Von C:tD zu C:tL - Warum das Sklaventhema?

wereplatypus

Ghul des Prinzen
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Hallo ihr Faen!

Ich habe da mal eine Frage:
Habe vor längerem mal das GRW zu Changeling the Dreaming in der Hand gehabt und war sehr angetan von der Grundidee und dem Konzept des Spiels.

Als ich nun das erste mal bei C:tL reingeschnuppert habe, ist es mir kalt den Rücken runter gelaufen...wieso hat sich das Grundthema von "Ich spiele eine Fae-Seele, die in der Banalität der Welt zu versinken droht" in "Ich wurde von fiesen Faen grausam gefoltert" gewandelt?

Wurden in der ersten Version nur tuffige Plüsch-Faen gespielt und den Machern war das zu blöde, weil die damit auf "Oh wie süß" reduziert wurden oder warum stehen im neuen Changeling die Faen als quasi-Antagonisten den armen, armen Menschlein gegenüber? war es ihnen nicht "dunkel" genug?

Bitte erleuchtet mich, weil mich das neue Setting von der Grundidee echt abgestoßen hat (aber vielleicht habe ich es ja nur nicht komplett verstanden...)

gruß
das wissbegierige Schnabeltier
 
AW: Von C:tD zu C:tL - Warum das Sklaventhema?

Trotz gewisser Ähnlichkeiten bei Namen und Begriffen sind es zwei komplett verschiedene Spiele. Die miteinander zu vergleichen bringt wahrscheinlich nicht viel.

Wenn dir The Dreaming besser gefällt als The Lost, du aber mit nWoD Regeln spielen willst, gibt es mehre Anleitungen. Bei Interesse kann ich die mal rüber reichen.
 
AW: Von C:tD zu C:tL - Warum das Sklaventhema?

jeah, das klingt gut.

Grade die Regeln waren bei Dreaming doch etwas sperrig...
wenn du mir ne pn oder so schicken könntest, wär ich dir sehr dankbar!
oder kurz die wichtigsten neuerungen hier rein posten...?

gruß
 
AW: Von C:tD zu C:tL - Warum das Sklaventhema?

Hallo ihr Faen!
Wurden in der ersten Version nur tuffige Plüsch-Faen gespielt und den Machern war das zu blöde, weil die damit auf "Oh wie süß" reduziert wurden oder warum stehen im neuen Changeling die Faen als quasi-Antagonisten den armen, armen Menschlein gegenüber? war es ihnen nicht "dunkel" genug?

Wenn ich mir den Großteil der Vorurteile zu CtD ansehe, dann spiegelt es genau das wieder, was du geschrieben hast. Nach meiner Erfahrung können leider sehen die wenigsten das Drama das ein CtD Spiel ausmacht. Bunten Bilder und die Möglichkeit Kinder zu spielen scheint vom eigentlichen Hintergrund abzulenken.

Die nWoD erhebt ja den Anspruch ein Horrorspiel zu sein, während die oWoD eher ein Art "Endzeit"-Spiel ist. Auch das ist, glaube ich ein Grund, warum die Systeme sich deutlich unterscheiden sollten. Diesen Schritt hat sich WW aber nur bei Changeling getraut. Altes und Neues Vampire, Mage und Werewolf besitzen deutliche Ähnlichkeiten.
 
AW: Von C:tD zu C:tL - Warum das Sklaventhema?

Der Hauptgrund dürfte darin liegen das Changeling the Lost nicht die neue Edition von Changeling the Dreaming ist.
Man kämpft ja auch bei Werewolf the Forsaken nicht mehr gegen Umweltzerstörung.
Changeling the Lost ist in der Tat ein düsteres Spiel. Aber das war Changeling the Dreaming ebenso. Man begann mit einer Welt voller Farben die nach und nach verblassten. Man war ein unsterbliches Wesen, gefangen in einem sterblichen Körper. Und wenn man zu sehr versuchte der Banalität zu entgehen wurde man wahnsinnig.
'Fröhliche Hippie-Feen' wurden in den Büchern der Reihe kaum propagiert und waren vor allem das Produkt mangelnder Kreativität von Spielerseite.

