Sworddancer
Hârniac
- Registriert
- 1. Mai 2007
- Beiträge
- 523
Hallo zusammen!
Dies ist ein Aufruf an all jene, die es trotz wenig (Frei-) Zeit noch schaffen, dem Rollenspiel-Hobby zu frönen, sich hier mal mit ein paar Tipps einzubringen, wie man so etwas am besten realisiert.
Vielleicht kurz zu meinem persönlichen Hintergrund und den Gedanken, die ich mir hierzu bereits gemacht habe, um deutlich zu machen, aus welcher Ecke ich komme:
Ich habe viele Jahre Rollenspielerfahrung. Angefangen hat es wie bei so vielen mit DSA (damals die zweite Edition, der ja im Grunde noch die erste Edition beilag), aber schon bald wurden in unserem Freundeskreis unzählige Rollenspiele mit verschiedensten Regelsystemen und Hintergrundwelten gespielt oder zumindest getestet.
Mein liebstes Rollenspiel war und ist seit vielen Jahren HârnMaster (ein recht „realistisches“ 1W100 System) und die dazu gehörende Hintergrundwelt „HârnWorld“. (Hier hatte ich auch mal eine eigene Fan-Website, schrieb meine Hausregeln und Beiträge in Foren, und schaute generell was in der Fan-Community so los war.) Andere Lieblingssysteme umfassen „Gemini“ und „RuneQuest“ (und andere BRP-Ableger). Ich komme also eher aus der „Simulationsecke“.
Vor etwa 15 Jahren wurde es mit dem Rollenspiel weniger und weniger, und mittlerweile habe ich seit bestimmt 7 oder 8 Jahren nicht mehr gespielt (mit einer Ausnahme, dazu unten mehr). Das Rollenspiel wurde durch das Brettspielhobby quasi abgelöst.
Hinzu kommt, dass ich mittlerweile einen Sohn (19 Monate) habe, wodurch die Freizeit natürlich ziemlich in Beschlag genommen wird, und obendrein ist meine Frau keine Rollenspielerin.
Trotzdem „juckt“ es hin und wieder, wenn der Blick über die alte Rollenspielsammlung streift, und ich denke das berühmte „ach, RPG wäre auch mal wieder schön“…
Vielleicht auch bedingt durch die von mir bevorzugten Systeme und den daran beteiligten Spielern waren Treffen zum Rollenspiel stets zeitintensive Angelegenheiten – und dabei war ich als Spielleiter durchaus „faul“ und bereitete wenig vor, sondern griff spontan etwas aus der Hintergrundwelt auf („HârnWorld“, die mit ihren Legenden und kleinen Anstößen in den Ortsbeschreibungen dies durchaus unterstützt), bzw. horchte in meine Spieler hinein, wonach es ihnen so gelüstete.
Nicht nur bei den schon fast simulationsartig gestalteten Kämpfen ging viel Zeit drauf. Genauso waren Aufenthalte in einer Stadt immer langwierige Angelegenheiten, musste hier doch verkauft und eingekauft werden, was das Zeug hält – schließlich wollten die Spieler immer bessere Ausrüstung für ihre Charaktere. Hinzu kommt dann jedes Mal noch die „Anlaufzeit“, bis man richtig im Spiel war, und zwischendurch musste selbstverständlich Pizza bestellt und verzehrt werden.
Na ja, ich glaube ich muss das nicht weiter ausführen – ich denke viele haben die Erfahrung gemacht, dass Rollenspiel recht zeitintensiv ist. (Vielleicht auch einfach, weil man sich als Jugendlicher/Student/junger Erwachsener einfach entsprechend Zeit dafür nehmen kann und auch nimmt.)
Vor ein paar Jahren nahm ich dann an einem „Fiasco-Picknick“ in London teil und lernte so das Fiasco-Rollenspiel kennen, welches im Grunde in die komplett andere Richtung zu dem ging, was ich zuvor gespielt habe (abgesehen von unseren Versuchen mit einer „Lagerfeuer-Runde“, in der die Rolle des Spielleiters herum ging – durchaus auch innerhalb einer Sitzung).
