Was ist noch Cyberpunk?

Chrisael

Gott
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Durch einen anderen Thread kam bei mir die Frage auf: Was ist Cyberpunk oder wie modern kann man ein Cyberpunksetting machen damit es auch tatsächlich Cyberpunk bleibt?

Rollenspiele wie Cyberpunk 2020 oder SR bis zur 3. Edition fangen für mich ganz gut die Cyberpunkstimmung ein.
Cyberpunk kommt ja aus den 80ern daher ist es auch eine Dystopie aus der Sicht der 80er mit ihren ganz eigenen Flair.
Aber was kann man in einem solchen Setting modernisieren es sozusagen auf mindestens unser Technologieniveau heben ohne das der Cyberpunkflair verloren geht?
Manche tun sich schon schwer WiFi in einem Cyberpunksetting zu sehen, für sie muss alles verkabelt sein. Andere Meinung es darf nicht zu viel Bio- und Gentech geben. Technologie muss mehr Plastik und Metall sein. Wieder andere meinen es darf keine echte Raumfahrt geben sondern man muss auf einer zerstörten Erde festsitzen.

Was darf bei euch Cyberpunk haben und was nicht?

Und sind Filme wie Elysium, die ja eindeutig Elemnte aus Cyberpunk haben, für euch Cyberpunkfilme? Oder passt da einfach die Stimmung nicht?
 
Es stellt sich mir die Frage, ob man Cyberpunk überhaupt mit neuer Technik aufbohren muss, oder ob das dann ein anderes Genre ist?

Wenn Steampunk ein Zukunftsszenario aus Sicht der 1880er Jahre ist, dann darf Cybepunk doch auch ein Zukunftsszenario aus Sicht der 1980er Jahre sein ??

sondern man muss auf einer zerstörten Erde festsitzen.
Wenn das das kennzeichnende Element ist, würde ich es Postapokalypse (oder eben Endzeit) nennen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wenn das das kennzeichnende Element ist, würde ich es Postapokalypse (oder eben Endzeit) nennen.

Zerstört nicht gleich im Sinne von Postapokalypse sondern einfach von dreckiger Luft, saurer Regen, Waldsterben, zu wenig Essen und daher halt mehr Synthfood, etc., also genau die Probleme die man in den 80ern hatte. Saurer Regen ist bei uns in Europa inzwischen ja kein Thema mehr.
 
WiFi-Punk klingt nunmal nicht so... :)

Aber woher kam denn überhaupt das "Cyber" in Cyberpunk? Von Cyborg?
Heute würde man eher von Enhancements sprechen?
Oder in Bezug auf Dinge wie "das Erwachen" von Transhumanismus?

So weit nochmal zum Begrifflichen.
 
Denke bei Cyberpunk ist es nicht nur die Technik allein bzw. der technologische Fortschritt, sondern die Welt als Ganzes, also die Gesellschaft, der Lebensraum usw. , eben das dystopische, dunkle, dreckige usw.
Weiß nicht ob es als Vergleich taugt, aber wenn man "Total Recall" von 1990 und 2012 vergleicht (und ich meine jetzt nich welcher cineastsich besser war/ist!). Die Grundaussage (Story) ist ja in etwa die Gleiche, Optik und Technik etwas anders.

Zum Thema "Kabel" sage ich nur, es ist def. sicherer als schwerer hackbar bzw. schwerer störbar als drahtlos, ich muss physikalisch Kontakt haben. Daher haben Kabel immer noch ihre Berechtigung, und Profis wissen das. WiFi ist also nicht nur Segen, sondern kann auch Fluch sein.

Umweltprobleme und -katastrophen gibt es immer noch, siehe Fukushima (und vlt. demnächst Tihange). Wenn Konzerne mehr an Macht gewinnen kann es wieder Sauren Regen geben - guck mal wie ich China oder Russland damit umgegangen wird, und auch in denn USA besteht wieder die Möglichkeit. Das ist eben die Kunst als SL mit Hilf der Spieler seine Welt "cyberpunkmäßig" zu bauen das es paßt. Was Du aber hast ist Knappheit fossiler Brennstoffe. Das wird bleiben. Gesellschaft driftet auch mehr auseinadern, Schere zwischen Arm und Reich wird von Jahr zu Jahr größer. Das alles spielt dem klassichen Cyberpunkgedanken durchaus zu wie ich finde.

