Du magst recht haben, was die moralische Betrachtungsweise des ganzen anspricht, als auch den Horror dabei. Aber letztlich war mein Gedanke eher gen Regelsystem gerichtet. Und ich würde solche Taten durchaus in den Bereich der "schwer-sündhaften" einordnen. Letztlich bleibt klar, jede Tat, die von einem Menschen begangen wird ist eine menschliche Tat unabhängig davon, wie "widerlich" sie sein mag. Aber ich gebe zu, ich bin kein Nihilist trotz gelegentlich sehr niedriger Hemmschwelle, und es gibt Dinge die für mich wirklich als, rein rational betrachtet, jeglicher Ethik zuwiderlaufen.
Und ja, Menschen eine Waffe in die Hand zu drücken, und zu sagen "Töte den jeweils anderen, oder ihr sterbt beide" ist ethisch einfach eine Zerreißprobe für die Betroffenen. Dahinter steckt offener Sadismus auf eine sehr wahnhafte Art und Weise.

Letztlich halte ich einen Vampir, der sich so aufführt, für über kurz oder lang für einfach nicht Überlebensfähig.
 
Da hast du recht. Aber man sollte sich eben auf "verkürzende Elemente der Charaktergeschichte" einstellen. Angefangen mit ähm ach ja: Der Gruppe ;-)
 
So'n bissel Gruppenkonformität sollte man eigentlich von jedem Charakter erwarten dürfen. Wenn das heißt, dass der "Joker"-Malkavianer nicht in jeder Situation exzessiv das Rad bis zum Limit dreht, dann sind das Einschnitte in der Performance, die ich persönlich gerne für Konformität aufgebe.
 
Ja, nur ist es dann wirklich noch "der Joker"?

Ich sagte bereits ,auch ich halte den Joker in Anleihen oder als Ideenlieferant bzw. Inspirationsquelle für ausgezeichnet. Aber eben nicht für 1 zu 1 umsetzbar. Einer der Gründe ist eben die Kompatibiltät zur Gruppe.
 
Ja, nur ist es dann wirklich noch "der Joker"?

Das ist er schon nicht mehr in dem Moment, in dem du ihn zum Vampir machst.

Ich klaue Konzepte schon mal, aber ich hätte nie den Anspruch, die Figur genauso zu spielen, wie das Original. Warum auch, ich will ja meinen Charakter spielen, nicht den von jemand anderem.
 
Es ist schon dann nicht mehr der Joker (von dem wir gerade reden), so er nicht von Ledger gespielt wird. Aber von diesem Unwichtigen Detail mal ab: Ja, ist ein Vampir. Und ja, hat damit den Konflikt zwischen Tier und Menschlichkeit. Aber, gewisse Toleranz berücksichtigt, wie weit lässt sich das Konzept biegen bis es bricht?
 
Ich glaube nicht, dass es bricht, nur, weil du nicht jedem gleich 'nen Bleistift in die Birne rammst, der nicht bei drei auf'm Baum ist. Der Joker hat ja auch seine Handlanger, und legt die nur hin und wieder mal um. Den kann man schon Teilzeitgruppenkompatibel hinbekommen. Solange man immer mal wieder schön alle fragt, ob sie die Geschichte von der Narbe noch mal hören wollen, und dämliche Witze erzählt, biegt man das Konzept nicht all zu sehr. Man muss halt den anderen in der Gruppe klar machen, dass sie das Konzept ebenfalls ein wenig mittragen. Also immer schön lachen, um den Malki zu amüsieren. Der wird der Gruppe erst dann überdrüßig, wenn sie sich alle zu ernst nehmen. Und erst dann ist man als Spieler an dem Punkt, an dem man entweder das Konzept zerbrechen oder die Gruppe umbringen muss.
 
Ich denke um eine 1 zu 1 Übersetzung zu erschaffen brauchst du ohnehn auch die Figur des "Batman" in der Runde. Das ist doch irgendwie so eine Hassliebe die für den Charakter sehr prägend ist
 
Das widerum denke ich nicht. Der Joker braucht einen Gegner, um aufzublühen, ja. Am besten einen, der so moralisch integer ist und seine wahre Identität verbirgt, wie Batman. Aber der Joker würde auch mit jedem anderen Gegner, der diese Kriterien erfüllt, funktionieren.
 
Das ist letztendlich doch egal, ob es "Batman" ist, oder "eine Figur die so ist wie Batman". "Die Figur die so ist wie der Joker" wird damit schon klarkommen.
 
jaja.. ich wollte damit nicht sagen, dass er Batman braucht aber eben jemand wie Batman im Bezug auf das Rollenbild.
 
Du magst recht haben, was die moralische Betrachtungsweise des ganzen anspricht, als auch den Horror dabei. Aber letztlich war mein Gedanke eher gen Regelsystem gerichtet. Und ich würde solche Taten durchaus in den Bereich der "schwer-sündhaften" einordnen. Letztlich bleibt klar, jede Tat, die von einem Menschen begangen wird ist eine menschliche Tat unabhängig davon, wie "widerlich" sie sein mag. Aber ich gebe zu, ich bin kein Nihilist trotz gelegentlich sehr niedriger Hemmschwelle, und es gibt Dinge die für mich wirklich als, rein rational betrachtet, jeglicher Ethik zuwiderlaufen.
Und ja, Menschen eine Waffe in die Hand zu drücken, und zu sagen "Töte den jeweils anderen, oder ihr sterbt beide" ist ethisch einfach eine Zerreißprobe für die Betroffenen. Dahinter steckt offener Sadismus auf eine sehr wahnhafte Art und Weise.

