VtM 4.Ed - V20 V5 crits in V20

Midwinter

Kainskind
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Bei V20 werden gewürfelte 10er ja als zwei Erfolge gewertet, sofern der Wurf gegen eine Spezalisierung ging (V2o, S. 96); bei der V3 rev. ist die Sache noch etwas restriktiver, da darf bei Spezialisierungen jede 1o nochmal gewürfelt werden (und ggf. nochmal und nochmal...; V3 rev., S. 122), d.h. es gibt nicht automatisch zusätzliche Erfolge, andererseits kann man mit ein wenig Würfelglück auch einige zusätzliche Erfolge zusammenbekommen.

Bei V5 wiederum gibt es ja nun tatsächlich so etwas wie einen kritischen Erfolg: Eine 10 gilt als 1 Erfolg, zwei 10er dagegen werden als 4 Erfolge gewertet, und zwar unabhängig von Spezialisierungen. Prinzipiell mag ich diese Regel, und ich erwäge, sie bei uns einzuführen.
Ich kann aber offen gestanden nicht genau einschätzen, ob sich das "2 x 10 = 4 Erfolge"-System einfach so übertragen läßt oder ob es da nicht doch unerwünschte mathematische Verschiebungen gibt durch den Umstand, dass bei V5 alle Würfe immer gegen 6 gehen (während die Schwierigkeit nun die erforderliche Anzahl an Erfolgen angibt), wohingegen bei früheren Editionen die Schwierigkeit bzw. der Erfolgsgrad ja völlig anders berechnet wird.

Kann das von euch jemand einschätzen (oder womöglich sogar mit nackten Zahlen belegen)? Läßt sich die V5-Regel ohne große Abstriche übertragen oder sollte ich doch lieber die Finger davon lassen, weil sie möglicherweise die Spieler zu stark bevorzugt?
 
Ich kann dir keine Zahlen nennen, finde aber die V3- und V20-Versionen erzählerisch am elegantesten, die V5 am wenigsten ansprechend. Dazu muss ich aber auch sagen, dass ich immer versuche Würfe nicht nur Würfe sein zu lassen, sondern einen Wurf - wie auch immer er ausgefallen ist - im Anschluss erzählerisch darzustellen und nicht nur zu sagen "ok, du hast es geschafft". Das macht fast alles ansehnlicher und spannender und gibt Charakteren auch die Möglichkeit nochmal anders reagieren zu können. Für mich ist das ganze Konzept der Spezialisierung aus zwei Dingen zusammensetzt: 1. aus dem Verständnis eine Fähigkeit so gut zu beherrschen, dass sich grundlegende Anforderungen/Schwierigkeiten an ein Handeln fast nicht mehr stellen (Mindestvorrat an 5 Würfeln, Attribut + mind. 4) und man 2. auf dem Level ist, dass die Handlung in ihrer Ausführung auch noch eine der Spezialisierung entsprechenden Tiefe erreichen kann (Wiederholungen/automatisch Erfolge).

Die 10er-Regelung der V3 finde ich nachvollziehbar, weil sie im zweiten Teil eine Art Kette zulässt. Du bist sehr gut in etwas und auch schnell in der Lage ein bestimmtes Fähigkeiten-Level darzustellen, doch bedeutet Spezialisierung nicht automatisch etwas zur Perfektion zu bringen oder gar automatisch etwas Neues zu schaffen - möglich ist es dennoch mit dieser Regelung (man würfelt ggf. immer wieder).

Die Regelung in der V20 begrenzt den zweiten Teil zwar in gewisser Weise, besinnt sich aber durch die Doppelwertung auf den allerersten Wurf. Finde ich ebenfalls nachvollziehbar, da sich die Spezialisierung an dem ursprünglichen Würfelvorrat festmacht.

Ich persönlich bevorzuge mittlerweile die V20-Variante, da es die Würfe nicht zu aufwendig gestaltet und meinem Verständnis von Spezialisierung trotzdem nahe kommt.

