Naja, die Stämme die es noch als Spielerstämme geben wird, bleiben halt nur vom Namen erhalten und vielleicht von verschiedene Praktiken. Die Frage ist, ob sie das als Retcon umsetzen oder uns versuchen zu verkaufen, dass in den letzten 20 Jahren sich die Stämme radikal geändert haben (also zwischen 2nd revised (aka 3rd Edition) und der jetzigen 5th Edition.
In den USA, wo eh alles ein kultureller Schmelztiegel ist, mag dieser Ansatz auch eher begründbarer sein als in Europa, wo die Stämme mutmaßlich sich seit Jahrhunderten nicht geändert haben.
Mich ärgert ein wenig, dass es weiter "Stämme" sind, obwohl sie eben keine Volksstämme mit gewachsenem und durch Abstammung weiter getragenem Kulturgut mehr sein werden (oder so zumindest angedeutet). Sie dann auch anders zu nennen, wenn man diesen Schritt verdeutlichen will, wäre angemessen gewesen.
Aber vermutlich will man uns erzählen, dass die Garoustammeskultur existiert, aber keine gegenseitige Beeinflussung zu den menschlichen Kulturen hat, in denen sie versteckt gelebt haben.
Es ist halt alles ein Versuch politisch korrekt zu sein und sich keiner kulturellen Aneignung schuldig zu machen. Und das ist natürlich Geschichtsumschreibung, in gewisser weise. Denn White Wolf will von den Markennamen der alten World of Darkness profitieren, will aber die Elemente die für Personengruppen störend waren ändern und entfernen, auch wenn sie tief im Spiel verwurzelt sind, und ggf. schießt man dabei über das Ziel hinaus, weil so richtig auch keiner weiß wie man es macht.
Das Problem ist aber ggf. das die Fans die das Spiel lieb gewonnen haben es trotz der vielleicht kritischen/grenzwertigen Inhalte taten. Diese dann zu entfernen und damit den Wiedererkennungswert zu schmälern oder die Fans zu tadeln, weil sie kritische/grenzwertige Inhalte gut fanden ist halt auch nicht sonderlich cool.
Klar, Wendigo ist durch einen Film populär geworden, der nichts mit der ursprünglichen Legende gemein hat und wird seit Jahrzehnten in der Popkultur als Monster unterschiedlichster Art dargestellt. Auch Uktena, wie es WtA vorkommt, hat nicht alle Details gemein mit was über das Wesen z.B. in der wikipedia steht, aber muss es das oder ist es für das Spiel okay sich den Namen zu borgen, weil er zu der Kultur die man fiktional an eine reale Kultur anlehnen will, passt?
Und klar, das Wort Metis war unglücklich gewählt, da es eine Gruppe von Menschen beschreiben kann, die sowohl indianische als auch europäische Vorfahren haben. Wollte man diese Bedeutung, oder hat man einfach nicht sauber recherchiert, als man das Wort wählte? Keine Ahnung.
Am Ende wird die 5th Edition deutlich anders sein als die Editionen davor, weil man eben viel anders machen will und da auch viel von Forsaken und dem was nun "Chronicles of Darkness" heißt abschaut, und nicht nur die guten Dinge (mMn).