Also ich finde man kann es machen, sowohl technologische als auch wissenschaftliche und auch im begrenzten Raum politische Veränderungen und Aktualitäten einbauen ohne das das Cyberpunkflair verloren geht, d.h. Smartphones und Tablets stören mich nicht, haben nicht nur Vor- sondern auch Nachteile. (Okay, ich spiele CP 2020, und ich mag explizit das Setting und System von Shadowrun nicht)
 
Zuletzt bearbeitet:
Nach meinen Beobachtungen:

1. Eine funktionierende Dystopie. Das als Unterschied zum Post-Doomsday-Bereich. Die Zukunft ist mies, aber die Welt, wie wir sie kennen, ist nicht kollabiert.
2. Eine nahe Zukunft. Sowohl von der Chronologie her als auch vom Lebensgefühl. Eine Cyberpunk-Welt ist nur ein oder zwei gedankliche Schritte vom Jetzt entfernt.
3. Extreme soziale Gegensätze. Fast immer als Konsequenz eines völlig entfesselten Kapitalismus, der klassisch in der bekannten Konzernherrschaft zum Ausdruck kommt.
4. Technologische Anti-Utopie. Fantastische neue Technologien machen das Leben für fast alle Menschen nicht besser, sondern dienen zur Gewaltausübung, zur Überwachung, Ausbeutung und Unterdrückung.
5. Ein anarchisches Element. Es gibt Menschen, die durchs Raster fallen, und außerhalb der beschriebenen Ordnung stehen. Typischerweise wenden sie die Technologie, auf der die herrschenden Verhältnisse beruhen, gegen diese. Klassisches Beispiel ist der Hacker.

Das wären so die strukturellen Merkmale. Es gibt noch ein paar ästhetische Merkmale, die auch oft erfüllt werden: Eine urbane Umgebung; ein exotischer - klassischerweise asiatischer - Einfluss; plakative Gewaltdarstellung; dunkle Farben etc.
 
Definitiv stimme ich Wulfhelm zu (Punkt 4. etwas eingeschränkt) um Cyberpunk zu beschreiben, aber zum abgrenzen sagt für mich Skars Antwort eigentlich das wichtigste: es ist eine Dystopie der 80er.
Mit Smartphones, E-Cars, moderner Stadtplanung und Multinationalen Konzernen die in einer Finanzkrise von Staaten gerettet werden müssen ist es für mich kein Cyberpunk. Der springende Punkt daran ist wohl, dass die Dystopien vor denen die Menschen Angst haben heute einfach anders aussehen als damals weil klar geworden ist, dass viele der damaligen Ängste nicht eingetreten sind und es wahrscheinlich auch nicht mehr werden. Oder einfach anders sind - waren in den 80ern die Technologiekonzerne der unberechenbare Machtfaktor sind es heute Hedge Fonds und Datenkonzerne. War es damals die Verelendung wegen der ungleichen Verteilung macht heute der Islam oder die neue Rechte vielen Angst. Die damaligen Ängste passen eben nicht mehr in die heutige Zeit, warum soll man vor GM Angst haben wo sich vor ein paar Jahren erst gezeigt hat wie fragil der Konzern ist? Vielleicht ist Cyberpunk heute wirklich WiFi-Punk, warum nicht? Wäre nicht das erste Genre mit einem dämlichen Namen ;)
 
Durch einen anderen Thread kam bei mir die Frage auf: Was ist Cyberpunk oder wie modern kann man ein Cyberpunksetting machen damit es auch tatsächlich Cyberpunk bleibt?

Rollenspiele wie Cyberpunk 2020 oder SR bis zur 3. Edition fangen für mich ganz gut die Cyberpunkstimmung ein.
Cyberpunk kommt ja aus den 80ern daher ist es auch eine Dystopie aus der Sicht der 80er mit ihren ganz eigenen Flair.

Umm. Nein. Die zeitliche Begrenzung ist nicht zutreffend und paßt allenfalls auf die Werke von William Gibson zu.
In den 90-ern hat Neal Stephenson eine realistischere Version des Cyberpunk gezeigt.

Aber was kann man in einem solchen Setting modernisieren es sozusagen auf mindestens unser Technologieniveau heben ohne das der Cyberpunkflair verloren geht?

Es reicht wenn es eine Dystopie ist wo Technik sowohl Fluch wie Segen ist und neue Arten von Sünde entstehen.

