Der Unheimliche Westen Was braucht eine Westernstadt?

Skar

Dr. Spiele
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Ich will meine Chronikstadt etwas aufpolieren. Also was braucht eine Westernstadt an Läden, Einrichtungen usw.?

- Saloon
- Bank
- Arrestzelle/Jail
- Sheriffbüro
- Gemischtwarenladen/Kolonialwarenladen
- Pferdekoppel/-stall zum Platz anmieten
- Goldgräberzubehörladen
- Schlachterei
- Opiumhöhle (Chinesen)
- Bahnhof

Was wäre noch ganz nett?

Gibt es sowas wie Hunde-/Hahnenkmapf im Wilden Westen?
 
Also die Opiumhöhlen sind wohl eher selten, denke ich.

Sind die "Damen" mit im Saloon=

Es fehlt:
  • Totengräber
  • Friedhof
  • Restaurant für feste Nahrung neben dem Saloon
  • Kirche
  • Waffenladen
  • Barbier
 
Skar schrieb:
Ich will meine Chronikstadt etwas aufpolieren. Also was braucht eine Westernstadt an Läden, Einrichtungen usw.?
Also wirklich BRAUCHEN braucht es nur ein paar Zelte und den Willen sich als Stadt zu präsentieren. So sind viele Städte im Westen entstanden. Z.B. Denver, welches zum Zeitpunkt von Deadlands 1876 gerade mal 16 (in Worten: sechzehn) Jahre alt ist.

Skar schrieb:
Was wäre noch ganz nett?
Ganz nett wäre alles, was Du aufgelistet hast und noch ein paar Sachen mehr. Je nachdem, ob Du eine sehr entwickelte Stadt basteln willst (und dann könntest Du einfach im Web nach alten Stadtplänen von Städten um 1870 bis 1880 schauen), oder ob Du eine typische Boom-Town basteln magst. Für Boomtowns ist es typisch, daß so manches Gebäude zur "Vollständigkeit" fehlt. So wirbt manch eine Stadt mit ihrer Schule um junge Paare zur Ansiedlung, eine andere mit ihrer Bahnanbindung, ihre Bank oder ihrem Grundbuchamt (wo man u.a. seine Claims oder sein Weideland eintragen lassen kann - siehe Silverado ;)).

Skar schrieb:
Gibt es sowas wie Hunde-/Hahnenkampf im Wilden Westen?
Na klar. Hunde-Kämpfe, Hunde gegen Bären, Hahnenkämpfe, "Blood Sport" aller Arten (aus dem zivilisierteren Osten importiert auch Preis-"Box"-Kämpfe, die an Blutigkeit nur noch von den Pit-Fights der dampftechnisch aufgemotzten Gladiatoren in Junkyard in Salt Lake City überboten werden). - Also prinzipiell alles, was Männerherzen Spaß macht. (Auch Überland-Wett-Reiten oder - wie passend und wie originell ;) - Dampfwagen-Rennen quer durch Amerika.)
 
Und natürlich das traditionelle Schießen auf der Main Street.
Natürlich nur in bestimmten Städten :D
 
-stillgelegtes Bergwerk (TM)
-Kavallerifort (TM) (ungefähr die Entfernung, dass die immer im entscheidenden Moment oder erst wenn es zu spät ist ankommen)
-chinesischer Waschsalon(TM)
-mexikanischer Besoffener der unter seinem Sombrero Siesta hält(TM)
-Stadtvilla des gemeinen Großgrundbesitzers (TM) mit der ebenso schönen wie tugendvollen Tochter (TM)
-von der Pleite bedrohte Farm des überaus netten ehemaligen Großgrundbesitzers (TM) mit dem elanvollen aber ungeschickten Sohn (TM) der unsterblich in die oben genannte ebenso schöne wie tugendvolle Tochter (TM) verliebt ist
-bärbeißiger Schmied (TM)
-verrückter Erfinder (TM)
-Badezuberzelt (TM)
 
Neben so typischen Sachen wie einer Bäckerei, einem Schneider und einem Stall, an dem man seine Pferde gegen eine geringe Gebühr "parken" kann, dürfte eine größere Stadt, speziell wenn sie einen Bahnhof hat, auch ein Postamt und/oder Telegrafenamt haben, vielleicht auch (abhängig von der geographischen Lage der Stadt) inklusive dem Pony-Express (gerade letzterer ist IMHO für anfänger immer ein schöner anlaufpunkt für Jobs und miniabenteuer).
Größere Städte haben vielleicht auch ein kleines Theater/Travestieshow, je nach demographie der Stadt.
 
AW: Was braucht eine Westernstadt?

Eine Apotheke wurde noch nicht genannt. Hieß früher "Drugstore". ;)
 
AW: Was braucht eine Westernstadt?

Was ich noch hinzufügen würde sind
-Das Telegraphenamt (funktioniert prima, wenn in der Stadt alles friedlich ist. Natürlich ist die verdammte Leitung unterbrochen sobald die Harrowed-Oultaws / Werwolfrudel / mutierten Präriezecken etc. pp. die Stadt belagern)
-Die kleine Dorfschule mit dem griesgrämigen frömmelnden Schulmeister (TM).
 
AW: Was braucht eine Westernstadt?

Waldviech schrieb:
-Die kleine Dorfschule mit dem griesgrämigen frömmelnden Schulmeister (TM).
Schulmeister? Niemals!!!