Der V5-Regelung kann ich hingegen sehr wenig abgewinnen. Bei einem Würfelvorrat von 2 Würfeln (1 Attribut + 1 Fähigkeit) oder sogar noch geringer mit erhöhter Schwierigkeit, also einem wirklich nicht sehr guten bis schlechten Kenntnisstand, erschließt es sich mir nicht, warum jemand mindestens Außerordentliches leisten können sollte. Das Ergebnis 2x oder sogar 1x10 ist auf dem Level schon sehr gut und mehr Glück. Ich sehe keinen Grund darin, noch mehr draus zu machen, vor allem wenn eine Spezialisierung noch gar nicht mit reinspielt. Ob Vampir oder nicht.
 
Dazu muss ich aber auch sagen, dass ich immer versuche Würfe nicht nur Würfe sein zu lassen, sondern einen Wurf - wie auch immer er ausgefallen ist - im Anschluss erzählerisch darzustellen und nicht nur zu sagen "ok, du hast es geschafft". Das macht fast alles ansehnlicher und spannender und gibt Charakteren auch die Möglichkeit nochmal anders reagieren zu können.
Da bin ich voll und ganz bei dir, das handhabe ich ähnlich.
Der V5-Regelung kann ich hingegen sehr wenig abgewinnen. Bei einem Würfelvorrat von 2 Würfeln (1 Attribut + 1 Fähigkeit) oder sogar noch geringer mit erhöhter Schwierigkeit, also einem wirklich nicht sehr guten bis schlechten Kenntnisstand, erschließt es sich mir nicht, warum jemand mindestens Außerordentliches leisten können sollte. Das Ergebnis 2x oder sogar 1x10 ist auf dem Level schon sehr gut und mehr Glück. Ich sehe keinen Grund darin, noch mehr draus zu machen, vor allem wenn eine Spezialisierung noch gar nicht mit reinspielt. Ob Vampir oder nicht.
Die V5-Regel läßt in meinen Augen eben zu, dass auch gewöhnliche Leute unter bestimmten Umständen außergewöhnliche Aktionen schaffen können. Wenn ich mal von mir persönlich ausgehe (echtes Leben, nicht Spiel): Ich bin Manns genug um zuzugeben, dass ich - gelinde gesagt - ein miserabler Autofahrer bin. Für sonderlich geschickt halte ich mich auch nicht unbedingt. In Spielbegriffen hätte ich also vermutlich Fahren 1, Geschicklichkeit 1. Für den täglichen Straßenverkehr reicht das im Normalfall, um niemanden zu verletzen. Aber wenn außergewöhnliche Umstände zusammenkommen - Adrenalin, persönliche Motivation, die Sterne stehen richtig -, dann besteht die vage Möglichkeit, dass ich trotz meiner beschränkten Fähigkeiten mein Auto mit genau der richtigen Geschwindigkeit über eine Rampe jage, um ein 20m-Schlagloch zu überspringen. Die Wahrscheinlichkeit ist gering, natürlich, aber sie ist da. Das repräsentieren für mich die 2x10=4 Erfolge von V5. Die Regeln der V3 bzw. V20 kommen ja erst mit einer Spezialisierung überhaupt zum Tragen, sprich: Otto-Normal-Würfler hat im Grunde nie die Möglichkeit, etwas Außergewöhnliches zu erreichen. Denn ab dem Moment, wo er 10er nochmal würfeln darf oder die 10 doppelt zählt, ist er ja schon eine Koryphäe seines Fachs, sonst hätte er keine Spezialisierung. Deshalb hat die V5-Regel für mich ihren Reiz - sie gibt jedem die Möglichkeit, auch mal über sich hinauszuwachsen.

