Seoulpa-Ringe

Niedertracht

Staatsgewalt
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Moin.

Je mehr ich mich mit den Ringen beschäftige, um so mehr sehe ich nicht, inwiefern dieses Syndikat "bereichernd" ist. Natürlich haben die Ringe im Shadowrunhintergrund eine Daseinsberechtigung (und die Idee der Entstehung durch die Säuberungen finde ich auch sehr interessant), aber sie gehen gegenüber den anderen Syndikaten unter - und nicht (nur) auf ihre "Macht" bezogen.
Die Mafia steht für ein altehrwürdiges, die Yakuza für ein klinisch-modernes und die Triaden für ein mystisch-angehauchtes Syndikat (daß das so banal nicht ist, weiß ich auch, also bitte Ausführungen dazu). Nun frage ich mich, welche Nische die Ringe besetzen sollen/können und bin bislang immer zu dem Ergebnis (und der damit verbundenen Konsequenz) gekommen, daß es sich um ethnische Gangs handelt - im Unterweltquellenbuch wird auch erwähnt, daß einige Ringe nicht mehr Mitglieder haben, als eine durchschnittliche Gang. Das ist nun auch kein Alleinstellungsmerkmal, da es genügend ethnisch-exklusive Gangs gibt/geben wird.

Wie sind eure Erfahrungen mit Ringen? Vielleicht könnt ihr meinen Horizont erweitern.
 
AW: Seoulpa-Ringe

Genau die Rolle, die Du selber beschrieben hast: ewig Zweiter, Underdog, agressiver Emporkömmling, unkonventioneller Wegbeschreiter, die Jugend, die Zukunft. Die Mafia steht zb auch nicht besonders rosig da verglichen mit der Yakuza, die ihrerseits nicht von den Spannungen zwischen Kaiserhaus und Konzernen profitiert (da sich ihre Macht mit auf die Japanokons bezieht).

Was die reinen Zahlen im Unterweltquellenbuch angeht, würde ich sowieso empfehlen, diese nicht zu übernehmen, sondern sich an der Realität zu orientieren (was dann auch Gangs und Mobs deutlich gefährlicher macht). SR3-Autoren haben sehr romantische Vorstellungen, was Ganggrößen angeht.

SYL
 
AW: Seoulpa-Ringe

Die Seoulpas sind die brutalen Emporkömmlinge. Ein dramaturgisches Element. Und für diejenigen die chinesische Mystik nicht mögen gibt es die amazonischen Geisterkartelle.
 
AW: Seoulpa-Ringe

Definitiv Emporkömmlinge.

Damit geben sie den Gegenpart zur Mafia in deinem (Niedertrachts) Modell ab. So wie du in deinem Kurzabriss ja effektiv auch Yakuza und Triaden als ein Gegensatzpaar dargestellt hast.

mfG
lev
 
AW: Seoulpa-Ringe

Obwohl die Gegensatzpaare Mafia - Vory, Yakuza - Seoulpa, Triaden - Geisterkartelle sind.
 
AW: Seoulpa-Ringe

Ich hab die Seoulpas immer als asiatisches Spiegelbild zu solchen Riesen-Gang-Syndikaten gesehen, wie sie IRL verstärkt aus Lateinamerika heraus sich entwickeln. Mag aber sein, dass ich mich da irre, die spielen bei mir halt nur ne sekundäre Rolle im Syndikatsumfeld.
In meiner Hong Konger Spielgruppe mache ich sie verantwortlich für vieles an Piraterie in der Gegend, neben den üblicherweise beschriebenen Einkommensquellen.
Sicher braucht man bei SR nicht unbedingt die Ringe. Andererseits bietet ihr erschrenkender Mangel an Traditionen und Strukturen einem eben die Möglichkeit ein schwer einschätzbares Gang-Netzwerk zu präsentieren, wärend die althergebrachten Sysndikaten immer ein klein wenig berechenbarer bleiben.
 
AW: Seoulpa-Ringe

Ich würde das gar nicht in so Gegensatzpaare reinpressen wollen. Das verflacht das ganze zu sehr.
Die Vory passen sowohl in die mystische-tradionalistische Prägung rein als auch in die Aufsteiger-Kategorie, als auch in die europäisches OK-Schiene rein. Dasselbe kann man sinngemäß mit allen durchexerzieren.
 
AW: Seoulpa-Ringe

Für die Frage nach der Rolle (und dem Sinn!) der einzelnen Syndikate für das Spiel finde ich diese Vereinfachungen eigentlich recht praktisch.

mfG
lev
 
AW: Seoulpa-Ringe

Vereinfachungen kann es auch ohne Gegensatzpaare geben (und es sollte sie generell nur in maßen geben). Solche Gegensatzbetrachtungen sorgen IMO eher dafür, dass die eigendliche Rolle (welche auch immer) der Syndikate verfälscht wahrgenommen wird. Ich glaube nicht, dass das irgendwas bringt.
Sicherlich wird die Entwicklung der Syndikate auch zum Teil an der Konkurenz orientiert. Aber da schwimmen alle im selben Teich und nicht zu 2er-Paaren in getrennten Tümpeln (oder auch nur getrennten Bereichen desselben Teiches, was das betrifft).
 
