Infernal Teddy
mag Caninchen
- Registriert
- 2. August 2006
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Rondra Vademecum
Eine [Team-Rezi] von Durro-Dhun
In meiner heutigen Rezension widme ich mich einem weiteren der gerade bei Ulisses-Spiele erscheinenden Vademeca für die 12 Götter. Nachdem Euch Caninus ja bereits vor ein paar Wochen das Hesinde Vademecum vorstellte möchte ich nachziehen und das zuvor erschienene Vademecum für die Geweihten der Kriegsgöttin Rondra genau unter die Lupe nehmen.
OPTIK UND VERARBEITUNG
Das Rondra Vademecum liegt mir als kleines Büchlein von etwa DIN A6 Format vor. Es ist in blutrotes Kunstleder gebunden und hat einen Löwen – das Wappentier der Göttin – auf das Cover geprägt. Das Cover ist durch das Lederimitat relativ wasserabweisend und hält einiges aus – lässt sich also auch durchaus sehr gut im Live-Rollenspiel als Intime-Buch verwenden. Und dank der überzeugenden Optik geht es auch locker als solches durch, so lange man bereit ist, den Aufdruck „Ulisses Spiele“ auf der Rückseite zu ignorieren.
Im Inneren ist das Büchlein schwarz-weiß bedruckt – oder besser gesagt braun weiß im Pergament-Look. Das macht ebenfalls einiges her. Ebenso das blutrote Lesebändchen (ich mag die Dinger!). Die Bindung macht auf den ersten Blick einen guten Eindruck. Allerdings hat sich bei meinem Exemplar das erste Bündel von ca 15 Seiten begonnen auf den unteren 3 Zentimetern (eben bis zu dem Punkt, wo die ersten Fäden der Bindung das Papier durchdringen) auszulösen. Sieht mit aber eher nach einem Einzelfehler und nicht nach einem systematischen aus. Und ist definitiv nur zu bemerken, wenn man ohnehin nach berichtenswerten Mängeln sucht
INHALT
Das Rondra Vademecum ist als etwa 160seitiges Ingame-Gebetsbüchlein eines reisenden Rondrageweihten konzipiert. Es enthält Gebete, Lieder und Choräle zu Ehren der Himmelslöwin. Interessant finde ich hierbei auch, dass sich die Redaktion die Mühe gemacht hat, für einige Choräle irdische Melodien zu recherchieren und das Versmaß der Choräle diesen anzupassen (u.A. z.B. ‚Ein feste Burg ist unser Gott‘). Das bringt tatsächlich einiges mehr an Stimmung auf, wenn man als Geweihten-Spieler eben nicht einfach murmel „Ich stimme ein Loblied zu Ehren meiner Göttin an und werfe mich in die Schlacht“ sondern tatsächlich volltönend mit dem kleinen Büchlein als Spickhilfe in der Hand anfängt zu tönen.
Auch die wichtigsten Liturgien eines Rondrageweihten erhalten in einem separaten Kapitelchen einen eigenen Text. Ein bisschen schade ist es tatsächlich, dass hierbei keine Verweise ins Regelwerk eingefügt wurden, so dass man schnell nachschlagen kann, was genau die Liturgie bewirkt. Einen richtigen Mangel stellt das aber meiner Meinung nach auch nicht dar. Als ordentlicher RPG Nerd kennt man die Wirkung seiner Liturgien ohnehin auswendig
Weiterhin sind typische Göttinnendienste und Rituale aufgeführt, aber auch ein kurzer Abriss des Rondriariums, der Rondrabibel, sowie den Prinzipien des Rondrabundes. Ergänzt werden diese durch eine Geschichte der Rondrakirche. Interessant ist hier vor allem, dass die Rondrakirche nicht als homogene Kirche dargestellt wird, sondern auch auf die unterschiedlichen Laienbünde und regionalen Ausprägungen der Kirche eingegangen wird, so dass es dem Spieler leichter gemacht wird, genau den Geweihtentyp darzustellen, den er möchte, oder seinen eigenen persönlichen Geweihten einen gewissen regionalen „Touch“ zu geben. Hierzu ist auch vor allem das Kapitel „Anregungen zur Ausgestaltung von Rondra-Geweihten sowie Skizzen zur Regeltechnik“ hilfreich.
