Mal angenommen die US Army würde ein Rollenspiel heraus bringen,
Sehr weit hergeholt. - Computerspiele sind allgegenwärtig, sind allzeit spielbereit und erfordern keine organisatorischen und vorbereitungstechnischen Aufwände zum Spielen. Das Pen&Paper-Rollenspiel-Medium ist SEHR aufwendig spielbereit zu machen (Einlesen, Vorbereiten, alle Spieler mit Charakteren ausstatten, gemeinsamen Spielzeitpunkt, an dem auch alle anwesend sein können, finden, usw.). Daher ist das ein UNATTRAKTIVES Medium. Unattraktiver als Brettspiele oder Tabletop Wargames.
Computerspiele sind geil - und schon verdammt nah an der realweltlichen Simulation von Kriegsgeräten wie Flugsimulatoren und dergleichen ja schön untermauern.
Spiel mal einen Jet-Piloten im Pen&Paper-Rollenspiel. Was hätte die US Air Force denn davon?
Spiel mal einen Eloka im Einsatz auf einer Fregatte im Pen&Paper-Rollenspiel. Was hätte die US Navy denn davon?
Spiel mal einen US Marine im Einsatz gegen Islamisten im Pen&Paper-Rollenspiel. Was hätte das US Marine Corps denn davon?
Spiel mal einen US Army Ranger im Einsatz in Mogadischu im Pen&Paper-Rollenspiel. Was hätte die US Army denn davon?
Wenn es um SIMULATION geht, haben Computerspiele um Längen die Nase vorn!
Selbst bei den maximal-simulativen Pen&Paper-Regelwerken wie Phoenix Command bekommt man eine Kampfsituation in NERVENDER Länge und Breite präsentiert, weil mal jeden popeligen Scheiß berechnen und auswürfeln muß, der im Computerspiel einfach in ECHTZEIT passiert.
Pen&Paper-Rollenspiele vermitteln sicher NICHT die Eigenschaften, an denen eine der vier US-Streitkräfte Interesse hätte. Pen&Paper-Rollenspiele sprechen nur bewegungsscheue Nerds an, die sich nicht zu blöde sind in Zehntelsekunden-Tick-Systemen das Anheben eines Waffenarms zu simulieren, während die FITTEN Nerds schon lange in Egoshootern auf einem Haufen umgelegter Feinde triumphieren.
Grundsätzlich also: Allein schon die Idee eines Pen&Paper-Rollenspiels "zum Zwecke der PR für die US Army" ist BEKLOPPT.
Also alles wunderbärchen gemacht, du bekommst ein glückliches glänzen in die Augen, wenn du dir die Sachen ansiehst, es ist nur offensichtlich voll mit US Army Propaganda - die US Soldaten sind immer die Guten, Nazis, Kommis und Islamisten sind seelenlose Mörder usw. Würdet ihr das spielen? Klar, das kann man beim tatsächlichen spielen auch etwas anders auslegen als es im Buch steht, aber ... trotzdem?
Klar. Ich würde das nicht nur spielen, ich SPIELE das schon lange!
Weird War II, Tour of Darkness (Weird Wars Vietnam), Achtung! Cthulhu etc. sind toll aufgemachte, schön illustrierte, mit Abenteuermaterial unterfütterte Savage-Settings, die man als militärisches Rollenspiel-Setting mit Savage Worlds Regeln spielt. Und nächstes Jahr kommt noch Weird War I dazu.
In Weird War II oder Achtung! Cthulhu sind die Deutschen IMMER die Bösen und die Amerikaner IMMER die Gutesten der guten Alliierten. - So what? - Es sind Spiele aus einem Umfeld, wo der Normalkonsument über europäische Geschichte über Hogan's Heroes und dergleichen "informiert" ist. Viele haben NULL Ahnung von der Geschichte der betreffenden Kriege. - Oh, und das trifft schon auf die bisherigen neueren zwei Golf-Kriege zu! Was da an Desinformation und absichtsvoll verzerrter Berichterstattung überhaupt passiert ist, haben die meisten bis heute eh schon wieder komplett vergessen.
Zu Desert Storm 1 gab es ja auch das Savage Worlds Showdown Supplement "Modern Ops", bei dem man ordentlich Irakis und sonstige Islamisten im Tabletop-Wargame wegballern konnte. Da haben US-Spielefirmen keine Berührungsängste. Da braucht es nicht erst das Militär als Initiator!
