Wohin investiert ihr die meisten EPs?

Marco Visconte

Schattenstürmer
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13. Januar 2010
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Hallo erstmal,
also bei mir in der Spielrunde hab ich das gefühl das 90% aller EPs in Disziplin fließen.
Wie ist das bei euch und habt ihr da irgendwelche regelungen etc.
 
Viele Disziplinen sind aber kaum was Wert, wenn die Attribute und Fertigkeiten nicht passen, auf die man Würfeln muss. Es bringt nichts, nur auf Diszis zu gehen.

Manche müssen das evtl. erst noch (schmerzhaft) lernen.
 
Ich suche mir allgemein bei Charakteren stets ein oder zwei Attribute und eine oder zwei Fertigkeiten aus, auf die er "spezialisiert" ist. Da wird trainiert und vom Charakter selbst Wert darauf gelegt das er sich verbessert. Der Rest ist den Umständen abhängig. Wer in den letzten Nächten ständig Underworld gespielt hat und von hohen Dächern herunter gesprungen ist, der verbessert sich in allem was dazu nötig ist.
 
Dass primär Diszis gesteigert werden ist ein häufiges Einstiegsphänomen bei Vampire. Ich reguliere das ganz einfach dadurch, dass man bei mir Lehrmeister für Disziplinen braucht. Einfach mal so eine Diszi lernen ist nicht.

Außerdem kann ich nur unterstreichen, was Hoffi gesagt hat. Was nutzt es einem Präsenz auf 4 zu haben, aber bei jeder Anwendung davon nur einen Würfelpool von 4?
 
Bei uns werden auch eher Disziplinen vor Fertigkeiten vor Attributen gesteigert - liegt wohl daran, dass mehr Disziplinspunkte gefühlt am schnellsten mehr Power (weil neue Kräfte) bringen. An zweiter Stelle stehen spielrelevante Fertigkeiten (Ausweiche, Aufmerksamkeit, Schusswaffen, ihr wisst, was ich meine) und diejenigen, die man auch für den Disziplinseinsatz braucht (Okkultismus, anyone?). Für reine "Ambiente-Fähigkeiten" (Etikette, Handwerk, Wissensgebiete) fehlen dann meistens die Punkte. Attribute werden ziemlich selten gesteigert (vielleicht, weil man die Körperlichen ja per Blut erhöhen kann..)
 
also bei mir in der Spielrunde hab ich das gefühl das 90% aller EPs in Disziplin fließen.
Es mag auch daran liegen, das Disziplinen am teuersten zu steigern sind. Also jede Steigerung zwangsweise die meisten Punkte kostet.

Nein, aber es stimmt schon, dass immer bevorzugt gesteigert wird, was dem Charakter neue Optionen eröffnet. Alle anderen Fähigkeiten und Attribute geben ja nur einen Würfel mehr. Aber eine neue mystische Kraft erlaubt ja völlig neue Aktionen. Ich finde den Ansatz völlig legitim.

Ich reguliere das ganz einfach dadurch, dass man bei mir Lehrmeister für Disziplinen braucht. Einfach mal so eine Diszi lernen ist nicht.
Warum hälst du es für notwendig deine Spieler in dieser Weise zu bremsen?
Wer soviele EPs bekommt, sollte sie frei einsetzen können (außer für esoterische Disziplinen). Aber Clansdisziplinen sollte jeder auf 5 steigern dürfen, wenn er die Punkte dafür hat. Ich fände es traurig, wenn jemand 20 EP rumliegen hat und nur 10 Fähigkeiten von 1 auf 2 steigert.
 
War glaube ich bei mir auch immer so, dass das meiste in Disziplinen/Sphären geflossen ist. Vor allem bei WoD halte ich es für legitim, da die meisten Fähigkeiten irgendwie so "unbedeutend" sind, bzw. ein würfel mehr oder weniger eh kaum was ausmacht und man meist nach der Charaerschaffung direkt einen spielbaren char hat.

Finde das auch nicht schlimm, da man durch diese übernatürlichen Fähigkeiten meist viele lustige optionen bekommt und der char was "echt" neues kann.
 
Ich sehs genau wie xPliCt.

Typische WoD Fähigkeiten sind "Ermöglicher" die direkt neue Extras frei schalten, während die allermeisten Supernaturals schon von "Haus aus" Möglichkeiten haben sich zumindest gegenüber Normalsterblichen so aufzublasen das man sich auch als nicht Kampfoptimierter Charakter zumindest gegen zufälligen Abschaum behaupten kann.