Fiasco ist ohnehin auf „One-Shots“ ausgelegt, und die Spieldauer wird durch das System aufeinander folgender „Szenen“, welche sich auf das Wesentliche konzentrieren, sehr gerafft, so dass eine Runde Fiasco durchaus in etwa 2 Stunden (mal länger, mal kürzer) durch ist.
Meine alte Rollenspielrunde konnte ich aber bisher nicht dazu verleiten, mal eine Runde Fiasco zu probieren…
Wie zuvor schon erwähnt: Es „juckt“ mal wieder. Ich würde gern mal wieder Rollenspiel spielen. Eine Gruppe habe ich dafür noch nicht. Keine Ahnung, ob es den alten Jungs auch mal wieder „juckt“.
Diese sind mittlerweile aber in ähnlichen Situationen wie ich. Wir alle stehen voll im Berufs- und Familienleben. Wenn ich mal in der Stadt bin, treffen wir uns aber durchaus zum Brettspiel.
Bevor ich aber die „alte Band nochmal zusammen bringe“, oder gar eine neue aufbaue, möchte ich ein realistisches Konzept haben, wie ich das am besten auf die Beine stelle – und hier kommt ihr ins Spiel, liebe Leser.
Ein paar Gedanken habe ich mir schon dazu gemacht. Dabei erhebe ich keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit der erdachten Möglichkeiten – im Grunde nicht einmal darauf, auf dem richtigen Weg zu sein.
Ich führe diese hier einfach mal kurz aus und hoffe, dass sie entsprechend kommentiert, ergänzt oder „korrigiert“ werden.
· Zeitlicher Rahmen: 1-2 Mal im Monat, wohl am ehesten an einem Wochenende, abends (wenn die Kleinen schon schlafen) für 1-2 Stunden, vielleicht 3. (Nicht zu vergessen: Meine Frau wäre wohl eher nicht dabei.)
· Vorbereitungszeit sollte minimal ausfallen. Da ich mittlerweile schon recht lange aus dem aktiven Spielen raus bin, frage ich mich allerdings, wie gut das mit dem spontanen Spielaufbau noch funktioniert…
· Falls die „alten Jungs“ dabei wären, müsste dies (von gelegentlichen Besuchen in einer anderen Stadt) wohl übers Internet stattfinden. Hier denke ich an Skype oder Google Hangouts. Außerdem soll es ja die ein oder andere Website oder das ein oder andere Tool geben, was ein solches Spiel unterstützt. Insbesondere hier würde ich mich über Hinweise und Tipps sehr freuen.
· Bei HârnMaster/HârnWorld kenne ich mich aus, würde es also im Prinzip gerne wieder spielen. Sollte es aber zu kämpfen kommen, könnten sich diese etwas hinziehen…
· Ich stelle mir vor, von Fiasco die kurzen, prägnanten Szenen zu übernehmen. Ich weiß nur nicht, ob der abwechselnde Szenenaufbau funktionieren könnte, oder ob ich als Spielleiter lieber alle Szenen baue. Insgesamt würde sich der Spielverlauf dadurch vielleicht eher „cineastisch“ ausnehmen. Solange ich aber als Spielleiter die Szenen bestimme, fühlt sich das für die Spieler vielleicht etwas nach „Railroading“ an. Jedoch habe ich die Befürchtung, dass das Rollenspiel wieder zu einem wahren „Zeitfresser“ verkäme, wenn ich ihnen genauso freie Hand ließe, wie ich es damals tat (im Grunde bestimmte die Gruppe, wohin die Reise ging). Auch hier freue ich mich über viele Tipps und Tricks aus euren reichen Erfahrungsschätzen.
Mal ganz davon abgesehen davon, wie die Spielsitzungen aussehen könnten, bleibt für mich auch noch die Frage: Wie stoße ich das Ganze am besten an?
Vielen Dank vorab für eure Ratschläge, Erfahrungsberichte, Tipps und Tricks!
