AW: WoD?
Das will ich sehen. Gaias Ökofascho-Abrißbirnen im Wolfspelz und Angst haben...*
(*=OWOD. Die neuen sind etwas besser, aber immer noch kilometerweit vom Angst haben müssen entfernt.)
"Horror" funktioniert nicht, wenn man das fieseste Vieh mit dem dicksten Knüppel ist, das durchs dunkle Tal wandert.[...] Das einzige, vor was man Angst haben muß, ist man selber, oder die eigenen "Artgenossen".
Gut zugegeben, schlechtes Beispiel für "klassischen Horror" (wenn wir annehmen, dass es solchen gibt und ihn so definieren wollen). Bei Werwolf finde ich eben den Aspekt der Düsternis (kaputte Welt, etc...) und der Angst vor sich selbst (Zorn nicht unter Kontrolle haben, aus dem früheren Umfeld herausgerissen sein, denen, die man liebt nur schaden, etc...) vielleicht tatsächlich wichtiger. Aber klar - da man theoretisch in jedes System Horror einbauen kann, warum dann nicht auch bei Werwolf?
- Angst vor dem Unbekannten? Im Umbra läuft viel Mist rum...und der Wyrm hält auch hervorragend für die unbekannte Bedrohung her...
- Protagonisten isoliert? An Menschen und ehemalige Freunde und Familie kann man sich nicht wenden. Die restliche Werwolfgesellschaft besteht aus seltsamen Gestalten, die einen eigentlich mehr abstoßen als ihm ein Gefühl der Geborgenheit zu vermitteln.
- Schwach (im Verhältnis zur Bedrohung)? Wenn es um das Verhältnis zur Bedrohung geht, sind Werwölfe tatsächlich schwach. Vielleicht sogar noch schwächer als die Menschen, welche die "Wahrheit" über die Welt nicht kennen oder wegrationalisieren. Ich persönlich habe genau diese "Fascho" oder "Abrißbirnen"-Vorurteile immer wieder im Zusammenhang mit Werwolf gehört und finde, dass Werwolf genausoviel oder wenig "faschistisch" und "gewaltbetont" ist, wie jedes andere WoD-System auch...
Ich finde auch, dass Horror sich eben hauptsächlich auf einer persönlichen Ebene abspielt. Damit Horror intensiv ist, reicht es nicht einen Irren mit einer Axt hinter einem herlaufen zu lassen (grade beim Rollenspiel nicht) - der Irre muss vorher jemandem geschadet haben, der einem wichtig ist. Und das geht wirklich bei jedem System. wenn man den Protagonisten das Gefühl gibt, dass er sich nichts mehr sicher sein kann, dass er der Schrecklichkeit der Welt nirgendwo entfliehen kann und dass er einen Kampf führt, den er nicht gewinnen kann (was dann natürlich zu Angst führt), dann erst kann ein Gefühl von Horror gedeihen. Das ist zum Beispiel bei Werwolf schon gegeben...
Aber das will ich nicht ausweiten... ich will auch nicht die Redaktion in ihrer Integrität angreifen. Es ist Synapscapes Magazin und das bleibt es auch. Ich wollte nur meine Meinung dazu sagen... deswegen ist es ja eine "Anregungen und Kritik"-Ecke.
Sinngemäß gibt es eine sehr große Anzahl an Quellen für diese Systeme im Internet, so dass ich keinen Bedarf sah, eine weitere zu schaffen.
Das ist eigentlich gerade mein Punkt... es gibt eben kaum Quellen (ich rede hier von fanmade, nicht von offiziellen). Es mag stimmen, dass es viele Sachen zu "Vampire -the Maskerade" gibt, alle anderen WoD-Systeme dümpeln aber ohne großartige Unterstützung vor sich hin. Und die Sachen, die es von der WoD gibt, nehmen auf den, oben bereits festgestellten Aspekt des Horrors (der zumindest da ist oder da sein kann) kaum Bezug, sondern sind eben tatsächlich diese Superheldentypen... eine Spielweise, gegen die ich mich, seit ich die WoD spiele, wehre, weil ich die Systeme ganz anders verstehe...*
Besonders eben die besseren Systeme wie "Hunter" oder "Wraith" kriegen den wenigsten Content von Fanseite ab und es gibt eben auch einfach keine Plattform dafür.
Von der neuen WoD will ich gar nicht anfangen - da gibt es im Verhältnis (zumindest soviel ich weiß) überhaupt nichts...
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* Ich gebe zu, dass die Superheldenansicht vielleicht von etwas mehr Spielern der WoD getragen wird, als der Horroransatz. Bände spricht zum Beispiel die Abstimmung zum "YouTube-Hunter-Trailer" von Seiten von White Wolf. Die Community sollte einen von vier (fanmade) Trailern wählen, bei dem sie glauben, dass er am besten zu Hunter passt. Tatsächlich hat Trailer 3 (wenn auch nur knapp) vor Trailer 2 gewonnen. Trailer 2 hatte sich bemüht die Mystik und den Grusel bei Hunter einzufangen, während bei Trailer 3 ein Typ mit einer Lederjacke und einem Zweihandschwert in der Stadt rumläuft und Monster tötet. Dass der besser ankam, sagt eigentlich viel über die Community aus...
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Ich hatte mich eben einfach gefreut, dass es endlich ein Fanzine zum Thema Horror und Dark gibt, weil ich mir dachte "Hey, da könnte dann auch endlich mal horrormäßiges Material zu den WoD-Systemen rein, nicht so ein blöder Blümchenkram"... diese Freude wurde dann aber durch das Vorwort leider zunichte gemacht...
Darüber hinaus spiele ich die WoD nicht und kenne sie nicht, kann also auch kein Material dazu verfassen. Darüber hinaus ist die WoD so umfangreich mit all ihren Ablegern, dass es schwer wird, diese in irgend einer Form sinnvoll abzudecken.
Ich redete ja auch nicht davon, die WoD als großes Thema im Magazin zu behandeln. Aber gelegentlich vielleicht ein Abenteuer oder eine Spielhilfe... oder eben ein Essay darüber, dass und wie die WoD gruselig sein kann. Dass du die Sache nicht beurteilen kannst ist aber, zugegeben, vielleicht tatsächlich ein Hindernis, weil ihr dann ja auf gut Glück veröffentlichen müsstet, ohne die Qualität des Materials abschätzen zu können. Das hieße aber dann doch auch, dass nur die Systeme, die die Redaktion selbst spielt, aufgenommen werden können und da fallen dann auch viele andere Spiele, die für Horror oder Düsternis geeignet sind, raus.
Da halte ich es für ebsser, kleine und weniger unterstützte Systeme zu featuren.
Da gebe ich dir auch vollkommen Recht... besonders Systeme abseits des Mainstreams weisen oft eine erstaunliche hohe Qualität auf. Nur sehe ich eben die wenig beachteten Sachen der WoD ("Hunter", schon wieder) als eben solche Randsysteme abseits des Mainstreams an und hatte daher gehofft endlich eine, auch von Rollenspielern beachtete, Plattform dafür gefunden zu haben...
Ansonsten honoriere ich eure Arbeit sehr... euer Magazin gefällt mir wirklich gut... weiter so!
Grüße
Christoph