Rezension Watchmen - Watching the Watchmen

Taysal

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Watchmen - Watching the Watchmen


DC Graphic Novel


Der Comic „Watchmen“ aus der Feder von Alan Moore, Dave Gibbons und in der Kolorierung von John Higgins gilt als Kult. Die gleichnamige und detailverliebte Verfilmung im Jahre 2009 - von Regisseur Zack Snyder – ist ebenfalls Kult. Doch wie hat alles begonnen? Wer sind die Menschen dahinter? Wie sah die Arbeit an dem Comic aus? Die Entwürfe? Diese und noch mehr Fragen wird sich jeder Fan und Comicliebhabe irgendwann einmal stellen. Die Antworten finden sich in „Watching the Watchmen“, einem gelungenen Comic-Kunstband zum Kultcomic.

„Watchmen“-Zeichner Dave Gibbons hat in Erinnerungen gekramt und sein Archiv durchsucht, um die Entstehungsgeschichte des Comics zu dokumentieren. Das gelingt ihm auf wundervoll unterhaltsame Art und Weise. Unzählige Anekdoten berichten von den Anfängen, wie Freundschaften entstanden und wie „Watchmen“ zu etwas ganz Großem wurde. Diese Blicke hinter die Kulisse sind einfach wunderbar und sorgen für ein tieferes Verständnis gegenüber dem Comic und beleuchten auch die damalige Comicszene – ihre Verlage und ihre Fans.

Begleitet werden Gibbons’ Erzählungen von Skizzen, Rohzeichnungen, Entwürfen, Skriptausschnitten und vielem mehr. Vieles war bisher unbekannt und findet nun den Weg an die Öffentlichkeit. Dazu zählen auch Briefe und Notizen auf Servietten oder Einkaufstaschen. Es ist einfach herrlich sich die Illustrationen und Bilder anzuschauen, gleichzeitig zu lesen, wie in einer Zeit ohne Handy und E-Mail gearbeitet und sich ausgetauscht wurde, oftmals zu teuren Taxikosten.

Gibbons erwähnt aber auch, wie wichtig damals die Farben waren und berichtet von dem guten Verhältnis zu John Higgins, der die Kolorierung des Comics übernahm. Auch Higgins’ Erzählungen sind sehr unterhaltsam und machen deutlich, wie wichtig eine gute Kolorierung ist und wie die moderne Technik die Farbgestaltung der Comics schier revolutionierte. Und es wird auch deutlich, warum spätere Auflagen von „Watchmen“ nochmals überarbeitet wurden. Auch Higgins Texte sind mit Beispielen und Farbtafeln gespickt. Das ist spannend und aufschlussreich, vor allem sehr unterhaltsam.

Bei der Übersetzung hat der Verlag ganze Arbeit geleistet. Die Texte der Autoren wurden sauber übersetzt, alles andere im Original belassen. Einfache Englischkenntnisse sind somit von Vorteil, um das Buch und die darin erzählte Entstehungsgeschichte vollständig zu erfassen.

„Watching the Watchmen“ ist eine erstklassige Dokumentation und ein wunderschöner Comic-Kunstband, der einfach begeistert – eine absolute Empfehlung!

Diese Rezension erschien zum Zeitpunkt des Eintrags ebenfalls auf Taysal.net, Taysals Abenteuerland und Buchrezicenter.de.Den Artikel im Blog lesen
 
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