WoD? (Der Ruf)

Kallisti

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keine ahnung ob das schon des öfteren hier zur sprache kam und ich einfach zu faul bin zum suchen, aber interessieren würde es mich dennoch: warum gibt es bei euch nie (oder so gut wie nie? ich will mir jetzt nicht anmaßen alle inhalte von der ruf zu kennen) was zur wod? hat es mit der aversion gegen erzählspiele zu tun? ist sie zu austauschbar?
ich persönlich finde sie eigentlich sehr gelungen, diese neue dunkle welt. nicht ganz so unaussprechlich wie die ränke der großen alten aber es gibt immerhin ein paar ziemlich abgefahrene spin-offs. saubere regeln gute aufmachung...
 
AW: WoD?

Ich persönlich mag keine Superhelden-Rollenspiele.
Daher fehlt die WoD im Ruf komplett.
Außerdem gibt es dafür sehr viel Material im Netz.
 
AW: WoD?

Da hat er Recht.
WoD ob alt oder neu ist kein Horrorsetting.
Ausnahmen gibt's zwar wie das großartige Damned & Decieved von Demon, aber im Großen & Ganzen ist es einfach kein Horror.
 
AW: WoD?

ist kein horrorsetting? wieso nicht? was fehlt denn der wod um horrorsetting zu sein? die welt ist so ausgelegt, dass man sich aus allen möglichen vorschlägen handlungen, antagonisten oder protagonisten zusammensuchen kann. wie viel oder wie wenig horror dabei rumkommt liegt dann doch eher bei der runde als am system. die wod (ohne dass ich sie hier zu verbissen verteidigen will, ich möchte sie nur ins etwas rechtere licht rücken, nicht als das ultimative rollenspiel feiern) ist eine universale dunkle welt. geschichten wie der midnight meat train, der exorzist, the ring, they etc. können hier perfekt stattfinden. man muss nicht immer an melancholische vampire oder den werwolf mit dem roten s auf der brust denken wenn man wod hört. als mensch ist die welt der dunkelheit mit sicherheit kein zuckerschlecken. ob man sie deshalb lieber als werwolf, vampir, magier, promethean betritt ist, wie gesagt, geschmacksfrage und wird sicherlich schwerpunkte setzen. es sagt aber mit sicherheit nichts über den horroraspekt als solchen aus. wenn es sich so darstellt, dass die charaktere sich als superhelden zu fühlen anfangen, dann hat man als meister mit sicherheit etwas falsch gemacht oder verstanden. die neue wod ist sehr viel freier, sehr viel hässlicher, viel besser spielbar, hat ein ausgefeiltes, super einfaches regelsystem und traut sich z.b. sogar mit the innocent eine art kleine ängste spinoff rauszubringen. zu universal, zu wenig eigenes? vielleicht. aber kein horrorsetting? bestimmt nicht.
 
AW: WoD?

Das meinte ich mit den Ausnahmen. Stimm dir da vollkommen zu.
Aber für mich ist ein reines Horrorsetting ein Setting in dem du dem Horror gegenüberstehst und nicht Teil davon bist. So definiere ich das persönlich für mich. Das ist der Fall bei Dammned & Deceived oder Innocents z.B.
Ansonsten is es tatsächlich ein auf düster gemachtes Superheldensetting.

Natürlich, wie gesagt, nur meine persönliche Meinung. :)
 
AW: WoD?

Aber für mich ist ein reines Horrorsetting ein Setting in dem du dem Horror gegenüberstehst und nicht Teil davon bist.

Dann ist aber auch WoD ein Horrorsetting - zumindest das Grundregelwerk und "Hunter" (und wenn sich "Cthulhu" nicht deshalb als Horrorsetting disqualifiziert, weil die SCs da vielleicht mal Zauber lernen, dann "Mage" auch).
 
AW: WoD?

Ich muss mich meinen Vorrednern anschließen...

Tatsächlich verstand ich den "Ruf" grundsätzlich als ein Magazin für düsteres Rollenspiel allgemein - schließlich sind "Degenesis" oder "Cyberpunk 2020" auch keine Horrorrollenspiele per se. Man kann aus ihnen welche machen und zumindest das bietet die WoD auch. Tatsächlich sind alte wie neue WoD (meine Kenntnis beschränkt sich hauptsächlich auf die alte, aus Mangel an interessierten Mitspielern bei der neuen) zumindest düstere Rollenspiele.

