Brainstorming Sandboxing Literatur?

Shadom

Brony
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Ich konnte vor einiger Zeit meinen Impro Leitstil durch Play Unsafe (wie ich finde) merkbar verbessern. 90% wusste ich schon, klar, aber das ordentliche organisierte Nachlesen hat mir damals sehr geholfen.

Das Adventure Creation Handbook hat mir was klassische Abenteuervorbereitung angeht (Tree Struktur) extrem weitergeholfen. Einige Mechaniken und gerade das mechanische (sehr gut funktionierende!) Vorgehen war mir im ersten Augenblick zwar etwas befremdlich, hat sich aber mehr als bewährt. Auch hier hat Lektüre also nachgeholfen.

Da ich die Tage eine Sandboxing Kampagne starten will und hier bisher auch nur auf Gutdünken und ein paar Blog und Forenartikel als Inspiration hin gearbeitet habe, suche ich jetzt auch hierfür eine gute Anleitung. Abermals erwarte ich nichts revolutionäres, aber etwas was mir eben hilft vorher nur vom Bauchgefühl gemachte Dinge zu verinnerlichen.
Besagte Literatur darf Englisch oder Deutsch sein (ist mir egal vielleicht sogar eher Englisch da ich das gewohnter bin zu lesen). Nett wäre es wenn es direkt irgendwo im Internet steht, aber ich bin auch notfalls bereit ein paar Euro (für ein PDF) zu bezahlen.

Also kann mir jemand eine Sandboxing Anleitung empfehlen? Wirklich etwas das ihr GUT (TM) fandet und nicht nur irgendso ein Zeug, das ihr mal irgendwann irgendwo gelesen habt.
 
Auch wenn ich da sicher einiges abstrahieren kann... Mir geht es NICHT um Mittelalter (Fantasy) sondern um Urban (Fantasy).
Nichts desto trotz wie gesagt kann man da sicher was rausziehen. Ich hoffe aber noch auf eine direkte Anleitung :)
 
Nochmal als Zusatz da es scheinbar Unklarheit gibt.
Im Rahmen dieses Threads soll Sanbox folgendermassen definiert sein:
Ein abgesteckter Bereich (beispielsweise ein Land oder eine Stadt), mit "festegelegten" Spielzeugen (NSCs usw), die sich möglichst vielfältig und kurzweilig (dabei aber langfristig) benutzen lassen. Es geht nicht um eine große endlose Spielwelt zum erkunden, sondern um einen endlichen Rahmen, der möglichst lange faszinieren soll.
Es geht also um Sachen wie gute Relationship maps mit sinnvollen NSCS, die auch miteinander agieren wenn die SCs nicht hinschauen. Eine lebendige Fläche, die sich von selbst entwickelt. Gleichzeitig aber immer wieder Hinweise und Hooks an die Spieler liefert. Eben ein großer Sandkasten zum drin spielen.
 
Es geht also um Sachen wie gute Relationship maps mit sinnvollen NSCS
So mach ich das und das reicht mir so.

die auch miteinander agieren wenn die SCs nicht hinschauen. Eine lebendige Fläche, die sich von selbst entwickelt. Gleichzeitig aber immer wieder Hinweise und Hooks an die Spieler liefert.
Da sist schon schwieriger. Gerade da Zeit im Rollenspiel ja relativ ist und man sich dann eben doch am Spielfortschritt der SC halten sollte, als sklavisch am ingame-Kalender mit seinen ganzen Ereignissen zu kleben.

Daher könnte ich mir das so vorstellen, dass man eine "Eskalationstabelle" bastelt. Sprich man macht für die wesentlichsten Einflüsse auf die Sandbox je eine Tabelle fertig. In der Regel werden das Personen mit ihren Plänen sein, aber auch Wetter, Vulkanausbruch oder sowas wäre denkbar.

