Verlage/Händler RPG als Propagandamaßnahme

Arashi

Gott
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26. März 2010
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Vor kurzem habe ich erfahren, dass die US Army schon vor einer ganzen Weile mit America's Army einen Egoshooter heraus gebracht hat, der - laut Wikipedia - rein Rekrutierungs- und Propagandazwecken dient.

Mal angenommen die US Army würde ein Rollenspiel heraus bringen, das ein sehr gutes Regelsystem besitzt (was auch immer das für dich persönlich ist) und es natürlich mit haufenweise Geld (also Peanuts im Militäretat aber sehr viel Geld für ein Rpg) stützen: super Artwork, Regelbücher die verständlich geschrieben und übersichtlich gegliedert sind, es gibt kostenlose pdf von allem, die gedruckten Bücher sind im Rpg-Vergleich ziemlich billig und es gibt haufenweise Supplements - vom Unabhängigkeitskrieg über den Ersten Weltkrieg bis Geiseln aus den Händen des IS befreien.

Also alles wunderbärchen gemacht, du bekommst ein glückliches glänzen in die Augen, wenn du dir die Sachen ansiehst, es ist nur offensichtlich voll mit US Army Propaganda - die US Soldaten sind immer die Guten, Nazis, Kommis und Islamisten sind seelenlose Mörder usw. Würdet ihr das spielen? Klar, das kann man beim tatsächlichen spielen auch etwas anders auslegen als es im Buch steht, aber ... trotzdem?

Würde es weiter einen Unterschied machen, wenn der Herausgeber unter den gleichen Werbe-/Propagandakriterien nicht die US Army wäre sondern die Bundeswehr (Peacekeeping im Kosovo)? Oder Ärzte ohne Grenzen (Ebolaausbruch in Westafrika)? Die katholische Kirche (Heidenmission in Germanien)? Oder Tepco (Rettungsmission in Fukushima)?
Diese Liste liese sich mit Sekten, politischen Parteien, NGOs usw. natürlich endlos fortsetzen, nehmt ruhig neue Beispiele dazu um einen Punkt zu illustrieren.
 
Grundsätzlich würden mich alle von den genannten interessieren (von Tepco vielleicht abgesehen). Manche mehr, manche weniger.
 
Es ist nicht Propaganda sondern Werbung.

Ich wünsche mir Charaktergeneratoren für alle mobilen systeme. Also Charsheet auf dem Mobile device und auf dem Laptop alles über eine Cloud synchronisiert gehostet bei der Army.
SL Unterstützung auf mobiledevices mittels Waren/Waffen Katalog Datenbank, Abenteuer/Missions -Generator, Gruppen/Platoon Verwaltung, Gegner Datenbank, Regel Datenbank.
Eine Art Hangout support inclusive virtueller battlematt und würfeln.

Evtl. Facebook support.

natürlich Data mining um festzustellen was die Spieler am häufigsten verkörpern. oder welche Fähigkeiten am höchsten geschätzt werden. Auswertung der gefechte auf der virtuellen Battlematt um festzustellen wie hoch die taktischen fähigkeiten sind. Bzw. wie hoch das intersse an detailiert taktischen Konflikten.



Ich hatte mal vor ein Rollenspiel als Werbe maßnahme für Deustsche Autos zu machen...auf englisch....bzw. als Übersetzung denn es geht ja um Export.
"The Autobahn"
Eine art Fast&Furious in Deutschland.
Mit Real existierenden Automodellen.
Die Idee dahinter war über die Werte der Autos eine "buy German" Mentalität zu vermitteln.
In diesem spiel wäre es nicht möglich gewesen jemanden z.b. mit einer Waffe wirklich zu töten.
sowas wäre nur mit nem Auto möglich gewesen.
Tuning wäre auch ne große sache mit eigenem subsystem.
namen wie Ruf, AMG, Brabus, usw. alle prominent plaziert.

Das Problem ist das es nicht aus der Industries finanziert werden darf. (Wegen unlauterer Wettbewerb oder so) Aber als Patriotisches Projekt zur untstützung der heimischen Herrsteller ginge es.
 
Mal angenommen die US Army würde ein Rollenspiel heraus bringen,
Sehr weit hergeholt. - Computerspiele sind allgegenwärtig, sind allzeit spielbereit und erfordern keine organisatorischen und vorbereitungstechnischen Aufwände zum Spielen. Das Pen&Paper-Rollenspiel-Medium ist SEHR aufwendig spielbereit zu machen (Einlesen, Vorbereiten, alle Spieler mit Charakteren ausstatten, gemeinsamen Spielzeitpunkt, an dem auch alle anwesend sein können, finden, usw.). Daher ist das ein UNATTRAKTIVES Medium. Unattraktiver als Brettspiele oder Tabletop Wargames.

