Rezension Wolverine: Waffe X

Taysal

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Wolverine: Waffe X


Marvel Graphic Novel


Einer der beliebtesten und legendären Comichelden des Marveluniversums ist eindeutig Wolverine – ohne Kostüm auch bekannt als Logan. Dabei hat sich Wolverine im Laufe der Jahre mehrmals neu erfunden und auch sein Aussehen war der ein oder anderen Änderung unterworfen. Wer nun einen Blick auf den ursprünglichen Logan werfen möchte, der muss einige Jahrzehnte zurückreisen und landet irgendwann bei „Wolverine – Waffe X“.

Hier wird keinesfalls der Werdegang des sympathischen Schlägers und Brutalos aufgezeigt, sondern wie er zu eben jener Waffe X wurde, die ihn heute ausmacht. Denn ein Mutant war Logan schon immer, aber das Militär fing ihn ein, steckte Logan in ein Maschine und wertete ihn mit Adamantium auf. Ziel war es dadurch eine moderne und kontrollierbare Kampfmaschine zu bekommen. Kontrollierbar? Ja, genau das!

Gefangen in seinen Träumen und Schreckensvorstellungen, hinter einem Vorhang aus Realität und Illusion, versuchen skrupellose Wissenschaftler Logan zu ihrer Spielfigur zu machen. Das beinhaltet ein knallhartes Kampftraining, unermessliche Schmerzen, die Vernichtung seiner Selbst und eine Neukonditionierung. Dem steht vor allem Logans übernatürliche Konstitution und unglaubliche Regenerationsfähigkeit gegenüber.

Düster, mit hartem Strich und einer klassischen Kolorierung setzt Autor, Zeichner und Kolorist Barry Windsor-Smith seine Geschichte um. Kein Wunder, dass der Comic wie aus einem Guss wirkt, zeigt sich hier vor allem nur ein Mann für die Arbeit an „Wolverine – Waffe X“ verantwortlich. Mit unglaublich sicherer Hand setzt Windsor-Smith die Ereignisse um und zeigt äußerst eindringlich, wie brachial gegen Wolverines Verstand und Persönlichkeit vorgegangen wird – und wie brutal Wolverine zurückschlägt. Und der Comic ist äußerst brutal und somit blutig.

Wolverine ist kein Kuschelheld, er ist ein düsterer Geselle und war es schon, als andere Superhelden noch davon träumten. Barry Windsor-Smith – der unter anderem schon für Valiant und Dark Horse arbeitete – fängt diese Düsternis ein. Dabei verkommt Wolverine keineswegs zu einer reinen Killermaschine. Im Gegenteil. Windsor-Smith zeigt eindringlich das ganze Leid, das Logan ertragen muss, erklärt deutlich die Pein der unmenschlichen Experimente und zeigt auf, wer hier das tatsächliche Monster in Menschengestalt ist. Einfach gelungen und eine großartige Arbeit. Das ist wahre Comickunst.

Das deutsche Softcover kommt mit mehr als einhundertvierzig Seiten daher und wird der Geschichte vollkommen gerecht. Die Übersetzung ist gelungen und die Umsetzung weist keinen offensichtlichen Fehler auf. Als Bonus gibt es im Anhang noch die Cover der US-Originalausgaben, aus denen dieser Comicband zusammengestellt wurde. Ein weiteres Extra ist die Erinnerungssequenz, die zur Zeit der Handlung spielt und die Erlebnisse eines einfachen Soldaten wiedergibt, der Logan zufällig in die Quere kommt. Eine runde Sache.

„Wolverine – Waffe X“ ist ein gelungener Comic, der sehr eindringlich ist und eine wichtige Station in Wolverines Leben ansteuert. Empfehlenswert!

Panini Comics Softcover; 148 Seiten
Übersetzung: Reinhard Schweizer
Erschienen 04. 2009
ISBN 9783866078185
Comic, Comics, Manga, Anime bei PaniniComics.de
Barry Windsor-Smith: BWS Official Web Site Home Page and Main Menu

Diese Rezension erschien zum Zeitpunkt des Eintrags ebenfalls auf Taysal.net und Buchrezicenter.de.Den Artikel im Blog lesen
 
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