Moin Magnus, danke für den Input!
Auf zwei Dinge würde ich gerne eingehen: Kommentare zum Inhalt und Erläuterung zum Vorgehen bei der Erstellung der Dokumente (dazu gab es hier und im anderen Forum jeweils eine Nachfrage):
1. Inhaltliche Kommentare:
Ich hatte eine Zahl von rund 40 Kainiten geplant. Das erschien mir für eine Stadt der Größe und Bedeutung Washingtons angemessen. Es fehlen nun noch 3 Nosferatu, die ich schon geplant habe.* Bei den Toreador wirds noch einen Kennedy, einen blasierten Briten und nen Topmodel geben. Dann ist die Stadt soweit fertig.
Die Einwände zur Kappaddozianerin verstehe ich. Die habe ich aber extra so prominent platziert, weil das ein gewaltiger Ansatzpunkt für Trubel ist und langfristig sein kann. Wenn man da zurückrudert, beraubt man sich teilweise der Stärken der Idee. Die Manipulation der Geheimdienste sehe ich deutlich entspannter. Das läuft in den meisten Fällen derartig im Hintergrund des Spotlights, dass ich da für das tatsächliche Spiel wenig Probleme sehe. Andererseits müssen die Geheimdienste von Anfang an eine gewisse Salienz aufweisen, weil die ja relativ prominent im Spiel auftauchen werden und erfahrungsgemäß dickschädelige Spieler nach meiner Erfahrung einen gewissen Holzhammer durchaus zu schätzen wissen.
Beim Legionär stimme ich Dir voll zu. Aber das ist ja nur die Info, die allgemein bekannt ist. Ich stelle mir den aber so vor, dass der tatsächlich ausrasten könnte - und dann so RICHTIG. Die Schmiedin muss a bisserl runtergeschraubt werden, keine Frage. Der Spieler, der diese beiden Brujah gebaut hat, ist ansonsten in unserer Runde auch der Powergamer, der am liebsten so Teflonbillies baut. Auch mag er es sicherlich nicht, wenn ich einfach so an "seinen" Beiträgen herumfummel. Das muss man dazu wissen ;-) Ich werde diese Charaktere also eher behutsam ein bisschen drehen.
2. Vorgehen bei der Erstellung und Dissemination der Dokumente
Ich erstelle erst einmal eine Präsentation mit PowerPoint, in der ich die Stadt und erste Kainiten sammle. Üblicher Weise beginne ich dabei entweder - wie im Falle Washingtons - auf Basis eines offiziellen Buchs von White Wolf oder ich schaue mir die (Früh-)Geschichte einer Stadt an und habe dabei die Portierbarkeit in die World of Darkness in Hinterkopf (das habe ich beispielsweise für Marseille by Night so gemacht). In diese Präsentation packe ich nur diejenigen Infos rein, die man als Kainit in der Stadt mehr oder weniger leicht erhalten kann. Die Idee hinter dem Dokument ist es ja, den Spielern einen schnellen Überblick zu geben. Die ersten Ergebnisse lade ich dann in GoogleDrive hoch.
Dann verschicke ich Links mit der Freigabe zur Bearbeitung des Dokuments an die Leute, deren Input ich gerne hätte. Manchmal haue ich auch Spieler an, um Input zu liefern. In diesem Fall sind Deine beiden Lieblingscharaktere beispielsweise ebenso von Spielern der Runde gebaut worden wie die von Dir kritisierten Brujah ;-) Den zueghörigen Input schüttle ich dann solange hin und her, bis ich mit dem Resultat einverstanden bin. Parallel entwickle ich die Hintergrundgeschichte, welche den zentralen Plot ausmacht, und passe sie bestmöglich an die vorhandenen Kainiten mit speziellem Blick auf die SC an. Da schreibe ich dann gezielt Dinge auf, die sich nicht in der Präsentation finden und unterscheide dabei drei Ebenen. Ich beginne erstens mit der höchsten Abstraktionsebene der Ereignisse (maximal eine Seite), mache dann zweitens mit der Agenda und den zentralen Aktivitäten der bedeutendsten Stakeholder weiter und breche das dann drittens in ganz konkrete Szenen herunter, welche die SC direkt involvieren.
Wenn alles fertig ist, verschicke ich das Überblickdokument (die Präsentation) an die Spieler und drucke mir selbst zusätzlich das Hintergrunddokument aus.
*: Das werden sein der Ahn des Clans namens "Archivar", den noch niemand in Washington gesehen hat (wird für mich eine Art Joker). Dazu kommt "der Fettwanst", eine grotesk überfettete Gestalt, die sich kaum noch bewegen kann und in ihren Fleischbergen Zitzen ausgebildet hat, mit denen die Tiere der Kanalisation genährt werden. Dann kommt noch "die Pest", ein Kainit mit einer unheilbaren Krankheit, welche das Fleisch verrotten lässt, und der deshalb das CDC Washington auf der Suche nach einer Heilung massiv inflitriert hat.