Manche tun sich schon schwer WiFi in einem Cyberpunksetting zu sehen, für sie muss alles verkabelt sein. Andere Meinung es darf nicht zu viel Bio- und Gentech geben. Technologie muss mehr Plastik und Metall sein. Wieder andere meinen es darf keine echte Raumfahrt geben sondern man muss auf einer zerstörten Erde festsitzen.

Umm. Nein. Passengers könnte man auch als Cyberpunk durchgehen lassen. Oder "The Expanse".

Was darf bei euch Cyberpunk haben und was nicht?

Und sind Filme wie Elysium, die ja eindeutig Elemnte aus Cyberpunk haben, für euch Cyberpunkfilme? Oder passt da einfach die Stimmung nicht?

Ja klar.

Auch District 9, 5tes Element, Chappie oder Independence Day würde ich ins Cyberpunk Genre packen. Oder Doom.

Wichtig ist die Stimmung. Nicht die Technik. Es muß schon ziemlich abgefuckt sein und das Leben der Protagonisten oder wenigstens deren Schicksal sind nicht rosig sondern eher keinen Pfifferling wert.
Nerds die die aktuellen Technologien beherrschen sind neben Muskel- und Waffentypen Teil der Protagonisten.
Es spielt nur so weit in der Zukunft das wir noch einen Großteil unserer Probleme und Werte drin erkennen können.
Mit aber neuen und ggf. überraschenden Lösungen.
Und neuen Problemen und Perversionen.
Und Individuuen sind nur Störfaktoren auch wenn sie gegen ihre Unwichtigkeit rebellieren/ankämpfen.
Am Ende erringt man nur Pyrrhussiege gegen das System.

Was sollte NICHT in Cyberpunk drin sein? (Aber es gibt sicher Cross-Overs)
  • Superhelden
  • Utopische Gesellschaften ohne TIEFE Abgründe
  • Magie
  • Götter (Religion und pervertierte Religion dagegen schon)
  • Technologie die galaxisumspannend ist. (Star Wars, Star Trek, The Culture sind kein Punk)
  • Helden denen einfach alles gelingt (Sven Glückspilz ist kein Punk. Hägar dagegen schon)
 
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Gestern war ich in Blade Runner 2049 ... der Film spricht Bände zu diesem Thread :) Und super isser noch obendrein (nur laaaaang ... Trinken und Knabberzeug nicht vergessen!)
 
Hi Folks.

Ich Stimme grundsätzlich mit Captian_Jack überein was Cyberpunk angeht es ist nicht das Chrom, die Kabel, die Drohnen usw. (Obwohl das alles zweifellos cool ist). Es ist das allgemeine Lebensgefühl das vorherrscht. Das fehlen einer klaren Grenze zwischen schwarz und weis (es gibt da eher verschiedene Abstufungen von Grau) aber dafür die wesendlich deutlichere Abgrenzung zwischen Reich und Arm (multimilliarden schwere Konzerne stehen den armen trotteln gegenüber die für einen Hungerlohn 18-20 Stunden sich den Arsch aufreißen). Es geht um Konzerne die sich alles erlauben können und niemanden Rechenschaft schulden und um Leute die versuchen mit ihrem Schneid und ihrem Einfallsreichtum wenigstens ein paar Krümel die die Konzerne (oder jegwelche Allmächtige Machtblöcke auch immer) von dem Kuchen um den sie sich balgen übrig lassen.
Natürlich ist Transhumanismus irgendwo wichtig aber es ist halt nur schmückendes Beiwerk.

Was das Problem von Chrom vs Wi-Fi angeht sehe ich es nicht so eng.
Das Problem an der Sache ist das vieles was Cyberpunk heute definiert halt aus den 80ern stammt und das seit dem eben 30 sehr ereignisreiche Jahre vergangen sind und vieles was damals einfach Zukunftsmusik war heute allgegenwärtig ist (Smartphones z.B.). Das Problem ist einfach das Cyberpunk halt einfach unter anderem davon Lebt das man mit der Zeit gehen muss und mit der Technik mithalten (oder besser noch immer einen schritt voraus sein sollte) um in einer gleichgültigen bis grausamen Welt zu überleben.
Das lässt sich einfach nicht vermitteln wenn man in einer Realität in der alles Kabellos ist immer noch eine Zukunft darstellt in der man Computer über Kabel steuert.
Cyberpunk mit Steampunk zu vergleichen halte ich auch für eher schwierig da es einfach zwei total unterschiedliche Settings sind die von total unterschiedlichen Flair leben.

