Bevor hier Begriffsverwirrung wegen "Low Fantasy" aufkommt, schnell eine kleine Übersicht:
Es gibt 3 Typologien von Fantasy in der Literatur.
1. Unterscheidung zwischen High Fantasy versus Low Fantasy über:
a) Ausmaß der Auswirkungen Handlungen der Protagonisten auf die Welt (episch versus lokal begrenzt)
b) Erscheinungsform (Hardcover versus Heftchen bzw. später erweitert auf Taschenbuch)
c) Moralische Zeichnung der Protagonisten (überwiegend fehlerlos versus zwielichtig)
2. Unterscheidung zwischen High Fantasy und Low Fantasy über die Gewichtung und den Einfluß mystischer oder magischer Elemente ist groß/klein
3. Es gibt verschiedene Spielarten der Fantasy:
High, Historical, Heroic, Contemporary, Dark, Humerous
Die Nummern 1 und 2 finden sich auch bei Wiki unter den Stichworten "
High Fantasy" und "
Low Fantasy". Die Übergänge sind bei beiden Definitionen natürlich extrem fließend.
Die Literaturwissenschaft (ohnehin fragmentiert und spärlich im Umgang mit Fantasy) vertritt in personam Helmut W. Pesch deutlich Position 3. Pesch hat jedenfalls die einzige ernstzunehmende wissenschaftliche Arbeit zum Thema Fantasy Anfang der 80er Jahre verfasst (seine Diss). insofern neige ich zu der Definition 3 von Pesch. Dazu noch schnell nen
Link.
Daraus lassen sich dann die ganzen hier genannten Welten und Settings ableiten. Außerdem ist die Situation dabei zu beachten. Ne Heldentruppe aus Gezeichneten, die im Jahr des Feuers die fliegende Festung vom Himmel holen, ist mit Sicherheit nach allen Definitionen High Fantasy. Eine Gruppe, die seit Jahren eine Handwerkerinnung im 200-Seelen-Kaff-Weilersgrund bei Elburum spielt, mag abhängig von den Geschehnissen hingegen klar Low Fantasy sein.