Werkstattbericht zur Kampagne "Operation Eurystheus"

maratos

Ghul
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Da es vielleicht auch an dieser Stelle interessant ist, hier mal die aktuellen Werkstattberichte zur Kampagne, die gerade entsteht:

Werkstattbericht vom 09.10.08 (verfasst vom Autor der Kampagne: Ulrich Schüppler)

Das schwierige an Werkstattberichten ist ja, dass man nicht zu früh etwas über das betreffende Produkt preisgeben will, um die Spannung nicht zu verderben. Aber die Struktur des Ganzen darf ich doch schon verraten: Die Kampagne wird eine Vorgeschichte haben, zwölf Hauptkapitel und einen Schluss. Warum ausgerechnet 12 Kapitel? Ja, das ist eine ausgezeichnete Frage! Wer sich in griechischer Mythologie auskennt, kann sich die Antwort vielleicht schon denken: Eurystheus war der König von Argos, der Herkules 12 Aufgaben stellte. Und um 12 Aufgaben geht es auch in der Kampagne die natürlich in diesem Fall die Charaktere lösen müssen, schließlich sind sie die Helden der Geschichte. WER in unserem Falle aber Eurystheus ist, das ist ein Geheimnis, welches erst im Laufe der Abenteuer gelüftet werden wird.

Die Kampagne wird sich von anderen dadurch unterscheiden, dass man sie aus zwei verschiedenen Blickwinkeln spielen kann, je nachdem, welche Ziele die Charaktere verfolgen. Das folgt der Grundintention von Heredium, nach der es kein Gut oder Böse gibt, sondern nur unterschiedliche Interessenlagen. Operation Eurystheus ist außerdem so angelegt, dass die Kampagne mit jeder Kombination von Kulturen spielbar ist. Damit noch nicht genug der Wahlfreiheit: der Spielleiter hat auch recht freie Hand, in welcher Reihenfolge er die 12 Abenteuer spielen möchte, denn das hängt einzig und allein davon ab, wann er den Charakteren welche Schlüsselhinweise zuspielt. Wer es Spielleiter bequemer mag, der kann einfach auf die vorbereiteten Spielercharaktere zurückgreifen und das Buch von vorne nach hinten durchspielen, das geht selbstverständlich auch!

Die Schwerpunkte der einzelnen Abenteuer liegen gleichermaßen auf Verhandlung, Nachforschung, Problemlösung, Reisen durch unbekanntes Gebiet und bewaffneten Konflikten. Auch hier wird es aber für den Spielleiter Möglichkeiten geben, die Art der Problemstellung an die Vorlieben der eigenen Spielgruppe anzupassen.

Die Hintergrundgeschichte steht soweit, momentan sitze ich am ersten Abenteuer: Die Ställe des Augias . Fortsetzung folgt!


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maratos schrieb nach 30 Sekunden:

Werkstattbericht vom 14.04.09 (verfasst vom Autor der Kampagne: Ulrich Schüppler)

Die letzten Wochen haben die Erkenntnis gebracht, dass es unmöglich ist, eine Kampagne linear zu zu bearbeiten, wenn sie modular gespielt werden soll. Anders ausgedrückt: “Operation Eurystheus” lässt sich nicht einfach von vorne nach hinten schreiben.

Was wir ja vermeiden wollten, war eine Kampagne, die den Spielern (und dem Spielleiter) die Wahlmöglichkeit bei der Reihenfolge der Herausforderungen nur vorgaukelt, in Wirklichkeit aber verlangt, dass die Abenteuer der Reihe nach durchgespielt werden – und den Spielleiter im Regen stehen lässt, wenn die Spieler vom vorgegebenen Pfad abweichen.

Natürlich ist die Möglichkeit der Improvisation für den SL immer gegeben, aber Improvisation einfach vorauszusetzen ist unserer Meinung nach kein Ersatz für ein schlecht durchdachtes Design.

Um den Spielern echte Entscheidungsfreiheit zu geben, was es notwendig, die 12 Abenteuer der Kampagne zunächst auf folgende gemeinsame Struktur zu vereinheitlichen:


1. HINTERGRUND (welche Rolle spielt das Abenteuer im Gesamtkontext der Kampagne?)
2. EINSTIEG (wie komme ich von einem anderen Abenteuer der Kampagne hierher?)
3. HERAUSFORDERUNGEN (welche Gefahren sind zu überwinden, um das Ziel des Abenteuers zu erreichen?)
4. HINWEISE (Wohin führt der erfolgreiche Abschluss des Abenteuers die Charaktere jeweils?)