Selbst bei den, wie du es nennst, Superheldenaspekten, die da drin sind, würde ich veto einlegen. Ich gebe zu dass es viele Spieler gibt, die die WoD so interpretieren und das ist sicherlich das Problem am Image. Ich finde sogar dass es gerade im Bereich des Horrorgenres sehr viele Beispiele für derartige Entartungen gibt, in denen der Mensch zum nicht nur sprichwörtlichen Monster wird... man denke an "Die Fliege" oder "Hollow Man" oder ähnliches. Selbst ein Monster zu sein und es nicht zu wollen, ist für mich hinreichender Horror - mal ganz abgesehen von den "Wraith"-esken Situationen in "Sixth Sense" oder "The Others" (vielleicht nicht die Paradebeispiele für den Horrorfilm, aber definitiv düstere Mystery). Natürlich muss hier immer noch die Bereitschaft der Spieler da sein.
An meiner ersten Cuthulhu-Runde zum Beispiel war überhaupt nichts gruseliges, was mich doch sehr enttäuscht hat: es waren mehr seltsame Monster und noch seltsamere Zaubersprüche. Aber eben kein Horror!

Es kommt zu großen Teilen darauf an, was man daraus macht. Daher finde ich es nicht richtig, dass ihr die WoD von vornherein ausschließt.

Das führt mich auch zu der Frage, ob man nicht definieren müsste, welche Systeme überhaupt Horror sind oder für ihn herhalten: "WoD"? "Ratten!"? "Panty Explosion"? "Shadowrun"? "Exalted: The Abyssals"?
Ich denke nämlich dass Horror im Rollenspiel in vielen Fällen weniger eine Frage des Systems als mehr eine Frage der Auslegung eines Abenteuers oder einer Spielrunde ist. Wenn ein findiger Autor also ein gruseliges Werwolfabenteuer schickt, sollte man es nicht deshalb ablehnen, weil es Werwolf ist, sondern höchstens, weil es nicht gruselig genug ist - aber vielleicht ist es das ja?

Grüße
Christoph
 
AW: WoD?

Die Lösung ist vermutlich ganz einfach...

Wenn der Chefredakteur zum System nix schreibt (egal ob er es nicht spielt, nicht mag oder ihm andere einfach besser liegen), braucht es einen engagierten Schreiber, der das System beackert.
 
AW: WoD?

Wenn ein findiger Autor also ein gruseliges Werwolfabenteuer schickt

Das will ich sehen. Gaias Ökofascho-Abrißbirnen im Wolfspelz und Angst haben...*
(*=OWOD. Die neuen sind etwas besser, aber immer noch kilometerweit vom Angst haben müssen entfernt.)

"Horror" funktioniert nicht, wenn man das fieseste Vieh mit dem dicksten Knüppel ist, das durchs dunkle Tal wandert. Dazu kommt noch, das die WOD (und hier insbesondere die OWOD) bis auf extrem wenige Ausnahmen (Hutner wurde schon genannt) nicht für "klassischen"** Horror taugt. Das einzige, vor was man Angst haben muß, ist man selber, oder die eigenen "Artgenossen". Schau dir das Material aus dem Ruf an. Da ist extrem wenig dabei, das man für die WOD in irgendeiner Form verwenden kann.
(**=Das ist die Sorte, wo man zumindest zeitweise Angst vorm Unbekannten hat.)

CP2020 ist nach eigener Nomenklatur ein "Dark Future" Rollenspiel, aber taugt ebenfalls kaum für Horror. Speziell die neue Ausgabe mit dem integrierten Wummenkatalog macht klar, wo der Fokus liegt. Und nein, Vampire in Chrom ist KEIN offizielles Supplement (sondern stammte von einem anderen Verlag), abgesehen davon das es IMHO einfach nur Mist ist.

Ja, im Prinzip kann man in (fast) jedem Rollenspiel ein Horroradventure aufziehen. Grundvorraussetzung ist das die Protagonisten isoliert, schwach (im Verhältnis zur Bedrohung) und einem unbekannten Antagonisten ausgesetzt sind. Bei der WOD stimmt einfach das Powerlevel der meisten Splats nicht damit sowas funktioniert.