Computerspiele sind geil - und schon verdammt nah an der realweltlichen Simulation von Kriegsgeräten wie Flugsimulatoren und dergleichen ja schön untermauern.

Spiel mal einen Jet-Piloten im Pen&Paper-Rollenspiel. Was hätte die US Air Force denn davon?
Spiel mal einen Eloka im Einsatz auf einer Fregatte im Pen&Paper-Rollenspiel. Was hätte die US Navy denn davon?
Spiel mal einen US Marine im Einsatz gegen Islamisten im Pen&Paper-Rollenspiel. Was hätte das US Marine Corps denn davon?
Spiel mal einen US Army Ranger im Einsatz in Mogadischu im Pen&Paper-Rollenspiel. Was hätte die US Army denn davon?

Wenn es um SIMULATION geht, haben Computerspiele um Längen die Nase vorn!

Selbst bei den maximal-simulativen Pen&Paper-Regelwerken wie Phoenix Command bekommt man eine Kampfsituation in NERVENDER Länge und Breite präsentiert, weil mal jeden popeligen Scheiß berechnen und auswürfeln muß, der im Computerspiel einfach in ECHTZEIT passiert.

Pen&Paper-Rollenspiele vermitteln sicher NICHT die Eigenschaften, an denen eine der vier US-Streitkräfte Interesse hätte. Pen&Paper-Rollenspiele sprechen nur bewegungsscheue Nerds an, die sich nicht zu blöde sind in Zehntelsekunden-Tick-Systemen das Anheben eines Waffenarms zu simulieren, während die FITTEN Nerds schon lange in Egoshootern auf einem Haufen umgelegter Feinde triumphieren.

Grundsätzlich also: Allein schon die Idee eines Pen&Paper-Rollenspiels "zum Zwecke der PR für die US Army" ist BEKLOPPT.


Also alles wunderbärchen gemacht, du bekommst ein glückliches glänzen in die Augen, wenn du dir die Sachen ansiehst, es ist nur offensichtlich voll mit US Army Propaganda - die US Soldaten sind immer die Guten, Nazis, Kommis und Islamisten sind seelenlose Mörder usw. Würdet ihr das spielen? Klar, das kann man beim tatsächlichen spielen auch etwas anders auslegen als es im Buch steht, aber ... trotzdem?
Klar. Ich würde das nicht nur spielen, ich SPIELE das schon lange!

Weird War II, Tour of Darkness (Weird Wars Vietnam), Achtung! Cthulhu etc. sind toll aufgemachte, schön illustrierte, mit Abenteuermaterial unterfütterte Savage-Settings, die man als militärisches Rollenspiel-Setting mit Savage Worlds Regeln spielt. Und nächstes Jahr kommt noch Weird War I dazu.

In Weird War II oder Achtung! Cthulhu sind die Deutschen IMMER die Bösen und die Amerikaner IMMER die Gutesten der guten Alliierten. - So what? - Es sind Spiele aus einem Umfeld, wo der Normalkonsument über europäische Geschichte über Hogan's Heroes und dergleichen "informiert" ist. Viele haben NULL Ahnung von der Geschichte der betreffenden Kriege. - Oh, und das trifft schon auf die bisherigen neueren zwei Golf-Kriege zu! Was da an Desinformation und absichtsvoll verzerrter Berichterstattung überhaupt passiert ist, haben die meisten bis heute eh schon wieder komplett vergessen.

Zu Desert Storm 1 gab es ja auch das Savage Worlds Showdown Supplement "Modern Ops", bei dem man ordentlich Irakis und sonstige Islamisten im Tabletop-Wargame wegballern konnte. Da haben US-Spielefirmen keine Berührungsängste. Da braucht es nicht erst das Militär als Initiator!

Die US-Bevölkerung mag zwar ihre Regierung hassen und dieser mißtrauen, aber die Streitkräfte, auf die läßt keiner was kommen! Die Grundakzeptanz für die Truppe ist einfach enorm hoch. Kriegsspiele, militärische Settings, militärische Ego-Shooter, Kampf-Simulatoren, militärische Strategie-Spiele - alles hat so oder so schon BEDARF bei der Kundschaft. Da braucht man keine "PR-Strategie" der Rekrutierungsstellen, daß Spieleverlage solche Spiele herstellen.