Die US-Bevölkerung mag zwar ihre Regierung hassen und dieser mißtrauen, aber die Streitkräfte, auf die läßt keiner was kommen! Die Grundakzeptanz für die Truppe ist einfach enorm hoch. Kriegsspiele, militärische Settings, militärische Ego-Shooter, Kampf-Simulatoren, militärische Strategie-Spiele - alles hat so oder so schon BEDARF bei der Kundschaft. Da braucht man keine "PR-Strategie" der Rekrutierungsstellen, daß Spieleverlage solche Spiele herstellen.
Und es gibt schon verdammt lange solche Spiele - auch solche Rollenspiele. GURPS hat so gut wie JEDEN modernen Konfliktherd abgedeckt, auch für D20 gab es Afghanistan und andere Regionen als moderne Settings, und Savage Worlds kommt aus dem Verlag, der von einem militärbegeisterten Militärhistoriker, Shane Hensley, gegründet wurde. Daher auch die Spiele Weird Wars D20, Flag of Honor, und andere mehr oder weniger moderne, US-zentrierte Kriegsspiele.
Abermals: So what?
Es macht einen Riesenspaß, wenn man in Weird War II mit seinem Bomber japanische Außenposten auf den Pazifikinseln in Grund und Boden bombt. Es macht Spaß, wenn man mit seinem Fallschirmjäger in der Bastogne-Region die Ardennenoffensive der Nazis trotz Unterzahl und schlechter Nachschublage übersteht.
Das sind halt auch nur Spiele. - Außer natürlich für uns Deutsche.
Würde es weiter einen Unterschied machen, wenn der Herausgeber unter den gleichen Werbe-/Propagandakriterien nicht die US Army wäre sondern die Bundeswehr (
Peacekeeping im Kosovo)?
Klar. - Die Bundeswehr findet hierzulande eh jeder SCHEISSE, mit der Umwandlung zur Berufsarmee ist sie nur noch ein Lehrbetrieb für angehende Salafisten-Terroristen, und insgesamt gehen dort nur diejenigen hin, die echt keinen "richtigen" Job mehr bekommen. - Scheißladen, statt "Bürger in Uniform". Das war mal die Devise. Doch diese Zeiten sind lange vorbei.
Also, JA, es würde einen Unterschied machen.
Was spielt man denn da? - Thomas Müller, der in der Schule von Salafisten "angefixt" wurde und sich beim Bund nun an Waffensystemen ausbilden läßt, um ein paar "Level Panzergrenadier" mitzunehmen, bevor er "multiclassed" und ein paar Level "Terrorist" mitnimmt und auf die Prestige-Klasse "Journalisten-Henker" umsattelt?
Nee! - Lieber US-Hauruck-Patriotismus aus der dicken Gallonen-Flasche saufen, als die deprimierende Bundeswehr-Zerrüttung auch noch im Rollenspiel zu exerzieren. - Ich spiele Rollenspiele, damit ich mich mit fiktiven Umgebungen befassen kann, die weit weniger SCHEISSDEPRIMIEREND sind, als die aktuelle politische Lage. Und das heißt, daß sogar solche dauertränenflußanregenden Settings wie Degenesis immer noch "aufheiternder" wirken, als die täglichen Tagesschau-Meldungen.
Oder Ärzte ohne Grenzen (
Ebolaausbruch in Westafrika)?
Langweilig! - Wo ist das Abenteuer? - SL: Würfel mal auf Medizin. Spieler: Geschafft! Würfel explodiert für 13 Steigerungen! SL: Damit hast Du Ebola, Pest und alle Krebsarten kuriert. Spieler: Toll. Was nun? Schnupfen?
Die katholische Kirche (
Heidenmission in Germanien)?
Nachdem heutzutage in Rollenspielerkreisen deutlich WENIGER "korrekte" Vorstellungen über die katholische Kirche vorherrschen, als in F.A.T.A.L. über menschliche Anatomie und den Geschlechtsakt, dürfte das wohl ein Thema sein, das KEINER jemals spielen wollte. - Zudem gibt es ja schon Missionierungsrollenspiele: Engel, Degenesis, Colonial Gothic, usw. - Da kann man ordentlich Heiden bekehren oder einäschern oder beides.
Ernsthaft? - Ich meine, wer, WER würde denn freiwillig solche HERZLOSEN MENSCHENVERACHTENDEN GELDGIERIGEN DRECKSÄUE spielen wollen, wie Tepco oder BP oder die Fracking-Unternehmen?
Da spielt man doch lieber Rollenspiele, in denen man Massenmörder spielt und wo man sich einen Wettbewerb liefert, an bestialischen Tötungsarten hilfloser minderjähriger Opfer. Denn da hat man wenigstens immer noch solidere Moralität und ein reineres Gewissen als bei dem, was diese HERZLOSEN MENSCHENVERACHTENDEN GELDGIERIGEN DRECKSÄUE der Welt so antun.