Der Grund für die Änderungen dürfte mehr darin gelegen haben, dass Dreaming bestimmte Dinge stark verklärte. Es war in bestimmten Punkten ein Spiel das Erwachsene darüber geschrieben hatten wie toll es doch ist ein Kind zu sein. Lost weißt in deutlich stärkerem Maße auf die Schattenseiten davon hin.
Und nicht jeder Changeling bei Lost sieht sich als Opfer. Man spielt nicht einfach Leute die missbraucht wurden, man spielt Leute die missbraucht wurden und sich aus eigener Kraft aus dieser Situation befreit haben.

Wenn du allerdings Interesse an Dreaming hast empfehle ich sehr die Lektüre von 'The Autumn People'. Das Buch ist stellenweise allerdings ein wenig deprimierend.
 
AW: Von C:tD zu C:tL - Warum das Sklaventhema?

Das Buch gehört zu dreaming oder lost? (auch wenns eigentlich egal ist...:rolleyes:)

Eben dieses "Mißbrauch-Thema" find ich nicht so prickelnd. Also, die Menschen entkommen irgendwie ihren Keepern durch die Hecke und müssen sich auf der welt mit dem Nachhall, der Arkadien hinterlassen hat, arrangieren, oder? Wer will denn da noch etwas über die Peiniger herausbekommen, außer auf Faen-Jagd zu gehen...oder ist es auch möglich/vorstellbar, als SC danach zu streben, eine True Fae zu werden?

P.S.: Ich hoffe, das sind jetzt nicht zu grundsätzliche Fragen, um sie hier zu besprechen
 
AW: Von C:tD zu C:tL - Warum das Sklaventhema?

Autumn People ist ein Dreaming Buch.

Was das Sammeln von Informationen über die Feen angeht: Der Herbsthof wird antworten, dass dies alles nur geschieht um deren Pläne leichter vereiteln zu können. Die anderen Höfe haben da ihre Zweifel.
Man kann zu einer wahren Fee werden. Alternativ auch zu etwas was einer wahren Fee recht ähnlich ist.
Und ein hoher Wert in Wyrd bringt weitere Veränderungen mit sich.

Die wahren Feen sind nicht nett. Es wäre vermutlich falsch sie als böse zu bezeichnen weil das letztlich ein moralisches Empfinden voraussetzt. Die wahren Feen mögen teilweise menschlich wirken, sind aber vollkommen unmenschlich und amoralisch. Das waren sie allerdings auch bei Dreaming schon.
 
AW: Von C:tD zu C:tL - Warum das Sklaventhema?

Erstmal: Bei mir war es genau umgekehrt. Das Thema von Changeling the Lost hat mich derart in seinen Bann gezogen, dass ich zur nWoD konvertiert bin. Vorher hätte ich garnicht daran gedacht, weil mir alles irgendwie wie eine blöde kopie der alten Spiele vorkam. Mit C:tL kam endlich mal Stimmung auf.
Wie bereits hier gesagt:
Nin schrieb:
Die nWoD erhebt ja den Anspruch ein Horrorspiel zu sein, während die oWoD eher ein Art "Endzeit"-Spiel ist. Auch das ist, glaube ich ein Grund, warum die Systeme sich deutlich unterscheiden sollten. Diesen Schritt hat sich WW aber nur bei Changeling getraut. Altes und Neues Vampire, Mage und Werewolf besitzen deutliche Ähnlichkeiten.

Außerdem orientiert sich das Thema von Changeling: the Lost mehr an der traditionellen Perspektive der europäischen Folklore um Wechselbälger. Die Frage sollte also eher lauten, wieso kam man nicht vorher auf das Thema?!
 
AW: Von C:tD zu C:tL - Warum das Sklaventhema?

Kommt auf die Mythologie an, oder? Immerhin gibt es da in verschiedenen Ländern verschiedene Mythen.

Ungeachtet dessen würde ich Jadeite unbedingt zustimmen. Ich finde die Ansätze beider Spiele sehr spannend und halte sie auch beide für großartig - vor allem aber sind Dreaming und Lost grundverschieden.

@Arkanum: Was ist denn an Heinzelmännchen und Sidhe nicht europäisch? Oder an Pooka und Trollen?



Letztlich mag ich beide Versionen der Wecshelbalgmythologie. Ich muss nur jedes mal wieder feststellen, dass CtL nicht wirklich ein Kith hat, das mich uneingeschränkt anspricht. Und ich vermisse die Dualität von Dreaming. Dafür gefallen mir die Feen als unberechenbare Kräfte außerhalb von weltlichen Definitionen wie Gut und Böse. Da ist die Feendarstellung in Lost angenehmer. Und ich mag die 'Befreites Opfer'-Thematik, weil man es sowohl sehr pessimistisch als auch optimistisch aufladen kann.


