3. Imperium Schiffe der planetaren und der Subsektor-Flotten

Le Chiffre

Sethskind
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Wie genau unterscheidet sich eigentlich die Zusammensetzung der planetaren Flotten und der Subsektorflotten? Natürlich weiß ich, daß planetare Flotten hauptsächlich aus Systemverteidigungsbooten zusammengesetzt sind. Aber in Händler und Kanonenboote gibt es ein Kapitel über Kriegsschiffe. Insbesondere der größte Brocken dort, der koloniale Kreuzer, scheint eher ein "Spielzeug" für besonders reiche Systeme zu sein.

Sind die sprungfähigen Kriegsschifftypen der Systemflotten in der Regel völlig andere, als die der Subsektor-Flotten? Und benutzen letztere dann eher die "richtigen" Kriegsschiffe (wie z.B. aus Raumflotte oder Fighting Ships)? Oder setzen sich die beiden Marinen im Prinzip aus denselben Schiffstypen (und Gewichtsklassen) zusammen? Also zumindest die reicheren Systeme im Vergleich mit den Flotten der Subsektoren.
 
IIRC sind (Sub)sektor-Flotten so etwas wie die "Air National Guard" des Imperiums mit einem Touch "Küstenwache". Die schweren Brocken sind idR. ältere Schiffe (1-3 Techlevel hinter der Flotte) und oft eingemottet bzw. liegen die meiste Zeit mit einer Wartungscrew "vor Anker" und werden nur ein paar Wochen im Jahr reaktiviert zum "Maneuver". Da Schiffe in Traveller ja nicht wirklich fliegen müssen damit 95+ Prozent des Trainings klappen ist das billiger/weniger Verschleiss. Die Crews und Schiffe haben dann halt weniger Erfahrung und ggf. ein paar nicht entdeckte Macken.

Die kleineren Einheiten (<= 5000dton) sind aktiver und Teil der Sicherheit als Vorposten, Patrollie etc. Auch hier oft ältere Einheiten und meist kleinere Schiffe (Fiery/Gazelle und ihr Vorgänger Ramada, Chrysanthemun/Fer de Lance in der Mittelklasse und als schwere Brocken die alten Saberwolf Zerstörer).

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Die meisten Systeme haben SBDs. Zum Teil recht große. SDB haben den Vorteil billiger zu sein UND die Imperiale Navy kann weniger damit anfangen. Also wir sie solche Schiffe im Kriegsfall nicht "aktivieren" und verlegen sondern das System behält sie. Sprungfähige Schiffe der Systemflotte sind idR. leichtere Einheiten die dann umliegende unbewohnte Systeme patrollieren und als Vorposten dienen. Aufgrund von Kosten (auch Personalkosten) meist kleine Schiffe und solche die ohne Support auskommen d.h. keine Chrysanthemun o.ä da diese Tankersupport braucht. Da die echte Gazelle anders als der Mongoose-Krüppel die meisten Piraten erlegen kann reicht eine Gruppe von 2-4 Schiffen dieser Klasse (oder ein 2/2 Mix Gazelle/Fiery) für diese Jobs aus. Zwischen den PA-Barbetten, den 20to Gunned Gigs und den Laser/Raketenbatterien dieses Teams sind Piraten und Hilfskreuzer schnell Schrott. Und wenn doch mal ein echtes Kriegsschiff auftaucht rennen die Vorposten und brüllen laut
 
Genaue Informationen zur Zusammensetzung und Funktion der unterschiedlichen Flotten findest Du im Buch Sector Fleet. Auf den Seiten 41-43 heißt es dort grob zusammengefasst:

Sektorflotte
- Anzahl: 28 (benannt nach Sektor in dem sie stationiert sind)
- Hauptfunktion: Abschreckung/Abwehr von Flotten, die den Sektor bedrohen
- weitere Funktionen: Unterstützung von Special Fleets in anderen Sektoren, sowie von Subsektorflotten innerhalb des Sektors (falls nötig)
- Zusammensetzung: schwere Kriegsschiffe (Schlachtschiffe, Dreadnoughts, Schlachtreiter)
- Stationierungsort: Sektor-Depot, sowie kleinere Einheiten (Battle Squadrons, kurz BatRons) bestehend aus schweren Kreuzern und weiteren Schiffen in wichtigen Stützpunktsystemen der Raumflotte

Subsektorflotte
- Anzahl: ~320 (nummeriert)
- Hauptfunktion: Aufrechterhaltung der Sicherheit (und Stabilität) des jeweiligen Subsektors
- Zusammensetzung: leichte Patrouillenschiffe, Zerstörer, sowie leichter oder schwerer Kreuzer als Flaggschiff

