AW: Soloabenteuerspielbuch revised
Ich hätte ja meinen Beitrag nicht mit den Abenteuerspielbüchern für das Solo-Spiel in Verbindung gebracht.
Zornhau spricht dabei davon, dass er sich abseits von der Spielrunde, also alleine, zwar mit Rollenspielen beschäftigen kann, aber eben nicht spielen kann.
Genau. Und auch ein Abenteuerspielbuch, das man OHNE MITSPIELER spielt, ist nicht das Gesellschaftsspiel, was man als "Rollenspiel" kennt.
Das ist so, wie ein Pokerspieler, der mangels Mitspieler halt NICHT Poker spielen kann, sondern sich Patiencen legt. Ein ANDERES Spiel, wenn auch mit ähnlichen Spielmaterialien und somit verwandt. Verwandt, aber eben doch ANDERS.
Ich weiß nicht, ob ihm wirklich mit einem Soloabenteuerspielbuch revised geholfen wäre, aber mir persönlich gefällt dieser Gedanke dieses angestaubte Medium mal aufzupolieren.
Wie oben schon aufgeführt: Ein Abenteuerspielbuch ist eine ANDERE Art von Spiel.
Und das Spielen eines Abenteuerspielbuches hat auch nicht einmal was mit einem Vorbereiten einer Spielsitzung, dem Ausarbeiten einer Spielwelt, oder anderen abseits der eigentlichen Spielsitzung stattfindenden Beschäftigungen mit Pen&Paper-Rollenspiel(materialien) zu tun.
Also: Habt ihr Ideen, wie man Solospiel zum pen&paper-Rollenspiel aufziehen könnte?
Ja, klar.
Wie beim Poker!
Statt daß man keine Mitspieler findet und NICHT Poker spielen kann, sondern eben zu SOLO-Spielen wie Patiencen greift, bräuchte der Rollenspieler mit Spiellust in seinem von ihm bevorzugten Rollenspiel eben NICHT zu einem Solo-Abenteuerspielbuch zu greifen, sondern er geht - wie der Pokerspieler - an seinen Rechner und spielt entweder OFFLINE-Spiele als die bequemere Art des Solo-Spiels, ohne langwierig rumzublättern und numerierte Absätze nachschlagen zu müssen, oder er spielt ONLINE-Spieler und hat SOFORT Mitspieler!
Das Solo-Rollenspiel der heutigen Zeit ist nun einmal das Computerrollenspiel im Single-Player-Modus.
Die gedruckten Abenteuerspielbücher haben zwar einen gewissen nostalgischen Charme, aber sind doch letztlich in ihrer Handhabung, im gesamten Gameplay wirklich von VORGESTERN!
Aktuell kam ja ein kostenloses Pathfinder/Labyrinth-Lord-Solo-Abenteuer heraus, welches man sogar mit den passenden, nicht eigens auf ein Minimalsystem geschrumpften Regeln des jeweiligen Systems spielen kann. - Ich hatte die LL-Version angefangen, doch mir war bald das unkomfortable Hin- und Her-Blättern am Rechner zu umständlich und auch der Ausdruck war nicht wirklich handlicher.
Als ECHTER Hypertext, d.h. mit LINKS, die per Anklicken zu den passenden Einträgen springen, würde ich es als eine erträgliche Modernisierung der alten Abenteuerspielbücher empfinden. - Aber es wäre immer noch beiw WEITEM einem Computerrollenspiel unterlegen!
Auch in einem Abenteuerspielbuch - elektronisch oder "hölzern" - hat man es mit einem SEHR STARREN, die Spielfreiheit auf nur wenige Entscheidungen am Ende eines Abschnitts reduzierenden Formats zu tun. - Wenn ich mir dagegen Computerspiele mit (mehr oder weniger) frei erkundbarer Welt anschaue, dann reichen die Abenteuerspielbücher lange nicht heran.
Abenteuerspielbücher stehen viel näher den alten
Textadventure-Games von vor vielen Jahrzehnten.
Abenteuerspielbücher genießen - ähnlich wie andere Nostalgie-Richtungen wie altes D&D, alte C64-Spiele, alte Konsolen-Spiele, usw. - einfach ein gewisses Nostalgiegefühl der Kundschaft. Und das ist auch völlig in Ordnung so. - Das ist halt wie mit einer Carrera-Slot-Car-Bahn Rennen zu fahren, statt mit einem beliebigen Fahrsimulator-Computerspiel. - Man hat noch was in der Hand.
Aber wenn ich SPONTAN Lust bekomme Rollenspiele zu spielen und ich weder Frau noch Freunde mobilisieren kann, dann bleibt nur der Weg an den Rechner. Wobei sogar für eine Teamspeak-Runde die üblichen Zeitabstimmungsprobleme aufkommen, die man auch aus Präsenz-Runden kennt. - Damit bliebe entweder ein MASSIVE-Multiplayer-Spiel, bei dem ich auch zu Zeiten, wo ich diesen Forenbeitrag verfasse, noch Mitspieler finden kann, oder gleich der Single-Player-Modus.
Eine Lösung für ein SOLO-Spiel klassischer Pen&Paper-Rollenspielprägung bieten alle diese Möglichkeiten nicht.