Rezension Unhallowed Metropolis

L

LushWoods

Guest
Unhallowed Metropolis


Grundregelwerk


Nach langem, langem Warten und einigen Terminänderungen war es dann endlich soweit:
Unhallowed Metropolis war für den Normalsterblichen erhältlich.
Und gleich vorweg gesprochen, das Game hält so ziemlich alles was die coole Website (NewDarkAge.net - Home) schon lange vorher versprochen hat. Ein GothicPunk Rollenspiel aus der Feder von schreibfreudigen Leuten, welche selber der Szene angehören. So soll’s sein. Hier hab ich das bekommen, was ich bei (den ebenfalls hervorragenden) Cthulhu und a/state noch so ein bißchen vermißt hab. Aber nun zum Game selber.

I. Die Story
Wir befinden uns im Jahr 2105. Vor genau 200 Jahren hat eine Seuche unbekannter Herkunft die Toten rund um die Welt als hungrige Zombies wiederauferstehen lassen. 70% der Weltbevölkerung wurden durch die wandelnden Toten und nachfolgende Seuchen und Hungersnöte dahingerafft.
Ebenso verwandelten sich große Teile des Landes selber und wurde korrumpiert und unbewohnbar. Pflanzen & Tiere mutieren und es können kaum noch Nutzpflanzen angebaut werden.
Die Menscheit konnte sich nach dem anfänglichen Schock wieder fangen und leitete eine Rückeroberung verlorener Städte ein, was teilweise auch gelang.
Das Game spielt hauptsächlich in England bzw. London. Die viktorianische Gesellschaftsstruktur hat sich bis ins Jahr 2105 erhalten und teilweise weiterentwickelt. Man mischt Tophats mit Gummiklamotten, Victoriana meets Gothic.
Der Smog beherrscht die Stadt, so das man sich nur mit Gasmasken auf die Strasse begeben kann. Ganz London ist von einer hohen Mauer umgeben, die von den mit Teslawaffen bestückten Truppen der sogenannten Deathwatch bemannt werden. Extreme Armut trifft auf adelige Dekadenz. Spontane Ausbrüche der Seuche prägen den Alltag, genauso wie der gelegentliche Vampir oder Serienkiller. Undertaker (lizensierte Monsterjäger) und Dhampire (halblebende Fastvampire) streifen durch die Nacht, auf der Suche nach übernatürlicher Beute.
Von Ergeiz oder Wahnsinn getriebene Wissenschaftler experimentieren mit Gentechnik, der Wiedererweckung der Toten oder Kybernetik.
In diesen vom Wahnsinn und Korruption durchflossenen Großstadtmoloch wird der Spieler nun geworfen und sollte seiner von vornherein verdammten Existenz einen Hauch von Bedeutung geben.

II. Das Äußere
Das stabil gebundene Buch verfügt über ein großartiges Cover, welches ein Foto einer Skulptur des Künstlers George Higham bildet. Sehr stimmungsvoll und passend.
Das Schriftbild ist stimmig, themenbezogen und Sidebars sind eindeutig als solche zu erkennen und stören den Flow nicht.
Illustriert wird das Buch durch meistens gelungene Zeichnungen, sehr gute anatomische Darstellungen der Kreaturen und vielen s/w Fotos, die den einzelnen Fotosessions der Autoren und deren Freunde entsprungen sind. Gerade hier entdeckt man wie viel Herzblut in dieses Buch gesteckt wurde und die lange Wartezeit war bei mir schnell vergessen.

III. Das Fleisch
Eingeleitet wird das Game von einer sehr ausführlichen Hintergrundbeschreibung mit Timeline. Hier findet man nahezu alles was der SL und die Spiler benötigen um eine perfekt abgerundete Kampagne ins Unleben zu rufen.
Das Regelsystem ist einfach (2W10 + Attribut/Skill +/- Modifikatoren) aber gut gelungen. Specialities, Stunts (ähnlich den Feats bei D20) und ein komplexes Damagesystem verleihen dem grundsätzlich einfachen Regelsystem Tiefe, Originalität und machen spektakuläre Kämpfe möglich.
Die spielbaren Klassen/Rassen (Undertaker, Dhampir, Aristocrat, Criminal, Doctor, Mourner, Anathema, Detective) unterscheiden sich recht deutlich und sind durch erwähnte Specialities und Stunts sehr variabel.
Es sind reichlich Zusatzregeln vorhanden, die die möglichen Betätigungsfelder der Doktoren/Reanimisten behandeln.
Die Monstersektion ist streng wissenschaftlich gehalten, ausführlich und absolut stimmig.
Die Ausrüstungssektion ist gut gelungen. Vom Swordcane bis hin zu massiven Teslawaffen, wie dem Van Haller DeathRay ist alles da was das Herz des Viktoriana Fan höher schlagen läßt.

