Belletristik Stahlfront -Ja gibts denn sowas?

AW: Stahlfront -Ja gibts denn sowas?

Ohne den schurkischen Ost(deutschen)Wissenschaftler und seinen PLO-Gehilfen fehlt irgend etwas. Etwa die Erklärung warum die Bombe so funktioniert, wie sie funktioniert. Oder dieses "Wann ist es endlich vorbei, ich will den Deutschen erschiessen" Feeling.

Auch die anderen Nebenhandlungen machen das Buch irgend wie interessanter und Verständlicher. So die Terroristen in Berlin und das "Hasch mich" mit 120mm BK in den Strassen der Stadt

Das lustige ist ja dass die islamistischen Terroristen des Buches im Film (der im Frühjahr 2001 gedreht wurde) durch eine internationale Naziverschwörung ausgetauscht wurden, weil man dachte dass es nicht glaubwürdig wäre einen Terrorakt dieses Ausmaßes Islamisten in die Schuhe zu schieben.

Insgesamt fehlt diesem Film einfach jegliche Glaubwürdigkeit, die das Buch auszeichnet, einfach jede einzelne Änderung die an der Story vorgenommen wurde macht sie IMHO massivst schlechter, das muss man erstmals schaffen.
 
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Nach Überfliegen der (im Eingangsbeitrag verlinkten) längeren Leseprobe des von Verlagsseite als "Military-SF" klassifizierten Werkes "Stahlfront", scheint mir das "SF" in der Genre-Bezeichnung etwas polemisch ausgedrückt nicht für "Science-Fiction", sondern eher für "Stammtisch-Fantasien" zu stehen. Der Name des vorgeblich amerikanischen Verfassers (Torn Chaines) und auch seine restliche Biographie (siehe die eingangs verlinkte Verlagshomepage) klingen für mich ziemlich unglaubwürdig und lassen den Autor zu einem derart nebulösen Phantom verschwimmen, daß hier wohl eher ein der Neuen Rechte nahestehender Einheimischer unter Pseudonym schreibt, um deren Vorstellungen in Romanform unters Volk zu bringen. Mit einem Wort: Grenzwertig!
 
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Mehr als grenzwertig. Rassistisch, frauenfeindlich, homophob. Und ich bin erst auf Seite 139.
 
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Wie gesagt ich hab schon nach zwei Seiten aufgegeben und den Rest nur überflogen. Die Schreibe ist so uähhh.
Würde auch gerne eine Rezension lesen. Wer traut sich? ^^
 
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Ich guck mal ob ich die Tage den Nerv dazu aufbringe - ich habe das Ding auf jeden Fall mal auf der Festplatte. Da inzwischen klar ist, dass die lange Leseprobe tatsächlich das ganze erste Buch umfasst war ich mir nicht sicher, wie lange nach Veröffentlichung des Buches die noch online bleiben wird.
 
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Im Grunde könnte man auch mal gemeinschaftlich den ersten längeren Absatz vereißen, das reicht meiner Meinung nach völlig, um zu wissen, was man da vor sich hat.
 
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Normalerweise ist man, wenn man auf Gamenovelisationen steht, relativ Trash-resistent. Aber was dieser Typ aus seinem Schreibprogramm quält, ist stilistisch und inhaltlich so schwer erträglich, dass selbst mir übel wird (könnte allerdings auch am Amoxicillin liegen ..)

Naja ... wer auf todlangweiligen, grottenschlecht geschriebenen Militaristendreck steht, der wird mit diesem "Roman" sicher gut bedient werden ...
 
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Oh ja, so ein wundervoll-dämliches Arschloch wie der ist mir schon lange nicht mehr vorgekommen ;) Ich hatte ja so große Hoffnungen auf die Verfilmung... die sah jetzt aber eher nach dem aus was der "Stahlfront"-Autor wohl daraus gemacht hätte.

Sag mal Jung,

du hast doch hoffentlich nicht mehr als 20 Seiten "Stahlfront" gelesen ?? :eeek:
Das geht doch aufs Hirn.......
 
