Belletristik Stephen King

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Stephen King zählt seit Jahrzehnten zu den weltweit erfolgreichsten Bestsellerautoren. Wie lässt sich der Erfolg seiner Gruselromane erklären? Zweifelsohne mit dem Erfindungsreichtum und der Wirkungskraft seiner Literatur – doch was steckt noch hinter der Langlebigkeit seines Erfolgs? Die Doku forscht anhand seltener Interviews nach.

Von seinen Horrorromanen wurden weltweit über 350 Millionen Exemplare verkauft. Stephen King gilt seit einem halben Jahrhundert als Kultfigur – und einer der am häufigsten verfilmten Schriftsteller. Doch wer kann behaupten, sein Werk wirklich zu kennen? Seit den 1970er Jahren gilt er als unbestrittener Meister der Horror- und Fantasy-Literatur – zwei Genres, denen er eine Vielzahl neuer Mythen schenkte. Bekannt ist auch seine unglaubliche Produktivität, die unzählige Romane, Novellen, Kurzgeschichten und Drehbücher hervorbrachte. Spezialisten des Genres wissen zudem, dass King die Arbeit eines seiner Mentoren Richard Matheson fortsetzt, indem er die übernatürliche Erzählung vom Dekorum des Schauerromans befreit, in dem sie seit Jahrhunderten gefangen war. Kings Romane zeichnen sich durch einen besonderen Umgang mit dem Fantastischen und mit der Kindheit aus. Charakteristisch ist zudem auch die regionale Färbung: Für Stephen King ist Maine, was für William Faulkner der Mississippi war. Ganz entscheidend für das Verständnis dieses Autors ist auch seine Auseinandersetzung mit den US-amerikanischen Dämonen Gewalt, soziale Ungleichheit und Rassendiskriminierung. Bei näherer Beschäftigung mit Kings Romanen erscheint hinter der Maske des Experten für blutrünstige Trivialliteratur ein hochsensibler Schriftsteller, der in seinem vielgestaltigen Werk die Grundwerte Bildung und Toleranz propagiert. In selten gezeigten Interviews mit dem Autor enthüllt die Dokumentation das komplizierte, aber immer gut funktionierende Räderwerk seiner Romane. Dabei dringt sie in die unbekannten Gefilde seines Schaffens vor und fördert verblüffende Mechanismen zutage.

Porträt von Julien Dupuy (F 2020, 53 Min)

 
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