Und es gibt schon verdammt lange solche Spiele - auch solche Rollenspiele. GURPS hat so gut wie JEDEN modernen Konfliktherd abgedeckt, auch für D20 gab es Afghanistan und andere Regionen als moderne Settings, und Savage Worlds kommt aus dem Verlag, der von einem militärbegeisterten Militärhistoriker, Shane Hensley, gegründet wurde. Daher auch die Spiele Weird Wars D20, Flag of Honor, und andere mehr oder weniger moderne, US-zentrierte Kriegsspiele.

Abermals: So what?

Es macht einen Riesenspaß, wenn man in Weird War II mit seinem Bomber japanische Außenposten auf den Pazifikinseln in Grund und Boden bombt. Es macht Spaß, wenn man mit seinem Fallschirmjäger in der Bastogne-Region die Ardennenoffensive der Nazis trotz Unterzahl und schlechter Nachschublage übersteht.

Das sind halt auch nur Spiele. - Außer natürlich für uns Deutsche.


Würde es weiter einen Unterschied machen, wenn der Herausgeber unter den gleichen Werbe-/Propagandakriterien nicht die US Army wäre sondern die Bundeswehr (Peacekeeping im Kosovo)?
Klar. - Die Bundeswehr findet hierzulande eh jeder SCHEISSE, mit der Umwandlung zur Berufsarmee ist sie nur noch ein Lehrbetrieb für angehende Salafisten-Terroristen, und insgesamt gehen dort nur diejenigen hin, die echt keinen "richtigen" Job mehr bekommen. - Scheißladen, statt "Bürger in Uniform". Das war mal die Devise. Doch diese Zeiten sind lange vorbei.

Also, JA, es würde einen Unterschied machen.

Was spielt man denn da? - Thomas Müller, der in der Schule von Salafisten "angefixt" wurde und sich beim Bund nun an Waffensystemen ausbilden läßt, um ein paar "Level Panzergrenadier" mitzunehmen, bevor er "multiclassed" und ein paar Level "Terrorist" mitnimmt und auf die Prestige-Klasse "Journalisten-Henker" umsattelt?

Nee! - Lieber US-Hauruck-Patriotismus aus der dicken Gallonen-Flasche saufen, als die deprimierende Bundeswehr-Zerrüttung auch noch im Rollenspiel zu exerzieren. - Ich spiele Rollenspiele, damit ich mich mit fiktiven Umgebungen befassen kann, die weit weniger SCHEISSDEPRIMIEREND sind, als die aktuelle politische Lage. Und das heißt, daß sogar solche dauertränenflußanregenden Settings wie Degenesis immer noch "aufheiternder" wirken, als die täglichen Tagesschau-Meldungen.


Langweilig! - Wo ist das Abenteuer? - SL: Würfel mal auf Medizin. Spieler: Geschafft! Würfel explodiert für 13 Steigerungen! SL: Damit hast Du Ebola, Pest und alle Krebsarten kuriert. Spieler: Toll. Was nun? Schnupfen?


Nachdem heutzutage in Rollenspielerkreisen deutlich WENIGER "korrekte" Vorstellungen über die katholische Kirche vorherrschen, als in F.A.T.A.L. über menschliche Anatomie und den Geschlechtsakt, dürfte das wohl ein Thema sein, das KEINER jemals spielen wollte. - Zudem gibt es ja schon Missionierungsrollenspiele: Engel, Degenesis, Colonial Gothic, usw. - Da kann man ordentlich Heiden bekehren oder einäschern oder beides.


Ernsthaft? - Ich meine, wer, WER würde denn freiwillig solche HERZLOSEN MENSCHENVERACHTENDEN GELDGIERIGEN DRECKSÄUE spielen wollen, wie Tepco oder BP oder die Fracking-Unternehmen?

Da spielt man doch lieber Rollenspiele, in denen man Massenmörder spielt und wo man sich einen Wettbewerb liefert, an bestialischen Tötungsarten hilfloser minderjähriger Opfer. Denn da hat man wenigstens immer noch solidere Moralität und ein reineres Gewissen als bei dem, was diese HERZLOSEN MENSCHENVERACHTENDEN GELDGIERIGEN DRECKSÄUE der Welt so antun.
 
Wie wäre es mit LARP? Ich habe gehört, da war am Wochenende in Wuppertal ne Con mit dem Thema "Sharia Police - Law & Order in Bagdad".
Muss gut gewesen sein - alle haben davon berichtet.

Jau, die haben es raus! Wenn man das nun mal wer für Pen & Paper hingekäm, das Hobby wäre aus dem Gröbsten raus!
 