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Ist das Pseudonym mitlerweile aufgelöst?

Ja, leider. Es ist Perry Rhodan-Autor H.G. Ewers. Ein Freund von mir ist Journalist beim ORF, die haben für einen Fernsehbeitrag über den Verlag recherchiert. An der Authentizität der Informationen kann es keinen Zweifel geben, die haben unter anderem mit einem ehemaligen Verlagsmitarbeiter gesprochen, dem diese rechten Umtriebe zuwider sind, der hat jede Menge Material für uns geliefert. Die planen allen Ernstes noch so eine Fascho-Serie mit dem Titel „Schwarze Sonne“ (Ein bekanntes Nazi-Symbol!). Die soll unter einem islamischen (!) Pseudonym erscheinen, wird aber in Wirklichkeit von dem bekannten Rechtsextremisten Jan van Helsing geschrieben. Aber allein schon das mit dem Ewers hat mich echt umgehauen. Ich war immer begeisterter Rhodan-Leser, aber jetzt überlege ich ernsthaft, auszusteigen. Es gab ja immer Gerüchte über die politische Orientierung der Rhodan-Autoren, aber das hätte ich nie von ihm gedacht.

Ich arbeite für die Universität Wien an einer Diplomarbeit über SF und Rechtsextremismus, die diese und andere neurechte Mythen beleuchtet. Leider gibt es mittlerweile eine ganze Menge derartiger Publikationen. Ich wollte ursprünglich nicht vorzeitig mit diesen Informationen an die Öffentlichkeit gehen, aber da in nächster Zeit ohnehin durch Medienberichte alles ans Licht kommt, kommt es aufsselbe raus.
Was mich ja vor allem zurückgehalten hat, war dass das ja indirekt Werbung für die ist. Aber wir kaufen diese Schriften ohnehin nicht, und die haben so oder so ihre rechten Leser. Das rassistische, homophobe Publikum ist nicht klein in Österreich und Deutschland. Aber: Wer schweigt, stimmt zu.
Und man kann durchaus etwas dagegen tun: durch meine Beschwerde bei dem Forenbetreiber wurde bereits deren „Thule-Reichsforum“ geschlossen, wo sich zahlreiche Rechtsextreme getummelt haben.

Das Schlimmste in meinen Augen ist die Sprachlosigkeit der Linken gegenüber der neuen Rechten.
 
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Ja, leider. Es ist Perry Rhodan-Autor H.G. Ewers. Ein Freund von mir ist Journalist beim ORF, die haben für einen Fernsehbeitrag über den Verlag recherchiert. An der Authentizität der Informationen kann es keinen Zweifel geben, die haben unter anderem mit einem ehemaligen Verlagsmitarbeiter gesprochen, dem diese rechten Umtriebe zuwider sind, der hat jede Menge Material für uns geliefert. Die planen allen Ernstes noch so eine Fascho-Serie mit dem Titel „Schwarze Sonne“ (Ein bekanntes Nazi-Symbol!). Die soll unter einem islamischen (!) Pseudonym erscheinen, wird aber in Wirklichkeit von dem bekannten Rechtsextremisten Jan van Helsing geschrieben. Aber allein schon das mit dem Ewers hat mich echt umgehauen. Ich war immer begeisterter Rhodan-Leser, aber jetzt überlege ich ernsthaft, auszusteigen. Es gab ja immer Gerüchte über die politische Orientierung der Rhodan-Autoren, aber das hätte ich nie von ihm gedacht. [...]

:nono1: WTF ? :wiejetzt: Jetzt gehts aber los. Was haben die denn geraucht?
 
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Der EWERS?? Jetzt im Ernst? Kannst Du da mit Fakten aufwarten? Die Schreibe passt nicht wirklich zum Ewers und es gab wirklich viele Hinweise auf einen anderen. Und mit der Ausrichtung "der Rhodan Autoren" wäre ich vorsichtig. Selbst wenn der Ewers das war (und mehr als einen Hinweis auf unzweifelhafte Informationen bräuchte es da schon) kann man nicht wirklich sagen, dass der Rest des Teams als Rechte bekannt wären. Eher im Gegenteil.

