AW: Wetterdaten erklären Geheimnisse der Geschichte (Spiegel)
Bei meiner Anmerkung bezog ich mich auf historische und zeitgenössische Quellen von 218 v. Chr und Nachfolgende. Die stehen eben nicht drin, weil sonst ja jeder gleich merken würde das uns der Artikel keine Lösung der Geheimnisse der Geschichte verkauft sondern es allenfalls leichter macht die Umstände der Alpenüberquerung anhand der Wetterdaten nachzuvollziehen, das wäre ja dann zu wenig reisserisch für den Herrn Reporter gewesen das so sachlich zu berichten.
Gut, das hier mal als Exkurs: Es gibt keine karthagischen Quellen zum 2. punischen Krieg. Alle Beschreibungen stammen von römischen Historikern. Insofern ist fast jede Quelle fraglich, da sie oft der Propaganda dienten. Es ist auch anzunehmen das keiner der römischen Historiker aus der Nähe von Hannibal und seinen Truppen berichten konnte.
Allerdings ist es durchaus so das sie recht gut über die beiden Schlachten in den Alpen informiert waren und dabei ist auch bekannt das sich Hannibal den Weg zu den Bergpässen mit den Elefanten und der schweren Infanterie freigekämpft hat. Da man sie dabei laut Berichten von oben mit riesigen Feldbrocken bewarf ist zu erwarten das dies auch bei den Tieren nicht ohne Verluste abgegangen ist.
Weiterhin waren die Pässe die überquert wurden auch bei mildem Klima so hoch das es für Tiere aus einem südlicheren Klima wie Elefanten mörderisch war, zumal die Tiere immense Lasten zu tragen hatten und für Bergtouren nicht die notwendige Physiognomie haben - das Kälte, Erschöpfung, wenig Futter und nach Ankunft in Norditalien der immense Temperaturunterschied kombiniert mit einer durch die andere Umgebung verbundenen Ernährungsumstellung und neuen Krankheitserregern die überlebenden Tiere krank gemacht und getötet haben ist damit zumindest naheliegend.
Ich denke der von Tharbad zitierte eine Elefant in der Schlacht am Trasimenischen See deutet auf diese These hin.