Naja das waren mal meine 50cent zu dem Thema.

In diesem Sinne.
Spendet Blut. Spielt Rugby.
 
"High Tech - Low Life"

Diese Kernformel ist es, die für mich persönlich das Besondere des Cyberpunk Genres ausmacht.

Solange dieser Gegensatz gegeben ist, spielt es für mich keine große Rolle, ob sich die "High Tech" Komponente vor allem um Chrom und Drähte dreht, um Wi-Fi oder Welche-Technologie-Auch-Immer.
 
In der Literatur finden sich viele Wegbereiter zum Cyberpunk. Gefestigt und in den Medien verbreitet wurde der Begriff erst mit Tad Williams. Allen voran seine Quadrologie Otherland (total kranker stuff). Es handelt von einer Welt in der die Bedrohung kaum greifbar ist, da es sich um eine scheinbar übermächtige Geheimorganisation mit gewaltigen Ressourcen handelt, die das Ziel der Unsterblichkeit anstreben. Wobei das Bewußtsein teilweise in einer digitalen Welt und teilweise in den Gehirnen von biologischen Komponten (Klonen) für immer transferiert werden soll (Japanische Geschichten behandeln das Thema schon seit 1960). Alles ist kurz vorm Abschluss (Bedrohung...) Ein gewaltiger Grad an Immersion erlaubt es den angestöpselten Menschen nicht mehr zwischen Realität und Virtualität zu unterscheiden. Alle Sinne, ob olfaktorisch, gustativ, visuell, taktile usw sind künstlich implantiert.

Das heißt, sehr moderne und auch dystopische Elemente mit massiven unbekannten Bedrohungen stürzen aufeinander. Da diese Bücher einen der Eckpfeiler des Cyberpunks lieferten, würde ich meinen, dass in diesem Setting extrem viel möglich ist.

Ein Beispiel aus dem Büchern: Während die Protagonisten das Netzwerk erkunden entdecken sie eine Welt, in der Häuser in noch größeren Häusern stehen. Ein außerhalb des Hauses ist nicht bekannt. Die Parallelität zum "Was ist außerhalb des bekannten Universums?" trägt sich soweit fort, dass religöse und philosophische Themen ebenfalls im Cyberpunk verarztet werden.

Bis denne und schöne Tage.
 
Also nee, sorry, 2005 ist Cyberpunk schon eigentlich passé, zumindest als Literaturgattung.
William Gibson, Greg Bear und Bruce Sterling, das ist die erste Welle des Cyberpunk ab 1985.
Neal Stephenson ist einer der nochmal frischen Wind in 1992 in das Genre und die erste Welle bringt.

Ab 1999 ist es dem Matrix-Film gelungen Cyberpunk zum Mainstream hin zu entwickeln.

Und mit Trump ist einer Präsident geworden der den Staat so weit dekonstruiiert das Cyberpunk Wirklichkeit werden kann.
Willkommen im Neo-Feudalismus.
 
Also zum einen wo ein Markt ist gibt es auch ein Angebot.
Bei Blade Runner waren die Leuchtreklamen auch eher 3D-Hologramme als aus Neon.

Und zum anderen ist das in Deutschland zwar auf dem Rückzug aber noch lange nicht tot.
Siehe hier z.B.

die-buchstaben-fuer-den.jpg
 
Die Neonröhren-Geschichte sehe ich ähnlich unkritisch wie @Kowalski.

Wie in meinem letzten Post angedeutet, zählen für mich weniger konkrete Materialen und Requisiten, sondern vielmehr die sozialen und politischen Verhältnisse, die sie symbolisieren.
Hier eine handvoll Aspekte, die mir im Fall der Neonröhren eingefallen sind:
  • Kommerzialisierung von Bedürfnissen
  • Erzeugung künstlicher Konsumwünsche
  • Hinwendung zu Äußerlichkeiten und Schein
  • Substanzlose Scheinwelten - ungreifbar in Licht gezeichnet
  • Hinter dem trügerischen Schein von Wärme verborgenes kaltes Licht und kalte Gefühle
  • Selbstsüchtige Genusssucht um jeden Preis
  • Täuschung und Verführung
Jeder andere Werbeträger hätte es für mich genauso gut getan.
Seien es die im verlinkten Artikel genannten LEDs oder die Hologramme von @Kowalski.
 