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Wie würde ein Propagandarollenspiel für die FDP aussehen? Ein NDE-Rollenspiel in der Servicewüste Deutschland, die durch die linkssozialchristgründemokratische Einheitsparteienlandschaft aller Leistungsträger beraubt wurde und außer hohen Steuern nur noch Dienst nach Vorschrift leistendes, leistungsmäßig abgehängtes Prekariat enthält?

Systembasis wäre irgendein Retroklon, bei dem Erfahrungspunkte individuell rein nach gerafftem Gold gewährt werden. Nur das Gesundheitssystem würde nicht auf Trefferpunkten basieren, sondern auf Prozenten, mit einer fiesen Todesspirale unterhalb 5%.
 
Nein, ein Propagandarollenspiel für die FDP darf natürlich keine Endzeit enthalten, sondern nur die Androhung einer nahenden Endzeit (also Conspiracy X meets Armageddon). Schließlich kann man den grünschwarzsozialistischen Untergang noch durch ein Kreuz an der richtigen Stelle aufhalten. Ich würde auf jeden Fall vorschlagen, dass es drei Arten von Lebenspunkten gibt: Kommunalwahl (Ausdauer), Europa- und Landtagswahl (Kratzer, Mali auf den betroffenen Bereich bei Sinken der Lebenspunkte unter 5 %) und Bundestagswahl (wenn man da unter 5 % fällt, kriegt man massive Abzüge auf alles).

Für die Armee lohnen sich Rollenspiele nicht für den kämpfenden Teil, sondern höchstens für die Verwaltung und Logistik. Wenn sie ein Rollenspiel rausbringen, das diesen Bereich mitreißend abbildet, dann hätten sie mich quasi am Haken.
 
Würdet ihr das spielen?
Sofort!

Warum sollte man denn keinen fiktiven US-Soldaten spielen, der fiktive Terroristen jagt und eliminiert?

Nur weil diese fiktiven Personen eine reale Vorlage haben und der strahlende Elf als Verkörperung alles Guten, der minderbemittelte, niedere Orks im Dutzend billiger mit seinen (technisch) überlegenen Waffen tötet, eine Ausgeburt der Fantasie ist?

Das wäre heuchlerisch, weil es nicht um die Personen geht, sondern dann kritisiert man das Gedankengut - eine überlegene Rasse darf ausziehen, um sich andere Rassen zum Untertan zu machen oder sie zu vernichten.

Ob der Charakter dabei die us-amerikanische Flagge auf seinem Tarnanzug oder einen grünen Baum auf seiner Lederrüstung trägt, ist dabei doch unerheblich.

Grundsätzlich also: Allein schon die Idee eines Pen&Paper-Rollenspiels "zum Zwecke der PR für die US Army" ist BEKLOPPT.
Grundsätzlich stimme ich Dir zu, aber ganz so bekloppt, finde ich die Idee dann doch nicht.

Auch wenn ich in keinster Weise behaupten möchte, daß man in einem Rollen-/Brettspiel tiefgehende Taktiken erlernt, so kann man sich doch rudimentäre Kenntnisse aneignen, z.B. die Wichtigkeit der Ausnutzung des Geländes, das Vorbereiten von Hinterhalten, Bewegung im Kampf.

Das ist so weit hergeholt, wie das Computerspielen wichtige Fähigkeiten trainiert. Mit der Maus zielsicher einen headshot nach dem anderen zu landen, hat mit realer Waffenhandhabung auch nichts zu tun.

Man trainiert seine Reflexe, unbestritten, aber wie gesagt, es gibt auch noch andere Eigenschaften, die für einen Soldaten (abgesehen vom 18-jährigen white-trash-Marine) wichtig sein können.

Ebenso wie Belchion es schon ansprach, kann Rollenspiel auch Ressourcenmanagement trainieren.
 
Rollenspiel trainiert höchstens die Rhetorik für den Kampf, Befehle geben und machen lassen. Gelände so semi, Ressourcen so semi... Computeregoshooter/rollenspiele sind leichter und eingängiger, wenn man bedenkt, wen die US von A rekrutiert.

Militärische RPGs gibt es aber genügen, wie Zornhau schon richtig sagt. Ich spiele Engel, da ist man selbst ein Fanatiker und killt diejenigen die demokratisches Gedankengut haben und Necropolis, da ist man eigentlich die ganze zeit der Gerammelte.

Etwas von der Armee hätte eine Positive Sache, die Geldmengen hinter dem Verleger während unerschöpflich und es müsste keine schwarzen Zahlen schreiben ^^
Wäre ziemlich geil also xD
 
Glaub ich nicht.