Systemflotten
- jedes System ist für seinen Schutz selbst verantwortlich
- Ausnahmen bilden nur Systeme mit schützenswerten Einrichtungen (Flottenbasen, wirtschaftliche "Hotspots" etc.) des Imperiums, welche von diesem selbst geschützt werden
- Systemflotten (oder Geschwader) unterstehen nicht der Kommandostruktur der (Sub)Sektorflotten (Ausnahmen bilden nur reguläre Flotteneinheiten, die zum Schutz eines Systems abgestellt wurden)
- Hauptfunktion: Schutz des imperialen Rechtes innerhalb des Systems, sowie Schutz des planetaren Rechtes innerhalb der 100D-Zone
- Zusammensetzung: alles was sich das System leisten kann (meist Systemverteidigungsboote)
 
Vielen Dank für Eure Antworten, das hilft mir schon mal sehr weiter!

Sector Fleet steht auch schon auf meiner Wunschliste. :D
 
Wobei man aufpassen sollte. SectorFleet ist eine mit Zusatzdaten angereicherte Version von GrandFleet (selber Autor ist also ok) und ist z.T. nicht sauber verMungot worden. IMHO okay da die alten Beschreibungen für Sprung etc. passender wirken. Gutes Buch von MJD der auch Teile des Central Supply Catalogs (0riginal für T20) geschrieben hat
 
Auf meiner Suche nach der typischen Größe von Flotten kann ich noch ein Informationsbruchstück aus GURPS Traveller: Starports anbieten.

Ich picke mir mal den Vilis-Subsektor heraus und dort Frenzie, die denkbar ungeeignete Subsektor-Hauptwelt (der Marquis von Frenzie hat wohl einen Narren an dieser mit nur 53.000 Einwohnern besiedelten lebensfeindlichen Welt gefressen) mit einem Klasse V Raumflottenstützpunkt, der laut Behind the Claw etwa 118.000 Mann Raumflotte hat, laut Starports als Subsektor-Flottenstützpunkt typischerweise zwischen 180.000 und 1.300.000 Bewohner haben sollte. Lächerliche 10-20 Systemverteidigungsboote und 50-100 Raumjäger schützen die Anlage, die allerdings eine Flotte von 2-10 Mio dt versorgen kann und pro Jahr Schiffe für 100.000 dt oder mehr bauen kann.

Da laut Sector Fleet nur etwa 1000 Schiffe pro Sektor aktiv sind, was etwa 60 pro Subsektor bedeutet, müssen das ziemlich große Pötte sein. Und jedes Jahr kommt einer hinzu. Ein Squadron von 8 200.000 dt Kampfschiffen, ein paar kleinere Schiffe im Bereich von 60.000 dt oder 20.000 dt und eine Handvoll 5.000 dt könnte ich mir vorstellen. Dazu diverse unterstützende Schiffe, die in die 1000 Schiffe nicht mit eingehen.

Das namensgebende Vilis hat einen zivilen Klasse V Raumhafen, der laut Behind the Claw auch Kriegsschiffe baut. Wenn ich die Regeln richtig überflogen habe, kann so ein Raumhafen Schiffe für 1.000.000 dt pro Jahr bauen. Das wären z.B. 2500 Systemverteidigungsboote pro Jahr. Die Welt könnte ein Handelsvolumen mit einem Ertrag von 10 GCr haben. Davon könnte man 80 Systemverteidigungsboote kaufen. Selbst wenn es nur 10 pro Jahr sind, nach 50 Jahren haben wir eine Flotte von 500 Schiffen zusammen.

Um übrigens die angegebenen 100.000.000 dt an Fracht pro Jahr umzuschlagen, müssen da schon etliche Freihändler andocken. Oder es gibt eben auch größere Frachtschiffe, z.B. wie in den Regeln erwähnt mit 15.000 dt Fracht. Aber auch davon müssten 6667 im Jahr ankommen, also 128 Stück pro Woche. Oder 126 Stück und 600 Fernhändler, die gerade einmal 50 dt Ware transportieren.

Es muss ziemlich voll sein, am Orbitalhafen von Vilis.

Wahrscheinlich würde es sich auch in den Spinnwärtsmarken lohnen, zwischen einigen Welten mit noch größeren Schiffen zu pendeln. Ein 100.000 dt Händler mit Sprung 3, der zwischen Vilis und Frenzie pendelt, hätte überschlagsmäßig etwa 60.000 dt Frachtraum, könnte sich also lohnen, wenn er nicht mehr als 4x so teuer wäre, wie einer dieser 20.000 dt Bulk-Frachter. Und er wäre viel schneller. Und er könnte auf vielleicht 2.000 dt Frachtraum verzichten und 5 eigene Systemverteidigungsboote mitführen - nur für den Fall, dass ein Vagr-Pirat übermütig werden sollte...

Stefan
 
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