Herzliche Grüße,
Timo
Dies ist ein Aufruf an all jene, die es trotz wenig (Frei-) Zeit noch schaffen, dem Rollenspiel-Hobby zu frönen, sich hier mal mit ein paar Tipps einzubringen, wie man so etwas am besten realisiert.
Vielleicht kurz zu meinem persönlichen Hintergrund und den Gedanken, die ich mir hierzu bereits gemacht habe, um deutlich zu machen, aus welcher Ecke ich komme:
Ich habe viele Jahre Rollenspielerfahrung. Angefangen hat es wie bei so vielen mit DSA (damals die zweite Edition, der ja im Grunde noch die erste Edition beilag), aber schon bald wurden in unserem Freundeskreis unzählige Rollenspiele mit verschiedensten Regelsystemen und Hintergrundwelten gespielt oder zumindest getestet.
Mein liebstes Rollenspiel war und ist seit vielen Jahren HârnMaster (ein recht „realistisches“ 1W100 System) und die dazu gehörende Hintergrundwelt „HârnWorld“. (Hier hatte ich auch mal eine eigene Fan-Website, schrieb meine Hausregeln und Beiträge in Foren, und schaute generell was in der Fan-Community so los war.) Andere Lieblingssysteme umfassen „Gemini“ und „RuneQuest“ (und andere BRP-Ableger). Ich komme also eher aus der „Simulationsecke“.
Vor etwa 15 Jahren wurde es mit dem Rollenspiel weniger und weniger, und mittlerweile habe ich seit bestimmt 7 oder 8 Jahren nicht mehr gespielt (mit einer Ausnahme, dazu unten mehr). Das Rollenspiel wurde durch das Brettspielhobby quasi abgelöst.
Hinzu kommt, dass ich mittlerweile einen Sohn (19 Monate) habe, wodurch die Freizeit natürlich ziemlich in Beschlag genommen wird, und obendrein ist meine Frau keine Rollenspielerin.
Trotzdem „juckt“ es hin und wieder, wenn der Blick über die alte Rollenspielsammlung streift, und ich denke das berühmte „ach, RPG wäre auch mal wieder schön“…
Vielleicht auch bedingt durch die von mir bevorzugten Systeme und den daran beteiligten Spielern waren Treffen zum Rollenspiel stets zeitintensive Angelegenheiten – und dabei war ich als Spielleiter durchaus „faul“ und bereitete wenig vor, sondern griff spontan etwas aus der Hintergrundwelt auf („HârnWorld“, die mit ihren Legenden und kleinen Anstößen in den Ortsbeschreibungen dies durchaus unterstützt), bzw. horchte in meine Spieler hinein, wonach es ihnen so gelüstete.
Nicht nur bei den schon fast simulationsartig gestalteten Kämpfen ging viel Zeit drauf. Genauso waren Aufenthalte in einer Stadt immer langwierige Angelegenheiten, musste hier doch verkauft und eingekauft werden, was das Zeug hält – schließlich wollten die Spieler immer bessere Ausrüstung für ihre Charaktere. Hinzu kommt dann jedes Mal noch die „Anlaufzeit“, bis man richtig im Spiel war, und zwischendurch musste selbstverständlich Pizza bestellt und verzehrt werden.
Na ja, ich glaube ich muss das nicht weiter ausführen – ich denke viele haben die Erfahrung gemacht, dass Rollenspiel recht zeitintensiv ist. (Vielleicht auch einfach, weil man sich als Jugendlicher/Student/junger Erwachsener einfach entsprechend Zeit dafür nehmen kann und auch nimmt.)
Vor ein paar Jahren nahm ich dann an einem „Fiasco-Picknick“ in London teil und lernte so das Fiasco-Rollenspiel kennen, welches im Grunde in die komplett andere Richtung zu dem ging, was ich zuvor gespielt habe (abgesehen von unseren Versuchen mit einer „Lagerfeuer-Runde“, in der die Rolle des Spielleiters herum ging – durchaus auch innerhalb einer Sitzung).
