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Zornhau schrieb:Rein naturwissenschaftlich (und somit über jeden Zweifel an Objektivität und bösgläubiger Interpretierbarkeit erhaben) betrachtet enthalten 20 Seiten original Conan-Geschichten gleichviel Fantasy-Action, treffende Charakterisierungen, mitreißende Szenen, pointiertes Erzählen wie 500 Seiten eines modernen, als talentiert einzustufenden Autors oder wie 1500 Seiten Tolkien *gähn* Herr der *Augen reib* Ringe *schnarch*.
Max Sinister schrieb:ich hab mal einen Conan-Roman gelesen (hab allerdings nicht auf den Autor geachtet; haben an der Reihe auch andere Autoren oder Ghostwriter mitgewirkt?), aber so überwältigend fand ich ihn damals nicht... nicht schlecht, aber auch nicht weltbewegend...
HELDEN. (Man beachte die Großbuchstaben.)Skar schrieb:Wer definiert denn mal die ganzen oben genannten Charaktere in zwei drei Sätzen? Ich könnte das fürs Wiki gebrauchen... :]
Nicht ganz. Ein eigene Gerechtigkeitsgefühl und den Willen und die Macht dies auch gewalttätig zum Ausdruck zu bringen gehören auch noch mit dazu.Shub-Schumann schrieb:Vor allem @ Zornhau (und Silvermane):
Was du da worteich hochjubelst sind Geschichten über einen Typen, dessen einzige Motivationen "Fressen, Ficken, Häufchen machen" sind
Skar schrieb:Wer definiert denn mal die ganzen oben genannten Charaktere in zwei drei Sätzen? Ich könnte das fürs Wiki gebrauchen... :]
Ich weiß, dass es den "großen Eisenbahnraub" gab - und viel habe ich dem film zu verdanken; ich habe ihn sogar mal gesehen. Aber nur weil er der erste war, ist er nicht mehr wirklich zu den guten zu zählen. Genau wie Conan gehört er in ein Museum.
Stimmt. Manche angestaubte Geschichte behält ihren Reiz und sollte gelesen, andere treten besser den Gang ins Museum an. Conan gehört zur letzteren Kathegorie.Silvermane schrieb:Nein, eine gute Geschichte ist eine gute Geschichte und verdient es, gelesen zu werden.
Unsinn, siehe oben. Die Logik besagt nicht, dass alles ein Verfallsdatum hat, sie besagt lediglich, dass einige Werke mit Verallsdatum (wie "Der große Eisenbahnraub" oder "Conan") trotzdem einflussreich waren.Silvermane schrieb:Denn nach dieser Logik müsste auch die Nibelungensage, die Saga um Beowulf und der gesammelte Lovecraft in der Kiste verschwinden.
Oder das Nibelungenlied? Ich steh drauf - es ist bedeutend besser als Howard
Zum einen war das NICHT die Aussage, die ich gemacht hatte, sondern folgende zu den "Starken Frauen":Shub-Schumann schrieb:..., womit Zornhaus Argument, Conan müsse nicht so durchgeformt sein, da es das erste, das Urgestein war, wohl ausfällt (ok, ich weiß, du hast sowas wie die Ilias eigentlich ausgenommen, aber wenn Silvermane jetzt schon mit den Nibelungen um die Ecke kommt ... )
Mir ging es dabei um die Abgrenzung von Fantasy-Literatur zu irgendwelchen Texten mit in weitestem Sinne phantastischem Inhalt. Natürlich kann man auch das Nibelungen-Lied, Erec, oder die Aeneis hinzuzählen, da neben normalen Menschengestalten auch immer das mystisch-phantastische Element in diesen Texten eine gewisse Rolle spielt - aber man MUSS nicht. Ich jedenfalls muß das nicht und lasse es deshalb auch.Natürlich ist die Starke Frau, die Heldin, ein eher junges Konzept in der eh recht jungen Fantasy-Literatur (und ja, ich zähle da NICHT irgendwelche phantastische Literatur aus Zeiten vor den Heftromanen mit dazu - das kann man machen und schwupps ist die Illias plötzlich Fantasy,...
Mir ist hier das "für ihren Zweck" besonders wichtig. Die klassischen Sword&Sorcery-Autoren haben nicht in einer Zeit allgemeinen Analphabetismusses für eine Minderheit an hochgebildeten Menschen der Führungseliten ihrer Zeit geschrieben, sondern in einer Zeit von Massenarbeitslosigkeit, Krieg, sozialen Umbrüchen - in einer Zeit allgemeinen Werteverfalls und starker Werteumwälzungen. Ihr "Ziel-Publikum" war, besonders bei Vielschreibern wie Howard, stets der Massenmarkt der Heftroman-Leser. Für diese Zielgruppe bestand die Herausforderung an den Autoren auf knappem Raum, mit einfacher, aucn von wenig gebildeten Lesern verständlicher Sprache Geschichten von archtypischer Gewalt erzählen zu können. Geschichten, die jeden Leser da anrühren, wo ein urtümlich wirkendes Gemeinverständnis des Männlichen, des Starken, des Kompromißlosen, des Kriegers, des Rebellen in Resonanz gesetzt wird. Ein Arbeitsloser der Depression, ein Soldat im Pazifik-Krieg, ein Metallarbeiter in Detroit - diese Leute haben die Hefte verschlungen. Für sie und nicht für die elitäre, sich an den damals gerade en vogue befindlichen Literatur-Trends ergötzende Oberschicht wurden diese Geschichten geschrieben. Und natürlich nicht nur von Howard.Robert E. Howard bringt große Geschichten in knappem Raum mit lebhaften, packenden Bildern und einer für ihren Zweck in Eindrücklichkeit und Tempo bestens passenden Sprache dem Leser nahe.
Shub-Schumann schrieb:Apropos Nibelungensage: Welche meinst du? Irgendeine fürs moderne Lesevergnügen überarbeitete Fassung dieser ohnehin nicht mehr wirklich greifbaren Sage? Oder das Nibelungenlied? Ich steh drauf - es ist bedeutend besser als Howard, nur blöderweise muss man ganz gut Mittelhochdeutsch können, um es zu genießen; in diesem Sinne:
Uns ist in alten maeren wunders vil geseit
von helden lobebaeren, von grôzer arebeit,
von fröuden, hôchgezîten, von weinen und von klagen,
von küener recken strîten muget ir nu wunder hoeren sagen.
Auch hier ganz eindeutig eine Frage der richtigen Sprache für die beabsichtigte Zielgruppe. Bei den potentiellen Lesern/Hörern des Textes waren solche Dinge sehr wichtig.Pyromancer schrieb:Äh, seitenlange Beschreibungen, wer wem wieviele und welche Geschenke mitbringt, wie toll jeder angezogen ist und wieviele tollen Krieger er dabeihat, stundenlange Diskussionen, wer mit wem zuerst in die Kirche gehen darf, und nur ab und zu mal ein bisschen Action,
Ja. Und viele Geschichten waren auch tatsächlich Inspiration für Howard, Moorcock und co. Das liegt daran, daß Mythen grundsätzlich archetypische Geschichten beinhalten, die man in Varianten wieder und wieder erzählen kann und die man sogar bisweilen quer über die Kulturkreise hinweg wiederfindet.Stayka schrieb:Ich persönlich finde in dem Zusammenhang auch die keltischen Mythen (Four Branches of the Mabinogion & Co) sehr eindrucksvoll.
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