Rezension Worlds of Cthulhu 1 [B!-Rezi]

starwarschef

Cthulhu(s)Master
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Worlds of Cthulhu 1


Dank einer großzügigen Spende an Rezi-Exemplaren von PEGASUS habe ich nun hier die englisch/ amerikanische Ausgaben der Cthulhoiden Welten vor mir liegen: Worlds of Cthulhu
Fangen wir mal mit der ersten Ausgabe an.

Das Cover ist identisch mit dem der deutschen CW 1, aber das wird doch nicht einfach nur eine Übersetzung des längst vergriffenen Originlas sein?! Wobei dies alleine aus Sammlergründen eine Investition wert sein könnte...

Schauen wir mal ins Inhaltsverzeichnis, da stehen einige Artikel und Abenteuer und die Übersicht ist auch praktisch, anhand von Kürzeln kann ich gleich ersehen, welcher Artikel zu welchem Setting gehört. Und da ist einiges abgedeckt: 1920er, Dark Ages/ Mittelalter, Now und Delta Green sowie einige allgemeine Artikel und sogar was zu d20-Cthulhu.

Im Vorwort oder besser in den Vorwörtern kommen gleich drei Leute zu Wort, Keith `the Doc´ Herber, Adam Crossingham (der Herausgeber von Black Seal) und natürlich der Vater der CW Frank Heller.
Der Anspruch den die drei setzen ist dabei relativ hoch, ein internationales Magazin für Cthulhu, bei dem alle möglichen Settings abgedeckt werden sollen.

Zum wirklichen Inhalt, den Artikeln und Abenteuer:

Das Abenteuer The Secret of Knossos ist eine Übersetzung aus der CW 5 und damit für deutsche Leser nicht unbekannt. Neben einem kurzen Artikel über die Griechenland in den 1920ern bietet es die dazugehörigen Handouts, neue Zaubersprüche und einen kleinen Crashkurs in Griechisch.
Das Abenteuer ist problemlos in jede laufende Kampagne einbaubar und bietet durch sein offenes Ende auch Möglichkeiten weiterer Abenteuer in der griechischen Ägäis.
Ein kurzes Interview mit dem Autor von Cthulhu Dark Ages schließt sich an, es folgen die Errata zu Cthulhu Dark Ages.
Ein weiteres Abenteuer The Vampire of Schwarzbrunn ist ein Abenteuer für das mittelalterliche Cthulhu und eine Übersetzung aus dem zweiten CW-Bioliothekband „Aus Äonen“.
Bisher nicht viel neues für deutsche Leser und Sammler...

Doch nun folgen ein paar Seiten neues Material für amerikanische und deutsch Cthultisten. On Gaming in Averoigne und Skills for Dark Ages: Averoigne bietet Hintergrundmaterial über das mittelalterliche Averoigne, zu dem Clark Ashton Smith einen Zyklus geschrieben hat (welcher aber bisher nicht ins deutsche übersetzt wurde).
Wer Interesse an diesem Setting für Cthulhu Dark Ages hat, wird hier mehr als fündig.

Project Pi ist ein Abenteuer für Cthulhu Now, das meiner Meinung nach zu den besten OneShots gehört. Auch dieses Abenteuer ist leider nur eine Übersetzung aus einem CW-Sonderband („Hinter den Schleiern“). Wer Aliens (den Film), Navy Seals, dicke Wummen, HighTech mag, wird damit sowohl als SL wie als Spieler einen Heidenspaß haben.
Auch wenn die Charaktere etwas überzogen sind und die Geradlinigkeit des Abenteuers für einige ein Problem darstellen könnte, waren die Gruppen mit denen ich es bisher gespielt habe, begeistert davon. Zumal die teilweise superheldenartigen Charaktere auch dunkle Geheimnisse in sich tragen, die im Spiel gut umgesetzt werden können.

Der Artikel Law & Lawlessness in the 1920s: Prohibition and Bootleggers ist ein gute Quelle zur Prohibition der1920er in den USA. Da aber Jan-Christoph Steines (von dem der ursprüngliche Artikel aus der CW 6 stammt) seine Infos teilweise aus dem Keeper´s Companion bezieht, könnten die amerikanische Leser etwas enttäuscht sein. Ansonsten ist es eine gute Zusammenfassung der Zeit mit entsprechen Informationen und Ideen zur Gestaltung einer Kampagne im Umfeld von Al Capone & Co.

Professionally Speaking: The Archaeologist beschreibt die Aufgaben und das Tun eines Archäologen in den 1920ern. Mittlerweile ist der Artikel auch in der CW 11 erschienen, so dass auch dieser Artikel dem deutschen Leser nicht unbekannt ist.
Out of Dark Realms in Between ist eine Übersetzung eines fiktiven Berichts von Wolfgang Schiemichen.
Und Cults Exposed! The Starry Wisdom Church ist ein Artikel über die Starry Wisdom-Sekte, bei dem auf 6 Seiten die Geschichte der Sekte zusammengefasst ist. Dazu gibt es die Spielwerte von Sektenmitgliedern, neue Zauber und Bücher. Leider ist auch diser Artikel mittlerweile in der CW 14 übersetzt worden.
In der Keeper´s Corner:[/I] erklärt Frank Heller, die „The Cthulhu Matrix“ und nennt Alternativen zum typischen Cthulhu-Einstieg („dein Onkel stirbt“, „ein Spieler erbt das Gaus der Tante“,...) und dem Wettbewerb zum Monster der Woche („Nein, heute sind es nicht die Tiefen Wesen, die euch in den Wahnsinn treiben, es sind die Mi-Go...“).
Bei den Directives from a Cell handelt es sich um eine Kolumne für Delta Green-Gruppen bei der in Ausgabe 1 die französische Geheimorganisation „Section Disparu“ zur Bekämpfung des Mythos-Schreckens vorgestellt wird.
Und unter dem doppeldeutigen Titel The Twenty Sides of Terror findet auch der d20-Cthultist einige neuen Sachen (alternative Charaktere und optionale Kampfregeln).
Abgerundet wird das ganze durch einen Dork Tower-Comic von John Kovalic, der dezidiert die Unterschiede zwischen Cthulhu Classic und Dark Ages erläutert...

FAZIT:
Für den amerikanischen Leser ist die erste Ausgabe der Worlds of Cthulhu ein wahre Fundgrube. Mit Ausnahme des Prohibitionsartikels ist das Material, das hier geboten wird alles neu.
Manko und Vorteil des Ganzen ist dabei die bunte Mischung des Materials für verschiedene Settings.
Schwerpunkt der ersten Ausgabe der Worlds of Cthulhu sind die Dark Ages.

Für den deutschen Cthultisten lohnt sich die WoC 1 weniger, da das Material bereits im Rahmen von CW-Veröffentlichungen erschienen ist. Fehlen einem aber die eine oder andere Ausgabe, ist die WoC eine günstige Alternative zu den eBayern an mittlerweile vergriffenes Material zu gelangen.Den Artikel im Blog lesen
 
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