Spiel-verlangsamende Faktoren

Es ist einer der Punkte wo meiner Erfahrung nach das Empfinden (und die tatsächlichen "Fähigkeiten") verschiedener Spieler massiv auseinandergehen:

Was verbraucht bei der Abwicklung von verregelten Spielteilen (sei das nun ein Angriff, ein Fertigkeitseinsatz, eine Verfolgungsjagd, Informationsbeschaffung, Charakterverbesserung/-steigerung, &c.) die meiste Zeit? Was macht am meisten Mühe?

Der Einfachheit und Übersichtlichkeit halber (vor allem für die Umfrage), möchte ich dabei drei grobe Gruppen von Elementen vorgeben:

Buchhaltung
Notizen auf Charakter-, Kampf- oder Schmierblättern. Beispielsweise das Ankreuzen von angewendeten Fertigkeiten für Learning-by-Doing, das Notieren von erlittenem Schaden, das Eintragen einer neu erworbenen Geistesstörung, das Protokollieren der Initiative.

Rechnen
Addition, Subtraktion, Multiplikation, Division und andere Operationen zur Verrechnung von Werten, Ergebnissen, Modifikatoren. Beispielsweise die Ermittlung einer Differenz zwischen Wert und Würfelwurf zur Bestimmung eines Erfolggrades, das Multiplizieren von Schaden bei einem besonderen Treffer, das Zusammenrechnen mehrerer Würfelergenisse, die Verminderung von Schaden durch Panzerung.

Würfeln
Der Akt des Würfelns und seine direkte Vorbereitung. Beispielsweise das Heraussuchen der nötigen Würfel in einem Poolsystem, das Ablesen der Augenzahlen, das Hochwürfeln explodierender Würfel, das Auszählen von erfolgreichen Würfeln.

mfG
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Ich vermiße den Punkt Nachschlagen.

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Darüber habe ich kurz nachgedacht, ihn dan aber absichtlich ausgelassen. Allerdings gibt es ja eine Möglichkeit für Anderes zu timmen.

mfG
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Warum absichtlich?

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Bei uns ist es definitiv Nachschlagen.

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Etwas Anderes: Dinge Nachschlagen.

Gefolgt von Rechnen.

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Wenn dich das offensichtliche Ergebnis "Nachschlagen" nicht interessiert, könntest du ja auch so fragen:
Mal vom Nachschlagen abgesehen, was ist bei euch der Faktor, der das Spiel am meisten verlangsamt?

Bei mir ist es Buchhalterei im Kampf. Das kostet wahrscheinlich nicht so viel Zeit, wie man denkt, aber das ist egal. Ein Kampf sollte so flüssig gehen, wie möglich, da ist Buchhalterei grausam. Rechnen kann wenigstens noch einigermaßen spannend sein.

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Toa schrieb:

Warum absichtlich?

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Einmal weil mich dieser Punkt schlicht am wenigstens interessiert hat, die anderen drei (das heisst, ein Eindruck wie sie von anderen Spielern ("in der Spielerschaft") gewichtet werden) hingegen deutlich mehr. Das ist der simple Grund.

Dann aber auch (und zum Teil kommt daher mein geringeres Interesse), weil Nachschlagen meiner Meinung nach ein wenig anders gelagert ist, als die anderen drei Punkte. Buchhaltung, Rechnen und Würfeln findet man in sehr vielen (den meisten?) Spielen, wenn auch natürlich zu ganz verschiedenen Anteilen, und es sind fest in die Regeln geschriebene Elemente des Spiels. Nachschlagen hingegen tritt, so meine Meinung, als regeltechnisch fest verankerter Systembremsklotz nur bei einer kleineren Gruppe von Spielen auf, vornehmlich solchen, in denen Tabellen oder Listen zur Ermittlung von Ergebnissen herangezogen werden müssen. Andere Dinge - zum Beispiel Regelformulierungen, oder einfach ganze Regeln - die nachgeschlagen werden müssen, sehe ich als Bremse, die nicht wirklich Teil des Spiels sind, sondern rein aus einer geringen Vertrautheit der Spielenden erwachsen.
Ein Würfelwurf oder ein Rechenschritt, der von den Regeln vorgeschrieben ist, muss immer durchgeführt werden. Nachgeschlagen werden muss eine Regel nur, wenn man sie nicht beherrscht.

Deshalb habe ich Nachschlagen nicht als fixe Auswahl vorgegeben.

mfG
bug

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Nachdem mal wieder der offensichtlich populärste Punkt fehlt: nachschlagen. Dicht gefolgt von einem weiteren nicht zur Verfügung stehenden Punkt: Diskussionen.

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blut_und_glas schrieb:

[...]Deshalb habe ich Nachschlagen nicht als fixe Auswahl vorgegeben.