Zuletzt bearbeitet:
@mikyra:

Und in wie weit unterscheidet sich dann die Fiktive Cyberpunk-Welt gegenüber der jetzt Aktuellen Realen Welt?

Brauchst nicht darauf zu antworten es war eine Retorische Frage.


Back to Topic:

Meiner einschätzung nach ist gerade Cyberpunk so Aktuell wie noch nie zuvor.
Ganz nach dem Motto ´Mach Kaputt was dich Kaputt macht` kann der Spieler hier nicht nur in eine Fiktive Welt abtauchen sondern eben auch gegen die Ungerechtigkeit ankämpfen die einem in der Realen Welt Aufregt.

Ich sehe zwar eigendlich keinen Rückgang der Cyberpunk-Welle (Spiele wie Deus ex, Shadowrun bzw. Filme wie der neue Bladerunner beweisen es) aber wenn es einen Rückgang gibt so liegt das in erster Linie daran das viele Cyberpunk für ein Relikt halten (ein Problem wo auch das Genre Post-Apokalypse im übrigen hat) und das der "Marktführer" (namentlich Shadowrun) mittlerweile zu einem fast unüberschaubaren Regelmonster Mutiert ist das selbst vielen Hartgesottenen Rollenspielveteranen vor Grauen die Nackenhaare hochstellt.

Das Problem das Cyberpunk wirklich hat ist die Tatsache das es eine Relativ Strenge Zeitleiste für das Setting hat.

Fantasy und Sci-Fi sind Zeitlos.
Ersteres hat keine Realen Bezüge und sind daher von unserer Zeit unabhängig.
Zweiteres ist von unserer Zeit soweit entfernt das es genausogut keinen Bezug zu unserer Realen Welt haben könnte.

Cyberpunk hat dieses Vorteil nicht.
Nehmen wir als Beispiel wirklich mal Shadowrun.

Der erste offizielle Punkt an dem sich die Zeitlinie von Shadowrun von unserem trennt ist 1999 mit dem Seretech-Urteil (https://shadowhelix.de/Seretech-Urteil).

Richtig Freaky wurde es dann mit UGE 2011.

Damals als das Spiel herauskam Schrieben wir das Jahr 1989.
Bis zum Seretech-Urteil waren es noch 10 Jahre.
Bis UGE sogar noch 22.

Überlegt mal selbst.
Wie Groß war 1989 ein Handy?
Und wie groß ein Computer?

Wenn man damals einem Gesagt hätte das man 2011 bereits Smart-Phones hat die Kleiner sind als die damaligen Mobiltelefone und leistungsfähiger als jeder damalige Computer hätten die Menschen gelacht und abgewunken.

Das problem von Cyberpunk ist schlicht und einfach das die Fiktive Welt mittlerweile von der Realität zumindest in sachen Technik (und meiner meinung leider auch Gesellschaftlich) nicht nur eingeholt sondern oft auch weit Überholt wurden und die entwickler dieser Spiele (genau wie viele Spieler) das Besondere an Cyberpunk eben nicht in der Gesellschaft sahen sondern an Chrom, Neonlicht und Pinken Iros.

Ich bin was Cyberpunk angeht voll bei mikyra und gehe glaube ich auch einen Schritt weiter.

Cyberpunk ist eben nicht nur Chrom, Neonlicht und Pinke Iros.

Cyberpunk ist für mich eine Reflektion der jetzigen, Realen, Welt.
Eine Möglichkeit mich an der Gesellschaft auszutoben ohne gleich im Knast zu landen.

Und dabei ist es mir persönlich um ehrlich zu sein vollkommen egal ob mein Streetsam oder Solo nun Chrom Arme oder Künstlich gezüchtete Muskeln hat.
Oder ob mein Hacker per Kabel oder Wi-Fi sich in ein Computer Netzwerk einlogt.
Mir ist es egal ob mir die Werbung der Konzerne per Neonlichtern, Hologramen oder AR um die Ohren Fliegen.

Was mir wichtig ist ist schlicht und ergreifend die tatsache das ich den Reichen und Mächtigen einen auf den Deckel geben kann und wenn es nur in meiner Fantasy ist.
 
... nächstes mal setz ich den Zwinkersmiley in Schriftgröße 80, vielleicht checkt dann irgendwer wie ernst der Post gemeint ist ...
o_O
 
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