Und an der Stelle setzt meine eigentliche Frage an: Über sich hinauswachsen ist ja schön und gut, aber führt eine Übertragung nach V3 bzw. V20 dazu, dass die Charaktere zu oft über sich hinauswachsen und dadurch eine unverhältnismäßige Bevorteilung der Charaktere entsteht? Denn i.d.R. sind die Würfelpools der Spieler ja auch größer als nur zwei lumpige Würfel, so dass die Wahrscheinlichkeit für zwei 10er nicht zu unterschätzen ist.
Aber das kann ich nicht konkret einschätzen.
 
Kommt natürlich auch darauf an, welche Schwierigkeit in Form von Anzahl der Erfolge du vor dem Wurf voraussetzt und dann das Würfelergebnis interpretierst. Ich könnte mir schon vorstellen, dass ich bei einer solchen Probe und unter Berücksichtigung des Autos, des Rampenwinkels, der Anlaufstreck usw. es bei Schwierigkeit sechs belasse oder sie etwas anhebe (Bitte jetzt nicht darauf festnageln). Vielleicht sage ich auch noch, dass mindestens zwei Erfolge von Nöten sind. Wird nun 2x10 gewürfelt, ermöglicht würde ich das schon als herausragende Leistung bewerten und erzählerisch interpretieren. Die Spielereien dann noch Extraerfolge da mit reinzurechnen erspare ich mir dadurch und der Charakter hat trotzdem die Fähigkeit über sich hinauszuwachsen.

Dass die Charaktere nach den alten Versionen gerade deswegen nicht zu oft über sich hinauswachsen, begründet sich für mich im System. Wenn jemand in Sportlichkeit vier oder fünf Punkte hat und seine Spezialisierung auf Sprinten liegt, kommt das Ganze bei Proben auf Werfen, Klettern oder Springen für mich gar nicht zum Einsatz.

Interessant finde ich an dieser Stelle noch die Frage, ob man ab einer bestimmten Punktzahl weitere Spezialisierungen zulassen kann, gibt es dazu was im System?
 
Dass die Charaktere nach den alten Versionen gerade deswegen nicht zu oft über sich hinauswachsen, begründet sich für mich im System. Wenn jemand in Sportlichkeit vier oder fünf Punkte hat und seine Spezialisierung auf Sprinten liegt, kommt das Ganze bei Proben auf Werfen, Klettern oder Springen für mich gar nicht zum Einsatz.
Und das ist für mich genau der springende Punkt (no pun intended): Wenn jemand eine Spezialisierung auf Sprinten hat, dann lässt es das Regelwerk niemals, never ever, zu, dass der Charakter beim Klettern oder Springen exorbitante Leistungen an den Tag legt - es gibt in dem Sinne keine Regeln für kritische Erfolge abseits von Spezialisierungen; klar, wenn wir jetzt mal einen Pool mit Geschicklichkeit + Sportlichkeit annehmen, dann kann da natürlich trotzdem eine erkleckliche Zahl an Erfolgen dabei rauskommen, wenn wir davon ausgehen, dass Sportlichkeit prinzipiell bereits auf dem Level der Spezialisierung angekommen ist (sprich: der Talentwert allein bringt schon mal minimum 4 Würfel auf den Tisch, und solche Charaktere haben in den meisten Fällen auch vom Konzept her den einen oder anderen Punkt Geschicklichkeit).

Ich finde für die Argumentation die Schiene mit körperlichen bzw. sportlichen Leistungen durchaus anschaulich, denn hier gibt es öfters Systeme, bei denen die Anzahl der Erfolge direkt übersetzt wird in messbare Ergebnisse, z.B. beim Springen: Jeder Erfolg bedeutet 1m horizontale Sprungweite. Ein sportlich eher nicht vorbelasteter Charakter (Geschick 1, Sportlichkeit 1) kann also machen was er will, weiter als max. 2m kommt der arme Wurm rein rechnerisch nie im Leben, da kann er sich (regeltechnisch) auf den Kopf stellen. Wenn selbiger Charakter nun aus welchem Grund auch immer jemanden verfolgt, der mit einem beherzten Sprung von einem Hausdach zum anderen übersetzt, dann sollten die beiden Hausdächer tunlichst nicht weiter als 2m voneinander entfernt sein, sonst ist die Jagd an der Stelle beendet.
Die V5-Regel ließe theoretisch die Möglichkeit zu, dass der Charakter im Eifer des Gefechts und getrieben von den Umständen über sich hinauswächst und mit einem gewaltigen Satz mal so locker flockig 4m weit springt. Natürlich wäre der Sprung irrwitzig riskant, natürlich ist die Chance in den Abgrund zu stürzen größer als die, das andere Dach zu erreichen. Aber zumindest gibt es eine kleine Chance. Nach den ursprünglichen Regeln existiert diese Chance nicht.

