Ulisses Fantasy Film?!?

Mit John Sinclair und Markus Heitz’ Justifiers haben die Ulisses-Abenteuerspiele ja schon ordentlich vorgelegt und das Thema „Abenteuerspiel“ bei einer wachsenden Spielergemeinschaft salonfähig gemacht. Was liegt da näher, als diesen Bereich nun um ein weiteres Genre zu erweitern, nämlich um das Genre schlechthin, das seit jeher den Dreh- und Angelpunkt der Welt der Phantastischen Spiele darstellt: Fantasy.
Das ist ein Begriff, der einem auf der Zunge zergeht. Fantasy. Man denkt gleich an Elfen, Zwerge, Drachen, Magier. Man denkt an aufrechte Helden in einer Welt, in der das Böse klar als solches zu erkennen ist und man es bekämpfen kann, oft sogar mit Erfolg. Eine einfache Welt mit klaren Regeln.
Gerade die einfache Welt und die klaren Regeln sind es allerdings, mit denen sich viele Fantasy-Tischrollenspiele schwertun und damit eine große Hemmschwelle für Neueinsteiger und Wiedereinsteiger erzeugen. Was bei diesen komplexen Spielen schnell aus dem Blickfeld verschwindet, ist die Essenz der Fantasy: Das Erleben eines spannenden Abenteuers.
Bei unserem neuen Projekt – das noch dieses Jahr erscheinen wird – habe ich mich deshalb ganz bewusst dafür entschieden, auf komplexe Regeln und einen komplexen Hintergrund zu verzichten. Das Resultat ist „Abenteuer pur“. Das Motto lautet: „Drei Stunden Spielspaß für Sie und Ihre Freunde zum Preis einer einzelnen Kino-Eintrittskarte.“ Und genau das ist es auch. Nicht mehr, aber bestimmt auch nicht weniger.
Oft werden ja gerne Kinofilme als Vorbild für Rollenspiel-Abenteuer herangezogen. Die tatsächlichen Abenteuer sind dann aber oft etwas ganz anderes, jedenfalls kein Nachspielen eines Films. In vielen Fällen sind es Fließband-Monstermetzeleien, in vielen anderen Fällen Anleitungen zum Laien-Theaterspiel. Ob ein Rollenspielabenteuer zu einem Erlebnis vergleichbar mit einem richtig guten Kinofilm wird, bleibt dadurch allein der Kunstfertigkeit und Tagesform des Spielleiters und seiner Spieler überlassen. Das kann klappen, oft genug klappt es aber auch nicht.
Das neue Abenteuer-Projekt überlässt das nicht dem Zufall. Es ist ausdrücklich kein Rollenspielabenteuer. Es ist „ein Fantasy-Film zum Nachspielen“. Daraus einen richtig guten Fantasy-Film zu machen, wird dann meine Aufgabe als Autor sein. Und natürlich ist es auch ein wenig Geschmackssache. Des einen Fisch ist des anderen Fleisch. Oder anders ausgedrückt: Wenn diesen Langeweile plagt, kommt jener satt vom übertischten Mahle.
Das Abenteuer heißt „Lugg & Trug“ (kein Tippfehler, Lugg wird wirklich mit doppeltem G geschrieben). Ich habe es mittlerweile viermal mit verschiedenen Leuten gespielt. Das Abenteuer hat von Anfang an recht gut funktioniert, dennoch habe ich mit jeder neuen Session neues über Spieler und ihre Wünsche gelernt. Dabei sind ein paar hochinteressante Erkenntnisse herausgekommen, über die ich gerne in kommenden Werkstatt-Berichten noch etwas erzählen werde. Außerdem gibt es natürlich noch einiges zu berichten über die verwendeten Regeln, über die teilnehmenden Helden, über die Zielgruppe, über die Präsentation und über weitergehende Pläne, die ich mit diesem Projekt habe. Bis dahin!
Tags: Christian Lonsing
Kategorien: John Sinclair, Justifiers, Abenteuerspiele


Autor: Christian Lonsing
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