Also: Fakten bitte.
 
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Fakten welcher Art schweben dir vor? Ich würde nichts derartig schwer wiegendes behaupten, wenn ich es nicht hundertprozentig wüsste. Ich geh aber mal davon aus, dass da noch andere dran mitschreiben.
Der arbeitet übrigens nicht zum ersten Mal für die.
Interview mit H.G. Ewers
Nachdem es mittlerweile doch schon eine ganze Menge Leute in- und ausserhalb der SF-Szene wissen, können die es kaum mehr abstreiten.

Auch an den übrigen Informationen gibt es keinen Zweifel, es hat mich einige Zeit und Fehlversuche gekostet, aber auch das mit der "Schwarzen Sonne" stimmt punktgenau. Die Whois-Abfrage der Domain schwarze-sonne.info zeigt, dass der Inhaber der Domain HJB ist.
 
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Dass der Ewers für Rhen Dark geschrieben hat bestreitet ja keiner. Nur haben das auch eine Reihe von anderen Leuten. Und in diversen einschlägigen Foren werden ganz andere Namen aus dem Rhen Dark Team gehandelt - bei denen zum einen die rechte Gesinnung durchaus bekannt ist als auch der Schreibstil eher passt als bei H.G. Ewers.

Ich hab mir die lange Leseprobe angetan (also im Grunde das ganze erste Stahlfront Buch) - genauso wie ein paar zig von Ewers Romanen im Lauf der Zeit. Selbst wenn er sowas Rechtes schreiben würde (und ich kann es mir nur schwer vorstellen) wäre es kein so grausiger Klump - die Charaktere in Stahlfront sind unglaublich flach und Schematisch ohne wirkliche Brüche - das passt einfach nicht zu Ewers.

HJB war bis zum erscheinen von Stahlfront ein eher unaufälliger Kleinverlag wie viele andere auch. Eine ganze Reihe von mehr oder weniger bekannten deutschen SF-Autoren haben schon für die geschrieben, unter anderem für Rhen Dark. Es gab einen Fall von einem Rhen Dark Roman von HJ Breuer (nicht verwechseln mit HJ Bernd - das ist der dem der Verlag gehört) bei dem auch etliche Klagen kamen der sei grenzwertig (ich lesen kein Rhen Dark - kann es also nicht aus erster Hand sagen). Besagter Herr Breuer tritt auch allerorten mehr oder weniger offen als Verteidiger und Werber für Stahlfront auf (oder besser gesagt: tat das als es erschien - ich bin dem Thema in den letzten Monaten nicht mehr so gefolgt).

Also was deutet konkret eher auf Ewers hin als auf jemand anderes aus dem Umfeld? Das Herr Porf. Chaines ein Pseudonym ist wissen wir ja schon lange,
 
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Die Information kam von einer dem Verlag bis vor kurzem sehr nahestehenden Person (die allerdings ausgestiegen ist). Diese Ren Dhark-Romane, denen rassistische Tendenzen vorgeworfen wurden, waren nicht von Breuer, sondern von Ewald Fehlau. Ich habe die allerdings auch nicht selbst gelesen, kann also nichts dazu sagen.
 
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Ich hatte in Erinnerung dass einer der Sonderbände (der mit den Schwarzen Uniformen etc.) von Breuer war, aber beschwören könnte ich das nicht. Ich will auch nicht sagen, dass es nicht sein KANN - es würde mich halt nur schwer wundern - und in Bezug auf diese Serie ist von allen Seiten viel unschönes passiert, da klingt die erwähnung einer anonymen Quelle halt wie ein weiteres Kapitel der "Verschwörungsgeschichte" - auch wenn ich Quellenschutz durchaus nachvollziehen kann. Kannst Du irgendwas über öffentlich verfügbare Quellen sagen?

Ich bin mal gespannt.
 
AW: Stahlfront -Ja gibts denn sowas?

"Öffentlich verfügbare Quellen" wird es in nächster Zukunft mehr geben, als es manchen Leuten lieb sein dürfte.
 
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