Ich lasse an dieser Stelle bewußt die narrative Lösung der Angelegenheit außen vor. Selbstredend gibt es in solchen Situationen immer die Möglichkeit, erzählerische Lösungen abseits der Regeln zum Einsatz zu bringen (was wir vielfach auch machen). Aber umgekehrt ist uns in jahrzehntelangem Rollenspiel auch immer wieder eine unumstößliche Wahrheit begegnet: Würfel wissen, wann sie eine gute Geschichte zu erzählen haben. Und wenn die zartbesaitete Toreador, die von roher Gewalt weder Ahnung hat noch viel davon hält, in einem Anfall von Wut doch mal zuschlägt und dann (ausgehend von der V5-Regel) eine fast schon erschreckende Anzahl an Erfolgen auf den Tisch zaubert - das sind dann Geschichten, an die man noch eine ganze Weile zurückdenkt...:)
Interessant finde ich an dieser Stelle noch die Frage, ob man ab einer bestimmten Punktzahl weitere Spezialisierungen zulassen kann, gibt es dazu was im System?
Ich glaube, das System gibt dazu nichts her, auf Anhieb habe ich jedenfalls nichts gefunden. Wir haben das aber z.T. so geregelt, dass es bei einem Fähigkeitswert von 4 regulär eine Spezialisierung gibt, und bei 5 dann eine zweite. Alles darüber hinaus führt den Begriff "Spezialisierung" dann irgendwann ad absurdum.
 
Und das ist für mich genau der springende Punkt (no pun intended): Wenn jemand eine Spezialisierung auf Sprinten hat, dann lässt es das Regelwerk niemals, never ever, zu, dass der Charakter beim Klettern oder Springen exorbitante Leistungen an den Tag legt - es gibt in dem Sinne keine Regeln für kritische Erfolge abseits von Spezialisierungen; klar, wenn wir jetzt mal einen Pool mit Geschicklichkeit + Sportlichkeit annehmen, dann kann da natürlich trotzdem eine erkleckliche Zahl an Erfolgen dabei rauskommen, wenn wir davon ausgehen, dass Sportlichkeit prinzipiell bereits auf dem Level der Spezialisierung angekommen ist (sprich: der Talentwert allein bringt schon mal minimum 4 Würfel auf den Tisch, und solche Charaktere haben in den meisten Fällen auch vom Konzept her den einen oder anderen Punkt Geschicklichkeit).
Eben. Und wenn die Schwierigkeit bei einem Kletternwurf und trotz sprintender Spezialisierung, dann eben sieben oder acht beträgt, der Wurf aber mehrere 8, ein paar 9 und eine zehn enthält, dann wäre das in meiner Interpretation als Erzähler auch eine herausragende oder exorbitante Leistung. Das Ergebnis ist nur auf anderen Wege als dem der Spezialisierung zustande gekommen. Ein V3-Spezialist (diesmal Klettern) hätte ja auch in seinem Wurf eine neun weniger würfeln können, die zehn dafür nochmal und dann eine neun würfeln können. Die herausragenden Leistungen sind im Ergebnis gleich nur unterschiedlich zustande gekommen.