Fiasco ist ohnehin auf „One-Shots“ ausgelegt, und die Spieldauer wird durch das System aufeinander folgender „Szenen“, welche sich auf das Wesentliche konzentrieren, sehr gerafft, so dass eine Runde Fiasco durchaus in etwa 2 Stunden (mal länger, mal kürzer) durch ist.
Meine alte Rollenspielrunde konnte ich aber bisher nicht dazu verleiten, mal eine Runde Fiasco zu probieren…
Wie zuvor schon erwähnt: Es „juckt“ mal wieder. Ich würde gern mal wieder Rollenspiel spielen. Eine Gruppe habe ich dafür noch nicht. Keine Ahnung, ob es den alten Jungs auch mal wieder „juckt“.
Diese sind mittlerweile aber in ähnlichen Situationen wie ich. Wir alle stehen voll im Berufs- und Familienleben. Wenn ich mal in der Stadt bin, treffen wir uns aber durchaus zum Brettspiel.
Bevor ich aber die „alte Band nochmal zusammen bringe“, oder gar eine neue aufbaue, möchte ich ein realistisches Konzept haben, wie ich das am besten auf die Beine stelle – und hier kommt ihr ins Spiel, liebe Leser.
Ein paar Gedanken habe ich mir schon dazu gemacht. Dabei erhebe ich keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit der erdachten Möglichkeiten – im Grunde nicht einmal darauf, auf dem richtigen Weg zu sein.
Ich führe diese hier einfach mal kurz aus und hoffe, dass sie entsprechend kommentiert, ergänzt oder „korrigiert“ werden.
· Zeitlicher Rahmen: 1-2 Mal im Monat, wohl am ehesten an einem Wochenende, abends (wenn die Kleinen schon schlafen) für 1-2 Stunden, vielleicht 3. (Nicht zu vergessen: Meine Frau wäre wohl eher nicht dabei.)
· Vorbereitungszeit sollte minimal ausfallen. Da ich mittlerweile schon recht lange aus dem aktiven Spielen raus bin, frage ich mich allerdings, wie gut das mit dem spontanen Spielaufbau noch funktioniert…
· Falls die „alten Jungs“ dabei wären, müsste dies (von gelegentlichen Besuchen in einer anderen Stadt) wohl übers Internet stattfinden. Hier denke ich an Skype oder Google Hangouts. Außerdem soll es ja die ein oder andere Website oder das ein oder andere Tool geben, was ein solches Spiel unterstützt. Insbesondere hier würde ich mich über Hinweise und Tipps sehr freuen.
· Bei HârnMaster/HârnWorld kenne ich mich aus, würde es also im Prinzip gerne wieder spielen. Sollte es aber zu kämpfen kommen, könnten sich diese etwas hinziehen…
· Ich stelle mir vor, von Fiasco die kurzen, prägnanten Szenen zu übernehmen. Ich weiß nur nicht, ob der abwechselnde Szenenaufbau funktionieren könnte, oder ob ich als Spielleiter lieber alle Szenen baue. Insgesamt würde sich der Spielverlauf dadurch vielleicht eher „cineastisch“ ausnehmen. Solange ich aber als Spielleiter die Szenen bestimme, fühlt sich das für die Spieler vielleicht etwas nach „Railroading“ an. Jedoch habe ich die Befürchtung, dass das Rollenspiel wieder zu einem wahren „Zeitfresser“ verkäme, wenn ich ihnen genauso freie Hand ließe, wie ich es damals tat (im Grunde bestimmte die Gruppe, wohin die Reise ging). Auch hier freue ich mich über viele Tipps und Tricks aus euren reichen Erfahrungsschätzen.
Mal ganz davon abgesehen davon, wie die Spielsitzungen aussehen könnten, bleibt für mich auch noch die Frage: Wie stoße ich das Ganze am besten an?
Vielen Dank vorab für eure Ratschläge, Erfahrungsberichte, Tipps und Tricks!
Herzliche Grüße,
Timo