- Die kleine Dorfschule mit der bezaubernden, schmucken "Schoolmarm" in heiratsfähigem Alter, um die sich alle im Ort reißen, die aber nur für einen RICHTIGEN Mann zu haben ist. (Woran merkt man, daß ich "The Big Country" so gerne mag?)

Aber nochmal zum Schulmeister: das ist in dieser Zeit eher eine deutsche/europäische Sache gewesen. Im Westen blieb einer Frau ohne Familie (und schlimmer noch: jenseits des heiratsfähigen Alters) oft nur die Möglichkeit mittels Schulunterricht ihr Auskommen zu finden. Das war so typisch für den Westen, wie in Deutschland die beamteten Schulmeister ein typisches Klischee sind.
 
AW: Was braucht eine Westernstadt?

Aber nochmal zum Schulmeister: das ist in dieser Zeit eher eine deutsche/europäische Sache gewesen. Im Westen blieb einer Frau ohne Familie (und schlimmer noch: jenseits des heiratsfähigen Alters) oft nur die Möglichkeit mittels Schulunterricht ihr Auskommen zu finden. Das war so typisch für den Westen, wie in Deutschland die beamteten Schulmeister ein typisches Klischee sind.

Schon wieder was dazu gelernt !!! Zu meiner Rechtfertigung möchte ich alber noch dazu sagen das ich beim Schulmeister eher an den Lehrer aus "Tom Sawyer" als an einen typischen deutschen Schulmeister gedacht habe. (Ist die Ausrede zulässig ??)
 
AW: Was braucht eine Westernstadt?

Klar. Tom Sawyer spielt aber nicht gerade im Westen, sondern in den "zivilisierteren" Gegenden des Ostens ("wenn ich mich nicht irre, hihi").

Im Westen waren Schulen ziemlicher Luxus. Meist wurden die Kinder von den Eltern (auch dort oft allein von der Mutter, da Männer ja was besseres zu tun hatten, als Lesen, Schreiben und Rechnen zu können oder gar zu lehren) unterrichtet. Manche Städte warben um Siedler für ihre Gemeinschaft eben gerade damit, daß sie eine echte Kirche, eine echte Schule, ein Telegraphenamt, einen Bahnhof (siehe "Spiel mir das Lied vom Tod"), ein Grundbuchamt (SEHR WICHTIG! Gerade beim "Gewinn" von neuem Land, oder beim Verspielen seiner Farm beim Poker oder Faro, denn der Besitz geht erst mit der Eintragung in der 'Land Registry', dem Grundbuchamt, wirklich über - das kann u.a. spannend werden, wenn jemand im Suff seine Farm verspielt hat und der Gewinner nun in den nächsten Ort reiten muß, um dort diese Farm auf seinen Namen einzutragen - falls er dort lebend ankommt, heißt das. - Siehe "Silverado", "North to Alaska", "The Big Country"), usw. haben.

Selbstverständlichkeiten "back east" waren oft Luxus oder zumindest etwas Besonderes im Westen. Dafür war Zupacken angesagt. Wenn es keine Kirche gab, dann hat man halt ein Zelt, den nächstbesten Saloon (dessen Inhaber ja aller Wahrscheinlichkeit auch religiös war), oder einen Stall zum Gottesdienst herangezogen (und abends dort das Tanzbein beim Shindig geschwungen).

Im Osten hingegen ist durchaus mit europäischen Verhältnissen vergleichbare Infrastruktur gegeben gewesen. Und sogar Denver hatte ja als "Tor zum Westen" eine eigene Straßenbahn!

Ich finde es spannend, wenn die Charaktere in einer großen Stadt wie Denver zivilisatorische Errungenschaften erleben dürfen, und dann nur ein, zwei Tage zu Pferd unterwegs in voller Härte die Kargheit einer Gold- und Silber-Minensiedlung in den Bergen erleben dürfen. Diese Kontraste machen viel vom Gefühl bei Deadlands für mich aus.
 
AW: Was braucht eine Westernstadt?

Ich lese aufmerksam und lerne.... :D
Mit dem Old West kennst du dich eindeutig besser aus als ich.....aber das ist wohl nicht weiter schwer. Mit amerikanischer Geschichte kenne ich mich kaum aus, ich kenn ein paar Eckdaten aber kaum Details. Als Studi für Lehramt-Geschichte interessierts mich allerdings wirklich.

(in punkto Tom Sawyer gäb es ja auch noch die Möglichkeit einer Back-East-Kampagne ;) .
Da kommt mir doch glatt eine nette Idee, wie man Mark Twain´s Roman für einen Plot nutzen kann; Nach 26 Jahren gemütlichem Totsein kommt Indianer Joe als Harrowed zurück und avanciert zum Fearmonger ;) ;) )
 
AW: Was braucht eine Westernstadt?

Vielleicht noch sowas wie eine Stadthalle/Rathaus für Bürgerversammlungen
Ein Rathaus könnte ich mir vorstellen. Als Ort für Bürgerversammlungen wird aber wohl eher die Kirche gedient haben (wenn es eine gab..). Da war dann Sonntags eh immer die gesamte Gemeinde anwesend.
 
AW: Was braucht eine Westernstadt?

Oder der Saloon war der Ort für die Bürgerversammlung. Daher auch mancher Orts die Sitte, die Schießeisen abzulegen, bevor man in den Saloon ging.
 
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