Letztlich halte ich einen Vampir, der sich so aufführt, für über kurz oder lang für einfach nicht Überlebensfähig.
Da steckt aber ein Verständnis-Fehler der Konzepte Pfad vs. Menschlichkeit drin.

Pfade sind EBEN NICHT die Ausrede, die man hernimmt um einen durchgeknallten Killer spielen zu können.
Pfade definieren sich EBEN NICHT primär darüber, dass sie gewisse Sünden erlauben bzw. glorifizieren.
Pfade sind alternative Moralvorstellungen.
HJs Beispiel mit den Löwen trifft das sehr gut.

Und wenn ein (N)SC eben nicht in das Menschlichkeitsschema passt, dann MUSS der nicht in irgendeinen Pfad passen - er kann auch einfach eine unmoralische Drecksau sein, die sich eher früher als später komplett an das Tier verlieren wird.
 
Zumal eine Gruppe voller Vampire mit unterschiedlichen Pfaden sich echt am Riemen reissen sollten, um nicht komplett auseinander zu brechen. Ausser Vaulderie fällt mir da eigentlich kein Grund ein, warum ein Nosferatu auf dem Pfad des Tiers, ein Tzimisce auf dem Pfad der Knochen und ein Lasombra auf dem Pfad der Schatten zusammen halten sollten. Und im Grunde wird auch die Vaulderie nicht auf ewig für Zusammenhalt sorgen können.

Dann doch lieber drei Typen auf dem Pfad der Menschlichkeit, in unterschiedlichen Degenerationsphasen. Da kann man eine weitaus dramatischere Story erzählen.
 
Ich habe eher die Vermutung, ihr nehmt es mit der Unmenschlichkeit nicht all zu kritisch. ;)

Nö. Sogar sehr. Wenn man aber den Pfad erstmal nicht als Cheatmodul begreift, um Menschlichkeit auszuhebeln und "do what you want because a pirate is free!"-Freikarte einzusetzen, sondern schlichtweg als alternative Moralkodizes, die dann greifen, wenn Menschlichkeit obsolet wird (bei alten Vampiren zum Beispiel, für die die Spanne ihres sterblichen Daseins nicht mehr als eine blasse Erinnerung ist), ist das Ausspielen eines Pfades eine durchaus anspruchsvolle Herausforderung, die das Spiel ungemein bereichern kann. Vor allem im und als Gegensatz zu - möglicherweise auch in der Gruppe befindlichen - Menschlichkeits-Folgern.

Können wir uns einigen auf
"Er hat sicherlich keine Moralvorstellung, die in der WoD als Pfad auftaucht?"

Das auf jeden Fall!

Der Joker rast (ungebremst?) mit voll aufgedrehtem "Tier"-Motor Richtung Menschlichkeit 0.
Seine "Moral" definiert sich durch Nicht-Vorhanden-Sein und Abgrenzung zur Menschlichkeit.

Auch das!

...und von solchen Aussagen kommt der schlechte Ruf von Pfaden.
Die Frage, die man sich bei einem Pfad mMn stellen sollte ist weniger "wie entkomme ich am besten der blöden Menschlichkeit und mit welchem Sündensystem kommt der SC besser klar." sondern "welches moralische Konzept passt zu meinem SC."

Nö, höchstens durch Vorurteile wie deine :p

Ich begreife, wie oben schon geschrieben, Pfade als Alternativkonzepte für Charaktere, deren moralische Kodizes und Systeme nicht einmal mehr den Ansatz der Menschlichkeit teilen. Natürlich shiftet ein Pfad die Spielprämisse weg vom Menschlichkeits-Dilemma hin zu Dilemmata, die auf grundsätzlich davon verschiedenen Kriterien beruhen. Aber warum sollte das heißen, dass das gleich die Qualität des Spiels mindert?

Und auf einmal wird man begreifen, dass es für den Durchschnittsmenschen weitaus sicherer ist, in einem Kreis von 100 hochstufigen "Pfad des Blutes"-Kainiten zu stehen als zwischen zwei Brujah auf Menschlichkeit.

Ach sowas sind doch nur Pauschaulisierungen. Ein Mensch steht auch im Kreis von hungrigen Tigern potenziell sicherer, als in einem Kreis aus Wasser, in das elektrische Hochspannung geleitet wird. Und jetzt? Das sagt nichts aus.

Natürlich weiß ich aber worauf du hinauswillst, das liegt aber nur daran, dass du offensichtlich großteilig Erfahrungen mit Spielern gemacht hast, die das Konzept der Pfade nicht begreifen und dementsprechend schwachsinnig auslegen ;)

Das brauchbarste was mir für den Joker einfiele - rein vom Verhalten - wäre da noch der Pfad der Nacht.
Neeeee.

in der alten Welt wärs einfach. Weg der Sünde, möglicherweise noch Pfad der Schreie oder sowas.

Wozu auch?
Der Typ kann Menschlichkeitswerte in der Region 2-3 durchaus ein bisschen halten. Gebt ihm ne hohe WK und brauchbare Selbstbeherrschung. Passt.
(Und Geistesstörung "Sadismus" ist dann eh nochmal was anderes.)

Dissoziativ- oder shizoid-sadistische Persönlichkeitsstörung wenn überhaupt bitte danke :p
Und ich meinte auch nicht, dass es ein Pfad sein MUSS, sondern, dass ci hdazu tendieren würde. Eine Sache der Perspektive. Natürlich ginge Joker auch mit Menschlichkeit.
 
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