IV. Das Negative
Aufgefallen ist ist mir nur Wenig:
Anscheinend ist es grade in der Spieleindustrie gerade Mode den Index wegzulassen. So auch hier mal wieder. Keine Ahnung was das immer soll?!
Für ein Game das zu 80% in London spielen sollte, wäre ein Karte der Stadt, wenn auch nur eine Grobe sehr von Nöten gewesen. Hier fehlt sie. So etwas sollte nicht passieren.
Die 8 spielbaren Klassen erscheinen mir etwas wenig, obwohl sie sehr variabel und durchdacht sind. Hilfe ist hier allerdings durch Downloads bereits unterwegs.
Einiges der Information wie z.B. facts über Geister, die unsichtbare Welt, Spiritualisten oder den Rest der Welt (mit Ausnahme einer kürzeren generellen Beschreibung) wurde mit Hinblick auf die künftigen Quellenbücher etwas arg knapp gehalten.
All das ist durchaus verschmerzbar und tut dem Spielspaß kaum Abbruch.

V. Das Fazit
Jeder der an extrem düsteren Settings interessiert ist, in denen er der Dunkelheit gegenübersteht und gegen seine persönliche Korruption antreten muß, sollte hier zugreifen. Fans von Cthulhu Gaslight, a/state, Edge of Midnight, Filmen wie From Hell, Vidoque, The Elephant Man, Dark City, Dawn of the Dead, Francis Ford’s Dracula oder der Gothic Szene allgemein sollten hier zuschlagen.
Die Community ist recht aktiv und beschert einem regelmäßig mit Autorensupport neue Waffen, Klassen, Storyhooks, Hintergrundinfo, ...
Eine sehr sozial aktive Kampagne ist bei uns gerade am Laufen und es rollt hervorragend. Das Spiel funktioniert!Den Artikel im Blog lesen
 
Durch die kurze Unterhaltung an anderer Stelle auf dies hier aufmerksam geworden, wollte ich mal ein wenig was dazu schreiben bzw. den Status des Spiels aktualisieren:
Seit Oktober 2011 gibt es "Unhallowed Metropolis Revised" als pdf und Hardcover. Letzteres gleicht schon mal 2 der negativen Kritikpunkte aus: es ist sowohl ein Index, als auch eine Karte von London vorhanden, welche dem Spiel angepasst wurde ((bspw. wurden die Mauernabgrenzungen der einzelnen Stadtteile eingetragen und es befinden sich Markierungen der Standorte der Teslatürme auf der Karte)). Leider besaß ich nie die erste Version, so daß genauere Angaben, was alles überarbeitet wurde leider nicht möglich sind. Ein Spieler meiner Runde fand eine Skillliste des alten Systems worauf festgestellt wurde, daß noch ein paar Skills eingebracht wurden. Die Spielerklassen sind im Grundbuch weiterhin auf die gleichen 8 beschränkt.

Zusätzlich gibt es auf der Homepage des wohl neuen Verlegers Atomic Overmind Press ((http://www.atomicovermind.com)) 2 Introductory Szenarien zum kostenlosen Download ((Salvation & Sanctuary)), die beide jeweils an einem Abend durchgespielt werden können, zumal sie vorgefertigte Charaktere beinhalten ((typische Con Szenarien eben)). Beide recht geradlinig, actionlastig ((die langen sozialen Intrigen der Aristokratie gegeneinander lässt sich wahrscheinlich kaum in einem kurzen Abenteuer unterbringen)) aber unterhaltsam und zum Einstieg gut geeignet.