Ansonsten: Es ist Synapscapes Magazin, er kann damit machen was er und sein Team für richtig halten. Mir fielen auch noch ein paar Extrakandidaten ein, aber die WOD tangiert das Thema des Magazins (Dark Future und Horror) einfach nur am Rande, und ist zu spezifisch in seinen Splats und Subsplats um auf breiter Ebene verwertbares Material zu liefern.

-Silver
 
AW: WoD?

Ich habe im Vorwort zum allerersten Ruf mal was zur WoD geschrieben.
Sinngemäß gibt es eine sehr große Anzahl an Quellen für diese Systeme im Internet, so dass ich keinen Bedarf sah, eine weitere zu schaffen. Darüber hinaus spiele ich die WoD nicht und kenne sie nicht, kann also auch kein Material dazu verfassen. Darüber hinaus ist die WoD so umfangreich mit all ihren Ablegern, dass es schwer wird, diese in irgend einer Form sinnvoll abzudecken. Da halte ich es für ebsser, kleine und weniger unterstützte Systeme zu featuren.

Darüber hinaus weckt die WoD für mich persönlich gerade wegen der Elemente von Superheldenspielen kaum Interesse. Selbst wenn mir einer WoD-Material schreiben würde, könnte ich deren Qualität nicht beurteilen und das ist letztendlich der Grund, warum Der Ruf kein WoD-Magazin ist.
 
AW: WoD?

Das will ich sehen. Gaias Ökofascho-Abrißbirnen im Wolfspelz und Angst haben...*
(*=OWOD. Die neuen sind etwas besser, aber immer noch kilometerweit vom Angst haben müssen entfernt.)

"Horror" funktioniert nicht, wenn man das fieseste Vieh mit dem dicksten Knüppel ist, das durchs dunkle Tal wandert.[...] Das einzige, vor was man Angst haben muß, ist man selber, oder die eigenen "Artgenossen".

Gut zugegeben, schlechtes Beispiel für "klassischen Horror" (wenn wir annehmen, dass es solchen gibt und ihn so definieren wollen). Bei Werwolf finde ich eben den Aspekt der Düsternis (kaputte Welt, etc...) und der Angst vor sich selbst (Zorn nicht unter Kontrolle haben, aus dem früheren Umfeld herausgerissen sein, denen, die man liebt nur schaden, etc...) vielleicht tatsächlich wichtiger. Aber klar - da man theoretisch in jedes System Horror einbauen kann, warum dann nicht auch bei Werwolf?
- Angst vor dem Unbekannten? Im Umbra läuft viel Mist rum...und der Wyrm hält auch hervorragend für die unbekannte Bedrohung her...
- Protagonisten isoliert? An Menschen und ehemalige Freunde und Familie kann man sich nicht wenden. Die restliche Werwolfgesellschaft besteht aus seltsamen Gestalten, die einen eigentlich mehr abstoßen als ihm ein Gefühl der Geborgenheit zu vermitteln.
- Schwach (im Verhältnis zur Bedrohung)? Wenn es um das Verhältnis zur Bedrohung geht, sind Werwölfe tatsächlich schwach. Vielleicht sogar noch schwächer als die Menschen, welche die "Wahrheit" über die Welt nicht kennen oder wegrationalisieren. Ich persönlich habe genau diese "Fascho" oder "Abrißbirnen"-Vorurteile immer wieder im Zusammenhang mit Werwolf gehört und finde, dass Werwolf genausoviel oder wenig "faschistisch" und "gewaltbetont" ist, wie jedes andere WoD-System auch...

Ich finde auch, dass Horror sich eben hauptsächlich auf einer persönlichen Ebene abspielt. Damit Horror intensiv ist, reicht es nicht einen Irren mit einer Axt hinter einem herlaufen zu lassen (grade beim Rollenspiel nicht) - der Irre muss vorher jemandem geschadet haben, der einem wichtig ist. Und das geht wirklich bei jedem System. wenn man den Protagonisten das Gefühl gibt, dass er sich nichts mehr sicher sein kann, dass er der Schrecklichkeit der Welt nirgendwo entfliehen kann und dass er einen Kampf führt, den er nicht gewinnen kann (was dann natürlich zu Angst führt), dann erst kann ein Gefühl von Horror gedeihen. Das ist zum Beispiel bei Werwolf schon gegeben...