Die meisten Viecher können sich zumindest kurzfristig "Buffen", Magier und Werviecher können das mit übernatürlichen Schnickschnack auch nicht Kampf-Fähigkeiten verbessern. Vampire können sich fast immer mit "Bernerschen/Verführen" oder "Unsichtbarmachen" durch eine Situation durchmogeln. Was anders müssen die garnicht können um durchs Unleben zu kommen.

Es ist fast immer sinnvoller die Superkräfte zu steigern.
Da noch irgendwas an den Fähigkeiten zu machen ist oft nur Feintuning.

Wenn doch Profane dinge dann auch eher ein Attribut als eine Fähigkeit, das bringt gleich in mehren Bereichen vorteile, besonders Geistesschärfe oder Geschick (Die für die Initiative wichtigen!) Versuch ich immer auf 4 zu bekommen wenn es sich einrichten läst.
(Aber auch da sind Superkräfte wichtiger)

Wenn es dann doch mal zum Kampf gegen andere Mistviecher kommt, gewinnt am ende dann doch nicht der mit den meisten Würfeln, oder höhern Disziplinen... sonden der jeniger der sich besser vorbereiten konnte und die Fiesere Arschkarte für den Gegner aus der Backentasche zieht und das kann in der Regel sogar eher ein Kanister mit Benzin als irgend eine Superkraft sein.
 
Hm... ich spiele da deutlich anders mit meinen Gruppen. Immerhin ist es ja auch eine World of Darkness.

Das bedeutet, dass die anderen Übernatürlichen in meiner WoD sorgfältig darauf achten, was die Spielercharaktere wirklich lernen dürfen. Für Disziplinen, Gaben und Sphären braucht man bei mir prinzipiell Lehrmeister und speziell bei Vampire sind diese nicht immer und sofort bereit, einem Diszis beizubringen, ohne dass der SC dafür ordentlich mit Gefallen bezahlt. Mal ganz davon abgesehen, dass dadurch vielleicht sogar die einzigartige Fertigkeit eines NSCs weniger wert ist, weil auch ein SC sie beherrscht (soziales Konkurrenzdenken).

Geister bei Werwolf bringen einem auch nur neue Gaben bei, wenn sie es für sinnvoll halten und Obermages in Mage lehren auch nicht mal so für umme neue Sphären.

Unterschätzt diesen Aspekt nicht, dass manche Lehrer ihre Schüler lieber klein halten. Ich mag's halt schmutzig in der WoD, deswegen gehört das bei mir hier mit dazu.
 
Das zwingt einem nur mehr in Superkräfte zu investieren - oder noch schlimmer Spielern EP zu sperren weil sie die sachen die sie gern hätten noch nicht kaufen dürfen, aber dann doof da stehen wenn sie die möglichkeit bekommen und keine 35EP für das neue Hi hi frei haben.
 
Ich lege wert darauf, dass die EP-Vergabe mit dem Ingame-Erlernten zusammenfällt.
Das bedeutet 2 Dinge:

1. Wer etwas steigern will muss mir klar machen, wann er es gelernt hat. Meist sprechen wir bereits vorher an "Mein SC will demnächst mal X steigern - was muss er dafür machen?" und dann antworte ich zum Beispiel "Sein aktueller Wert steht ja für ..., wenn er ihn erhöhen will muss er noch entweder einen neuen Aspekt dieser Fähigkeit lernen oder das bisherige vertiefen, sprich auch anwenden. Für ersteres hingegen müsste er sich ein wenig Zeit nehmen bzw. jemandem finden, der ihm das beibringt."
Das muss dann nicht unbedingt im Detail ausgespielt werden. Wir machen dann nur eben z.B. aus, dass der SC in den nächsten soundsoviel Nächten fleißig Vokalbeln lernt, mit seinem Kumpel kämpfen übt, oder oder oder...
Disziplinen sind hierbei SEHR schwer aus dem Nichts heraus zu erhöhen. Man braucht in der Regel einen Lehrer. Demnach hält sich das tendenziell eher in Grenzen.