Wenn also Häuptling Bwasa als Hauptantrieb hat sein Brückenkopf-Lager zu errichten und auszubauen, denn sähe seine Eskalationstabelle wie folgt aus.

  1. Spielbeginn: Kundschafter gelandet
  2. Örtlichkeit gesichert
  3. Pioniere vor Ort, Nachschub angefordert
  4. Nachschub trifft ein
  5. Baumaterial gesichtet
  6. Baumaterial gesammele
  7. Baumterial geschert
  8. Errichtung Palisaden
  9. Errichtung Hütten
  10. Nachschub trifft ein
  11. Errichtung Turm
  12. Nachschub trifft ein
  13. Expedition in die südlichen Gebiete
  14. ....

Auf dieser Tabelle könnte man nach Spielfortschritt (zeitlich oder im Ziellerreichungsgrad - wie man es halt mag) würfeln, wie die Pläne von Häuptling Bwasa und den anderen NSC fortschreiten. Bei Rückschlägen könnte man abenfalls bewürfeln und halt die Ergebnisse abziehen.
Als Würfel könnte man auch verschieden große Würfeltypen einsetzen.

Wie gesagt würde ich das so nicht machen wollen, aber wenn du mehr Zufall - im Sinne von Unabhängigkeit von SL-Entscheidungen - haben möchtest, dann könnte das doch funktionieren. Oder was meinst du?
 
Es geht nicht um Improvisationsspiel Durro :)
Im Gegenteil. Das ist ein anderer Spielstil der mit Play Unsafe sehr gut behandelt wird.
Es geht darum eine Stadt Spielwelt vorzubereiten, diese ausführlich auszuarbeiten und zwar auf eine Art, die nichts mit ausgearbeiteten Abenteuern zu tun hat, sondern mit Aktionen und Reaktionen von NSCs, die Abenteuerhooks von selbst erschaffen.

Skars Eskalationstabelle geht da schon in einer gute Richtung. Ich hatte halt nur gehofft es gibt fertige allgemeine Rollenspielbezogene Literatur. Vielleicht bietet mir Damnation City ja das was ich suche :)
 
Ah, jetzt sehe ich in welche Richtung das geht.
War da wohl von einigen Kapiteln von Dominic Wäschs "Spielleiten" irregeführt, der greift da das Improvisationsspiel aus Play Unsafe ganz gut auf.

Was mir bezüglich deiner Aufgabenstellung immer ganz gut geholfen hat, war eine Beziehungstabelle -Schema, wie sie auch in den alten Abenteuern für VtM enthalten waren (z.B. Lair of the Hidden). Das fand ich recht sandboxig: Es gab ein Problem, die Haupt-NSCs und ihre Beziehungen zueinander waren kurz vorgestellt.
Auch wenn so eine Beziehungstabelle bzw. so ein Schema tendenziell sehr stark vereinfacht ist das eigentlich immer eine ganz gut Hilfe. Kennst und nutzt du aber denke ich schon, oder?

Bin nämlich zur Zeit auch dazu übergegangen, nur noch Beziehungen zwischen NSCs und evtl. Vorgeschichten zu skizzieren und den Rest dann spontan am Spieltisch zu machen.
 
Beziehungsdiagramme sowie Conflict Webs sind mir bekannt und ich nutze sie in Sandboxing Kampagnen.
Ich hatte aber eben auch gedacht ein guter Impro Spieler zu sein, dann habe ich Play Unsafe gelesen und bin gefühlt jetzt wesentlich besser.
 
Was sagst du denn dazu, dass das Buch das Leiten vereinfach soll. Hält es, was es verspricht?
 
Play Unsafe? Ja hat mir ungemein geholfen, wenn ich eine Impro Kampagne leite.

Gerade solche Sachen wir auf seine eigenen dramturgischen Versprechen achten, habe ich vorher NIE gemacht und das macht ein Abenteuer ganz von selbst.
 