Auf DriveThru gibt es zu dem Spiel mittlerweile 3 sogenannte "Gasmask Gazetteer" Supplements, die jeweils eine Londoner Örtlichkeit genauer beschreiben:
1) Dhampiri of the Underground: beschreibt einen Vampirlair im Londoner Untergrund und weitere Hintergrundinformationen zu Vampiren
2) St. Johns Public House: erzählt von einem Londoner Pub der besonderen Art, der unter der Oberfläche etwas mehr zu bieten hat
3) Peterborough Station: beinhaltet Informationen über ein Hotel an einem Bahnhofsdepot, und über den Gastwirt und sein Interesse an den Gästen

Das frischeste und neuste Werk zum Spiel namens "Unhallowed Necropolis" ist in USA gerade auf der GenCon erschienen und bei DriveThru als pdf erhältlich ((hoffentlich findet das Hardcover noch den Weg hierher)). Dieses Quellenbuch widmet sich einem Teil des letzten Negativpunktes der Rezension und beinhaltet zahlreiche Informationen über die Geisterwelt, Medien, Geister, Parapsychologen und Exorzisten. Diesbezüglich liefert es auch neue Spielerklassen wie bspw. den Exorzisten oder das Medium. Ein weiteres Kapitel beschreibt ausführlich verschiedene psionische Fähigkeiten und Kräfte, die auch verschiedenen Spielerklassen zugänglich sind.
Abgerundet wird das Ganze durch ein Kapitel mit dem passenden Titel "Aethertech", welches zahlreiche Gadgests beinhaltet über die sich jeder Ghostbuster freuen wird.

Kann das Spiel ebenfalls nur jedem empfehlen, der an wahnsinnigen Wissenschaftlern, abgedrehter Teslapunktechnologie und Zombies & Co seinen Spaß hat...freue mich jedenfalls schon auf weitere Supplements und Spielabende
 
Ich hab das Spiel jetzt. Das Setting finde ich sehr faszinierend und schoen geschrieben. Der Hintergrundteil ist recht ausfuehrlich. Anzumerken ist, dass es sich weniger um Steampunk handelt, denn es wird vor allem Elektrizitaet und Alchemie genutzt.

Bedauerlich bei der Rezension finde ich die sehr oberflaechliche Abhandlung dieses sehr komplexen weil ausfuehrlichen Systems. Schadenssystem und auch Corruption sind mir so noch nicht untergekommen. Persoenlich bin ich mir bei der Skalierung des Grundmechanismus unsicher. Die Chance zu versagen, erscheint mir sehr hoch.

Was das Quellenbuch Unhallowed Necropolis angeht, so gilt das fuer die alte Fassung des Spiels. Von der Revised Edition gibt es bislang nur einige wenige Pre Order Exemplare.
 
Weiss jemand mehr ueber den Support? Taugt der was? Das Forum selbst ist fast tot und die Errata ist echt nicht dolle. So wird Delirium in der Errata aufgefuehrt, aber es enthaelt den gleichen Text wie im GRW, der auch unter Dementia zu finden ist.
 
Hm... hatte eigentlich nicht den Eindruck, daß das Forum so tot ist und bisher hat sich irgendwer offizielles eigentlich auch immer schnell gemeldet. Es ist auch gerade die "Gasmask Gazetteer 4" erschienen. Ist halt nach wie vor ein eher unbekanntes/kleineres Spiel mit kleiner Spielerschaft.
In meiner Errata steht über das Verwechselspielchen: Das was im GRW unter "Delirium" zu finden ist, ist der gleiche Text wie bei "Catatonia", wo er auch hingehört. Daher ist der Text, der zum "Delirium" gehört eins nach unten gerutscht und steht unter "Dementia". Dessen Text ist gar nicht abgedruckt. In der Errata stehen das korrigierte "Delirium" und das zugefügte "Dementia"
 
Na ja, in der PDF sind die Texte unter Delirium und Dementia gleich. Da hat mir die Errata nicht geholfen.

Im Atomic Overmind-Forum war mein Eindruck, dass es da praktisch nix Offizielles gibt, weil Fragen a la Steigerung der.Devotion und andere Sachen wiE CP-Preise fuer Qualities und Impediments wie Wealthy und Poor von privat oder gar nicht beantwortet wurden.
 
Ich hab Unhallowed Metropolis nun insgesamt dreimal ausprobiert und muss der Rezi widersprechen. Der große Pluspunkt ist das geniale und sehr schön detailliert beschriebene Setting. Da kann ich echt nicht meckern.

Der Nachteil ist das System. Das ist zwar vom Grundkonzept her einfach, aber - Hand auf's Herz - das ist doch fast immer der Fall. Die sogenannte Tiefe sind eine Unzahl an Modifikatoren, die man wohl nur im Kopf behalten kann, wenn man DSA-Veteran ist. Da gibt es Modifikatoren für Nachteile, Vorteile, Stunts, Psychic Powers (viele sind dauernd aktiv oder können leicht aufrechterhalten werden) und Corruption. Da sich unter den Vor- und Nachteilen noch jede Menge weich sind, hat der SL hier auch etwas im Kopf zu behalten.