Aber das will ich nicht ausweiten... ich will auch nicht die Redaktion in ihrer Integrität angreifen. Es ist Synapscapes Magazin und das bleibt es auch. Ich wollte nur meine Meinung dazu sagen... deswegen ist es ja eine "Anregungen und Kritik"-Ecke.

Sinngemäß gibt es eine sehr große Anzahl an Quellen für diese Systeme im Internet, so dass ich keinen Bedarf sah, eine weitere zu schaffen.
Das ist eigentlich gerade mein Punkt... es gibt eben kaum Quellen (ich rede hier von fanmade, nicht von offiziellen). Es mag stimmen, dass es viele Sachen zu "Vampire -the Maskerade" gibt, alle anderen WoD-Systeme dümpeln aber ohne großartige Unterstützung vor sich hin. Und die Sachen, die es von der WoD gibt, nehmen auf den, oben bereits festgestellten Aspekt des Horrors (der zumindest da ist oder da sein kann) kaum Bezug, sondern sind eben tatsächlich diese Superheldentypen... eine Spielweise, gegen die ich mich, seit ich die WoD spiele, wehre, weil ich die Systeme ganz anders verstehe...*
Besonders eben die besseren Systeme wie "Hunter" oder "Wraith" kriegen den wenigsten Content von Fanseite ab und es gibt eben auch einfach keine Plattform dafür.
Von der neuen WoD will ich gar nicht anfangen - da gibt es im Verhältnis (zumindest soviel ich weiß) überhaupt nichts...
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* Ich gebe zu, dass die Superheldenansicht vielleicht von etwas mehr Spielern der WoD getragen wird, als der Horroransatz. Bände spricht zum Beispiel die Abstimmung zum "YouTube-Hunter-Trailer" von Seiten von White Wolf. Die Community sollte einen von vier (fanmade) Trailern wählen, bei dem sie glauben, dass er am besten zu Hunter passt. Tatsächlich hat Trailer 3 (wenn auch nur knapp) vor Trailer 2 gewonnen. Trailer 2 hatte sich bemüht die Mystik und den Grusel bei Hunter einzufangen, während bei Trailer 3 ein Typ mit einer Lederjacke und einem Zweihandschwert in der Stadt rumläuft und Monster tötet. Dass der besser ankam, sagt eigentlich viel über die Community aus...
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Ich hatte mich eben einfach gefreut, dass es endlich ein Fanzine zum Thema Horror und Dark gibt, weil ich mir dachte "Hey, da könnte dann auch endlich mal horrormäßiges Material zu den WoD-Systemen rein, nicht so ein blöder Blümchenkram"... diese Freude wurde dann aber durch das Vorwort leider zunichte gemacht... :)

Darüber hinaus spiele ich die WoD nicht und kenne sie nicht, kann also auch kein Material dazu verfassen. Darüber hinaus ist die WoD so umfangreich mit all ihren Ablegern, dass es schwer wird, diese in irgend einer Form sinnvoll abzudecken.
Ich redete ja auch nicht davon, die WoD als großes Thema im Magazin zu behandeln. Aber gelegentlich vielleicht ein Abenteuer oder eine Spielhilfe... oder eben ein Essay darüber, dass und wie die WoD gruselig sein kann. Dass du die Sache nicht beurteilen kannst ist aber, zugegeben, vielleicht tatsächlich ein Hindernis, weil ihr dann ja auf gut Glück veröffentlichen müsstet, ohne die Qualität des Materials abschätzen zu können. Das hieße aber dann doch auch, dass nur die Systeme, die die Redaktion selbst spielt, aufgenommen werden können und da fallen dann auch viele andere Spiele, die für Horror oder Düsternis geeignet sind, raus.

Da halte ich es für ebsser, kleine und weniger unterstützte Systeme zu featuren.
Da gebe ich dir auch vollkommen Recht... besonders Systeme abseits des Mainstreams weisen oft eine erstaunliche hohe Qualität auf. Nur sehe ich eben die wenig beachteten Sachen der WoD ("Hunter", schon wieder) als eben solche Randsysteme abseits des Mainstreams an und hatte daher gehofft endlich eine, auch von Rollenspielern beachtete, Plattform dafür gefunden zu haben...

Ansonsten honoriere ich eure Arbeit sehr... euer Magazin gefällt mir wirklich gut... weiter so!

Grüße
Christoph
 
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