer etwas anderes behauptete war ein mieser Lügner und hatte keinerlei Ahnung von den Strukturen dieser Stadt.

"Sprengstoffe sind nicht zu bekommen. Ich habe ein paar Handgranaten. Für Notfälle, Sie verstehen..."

Sollte Hal nichts dazu zu sagen haben, konnte er gehen.
Hergül würde sich offensichtlich nicht deutlicher verabschieden.
 
"Natürlich. Da ich nicht davon ausgehen kann, daß Sie die jemandem wie mir verkaufen, bleibt da noch eine letzte Frage, dann sind Sie mich wirklich los: Wenn ich mehr Munition für die Knarre bräuchte, an wen müßte ich mich da wenden ?" In Erwartung einer lautstarken Antwort zog Hal schon leicht den Kopf ein.
 
"Langsam bekomme ich Zweifel an deiner Tauglichkeit. Und du willst nicht das ich Zweifel bekomme, denn du hast schon mehr von mir und meiner Oranisation gesehen als gut für dich ist."

Hergül schrie nicht, aber seine Stimem bekam einen lauernden Unterton.

"Du sollst einen Menschen töten, keinen Scheiß Amoklauf hinlegen. Du bekommst eine Waffe und ein Magazin von mir. Das muss reichen und nun verpiss dich! Gehst du mir nur noch einmal mit einer deiner schwachsinnigen Fragen auf den Senkel bekommst du derart viel Munition verpasst, das er dir schwer fallen wird zu schwimmen. Haben wir uns verstanden?"

Ein gemeines Lächeln umspielte die Lippen des Mafioso.

"Da du denkst, das du das recht hättest mir die Zeit zu stehlen, werde ich das gleiche bei dir veranstalten. Du hast achtundvierzig Stunden. Ab... jetzt!"

Ein Blick auf die teure Cartier folgte...
 
Arschloch... Nur weil ich mal nachfrage, stehle ich ihm gleich Zeit ? Ich glaube, ich hätte mir das mit der Familienanbindung besser überlegen sollen...

Hal sah Hergül direkt an, ein leichter Anflug von Zorn war auf seinem Gesicht sichtbar.
"Vollkommen. Ich möchte Ihnen nicht noch mehr Zeit stehlen. Guten Abend."

Mehr als nur ein wenig beleidigt wandte Hal sich zur Tür und ging hinaus
 
Hinter der Tür erwartete Hal einer der stämmigen BodyGuards.

"Ich soll dir das geben!"

Er hielt eine Pistole der Marke Makarov Baikal und fünf einhundert Euro Scheine hoch.

"Das Magazin ist voll geladen. Du hast acht Schuß. Die Waffe ist perfekt auf Fleck eingeschossen und in einwandfreiem Zustand. Such dir dein Ziel und dann melde dich bei Lola. Du findest sie auf dem Strich, sie ist eines der Mädchen. Blond, stets einen roten Schal um den Hals. Leicht zu finden."

Leise fügte er hinzu.

"Wenn ich dir einen Tipp geben darf. Verärgere die Lady nicht, sie mag ne miese Nutte sein, zählt aber auch zu den besten Killern der Famile. Du kennst den Weg hinaus? Viel Erfolg!"
 

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Klingt ganz leicht, fast wie im Supermarkt: Ware auswählen, Kassenpersonal rufen, bezahlen, fertig... Aber wir reden hier über Mord... Worauf habe ich mich da nur eingelassen ? Ach, jetzt ist es auch zu spät. Lieber irgendeine armes Schwein als ich. Wenn ich das nicht hinkriege, legt der mich doch auf eine Art um, die ich nicht überstehe... Vielleicht hatte der Pfarrer damals im Knast recht und Verbrechen bringt nichts...

Mit einem leicht verunglückten Grinsen und leicht zitternder Hand nahm Hal die Pistole entgegen. "Danke, Kumpel, kann ich brauchen..."

Mit gesenkter Stimme fuhr er fort. "Zwei Fragen, wenn ich darf. Wofür ist die Kohle und wie mies ist die Nutte genau ?"
 
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