Leider gibt es gerade unter den Vor- und Nachteilen nicht nur viele weiche, sondern auch viele unsinnige Sachen (zumindest nach RAW). So kostet beispielsweise die Quality Wealth 1 Punkt pro Stufe. Der Nachteil Poverty bringt 2 Punkte pro Stufe. Beide haben den Effekt, dass der Reichtum je eine Stufe hoch oder runtergeht. Oft sind die Kosten für diese Dinge nicht nachvollziehbar berechnet. Immigrant als Nachteil bringt einem nicht nur einen Malus auf Soziale Fertigkeiten und zusätzlich noch die Erfordernis die Sprache Englisch teuer zu kaufen, sondern man bekommt auch noch 2 Stufen vom Reichtum abgezogen. Dafür gibt es dann 2 Punkte insgesamt.

Estate ist ein Vorteil, der 6 Punkte kostet und der bedeutet, dass man ein schönes großes Anwesen innerhalb oder außerhalb der Stadt hat. Das ist der komplette Vorteil. Allerdings steht dieser nur Aristokraten zu und diese können für 3 Punkte ihren Reichtum auf 10 steigern, worunter sowieso ein Anwesen fällt.

Das sind jetzt mal 2 Beispiele für komische Sache bei den Vor- und Nachteilen.

Aber es geht noch weiter. Bei Unhallowed Necropolis werden Psychics und Geister vorgestellt. Cool! Psychics werden so dargestellt, dass sie immer wahnsinniger werden, je mehr Macht sie erlangen. Ach ja, es handelt sich dabei um Telepathen, Empathen, Telekinten,... Es gibt insgesamt 5 dieser sogenannten Devotions. Problem ist hier, dass sie einen Stunt einfach kaufen können und ein nicht mal cleverer Powergamer damit gerne einen Arsch voll Mental Disorders einheimsen kann (was bei der übermässigen Anwendung von diesen psychischen Kräften durchaus passieren kann), ohne dass sie eine regeltechnische Auswirkung haben. Denn damit diese Auswirkung haben, muss der Charakter einen sogenannten Kontrollwurf verreißen. Mit den richtigen Stunts und Attributen und Skills (Stunts: Fortified Mind, Self Control / Skill: Concentration 5 / Attribute: Will 5) muss er mit 2D10 über eine 3 kommen und hat dazu noch einen Reroll.

Was auch noch stört, dass das Setting zwar sagt "Je verrückter man wird, desto mächtiger wird man auch", aber das Regelsystem sagt einfach "Kauf Dir neue Devotion-Ränge mit XP". Ok, leider sagt das System aber auch nicht, wie viel so ein Rang kostet. Man muss es sich herrechnen.

Unter normalen Umständen gehe ich, wenn ich Fragen habe, direkt damit zum Verlag und poste diese entweder im hauseigenen Forum oder sende sie per Mail. So auch in diesem Fall und das Ergebnis ist... Schweigen. Es gibt keinen Customer Support. Die Antworten im Forum kommen immer von anderen Spielern, aber die Admins oder sonstige Mitarbeiter von Atomic Overmind findet man dort gar nicht.

Deshalb mein Fazit: Unhallowed Metropolis bietet ein geniales Setting und sehr detaillierte Beschreibungen, aber ein grauenhaftes und überaus umständliches System, wodurch es prädestiniert für eine Konvertierung ist. Savage Worlds und Ubiquity bieten sich da sehr an.
 
Seit dem Firmenwechsel is es etwas schwerer Kontakt zu bekommen, das war früher bei EOS besser.
Da hast du auf alle Fälle recht.

Die Regeln haben wir eigentlich immer als sehr angenehmm empfunden. Als ein einfaches Grundsystem das durch sein Stunts z.B. gute taktische Tiefe bekommt.
Nachteile und Vorteile? Is doch eigentlich ein ganz normales Feature, das mittlerweile die meisten (midchrunchigen) Systeme haben?!
Genauso wie ein Corruption oder Moral System.
Die psychic Powers sind optional.
Und die Verletzungstabellen waren eigentlich auch ganz witzig z.B.
Die Beschwerde über Reichtum/Armut kann ich jetzt desweiteren nicht ganz nachvollziehen.