Ich finde für die Argumentation die Schiene mit körperlichen bzw. sportlichen Leistungen durchaus anschaulich, denn hier gibt es öfters Systeme, bei denen die Anzahl der Erfolge direkt übersetzt wird in messbare Ergebnisse, z.B. beim Springen: Jeder Erfolg bedeutet 1m horizontale Sprungweite. Ein sportlich eher nicht vorbelasteter Charakter (Geschick 1, Sportlichkeit 1) kann also machen was er will, weiter als max. 2m kommt der arme Wurm rein rechnerisch nie im Leben, da kann er sich (regeltechnisch) auf den Kopf stellen. Wenn selbiger Charakter nun aus welchem Grund auch immer jemanden verfolgt, der mit einem beherzten Sprung von einem Hausdach zum anderen übersetzt, dann sollten die beiden Hausdächer tunlichst nicht weiter als 2m voneinander entfernt sein, sonst ist die Jagd an der Stelle beendet.
Stimmt, wobei ich mich da auch an diesen Werten nicht immer festklammere. Bei 2x10 und einem zu überspringenden Abrund von vier Metern, würde ich mich durchaus darauf einlassen, dass der Charakter es geschafft hat. Eben eine Frage der Interpretation der herkömmlichen 10er-Würfe, wie du ja auch selbst schreibst... :
Ich lasse an dieser Stelle bewußt die narrative Lösung der Angelegenheit außen vor. Selbstredend gibt es in solchen Situationen immer die Möglichkeit, erzählerische Lösungen abseits der Regeln zum Einsatz zu bringen (was wir vielfach auch machen). Aber umgekehrt ist uns in jahrzehntelangem Rollenspiel auch immer wieder eine unumstößliche Wahrheit begegnet: Würfel wissen, wann sie eine gute Geschichte zu erzählen haben. Und wenn die zartbesaitete Toreador, die von roher Gewalt weder Ahnung hat noch viel davon hält, in einem Anfall von Wut doch mal zuschlägt und dann (ausgehend von der V5-Regel) eine fast schon erschreckende Anzahl an Erfolgen auf den Tisch zaubert - das sind dann Geschichten, an die man noch eine ganze Weile zurückdenkt...:)
Die automatischen Extraerfolge durch die V5 brauche ich nicht, wenn der Wurf eh gut war. Wenn ein Spieler mit zwei Würfeln 2x10 würfelt, dann ist das im Verhältnis zu seinem Würfelpool das beste Ergebnis und das sollte man immer auch miteinbeziehen. Natürlich muss man da auch vorsichtig sein und kann nicht alles durchgehen lassen. Das fängt dann schon bei der Festlegung einer Schwierigkeit und einer möglichen Mindestanzahl an Erfolgen an. Aber ich würde schon anerkennen, dass die Handlung des Charakters außerordentlich ist: "Du springst für deine Verhältnisse außerordentlich weit und schaffst es gerade so dich auf der anderen Seite an einem Stein festzuhalten (oder auch nicht, situationsabhängig ;) ).

Im Übrigen kann eine zartbesaitete Toreador in ihrer Wut auch Blut einsetzen um die Punkte und damit den Würfelvorrat zu erhöhen. Muss sie natürlich nicht (außer bei Raserei), kann sie aber. Da gleicht das System, von anderer Stelle aus, aus.
 
Hinsichtlich des Realismus, in V1 bis V4 kann jemand mit einen Würfel-Pool von 2 im Laufen unter Umständen schneller wetzen als Usain Bolt.
Wenn man die Schwierigkeit auf 10 und ein oder zwei Erfolge setzt und die Person ggf. noch Willpower reinbuttert.

In der V5 kann er nicht schneller wetzen als Usain Bolt, zumindest wenn man davon ausgeht das es sehr schwer (SW5) bis fast unmöglich(SW7) ist.
 
10er neu werfen lehne ich ab, das Poolsystem benötigt eh schon zu viel Zeit bei großen Pools oder im Kampf.

