Rezension Worlds of Cthulhu 3 [B!-Rezi]

starwarschef

Cthulhu(s)Master
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Worlds of Cthulhu 3


Cthulhu Magazin (englisch)


Auch die dritte Ausgabe der Worlds of Cthulhu enthält 132 Seiten Abenteuer, Hintergrund und weiteres Material für verschiedene Cthulhu-Settings.

Im Gegensatz zu den ersten beiden Ausgaben ist der Anteil der reinen (deutschen) Übersetzungen aber stark zurückgegangen und es ist somit auch Material und Abenteuer amerikanischer Autoren enthalten.
Leider offenbart sich mit der Nummer 3 auch, dass die ursprünglich geplante Erscheinungsweise zweimal pro Jahr nicht eingehalten werden kann.
Außerdem hat es mit dieser Ausgabe zwei Umstellungen gegeben:
- Keith Herber ist als Chefredakteur ausgeschieden;
- Mike Mearls (zuständig für die The Twenty Sides of Terror ist ebenfalls nicht mehr mit seiner Kolumne zum Cthulhu d20 vertreten.

Aber nun zum Inhalt im Einzelnen:
Auf den ersten 14 Seiten finden wir ein Abenteuer zu Dark Ages mit dem Titel Malevolence. Das Abenteuer ist recht geradlinig, gibt aber gerade für Einsteiger einen guten Einblick in die Welt des mittelalterliche Cthulhu. Spielbar dürfte es 3 bis 4 Stunden sein und ist auch als Con-Abenteuer gedacht, wobei mir persönlich dann die vorgefertigten Charaktere fehlen.

Anschließend haben wir einen Artikel über die mittelalterliche Bibliothek des House of Wisdoms in Bagdhad. Vorgestellt wird dabei die Bibliothek, der neue Beruf des Übersetzers, eine äußerst knappe Beschreibung von Bagdhad ist ebenso dabei wie ein paar Abenteuerideen.

Das Now-Abenteuer Sufficient unto the day ist immer noch keine Übersetzung und für mich das Beste an der Worlds of Cthulhu 3. Ein ehemaliger amerikanischer CIA-Agent hat den Verstand verloren und ist in Plymouth verschwunden. Aufgabe der Spieler ist es nun diesen zu finden. Das Bemerkenswerte ist nun, dass sich der Autor die Mühe gemacht hat, verschiedene Aufhänger für unterschiedliche Gruppen zu dem Abenteuer zu machen (PISCES/ MI 5, Delta Green/ CIA oder Zivilisten). Die Suche nach Mr. Sienkiewicz (dem Ex-CIA) ist natürlich nicht alles, Plymouth wird ein wenig beschrieben und auf einen Stadtteil mit netten Nachbarn näher eingegangen. Wer NSC-betonte Abenteuer mag, dem wird Sufficient unto the day gefallen.
Da es nach der Lösung des Abenteuers (egal wie) noch eine Menge offener Enden gibt, eignet es sich auch als Kampageneneinstieg für eine Now-Gruppe.

Disconnectia ist ein Artikel über den Gebrauch von Mobiltelefonen bei Cthulhu Now (der aber auch schon in der Cthulhoide Welten 11 erschienen ist (mit eine zwei Ergänzungen von Frank Heller). Die Hinweise sind aber sehr brauchbar und sowohl als Aufhänger für ein Abenteuer sowie als Stimmungselement ist ein Mobiltelefon für Cthulhu nutzbar.
„Stell dir vor, dein Handy klingelt und du hörst die Flötenmusik aus dem Zentrum des Universums...“

