AW: Wer spielt mit DK-Regeln? Outet Euch!!
So unbefriedigend das auch klingen mag, aber wir haben sie ersatzlos gestrichen und hantieren nur noch mit dem WM der Waffen, sowie einer Sondererschwernis aufs Ausweichen in Höhe von einem Punkt pro echt gerundeten 40 Unzen Waffengewicht in den Händen.
Das Problem war nämlich, dass nur noch DK:NS-Waffen benutzt wurden und alle Waffen darunter echt schäbig aussahen. In unserer Gruppe gab es niemanden mehr, der nicht eine Waffe mit DK:NS geführt hat und die meisten Standardwaffen wie Schwerter zum Beispiel haben DK:N.
Das führte zu einem ewiglangen DK-Wechsel-Spielchen, so dass ich stets 2-3 Gegner pro Held schicken musste, um ihnen gefährlich zu werden. Oder die Feinde besaßen auch DK:S, dann war es entweder egal, weil einfach die DK nicht gewechselt wurde und man lediglich munter auf die Leiber der Gegner eindrosch ODER die Helden reduzierten dann die DK auf N, falls der Gegner nur eine S-Waffe hatte, um ihn in die Enge zu treiben.
BK ist tatsächlich so erst recht ein Top-Kampfstil, aber die DK-Regeln wurden spätestens dann öde und absurd, als wir Zoobotanica hatten, denn die meisten Tiere haben DK:H und wenige DK:N. Es ist jedenfalls für einen halbwegs geübten Speerkämpfer eine Kleinigkeit, einen Bären zu töten, da letzterer neben den miserablen Kampfwerten den Speerkämpfer nie erreicht und wenn er es doch tut, kann der Speerkämpfer immer noch mit einer unparierbaren AT+4 wieder aus der Distanz des Bären entweichen. Oder einmal gegen eine Attacke des Bären normal ausweichen (als freie Aktion) und schon ist der Speerkämpfer aus dem Kampf herausgehüpft und der Kampf würde, falls beide Parteien noch Interesse hätten, wieder auf der größten Dk beginnen.
Woher hast Du das denn mit der Erschwernis von 4 pro DK? Das ist doch 6 oder wurde das speziell für Tiere abgeändert? Aber auch mit einer Erschwernis von 4 wären die meisten noch ein Witz, denn o.g. Bär beispielsweise hat bestenfalls eine AT von 12 und selbst die ist nicht mal wahrscheinlich. Und bei erfolgreicher Parade des Waffenträgers bekommt er sogar noch Schaden!
Wir haben jedenfalls gemerkt, dass man bei DSA3 hübsch in einen Kampf rennen konnte, weil man ohnehin nicht so schnell starb und viele LE hatte - später jedenfalls - und bei DSA4, weil man sich ganz prima hinter seiner DK verstecken konnte. Der Magier mit dem Magierstab mit DK:NS ist da einfach super! Der Druide mit dem Holzknüppel kann da schon eher in der ersten Kampfrunde durch ein profanes Schwert übelst ein auf den Deckel bekommen.
Als wir jedenfalls die DK´s abgeschafft hatten und diverse Regeln diesbezüglich modifizierten (Ausweichen, Befreiungsschlag), wurden die Kämpfe schneller absolviert und es war insgesamt gefährlicher, denn jede Attacke barg die Gefahr eines Treffers in sich und konnte nicht belächelt werden, weil es "nur" eine zur DK-Verringerung war.
Besonders fies war dann, wenn ein Gegner eine Attacke zur DK-Verringerung machte, der andere absichtlich nicht parierte und dafür in der Runde mittels Umwandlung dem nähergekommenen Feind 2 Attacken verpasste, wobei der Verringerer dabei noch maximal eine PA hatte. Und solche Situationen kamen vor, wenn in der Gruppe ohnehin alle mit DK:NS herumrennen.
Also dass Waffen mit den beiden Kategorien erdacht wurden, hat den DK-Regeln einen ungemein schlechten Beigeschmack gegeben, finde ich. Die Tierkampfregeln kommen noch hinzu.
Es wäre mMn schon ausreichend gewesen, wenn eine Direkttrefferattacke "nur" um 3 Punkte erschwert wäre und nicht um 6, aber uns wurden die Kämpfe auch dann noch immer zu langatmig.
Besonders bei Manövern wie dem Sturmangriff gab es da dann sehr kuriose Situationen:
- angenommen ein Held mit einer DK:N-Waffe macht einen Sturmangriff auf einen Speerkämpfer (DK:S)
- sagen wir, der Sturmangreifer hat ein bisschen mehr INI, aber keine 4 Punkte mehr (Sonderregel "Aventurische Arsenal: für je 4 Punkte mehr als der Gegner hat, kann man die DK um 1 veringern)
- die Attacke des Sturmangreifers ist nun dank des Manövers um 4 erschwert und um einen Körpertreffer zu landen wegen der größeren Distanz noch mal um 6 => Erschwernis um 10 ODER der Sturmangreifer nutzt seinen Sturmangriff, um die DK zu verringern => dann bräuchte er keinen Sturmangriff zu machen und könnte auch eine einfache ATT ansagen, ohne auf die PA zu verzichten
Schäbig wird es dann auch, wenn man gegen mehrere kämpft und die DK gegen einen der Gegner verringern will. Was passiert denn wenn man bei einem näher ran ist und in der nächsten sich einem anderen in der DK um 1 nähert? Rein theoretisch - echt nur theoretisch - könnte man sich allen Gegnern drumherum bis auf DK:H nähern, wenn die anderen ihre PA und die DK-Wiederherstellungsatt+4 versauten. Sähe das nicht etwas absurd aus, wenn man eigentlich von sagen wir mal 3 Gegnern umzingelt wäre und sich dennoch allen dreien nähern könne?
Wir haben auch mal kurz versucht, mit Figuren, Plan und Kontrollbereich etc. zu spielen, aber spätestens, wenn Waffen mit verschiedenen DK´s Verwendung finden, wird es ruck-zuck unübersichtlich.
Deswegen schufen wir sie ganz ab und erfreuen uns des ungehemmten Spielflusses.
EDIT: Wir haben den INI-Wurf im übrigen auch modifiziert und zwar den W6 durch einen W3 ersetzt, um die INI-Boni und -Mali der Waffen und Schilde etc. weniger stark zu relativieren. Nun lohnt ein Säbel gegenüber einem Schwert schon mal.