Wenn man eine Spezialisierung so regelt, dass geworfene 10er einen Bonus geben, dann bedeutet das, dass vor allem Würfe mit einer sehr hohen Schwierigkeit aufgewertet werden. Bei Schwierigkeit 9 ist jeder Erfolg zu 50% eine 10, man bekommt also relativ gesehen einen hohen Bonus (nämlich 50% falls 10er als 2 Erfolge zählen ) durch Spezialisierung, während es bei Schwierigkeit 4 relativ wenig ausmacht, ob man eine Spezialisierung hat oder nicht.

Doppelerfolge durch 10er bedeutet, dass für sehr hohe Schwierigkeiten die Wahrscheinlichkeit für eine größere Anzahl Erfolge deutlich höher ist. Schwierigkeit 9 oder 10, weil man jemanden mit entsprechender Willenskraft beherrscht? Zwei 10er und man hat 4 Erfolge und kann demjenigen fast alles befehlen!

Spezialisierungen machen den Charakterbau umständlicher ohne großen Mehrwert. Und auch wenn der Erzähler geheime Würfe für die SCs durchführt ist es umständlich auf Spezialisierungen zu achten. Daher würde ich auf Spezialisierungen komplett verzichten.

Ansonsten empfehle ich statt 10er doppelt zu werten einfach die Schwierigkeit um 1 zu senken, das hat fast den gleichen Effekt wie 10er doppelt zu zählen, sorgt aber zusätzlich dafür, dass Misserfolge unwahrscheinlicher werden und das sollte bei einer Spezialisierung doch der Fall sein, was es mit der offiziellen Regel aber kaum ist (es sei denn, der doppelte Erfolg der 10 sorgt dafür, dass der Wurf trotz eines Erfolgs Abzug durch eine 1 immer noch kein Misserfolg ist).



Die Regeln der V3 bzw. V20 kommen ja erst mit einer Spezialisierung überhaupt zum Tragen, sprich: Otto-Normal-Würfler hat im Grunde nie die Möglichkeit, etwas Außergewöhnliches zu erreichen. Denn ab dem Moment, wo er 10er nochmal würfeln darf oder die 10 doppelt zählt, ist er ja schon eine Koryphäe seines Fachs, sonst hätte er keine Spezialisierung. Deshalb hat die V5-Regel für mich ihren Reiz - sie gibt jedem die Möglichkeit, auch mal über sich hinauszuwachsen.


Etwas Außergewöhnliches (ein kritischer Erfolg) sind 5 Erfolge und die kann jeder erreichen, der einen Würfelpool aus 5 Würfeln hat (sogar 4 mit Willenskraftpunkt). Was zählt ist am Ende nur die Anzahl der Erfolg und nicht, wie sie regeltechnisch zustande gekommen sind! Dazu braucht man nur einen Beruf, in dem man Erfahrung und ein passendes Attribut, in dem man überdurchschnittlich ist, und schon hat man sogar 3+3 = 6 Würfel.

Also jemand, der lediglich Automatikwagen fahren kann (Fahren 1) und dazu noch ungeschickt ist (Geschick 1), der kann tatsächlich nie schön fahren (3 Erfolge), es sei denn er setzt Willenskraft ein. Er kann am Ziel sicher ankommen – aber seine Mitfahrer werden ordentlich durchgeschaukelt durch ruckartiges Bremsen und beim Anfahren am Berg säuft auch öfter mal der Motor ab.

Aber in seinem eigenen Beruf leistet jeder ab und zu Außergewöhnliches.



dann besteht die vage Möglichkeit, dass ich trotz meiner beschränkten Fähigkeiten mein Auto mit genau der richtigen Geschwindigkeit über eine Rampe jage, um ein 20m-Schlagloch zu überspringen.

Du würfelst gg. Schwierigkeit 9:

1 Erfolg: Auto überspringt das Schlagloch, gerät danach aber ins Schleudern und dreht sich um 180°

3 Erfolge: Auto überspringt das Schlagloch und lässt sich danach relativ schnell wieder unter Kontrolle bringen

5 Erfolge: Auto überspringt das Schlagloch elegant und kann nach dem Sprung ungebremst gerade weiterfahren


So wie ich das sehe, kannst du das Schlagloch also sogar mit einem Würfelpool von 1 schon überspringen. Klappt halt nur zu 10%. Oder mit Willenskraft klappt es zu 100%.