Kann aber auch sein das wir uns über die Balance innerhalb des Spiels nie groß Gedanken gemacht haben und nie die Vor- und Nachteile gegeneinander gewertet haben.
Da hat halt jeder das genommen was ihm/ihr für den Charakter sinnvoll erschien und gut war's. Powergamer haben wir nicht.

Also das System als "grauenhaft" zu bezeichnen finde ich stark übertrieben, da habe ich weit schlimmeres erlebt.
Soweit ich gehört habe war sogar mal eine offizielle SW Version geplant und sogar schon in einigen einschlägigen Shops als vorbestellbar angegeben (F-Shop, glaub ich z.B.).
Was daraus geworden ist, weiß ich aber nicht. Eine Fan-Conversion dürfte aber auch nicht allzu schwierig sein, denke ich.
 
Seit dem Firmenwechsel is es etwas schwerer Kontakt zu bekommen, das war früher bei EOS besser.
Da hast du auf alle Fälle recht.

"Etwas"? Sorry, aber es scheint praktisch nicht möglich zu sein oder man muss schon sehr extrem nerven. Es gibt jedenfalls leider keinen (wirklich keinen) Customer Support. Der Kunde kann höchstens von anderen Spielern (von denen es auch nicht viele gibt) Unterstützung erhoffen.

Die Regeln haben wir eigentlich immer als sehr angenehmm empfunden. Als ein einfaches Grundsystem das durch sein Stunts z.B. gute taktische Tiefe bekommt.

Ein einfaches Grundsystem ist nix besonderes. Das hat fast jedes System. Die Idee mit den Stunts ist auch nicht schlecht, wenn man von einigen beknackten Stunts mal absieht (wie Fortified Mind). Das Problem ist die Masse an Modifikatoren, die ein Spielen ohne ständiges Nachschlagen für mich zumindest unmöglich machen. Da die Stunts auch noch Zusatzregeln darstellen, von denen es eh schon eine Menge gibt, ist es auch nicht gerade intuitiv erlernbar.
Nachteile und Vorteile? Is doch eigentlich ein ganz normales Feature, das mittlerweile die meisten (midchrunchigen) Systeme haben?!
Genauso wie ein Corruption oder Moral System.

Nach- und Vorteile sind für mich kein Problem. Weiche und unsinnige Vor- und Nachteile und falsch berechnete Kosten sind es aber. Ein Corruption und Moral-System in dieser Art ist mir aber noch nicht untergekommen.

Problem ist, dass dieses Corruption-System je Pfad und Level noch weitere Zusatzregeln beinhaltet.

Die psychic Powers sind optional.

Gut, es ist ein Sourcebook, aber wenn man es zulässt, sind sie nicht mehr optional. Das Problem ist, dass man auch dafür Geld ausgibt und ich zumindest ein stabiles System erwarte oder zumindest Customer Support. Beides habe ich aber nicht.

Die Beschwerde über Reichtum/Armut kann ich jetzt desweiteren nicht ganz nachvollziehen.

Es ist falsch berechnet und damit es noch komischer wird. Wenn man einer der reichsten Männer Londons ist, dann muss man trotzdem ganz vorsichtig seine Ausrüstung einkaufen und kann nicht einfach das Beste vom Besten nehmen.

Kann aber auch sein das wir uns über die Balance innerhalb des Spiels nie groß Gedanken gemacht haben und nie die Vor- und Nachteile gegeneinander gewertet haben.

Ich hab einen Powergamer und für mich heißt es auch "System does Matter". Nichtsdestotrotz macht die Anzahl der Modifikatoren, die SL und Spieler berücksichtigen müssen beim normalen Spiel (Kampf ist an sich recht simpel, wobei die Complications wiederum sehr kompliziert sind), das Spiel überkomplex und nicht intuitiv.

Also das System als "grauenhaft" zu bezeichnen finde ich stark übertrieben, da habe ich weit schlimmeres erlebt.

Klar! Schlimmer geht immer.

Für mich wird ein System jedenfalls schlechter, je mehr Regeln ich im Kopf behalten muss und je unintuitiver es wird. Unhallowed Metropolis ist da fast auf DSA 4.1-Niveau, wobei sogar das System im normalen Spiel nur SF, Vor- und Nachteile als Modifikatoren aufweist, also nur 3 statt 5.
 
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