Mir hat Play Unsafe auch enorm weitergeholfen. Reinkorporation, Plattformen schaffen, aufeinander eingehen, aber auch das Spiel durcheinanderbringen... einige Konzepte habe ich vorher auch schon instinktiv angewendet, aber es schwarz auf weiß zu lesen, hat mir wirklich geholfen. Deshalb habe ich es auch auf deutsch übersetzt: Play Unsafe ist auf Deutsch unter dem Titel Improspiel erhältlich.
 
Bestellt.
Einmal mit allem bitte.

Irgenwo hatte ich gelesen, dass die Bücher noch nicht lieferbar sind. Muss ich warten?
 
Prima. Dann hör ich das Hörbuch schon heute im Auto. Dank dir!
 
@Shadom: Ich habe das für meine Requiem-Runde gemacht.
Ein paar Ideen für eine fiktive Stadt, Hilfestellung durch Bilder realer Städte, das alles zusammengemischt und durchgekocht, mit ein wenig Geschichte gewürzt, fertig.
20 NSC, die vampirische Besatzung der Stadt, zuerst mit Namen, Clan und Bund und ein paar grundlegenden Stichpunkten. Zielvorgabe war, daß jeder NSC zu mindestens drei anderen eine Beziehung haben muß, sonst ist er unbrauchbar. Dann zu jedem eine A4-Seite Hintergrund, Charakter, Werte etc. Und eine Personenbeschreibung samt Bild, und immer, wenn die SC einen NSC treffen, gibt es einen neuen Zettel für sie. Dadurch ist ein Geflecht entstanden, in dem jeder mit den anderen irgendwie in Beziehung steht und in dieses Netz habe ich die Spieler geschmissen. Jede Aktion von ihnen, und sei es auch, daß sie einen NSC treffen und mit ihm reden, hat nun Auswirkungen auf ihre Beziehung zu anderen, eben weil dieses Geflecht da ist.
Wenn das steht, steht auch der Rest. Man muß nur aufpassen und die NSC-Reaktionen auf Spieler-Aktionen anpassen und weiterentwickeln.
Aber so sind eben aufgrund der Beziehungen immer Sachen möglich, die die Spieler bemerken können, sei es ein Blick, sei es eine Reaktion. Wer A hilft, verscherzt es sich mit B, wird dafür aber von C bewundert und D wird einen Mordplan ausführen.
Aber es klingt ja eigentlich so, als würdest du das auch so machen.
 
Jap.
Mir geht es um eine methodische Aufarbeitung genau dieses Spielstils. Da mir auch der "Impro" Stil bekannt war und ich dachte ihn zu beherrschen. Erst nachdem ich durch Play Unsafe methodisch mehr dazu gelernt habe, habe ich gemerkt, dass auch ich es noch besser kann.

Ich bin gerade dabei selber etwas dazu zu verfassen. Und sei es nur gut genug um anderen als Basis zu dienen zu sagen, WAS ich falsch mache mit so einem Aufbau.
 
Das würde mich durchaus interessieren... bin momentan dabei mich ein wenig durch theoretische Werke durchzugehen, und sei es um daraus Impulse für aktuelle und zukünftige Runden zu gewinnen.
 
Mir hat Play Unsafe auch enorm weitergeholfen. Reinkorporation, Plattformen schaffen, aufeinander eingehen, aber auch das Spiel durcheinanderbringen... einige Konzepte habe ich vorher auch schon instinktiv angewendet, aber es schwarz auf weiß zu lesen, hat mir wirklich geholfen. Deshalb habe ich es auch auf deutsch übersetzt: Play Unsafe ist auf Deutsch unter dem Titel Improspiel erhältlich.
Ist bei der Druckfassung (ich bin am audiobuch nicht so wirklich interessiert) auch die mobi-verison dabei? (Und ich warne dich: Überleg dir gut, was du antwortest. Falls ich das Buch kaufe findest du es früher oder später unter dem Skalpel einer Rezension hier wieder. ;) )
 
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