2. Meist läuft das aber sogar genau umgekehrt: Der SC stößt während des Spieles bei einem Wert wieder und wieder an seine Grenzen. Er würfelt häufig darauf, er setzt vielleicht sogar mehrmals WK ein um es besser hinzubekommen. Kurz: Man macht wieder und wieder die Erfahrung, dass der SC einen starken Fokus auf einen Skill legt, der eigentlich garnicht so hoch ist, dass er derart bedeutend sein sollte. Dann sagen wir meist direkt nach der Runde "Oh, die Punkte würden reichen um deinen Kampfskill zu erhöhen. Dein SC hat sauviel gekämpft in den letzten 2 Wochen und das obwohl ers fast garnicht kann. Der MUSS dabei doch einfach was gelernt haben, oder?"

Ich nutze EPs weniger als Belohnungs- und Bezahlsystem als eher als Merkhilfe. Der Idealzustand wäre für mich "Der SC erhöht seine Werte komplett aus Ingame-Geschehen heraus."
Die Buchführung dafür wäre allerdings grauenvoll. Deshalb vergeben wir einfach grob EPs für "wieviel haben wir ungefähr gelernt" und vergeben sie dann für das, was er eben am meisten gelernt hat.

Auf lange Sicht ist das Ergebnis das selbe, aber so ist es einfacher.
Strategisches Einkaufen gibt es bei uns nicht.

(was natürlich nicht ausschließt, dass die SCs auch Ingame bewusst sagen "besser kämpfen können, wäre cool. Ich trainier das mal gezielt.")
 
Anmerkung:
Falls der Spieler Ingame was lernt, aber die EPs nicht reichen, dann gibts auch mal ne Diszi auf Kredit - und wir sagen dann einfach "du kannst es noch nicht so perfekt. Bis es abbezahlt ist, wird die Probe um +1 erschwert."
(das selbe mache ich sowieso auch immer bei den ersten Versuchen eine neue Diszi zu nutzen... die Spieler freuen sich dann immer, wenn es langsam klappt - im Gegenzug dürfen solche erstversuche dann eben aber auch schon losgehen, ohne dass man die diszi überhaupt gekauft hat - dann allerdings deutlich erschwerter)


Kurz:
Ich mach das ziemlich flexibel und lege den Fokus auf die spielerische Umsetzung.
 
Danke Ioelet, das sind zwei sehr schöne Beiträge. So versuche ich es mit meinen Spielern auch zu machen. Mir gefällt die klassische DnD Vorstellung nicht, dass der Krieger zum Magier sagt "Ey, Alter, mach Dir keine sorgen, ich steig bald ne Stufe auf, dann wird meine Skill XY freigeschalten, dann passiert so was wie gerade eben nicht noch mal."

So wie Du es beschreibst, sieht meine "Wunschvorstellung" von Rollenspiel aus - und oft klappt das mit meiner Gruppe so auch ganz gut. Manchmal kommt der ein oder andere strategische Einkäufer daher. Aber so wird selbst das Steigern zu einem Erlebnis, zu STORY die erzählt und gespielt werden will - und alle haben plötzlich auch davon Spiel, Spaß und Spannung!
 
Und so richtig true ist die WoD-Runde sowieso nur, wenn die meisten EPs dafür ausgegeben müssen die ganzen permanenten Wk-Verluste zurückzukaufen, die durch die ganzen Geistestörungen zustande kamen, die der SL den Spielern reingedrückt hat...
hehehehehehehehe.

HEHEHEHEHEHEHE.
*hüstel*

Aber so wird selbst das Steigern zu einem Erlebnis, zu STORY die erzählt und gespielt werden will - und alle haben plötzlich auch davon Spiel, Spaß und Spannung!
Bevor aber ein Missverständnis entsteht - nicht bei dir Durro, aber es lesen ja hier noch andere:
Das soll kein Zwang zum Ausspielen sein.
Für mich soll nur das Ingame-Geschehen immer konsistent sein.
Wenn wir ne krasse Abenteuer-Action-Runde spielen, wo einer der coolen SCs neben einem lockeren Charme und üblen Kampfskills auch über einen feinen Kunstsinn verfügen soll - und eben dieser über "akademisches wissen" erhöht werden soll, dann heißt das nicht, dass wir das große Kunstlexikon auspacken und ich dem Spieler 3 Stunden daraus vorlese.

Ein kurzes "der SC beschäftigt sich damit die nächsten Wochen" reicht auch. Dann wird das entsprechend thematisiert - vielleicht auch mal tatsächlich an einem stimmungsförderlichen Beispiel kurz darauf eingegangen, was und wie der das lernt, aber dann ist auch gut.

Man spielt halt aus, was interessiert.
Aber DASS da irgendwas passieren muss, gehört für mich zur Spielweltrealität.