Nun kommt was kommen muss, die Übersetzung des deutschen Abenteuers. Der Goldene Skorpion ist zwar für das Western-Setting gedacht, aber auch leicht für die 1890er oder 1920er überarbeitbar. Prinzipiell kein schlechtes Abenteuer, ich finde nur die Zugehörigkeit zum Westernsetting nicht nachvollziehbar.
Im Abenteuer selbst geht es um eine Schatz, den es zu finden gibt. Einen Teil der Karte gab es schon im Abenteuer The Hunt for Kid Richter zu finden, wobei dies die einzige Verbindung der Abenteuer ist. Nachdem die verschiedenen Teile der Karte zusammengesetzt wurden (die der SL in verschiedenen anderen Abenteuern finden lassen kann (oder seinen Spieler gleicht in einem Stück zukommen lässt)), geht es nach New Mexico.
Durch die Vorgabe der Schatzkarte verläuft das Abenteuer äußerst geradlinig, aber dies wird durch die vielen Hintergrundinfos (und ausgearbeiteten Vorschläge zum alternativen Ende) wieder wettgemacht.
Wer auf der Suche nach einem Abenteuer ist, das Teil einer größeren Kampagne bilden kann, findet hier das richtige und auch der Jäger und Sammler von Ortsbeschreibung, Rätseln und Mythosartefakten findet hier ein reiches Repertoire.

The 13th Olympian gehört für mich zu den schwächeren Artikeln dieser Ausgabe und der Reihe Cults exposed. Zwar beginnt die Geschichte des Kults im antiken Griechenland, aber der plötzliche Sprung in die Gegenwart (der Kult ist für Now konzipiert) lässt eine Menge Ideen und Umsetzungsmöglichkeiten außer acht.

Liebhaber des Averoigne-Settings finden diesmal ein kleines Bestiarium, neue Zaubersprüche und Artefakte. Außerdem gibt Dan Harms eine kurzen Überblick über das Frankreich des 13. Jahrhunderts.

Little Slices of death ist eine neue Reihe, die mit Kurzabenteuern (spielbar in 1h), die Möglichkeit gibt, laufenden Kampagnen aufzulockern oder spontan mal etwas Cthulhu zu spielen (ohne größere Vorbereitung). In Dangereous Winds geht es um den Sohn eine Anthropologen und seinen Drachen, dabei sind in dem 3-seitigen Abenteuer genügend Infos enthalten, um es für einen längeren Abend entsprechend auszubauen.

Bei Professionally Speaking: geht es diesmal um den Debunker also den klassischen Zweifler, die Scully unter den cthulhoiden Investigatoren (ursprünglich in der Cthulhoide Welten 5 erschienen).

Als Spielleiterhilfe gibt es dann noch die Übersetzung von Aller Anfang ist schwer aus der Cthulhoiden Welten 4. Zwar wurde der Artikel von Dan Harms erweitert, trotzdem gibt es dabei für den deutschen Cthultisten nicht viel neues.

Die Directives from a Cell für das Delta Green Setting widmen sich diesmal dem katholischen Äquivalent zu Delta Green und ist vom Ansatz her mal was wirklich neues und nicht nur Kicking Ass for the Lord (so der Untertitel). Wenn es Cthulhu gibt, dann muss die Kirche die Menschen davor schützen aber nicht mit Magie sondern dem guten alten Bücher verbrennen.
Macht es gerade dann interessant, wenn die kirchlichen Agenten auf ihre weltlichen Brüder von Delta Green oder PISCES stoßen.

Und zum Abschluss darf die Seite aus dem Unspeakble Vault of Doom natürlich nicht fehlen.

FAZIT:
So kann ein internationales Cthulhu-Magazin aussehen, verschiedene Settings zu denen es Material gibt und keine bloßen Übersetzungen aus Deutschland!
Auch wenn im Seitenvergleich die in Deutschland bekannten und bereits erschienen Artikel wieder knapp die Hälfte des Magazins ausmachen, brauchen sich die amerikanischen Abenteuer und Artikel nicht hinter den deutschen verstecken :rolleyes:
Gerade die neue Serie für Kurzabententeuer (Little Slices of death) und die Directives from a Cell geben den Worlds of Cthulhu neben den Averoigne-Artikeln ein eigenständiges Gesicht und sind trotz ihrer jeweilgen Kürze (maximal drei Seiten pro Artikel) äußerst informativ und voller Ideen.Den Artikel im Blog lesen
 
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