Dieser Prozess ist weitgehend abgeschlossen. Damit steht die Struktur der Kampagne. Im Moment geht es noch darum, den Herausforderungen in den einzelnen Abenteuern Gestalt zu verleihen (Rätsel, Spielwerte für NSC etc.). Sobald das erfolgt ist, ist die Kampagne im Prinzip spielbar (wenn auch noch nicht ausformuliert).

Bevor es an die Niederschrift der einzelnen Kapitel geht, werden wir die Kampagne daher ausführlich testen. Unsere Runde besteht dabei aus denselben Spielern, die auch das Regelwerk maßgeblich geprüft haben, mit Andy Schnell wie üblich als Spielleiter.

Sobald wir vom Spieltest erste Ergebnisse vorliegen haben, wird an dieser Stelle weiter berichtet werden.
 
AW: Werkstattbericht zur Kampagne "Operation Eurystheus"

Werkstattbericht vom 22.06.09 (verfasst vom Autor der Kampagne: Ulrich Schüppler)

Nach knapp drei Monaten ist es an der Zeit, wieder einen Zwischenstand abzugeben. Die Spieletests sind bisher sehr zufriedenstellend verlaufen. Unsere Testgruppe trifft sich etwa alle zwei Wochen und wir haben bisher rund ein Drittel der Kampagne durchgespielt.

Vor Spielbeginn hatten wir uns auf eine Debellatoren-Gruppe als Charaktere geeinigt, wodurch der Beginn der Kampagne in Nordamerika angesiedelt war. Die beiden Abenteuer dort haben die Gruppe erst einmal quer durch den Kontinent und schließlich bis hinunter zum Südkapp geführt. Bis auf eine Auseinandersetzung in der Wildnis, bei der es eine Weile recht eng ausah, konnten die Charaktere mit allen Herausforderungen gut fertig werden.

Von Nordamerika aus konnten die SC sowohl Hinweisen nach Europa folgen, aber auch Südamerika oder Australien ins Visier nehmen. Die Gruppe entschloss sich, zunächst die Wildnis im Süden des Kontinents zu erkunden. Hierbei kam es zu stellenweise recht heftigen Konfrontationen mit Widersachern und bei der letzten Spielsitzung zeigte sich auch, wozu Playtesting gut ist: Wir mussten einen Kampf mit leicht veränderten Gegnerwerten nochmal durchspielen, weil es beim ersten Durchgang nahezu zum Totalverlust der Gruppe gekommen war, obwohl sich die Spieler taktisch richtig verhalten hatten. Die Spielwerte der Gegner waren im ersten Anlauf wohl etwas zu heftig ausgefallen.

Mit den in den beiden Südamerika-Kapiteln gefundenen Hinweisen steht den Charakteren jetzt der Weg nach Australien oder Temora offen, das Gebiet der Nordallianz böte aber auch noch Raum für Nachforschungen. Nach zähem Verhandeln innerhalb der Gruppe konnten sich die Charaktere auf Temora als nächste Anlaufstation einigen. Mittlerweile haben die SC auch genug Staub aufgewirbelt, so dass sich in der Kuppelstadt die ersten Gegner an ihre Fersen heften werden, die hinter derselben Geschichte her sind wie die Charaktere ...

Parallel habe ich damit begonnen, die Ergebnisse aus den Spieltests in die erste Rohfassung des Textes einfließen zu lassen. Jedes Kapitel wird einen Abschnitt enthalten, in dem berichtet wird, wie die Spieletester die jeweiligen Herausforderungen gemeistert haben. Das ist weder als genaue Vorgabe, noch als Ideallösung zu sehen, sondern soll dem Spielleiter Ideen liefern, in welche Richtung er seine Gruppe lotsen kann, wenn diese sich festgebissen hat.

Außerdem haben wir mittlerweile die Motive der Hauptillustrationen festgelegt, damit die Zeichner mit der Arbeit am grafischen Design bereits eginnen können, noch während die Schreibphase läuft. Sobald es Neues von der Kampagne zu berichten gibt, werde ich mich hier wieder melden. Der Plot verdichtet sich gerade und es dürften auf die Charakere in den kommenden Sitzungen einige Herausforderungen zukommen!
 
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