Wer isst, muss verdauen, muss das verdaute Ausscheiden. Auch Magi, Werwölfe und Ghule gehen aufs Klo.
Nur detailliert Ausspielen muss mans dennoch nicht.
Aber, dass die SCs bei ner langen Reise Toilettenstopps einlegen, ist wiederum selbstverständlich - könnte ja auch doch mal relevant werden, weil da an der Raststätte dann irgendwas passiert.

"Wer lernen will, muss lernen. Und wer lernt, wird was draus lernen."
Nicht mehr und nicht weniger wollte ich eigentlich sagen.
 
Ich mus sagen ich versuche im Allgemeinen stark zu mischen wohin die EP gehen. Mein momentaner Ahnenblut - charakter ist ein eher weltlicher Typ, da geht derzeit das meiste in Fertigkeiten. Bei meiner Maga hielt es sich zwischen Sphären, Arete und Hintergründen die Waage.
Prinzipiell investiere ich als Spieler gerne in Hintergründe, meistens gehen bei der Charaktererschaffung fast alle Freebies dafür drauf und ich erspiele mir dann noch häufig Chancen inplay EP darauf zu verwenden diese Hintergründe zu steigern.
 
Ich versuche, bei meinen Charakteren immer eine gesunde Mischung hinzubekommen.

Ich finde es immer furchtbar, wenn ich strategisch Steigernde in der Gruppe habe, weil ich dann merke, dass ich durchaus verstärkt den Effektivitätsgedanken beim Auswählen im Hinterkopf habe. gerade weil ich (leider) die Erfahrung gemacht habe, dass selbst erfahrene Spielleiter sich dazu hinreißen lassen, ihre Begegnungen eher auf die "starken" Charaktere zuzuschneiden und recht unflexibel werden, wenn entgegen aller Erwartungen einer der Schwächeren in eine solche Begegnung stolpert. (Bitte keine Ausführungen über "Unabänderlichkeit der Spielwelt", das is nur ne Beobachtung.)

Normalerweise bin ich ein großer Freund davon, dass der Spielleiter das letzte Wort hat, was gesteigert wird. Er bekommt eine Auswahl, was ich mir vorstelle, und darf dann (mit)entscheiden. Damit kann sich der Spielleiter auch darauf einstellen, was auf ihn zukommt und hat die Möglichkeit, seine Sichtweise miteinzubringen, z.B. durch weitere Vorschläge oder dem Hinweiß, wenn er etwas noch nciht bei den Charakteren sehen möchte. Unzufrieden werde ich nur, wenn zu allem "nein" gesagt wird, aber im Gegenzug keine Alternativen aufgezeigt werden - oder patzig reagiert wird, wenn ich sage, dass mir eine Alternative nicht bei meinem Charakter gefällt.
Aber ich habe bisher ziemlich schlechte Erfahrungen damit gemacht, wenn Spieler nur mit einem ingame-Lehrer steigern durften. Die Idee an sich finde ich nicht schlecht, aber die Regel war bisher, dass sich dann keine Lehrer fanden oder dass NSCs, die potentielle Lehrer waren, als unsympathisch betrachtet wurden und dementsprechend sogut wie nie die Chance bestand, etwas durch Lehrer zu erlernen. Und bisher haben alle Spielleiter, die dieses System anwenden wollten, versucht, sich aus der Affaire zu ziehen, weil die Spieler ja selbst Schuld waren, wenn sie keine Lehrer gefunden hatten.
 
Also ich halte es aus der Charakterperspektive heraus für absolut natürlich, dass ein junger Vampir sich zu aller erst neue Disziplinen aneignet.

Der Charakter hat schon einige (so zwischen zwei und fünf) Jahrzehnte als Mensch gelebt. In dieser Zeit hat er sich damit befasst, das zu steigern was er steigern konnte (Attribute und Fähigkeiten). Attribute und Fähigkeiten sind also bereits auf einem für den Charakter brauchbaren Level. Er hat jetzt allerdings noch die Möglichkeit, Dinge zu lernen, die er vorher nicht konnte. Natürlich WILL der Charakter das Lernen, es ist schließlich Neuland für ihn.

Nach ein paar Jahrzehnten als Vampir wird er sich an die Verfügbarkeit seiner Disziplinen gewöhnt haben und beginnen das was er kann zu Perfektionieren also erneut Attribute und Fähigkeiten steigern und eventuell versuchen an einige seltene Disziplinen zu gelangen, die ihn persönlich interessieren.
 
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