AW: Seoulpa-Ringe

Vereinfachungen kann es auch ohne Gegensatzpaare geben

Stimmt.

Ändert für mich aber nichts daran, dass in der ursprünglichen vereinfachten Darstellung, mit klinischer Yakuza, mystischen Triaden, und traditioneller Mafia, die ersten beiden nun einmal ein Paar abgeben, während gegenüber der Mafia ein Loch klafft, das - in diesem Schema - ziemlich exakt die Form der Seoulpa-Ringe hat (nämlich die eines jungen, dynamischen Syndikats).

Bei der konkreten Fragestellung und den getroffenen Vereinfachungen ist diese Paarbildung in meinen Augen somit mehr als sinnvoll, da sie innerhalb des gesetzten Rahmens die Frage direkt zu beantworten hilft.

mfG
lev
 
AW: Seoulpa-Ringe

Aber ist es sinnvoll ein Schema zu verwenden, das nicht kongruent zu den intentionellen Designs der verschiedenen Unterweltaktivitäten der Syndikate ist?
 
AW: Seoulpa-Ringe

Frag das Niedertracht. Ich halte mich nur so gut es geht an die Vorgaben, so weit ich sie wahrnehme.

Wobei ich hinzusetzen möchte, dass die Kategorisierung, die er vornimmt, mir für den Zweck des Threads (so weit ich es verstehe ja gerade keine detaillierte Besprechung der einzelnen Syndikate und ihrer Rolle in der Spielwelt, sondern eine eher grobe Frage nach für das Spiel interessanten Archetypen) durchaus sinnvoll erscheint.

mfG
lev
 
AW: Seoulpa-Ringe

Ok, unter der Betrachtungsweise kann ich mal versuchen, meine Eindrücke von den Ringen zu beschreiben.
Der Hauptgegensatzt zwischen den Ringen und insbesondere der Yakuza ist die Art des images nach außen.
Wenn ich mir einen Oyabun vorstelle, dann sehe ich einen scheinbar (oder tatsächlich?) kulturvierten Mann, der sich nur allzugerne den Anstrich eines ehrenhaften Lebensstils gibt. Er tritt als Geschäftsmann und Stütze der Gesellschaft auf und zu einem geringen Grad mag er das sogar sein (wenngleich das natürlich nicht mal ansatzweise seine verbrecherischen machenschaften aufwiegt). Betrachte ich einen Boss der Seoulparinge, dann sehe ich jemanden, der in Erscheinung und Denken nicht wesentlich von einem gewöhnlichen Gangboss abweicht. Er backt vllt etwas größere Brötchen, aber das wars dann auch. Ihm steht der Verbrecher ins Gesicht geschrieben.
Das sind natürlich nur Archetypen.

Was bringen die Ringe (mir)?
Gerade in einem südostasiatischen Setting (habe ich schon erwähnt, wie sehr sehr sehr ich HK mag?) die Ungewissheit, ob die beliebige Gang, mit der man sich gerade anzulegen gedenkt, nicht doch wesentlich mehr Backing hat, als man verkraften kann. Die Ringe sind ein aufstrebender Faktor in den Schatten. Und weil sie noch damit beschäftigt sind, sich zu behaupten, gehen sie häufig etwas radikaler zu Werke, als man es von anderen Syndikaten kennt. Sie haben auch aufgrund ihrer Struktur (die durchaus einige Schwächen beinhaltet) auch den Vorteil, dass sie selten viel zu verlieren haben.
Nun will ich nicht die Ringe zu den absoluten Gewinnern hochstilisieren, aber ich denke, sie eigenen sich gut dafür (zumindest ein, zwei mal), gnadenlos unterschätzt zu werden, weil es ja "nur Ganger" sind.
 
AW: Seoulpa-Ringe

[...] ziemlich exakt die Form der Seoulpa-Ringe hat (nämlich die eines jungen, dynamischen Syndikats).
Dieses Loch füllen bei mir (häufig) Gangs. Deswegen auch die Anmerkung hinsichtlich der "Verwandtschaft".

Aber ist es sinnvoll ein Schema zu verwenden, das nicht kongruent zu den intentionellen Designs der verschiedenen Unterweltaktivitäten der Syndikate ist?
Für meinen (verfolgten) Zweck? Absolut.

Aber wir können gerne (in einem neuen Thema) die einzelnen Syndikate besprechen und dann zu dem Ergebnis kommen, daß sich keines pauschal in ein Schema drängen läßt und wir (falls dies dennoch angestrebt werden sollte) zu Vereinfachungen und Pauschalaussagen greifen müssen.
 

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