Ich denke man darf das 'Sklaventhema' nciht zu einseitig sehen. Denn es ist auch eine Geschichte über Befreiung, Selbstbewusstsein, Freiheit, Paranoia und Machtmissbrauch - da steckt unendlich viel mehr drin. Zumal ja nichts dagegen spricht, einen 'netten' Meister in Arkadien gehabt zu haben, solange es dem Konzept dienlich ist.
 
AW: Von C:tD zu C:tL - Warum das Sklaventhema?

jeah, das klingt gut.

Grade die Regeln waren bei Dreaming doch etwas sperrig...
wenn du mir ne pn oder so schicken könntest, wär ich dir sehr dankbar!
oder kurz die wichtigsten neuerungen hier rein posten...?

gruß


Ich war am Wochenende beschäftigt und daher melde ich mich erst jetzt.

Es gibt mehrere Versuche CtD in die nWoD zu konvertieren. Ich habe mich auch mal dran versucht. Aber aufgegeben, denn, meiner Ansicht nach, lohnt sich die Arbeit nicht.
Auch die nWoD kommt i.d.R. nicht ohne ein paar Hausregeln aus, warum dann nicht gleich welche für CtD im oWoD Style machen?

Mich würde interessieren, was du an den Regeln sperrig findest. Wie wär's wollen wir das im oWoD Bereich aufdröseln?

Ansonsten hier ein Link zu den Überlegungen von Zenten:
nWoD Changeling
nWoD Changeling rules - Shadownessence

dieDie Links zu Zenten's Vorschläge folgen am Ende.
 
AW: Von C:tD zu C:tL - Warum das Sklaventhema?

Danke für die Posts bisher, vor allem den Verweis auf den Thread!

Ich denke, ich werde mal einen intensiven Blick ins Lost-GWR werfen.
Wenn das System überzeugt, ists vllt einen Versuch wert. Und es dürfte einsteigerfreundlicher sein (schätz ich), weil der SC grundsätzlich erstmal einen Menschen spielt (*grübel*)

Werd weitere Erkenntnisse dazu in den entsprechenden Thread packen :)

Gruß
 
AW: Von C:tD zu C:tL - Warum das Sklaventhema?

Bei dem Schluss der Einsteigerfreundlichkeit wäre ich mich nicht so sicher, aber letztlich sind die Regeln einfach konsistenter, bei CtD konnte man ohne ein Regiment an Hausregeln nicht besonders viel rumspielen, CtL ist vielleicht etwas umständlich und langsam ohne Hausregeln - aber es funktioniert, ohne dass man sich groß was aus den Fingern saugen müsste. Das macht es letztlich vor allem dem SL leichter, für Spieler dürfte sich kaum ien Vorteil ergeben.
 
AW: Von C:tD zu C:tL - Warum das Sklaventhema?

"Konsistenter"? Was ist denn an den Regeln widersprüchlich?

Die nWoD ist in vielerlei Hinsicht ein Baukastensystem. Das führt dazu, daß bevor überhaupt losgelegt werden kann, diverse Überlegungen notwendig sind. Angefangen beim Hintergrund der Charaktere und der Stadt bis hin zu dem Tuning der Regeln, das z.B. bestimmt wie tödlich Kämpfe sein sollen, wie viel Player-Empowerment etc. gewünscht ist.

CtD liefert viel Hintergrund (Meta-Plot), der sofort zum Losspielen einlädt. Die Schwäche der oWoD zeigen sich hauptsächlich erst, wenn das Spiel schon begonnen hat und es zum ersten Kampf kommt. Genau da setzen meist die ersten Hausregeln an.
Der Großteil der Hausregeln beschäftigt sich allerdings nicht mit der Korrektur der bestehenden Regeln, sondern damit, wie die bestehenden ergänzt werden können, um ein bestimmtes Setting zu fördern.

Und da schließt sich der Kreis. Wenn Wereplatypus die Spielwelt von CtD besser gefällt, gleichzeitig er oder sie schreibt, dass die Regeln als sperrig empfunden werden, dann ist es einfacher dieses Handicap zu beseitigen, als das komplette Setting zu konvertieren.
 
AW: Von C:tD zu C:tL - Warum das Sklaventhema?

