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Guest
Als wir letztens Iron Kingdoms gespielt haben hatten wir eine Diskussion. Es ging darum, dass möglicherweise mein Charakter hätte sterben können und ich flapsig in den Raum warf: Als nächstes spiele ich nen chaotisch bösen Rogue. Jaja ... sehr unreif die Aussage und stieß auch auf harsche Kritik. Das ginge nicht, hieß es. Wir hätten einen Paladin in der Gruppe.
Ich gestehe ja zu, dass chaotisch böse möglicherweise das schurkigste vom Schurkigen ist. Will heißen: Chaotisch böse Charaktere oder NSCs sind eindeutig egomanische Bastarde, die einen Dreck auf sozialen Zusammenhalt oder Freiheit geben, wenn sie auch nur den Hauch einer Chance sehen selbst irgendwie Vorteile zu kriegen.
Soweit so gut. Aber ist denn böse immer gleich böse? Wir haben ja noch rechtschaffen böse und neutral böse. Mir wurde jedenfalls gesagt, dass es die heiligste Aufgabe des Paladins sei das Böse auszumerzen und dies sei wörtlich zu nehmen. Sprich: Ein böser und ein Paladin Charakter in einer Gruppe gingen auf gar keinen Fall zusammen (auch wenn der Böse sich zurück hält), weil der Paladin den bösen Charakter über kurz oder lang einsperren oder gar töten müsste.
Ich persönlich finds jetzt aber ein bisschen krass, dass damit der Untotenscharen-führende Lich, der eifersüchtig lauernde rote Drache und Bernd Stromberg in einen Topf geschmissen werden. Und genau das sieht der Paladin ja nun mal: Böse (so er denn Detect Evil anschmeißt). Er kann keine Unterscheidung zwischen der Art und Weise machen, also wäre ein dreckiger Prinzipienreiter, der das eine oder andere Goldstück in seine Tasche wandern lässt auf einer Stufe mit einem Mörder.
Hm ... stimmt mich nicht glücklich und das kanns doch auch nicht sein oder? Wäre es nicht auch reichlich verblendet vom Paladin alles was böse ist ausmerzen zu wollen, immerhin scheint es ja eine recht weit verbreitete Gesinnung auch in den niedrigsten Schichten der Bevölkerung zu sein. Ist es im Grunde nicht auch böses Handeln auf einen privaten Feldzug gegen vermeintliche Unholde zu gehen, die eigentlich wirklich keinen Schaden anrichten verglichen mit dem was ein großer Drache oder Lich zu leisten vermag? Kann der Paladin nicht auch einfach murrend die Dinge akzeptieren wie sie sind?
Übertragen aufs reale Leben: Ein Polizist ist mit jemandem befreundet der regelmäßig nach Holland fährtund genug Dope für sich und seine Verwandten organisiert. Er nimmt auch einen kleinen Obulus dafür, weil er kriegts ja auch nicht für umsonst. So, das ist eindeutiger Drogenhandel, Verstoß gegen das Gesetz und trotzdem soll es vorkommen, dass der Polizist aus Freundschaft wegsieht. Ihm passt das nicht, er redet sich wahrscheinlich den Mund fusselig, aber er wägt Freundschaft als das höhere gut.
Ja, der Vergleich hinkt ... aber ich empfinde ein Charakterkonzept als broken, wenn es ausschließlich in schwarz und weiß denkt und am besten mit aller Gewalt gegen Schwarz vorgeht (und gerade auch chaotisch gute Charaktere können den Bogen ziemlich spannen mit ihren Handlungen).
Was meint ihr?
Ich gestehe ja zu, dass chaotisch böse möglicherweise das schurkigste vom Schurkigen ist. Will heißen: Chaotisch böse Charaktere oder NSCs sind eindeutig egomanische Bastarde, die einen Dreck auf sozialen Zusammenhalt oder Freiheit geben, wenn sie auch nur den Hauch einer Chance sehen selbst irgendwie Vorteile zu kriegen.
Soweit so gut. Aber ist denn böse immer gleich böse? Wir haben ja noch rechtschaffen böse und neutral böse. Mir wurde jedenfalls gesagt, dass es die heiligste Aufgabe des Paladins sei das Böse auszumerzen und dies sei wörtlich zu nehmen. Sprich: Ein böser und ein Paladin Charakter in einer Gruppe gingen auf gar keinen Fall zusammen (auch wenn der Böse sich zurück hält), weil der Paladin den bösen Charakter über kurz oder lang einsperren oder gar töten müsste.
Ich persönlich finds jetzt aber ein bisschen krass, dass damit der Untotenscharen-führende Lich, der eifersüchtig lauernde rote Drache und Bernd Stromberg in einen Topf geschmissen werden. Und genau das sieht der Paladin ja nun mal: Böse (so er denn Detect Evil anschmeißt). Er kann keine Unterscheidung zwischen der Art und Weise machen, also wäre ein dreckiger Prinzipienreiter, der das eine oder andere Goldstück in seine Tasche wandern lässt auf einer Stufe mit einem Mörder.
Hm ... stimmt mich nicht glücklich und das kanns doch auch nicht sein oder? Wäre es nicht auch reichlich verblendet vom Paladin alles was böse ist ausmerzen zu wollen, immerhin scheint es ja eine recht weit verbreitete Gesinnung auch in den niedrigsten Schichten der Bevölkerung zu sein. Ist es im Grunde nicht auch böses Handeln auf einen privaten Feldzug gegen vermeintliche Unholde zu gehen, die eigentlich wirklich keinen Schaden anrichten verglichen mit dem was ein großer Drache oder Lich zu leisten vermag? Kann der Paladin nicht auch einfach murrend die Dinge akzeptieren wie sie sind?
Übertragen aufs reale Leben: Ein Polizist ist mit jemandem befreundet der regelmäßig nach Holland fährtund genug Dope für sich und seine Verwandten organisiert. Er nimmt auch einen kleinen Obulus dafür, weil er kriegts ja auch nicht für umsonst. So, das ist eindeutiger Drogenhandel, Verstoß gegen das Gesetz und trotzdem soll es vorkommen, dass der Polizist aus Freundschaft wegsieht. Ihm passt das nicht, er redet sich wahrscheinlich den Mund fusselig, aber er wägt Freundschaft als das höhere gut.
Ja, der Vergleich hinkt ... aber ich empfinde ein Charakterkonzept als broken, wenn es ausschließlich in schwarz und weiß denkt und am besten mit aller Gewalt gegen Schwarz vorgeht (und gerade auch chaotisch gute Charaktere können den Bogen ziemlich spannen mit ihren Handlungen).
Was meint ihr?