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Wenn das so ist, solltest du es aber nicht nur ignorieren, sondern klar ausschließen; Ehrons Post zeigt ja wieder, dass das wohl nötig ist.

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Weder noch.

Ich spiele keine Systeme, in denen ich Buchhaltung, Rechnen oder Würfeln als Spaßbremse empfinde.

(Nachschlagen ist allerdings ab und zu ein Problem, aber das zählt ja nicht...)


Tybalt

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Tybalt schrieb:

Ich spiele keine Systeme, in denen ich Buchhaltung, Rechnen oder Würfeln als Spaßbremse empfinde.

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Spielbremse, nicht Spassbremse.

Aber man kann die Frage natürlich auch ein wenig umstellen: Fallen aus diesem Grund (Spassbremse) für dich am ehesten Systeme mit viel Buchhaltung, mit viel Rechnen oder mit viel Würfeln aus?

mfG
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Hackfleischkannibale schrieb:

Wenn das so ist, solltest du es aber nicht nur ignorieren, sondern klar ausschließen

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Das hatte ich auch überlegt, aber es ist ja nun nicht so, dass mich andere Punkte/Wahrnehmungen gar nicht interessieren würden. Sie (insbesondere das Nachschlagen) interessieren mich einfach bloss weniger als die drei explizit genannten.

(Und es steht ausserdem zu Vermuten, dass ein Ausschluss am Threadverlauf und Abstimmungsverhalten auch nicht sonderlich viel geändert hätte.)

mfG
bug

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Aus meiner Sicht und Spielerfahrung kann ich sagen, daß solche Sachen wie Buchhaltung (witzige Bezeichnung), Rechnen und Würfeln nach einigen Sessions so sehr in Fleisch und Blut übergegangen sind, daß sie nicht mehr allzuviel Spielzeit wegnehmen. Insofern wird der Spielfluß nur verlangsamt, wenn irgendwas unklar ist und nachgeschlagen werden muß (woraus dann durchaus Diskussionen erwachsen können).

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Diskutieren und Nachschlagen. "Isso, weil isso" ist ein Satz den ich ab und an als SL bringe, wenn mir die Atmosphäre wichtiger ist, als das Regelkorsett.

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Die verregelten Teile des Spiels ziehen sich in den seltensten Fällen hin. Spielbremsen sind meiner Meinung nach immer die vermeintlich ungeregelten Teile des Spiels, in denen außer halbgarem Improvisationstheater nichts passiert.

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Kann ich so ohne Systembezug nicht sagen.
Alle drei genannten Beispiele können relativ flott von der Hand gehen, aber auch furchtbar vermurkst sein was Aufwand angeht, und das ohne obere Grenze. (Bei Buchhaltung etwa das TRoS-Wundsystem (wobei das fließend in Nachschlagen übergeht), bei Rechnen im laufenden Spiel generell Division oder gar Wurzeln, bei Würfeln als mein persönlicher Alptraum das Roll&Keep-System, und ich will nicht ausschließen dass es noch garstigeres gibt.)
Dazu kommen noch andere genannte Punkte wie Nachschlagen, und ich schließe mich insbesondere Georgios an, wenn er das Rumeiern in unverregelten oder dürftig verregelten Bereichen anspricht.

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Nachschlagen, ganz klar

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Skyrock schrieb:

Alle drei genannten Beispiele können relativ flott von der Hand gehen, aber auch furchtbar vermurkst sein was Aufwand angeht, und das ohne obere Grenze.

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Ohne Frage. Ich habe in Gesprächen (und Internetdiskussionen) aber immer wieder bemerkt, dass Spieler einzelne dieser Bereiche generell als besonders aufwendig empfinden, und denen dementsprechend Regeln, die einen solchen Bereich besonders betonen, als aufwendiger erscheinen als Regeln, bei denen ein anderer Bereich besonders ausgeprägt ist.
Auch aus meiner Selbstbeobachtung kenne ich das. Gefühlt(! das ist sehr wichtig - objektiv (wenn man mit der Stoppuhr daneben sitzen würde - mag das ganz anders sein) verbrauchen viele Würfelwürfe für mich sehr viel mehr Zeit, als ein umfangreiche Buchhaltung oder auch Berechnungen (letztere liegen in der Mitte).
Von anderen Spielern weiss ich, dass sie Würfelwürfe - und seien es noch so viele - als kaum bremsend empfinden, sie das Notieren von Ergebnissen oder das Verrechnen von Werten jedoch als für sie sehr zeitraubend schildern.
Und das eben sehr wohl über Systemgrenzen hinweg, rein auf die Art der Tätigkeit (nicht deren Ausformung im einzelnen Spiel) bezogen.

mfG
bug

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Anderes: Monty python zitierende Mitspieler, die sich nicht auf das Spiel konzentrieren...