Das sage ich ja ebenfalls. Ich finde lediglich, dass die CtD-Regeln löchrig und oftmals fehlerhaft sind, man die also hausregeln muss. Unter diesem Gesichtspunkt kann es einem Spieler eigentlich egal sein. Ein SL hat, sollte er beide Systeme nicht kennen, eventuell mit CtL den lecihteren Start, meinte ich.

Ich persönlich mag die nWoD nicht, allein schon dass Charaktere in zwei Templates gebaut werden nervt mich, genau wie das hin und her blättern zwischen zwei Büchern - von den lächerlich inkompetenten Startcharakteren mal ganz abgesehen.

Aber faktisch muss man anerkennen dass die Regeln der nWoD konsistenter sind, als in der oWoD. Ich mag die oWoD dennoch lieber. Letztlich würde ich glaub ich alle WoD-Spieler, sofern ich es ernst meine, auf einen Hybrid aus alter und neuer WoD konvertieren, AKA das Exaltedsystem. Ich mag Battlewheel, Ticks und feste Defensivpools, ich mag nicht die neuen Attribute.
 
AW: Von C:tD zu C:tL - Warum das Sklaventhema?

Sollte die Diskussion Dreaming vs Lost nicht in den dafür vorgesehen Thread verlagert werden? Mit dem 'Sklaventhema' hat die Diskussion ja nicht mehr viel zu tun.
 
AW: Von C:tD zu C:tL - Warum das Sklaventhema?

Toa schrieb:
Vor allem aber ist Lost wesentlich näher an der tätsachlichen "Wechselbalg-Mythologie".
Meine Worte!... Irgendwie gibts hier ein Echo...

@Arkanum: Was ist denn an Heinzelmännchen und Sidhe nicht europäisch? Oder an Pooka und Trollen?
Mir gehts nicht um einzelne Entitäten dieser Folklore oder Mythologie. Mir geht es um Wechselbalger in der europäischen Sagenlandschaft im Allgemeinen. Welche Seemings und Kith dann woher kommen, hat mit dem eigentlichen Hintergrund nichts mehr zu tun. Da wird sich einer Vielzahl von Mythologien bedient (europäisch, amerikanisch, wurscht)...
 
AW: Von C:tD zu C:tL - Warum das Sklaventhema?

Ich habe übrigens sehr gute Erfahrungen damit gemacht, CtL als Nicht-Horror-Spiel, sondern als Fantasy-Spiel zu spielen, mit dem kompletten Regelsatz. Ernsthafte Regeländerungen haben wir dafür nicht gemacht, wir würde auf Anhieb auch nur ein Clause einfallen, der sich direkt auf den Keeper bezieht.
 
AW: Von C:tD zu C:tL - Warum das Sklaventhema?

Sollte die Diskussion Dreaming vs Lost nicht in den dafür vorgesehen Thread verlagert werden? Mit dem 'Sklaventhema' hat die Diskussion ja nicht mehr viel zu tun.
Nein. Denn hier geht es darum wie (und ob) CtD in die nWoD konvertiert werden kann, der andere Beitrag dagegen beschäftigt sich mit Bashing und dem B!typischen Schlagabtausch.

Ich habe übrigens sehr gute Erfahrungen damit gemacht, CtL als Nicht-Horror-Spiel, sondern als Fantasy-Spiel zu spielen, mit dem kompletten Regelsatz. Ernsthafte Regeländerungen haben wir dafür nicht gemacht, wir würde auf Anhieb auch nur ein Clause einfallen, der sich direkt auf den Keeper bezieht.
Die meisten nWoD Runden, die ich erlebt habe waren keine Horror-Spiele. Und auch die meisten offiziellen SAS Produkte treffen nicht das, was ich unter Horror verstehe. Von daher wundert es mich auch nicht, daß sich mit CtL gut Fantasy spielen läßt.

Aber zurück zum Thema: Wenn CtD vor dem Horror-Hintergrund der nWoD stehen sollte, wie würde der Horror aussehen? Der nWoD Horror soll ja immer individuell und persönlich sein... wäre es zu platt, wenn der lange Winter nicht einfach das Ende der Welt bedeuten würde, sondern - ähnlich wie der Hölle in Religionen - die Ewigkeit in der individuell schrecklichsten Situation bedeuten würde?
Dann könnte Banality nicht nur für Verantwortung, Phantasielosigkeit u.ä. stehen, sondern auch für etwas, das dies als ersten Vorboten ankündigt.
 
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