Allerdings braucht sowas Grafik, also ein Computerspiel und kein pen&paper. Und da gibts ja sowas schon, dass die Marken da prominent gefeatured werden.

Wenn das Spiel von Mercedes bezahlt wird bin ich mir nicht sicher ob wir den Namen Renault benutzen dürfen und den 206 mit richtig miesen werten da rein schreiben dürfen.
 
Kann ich mir gar nicht vorstelle. Schaut in ihr Regal.



Nein. So überhaupt gar nicht. Auch Rollenspiele über Wirtschaftsunternehmen,... äugt nochmal rüber
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Auch in positiverer Prägung ... äugt zu Kickstarter
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Absurd, unvorstellbar und unglaublich! Das würde doch kein Rollenspieler Spielen!
Ansonsten finde ich es etwas flach das eine Militär oder andere Organisation ein (Rollen-)Spiel zum werben im Sinne von "Training" / "Vorbereitung" nutzt.
Spiele dienen nicht dazu die Leute auszubilden sondern ihnen die Grundidee schmackhaft zu machen.
Nicht sie dafür zu begeistern zu schießen, zu kämpfen sondern ihnen die Idee nahe zu bringen das die Anderen (tm) die Bösen sind, man selbst die Guten und darum die anderen entweder gewaltsam bekehren darf oder umbringen,...
 
Die Jugendschar der Evangelen macht das. Ist nun keine Parteijugend. Habe da seinerzeit auch Geländespiel mitgemacht - war ganz lustig. Irgendwann bin ich dann nachgedacht und bin bei der Jugend ausgeschert und habe dann nicht mehr geländegespielt oder angedacht.

Hatte aber religiöse Gründe - durchs Gelände zu tollen war nicht der Punkt. Ansonsten scheint das weiterhin in der Jugendarbeit eingesetzt zu werden. Warum auch nicht? Im Wald über Wurzeln stolpern und sich gegenseitig Fahnen klauen ist doch ganz dufte für die Altersklasse 10-14.

Kann ich mir gar nicht vorstelle. Schaut in ihr Regal.
Ansonsten finde ich es etwas flach das eine Militär oder andere Organisation ein (Rollen-)Spiel zum werben im Sinne von "Training" / "Vorbereitung" nutzt.
Spiele dienen nicht dazu die Leute auszubilden sondern ihnen die Grundidee schmackhaft zu machen.
Nicht sie dafür zu begeistern zu schießen, zu kämpfen sondern ihnen die Idee nahe zu bringen das die Anderen (tm) die Bösen sind, man selbst die Guten und darum die anderen entweder gewaltsam bekehren darf oder umbringen,...

Nicht ganz. Sicherlich sind die von der Bundeswehr an Schulen für die Oberstufe angebotenen Simulationsspiele zu durchaus nicht ganz unrealen politischen Konfliktsituationen nicht dazu geeignet, Kampfsäue zu rekrutieren. Selbst bei der Offiziersaquise dürfte das nicht sehr viel helfen. Doch es soll Akzeptanz wecken - für die Bundeswehr, die militärische Option bie Konflikten usw. Es ist also doch Propaganda.

Soweit ich aber gehört habe, setzt das Militär bei der Offiziersausbildung weiterhin Planspiele ein, die wie Kosims funktionieren und durchaus Trainingscharakter haben für die Gefechts- und Truppenführung.
Das alte preußische "Kriegsspiel" war ein Vater dieser Art von Ausbildung.

Aber das ist kein Rollenspiel als solches wie wir das verstehen. Und zur Werbung für Leute als Anwender von Militärtechnik vor Ort sind RSP sicherlich Quark.

Alberne Kostüme anziehen, so tun, als wäre man ein toller Krieger, und planlos im Wald rumturnen? Bei uns hieß das damals "Grundwehrdienst".
Vaterlandsloser Geselle! Von wegen "planlos Rumtollen" - flach auf dem Sack liegen und unter mir tauts und friert mir das Gemächt an der guten deutschen Erde fest im Januar im Sauerland bei Nacht. Aber die Wiese haben wir gehalten!

(War eh nicht geplant, dass einer kommt. Aber der hätte was erleben können! Hach ja ... wat war dat ne Scheiße!)
 
Das mit den gefrorenen Eiern war bestimmt kein Zuckerschlecken. Ich kenne sogar Bundeswehrdienstler, die wachen heute noch manchmal schreiend und schweißgebadet auf, weil sie die krass menschenverachtenden, erniedrigenden Dinge nicht verarbeiten konnten, von denen ich ihnen aus meiner Zeit als Zivi in der Altenpflege erzählt habe.
 
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