Und das ist für mich genau der springende Punkt (no pun intended): Wenn jemand eine Spezialisierung auf Sprinten hat, dann lässt es das Regelwerk niemals, never ever, zu, dass der Charakter beim Klettern oder Springen exorbitante Leistungen an den Tag legt - es gibt in dem Sinne keine Regeln für kritische Erfolge abseits von Spezialisierungen; klar, wenn wir jetzt mal einen Pool mit Geschicklichkeit + Sportlichkeit annehmen, dann kann da natürlich trotzdem eine erkleckliche Zahl an Erfolgen dabei rauskommen, wenn wir davon ausgehen, dass Sportlichkeit prinzipiell bereits auf dem Level der Spezialisierung angekommen ist (sprich: der Talentwert allein bringt schon mal minimum 4 Würfel auf den Tisch, und solche Charaktere haben in den meisten Fällen auch vom Konzept her den einen oder anderen Punkt Geschicklichkeit).

Und der Würfelpool, den man für eine Spezialisierung benötigt, ermöglicht in der Fähigkeit, exorbitante Leistungen auch in den Bereichen, in denen die Spezialisierung nicht vorliegt. 5 Erfolge sind nämlich exorbitant. Das sind 2 Erfolge mehr, als man mit 6 Erfolgen im Durchschnitt würfelt (das sind nämlich nur ca. 2,4 gg. Schwierigkeit 6.

Nur weil Vampire vielleicht recht oft exorbitante Ergebnisse haben, heißt das nicht, dass diese Ergebnisse nicht exorbitant sind.



Die V5-Regel ließe theoretisch die Möglichkeit zu, dass der Charakter im Eifer des Gefechts und getrieben von den Umständen über sich hinauswächst und mit einem gewaltigen Satz mal so locker flockig 4m weit springt.

Und tatsächlich springt der Charakter entweder 4m oder höchstens 2m. Niemals 3m.


Wenn ein Spieler mit zwei Würfeln 2x10 würfelt, dann ist das im Verhältnis zu seinem Würfelpool das beste Ergebnis und das sollte man immer auch miteinbeziehen.

Das solle man nicht. Denn jemand mit einem kleinem Würfelpool erreicht wesentlich öfter sein bestmöglichstes Ergebnis. Und derjenige, der einen Würfel mehr hat, sollte durch diesen zusätzlichen Würfel im Vorteil sein und nicht im Falle eines Misserfolgs schlechter dastehen, weil beide zwar gleich viele Erfolg haben, aber der eine sein Maximalergebnis gewürfelt hat.
 
Das solle man nicht. Denn jemand mit einem kleinem Würfelpool erreicht wesentlich öfter sein bestmöglichstes Ergebnis. Und derjenige, der einen Würfel mehr hat, sollte durch diesen zusätzlichen Würfel im Vorteil sein und nicht im Falle eines Misserfolgs schlechter dastehen, weil beide zwar gleich viele Erfolg haben, aber der eine sein Maximalergebnis gewürfelt hat.

Wie gesagt, man sollte da natürlich vorsichtig sein. Kommt auch auf die vorherige Festlegung und die folgende Auslegung an. Stell es nicht nur auf die Reichweite ab, sondern beispielsweise auch auf die Eleganz des Sprungs und schon hast du eine weitere erzählerische Möglichkeit an der Hand.
 
Die nach wie vor bedeutet, dass derjenige mit weniger Würfeln häufiger den Bonuseffekt bekommt. Das ist einfach unpassend.

Wenn du Bonuseffekte willst, würfle einfach einen w6 mit und bei 1 gibt's den Bonuseffekt.

Oder verwende die Erfolgsabstufungen. 3 Erfolge erreichen das Ziel ohne Nachteile, bei 4 Erfolge ist es dazu noch elegant.
 
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