Zur Vervollständigung des Büchleins sind noch die Marschälle des Rondrabundes, so wie im Rondriarium verzeichnet, aufgeführt. Ein weiteres Kapitel gibt einen Überblick über die Sennen der Rondrakirche und ihre Geweihten. Bei Sennen handelt es sich um die groben regionalen Unterteilungen der Rondrakirche, vergleichbar etwa mit Bistümen der irdischen Kirche. Sehr angenehm finde ich auch hier wieder, dass klassische Eigenarten dieser Sennen aufgeführt sind, die eine Spezifizierung des darzustellenden Geweihten ermöglichen.
FAZIT
Das Rondra Vademecum bietet meiner Meinung nach relativ viel für die 15€, die es im regulären Handel kostet: Ein reichhaltiger Fundus an Hintergrundwissen über die Kirche, massenhaft Charakterideen aber vor allem eben ingame-Verschönerungen fürs Rollenspiel wie die erwähnten Choräle und Liturgietexte. Bei all dem handelt es sich nicht wirklich um ein „Must Have“, aber definitiv um den Zuckerguss, mit dem man seine ganz persönliche Darstellung eines Rondrageweihten verschönern und versüßen kann.
Von mir jedenfalls für jeden Rondrageweihten-Spieler eine kleine Empfehlung dieses Buches!
Euer DurroDen Artikel im Blog lesen
Eine [Team-Rezi] von Durro-Dhun
In meiner heutigen Rezension widme ich mich einem weiteren der gerade bei Ulisses-Spiele erscheinenden Vademeca für die 12 Götter. Nachdem Euch Caninus ja bereits vor ein paar Wochen das Hesinde Vademecum vorstellte möchte ich nachziehen und das zuvor erschienene Vademecum für die Geweihten der Kriegsgöttin Rondra genau unter die Lupe nehmen.
OPTIK UND VERARBEITUNG
Das Rondra Vademecum liegt mir als kleines Büchlein von etwa DIN A6 Format vor. Es ist in blutrotes Kunstleder gebunden und hat einen Löwen – das Wappentier der Göttin – auf das Cover geprägt. Das Cover ist durch das Lederimitat relativ wasserabweisend und hält einiges aus – lässt sich also auch durchaus sehr gut im Live-Rollenspiel als Intime-Buch verwenden. Und dank der überzeugenden Optik geht es auch locker als solches durch, so lange man bereit ist, den Aufdruck „Ulisses Spiele“ auf der Rückseite zu ignorieren.
Im Inneren ist das Büchlein schwarz-weiß bedruckt – oder besser gesagt braun weiß im Pergament-Look. Das macht ebenfalls einiges her. Ebenso das blutrote Lesebändchen (ich mag die Dinger!). Die Bindung macht auf den ersten Blick einen guten Eindruck. Allerdings hat sich bei meinem Exemplar das erste Bündel von ca 15 Seiten begonnen auf den unteren 3 Zentimetern (eben bis zu dem Punkt, wo die ersten Fäden der Bindung das Papier durchdringen) auszulösen. Sieht mit aber eher nach einem Einzelfehler und nicht nach einem systematischen aus. Und ist definitiv nur zu bemerken, wenn man ohnehin nach berichtenswerten Mängeln sucht
INHALT
Das Rondra Vademecum ist als etwa 160seitiges Ingame-Gebetsbüchlein eines reisenden Rondrageweihten konzipiert. Es enthält Gebete, Lieder und Choräle zu Ehren der Himmelslöwin. Interessant finde ich hierbei auch, dass sich die Redaktion die Mühe gemacht hat, für einige Choräle irdische Melodien zu recherchieren und das Versmaß der Choräle diesen anzupassen (u.A. z.B. ‚Ein feste Burg ist unser Gott‘). Das bringt tatsächlich einiges mehr an Stimmung auf, wenn man als Geweihten-Spieler eben nicht einfach murmel „Ich stimme ein Loblied zu Ehren meiner Göttin an und werfe mich in die Schlacht“ sondern tatsächlich volltönend mit dem kleinen Büchlein als Spickhilfe in der Hand anfängt zu tönen.
Auch die wichtigsten Liturgien eines Rondrageweihten erhalten in einem separaten Kapitelchen einen eigenen Text. Ein bisschen schade ist es tatsächlich, dass hierbei keine Verweise ins Regelwerk eingefügt wurden, so dass man schnell nachschlagen kann, was genau die Liturgie bewirkt. Einen richtigen Mangel stellt das aber meiner Meinung nach auch nicht dar. Als ordentlicher RPG Nerd kennt man die Wirkung seiner Liturgien ohnehin auswendig
Weiterhin sind typische Göttinnendienste und Rituale aufgeführt, aber auch ein kurzer Abriss des Rondriariums, der Rondrabibel, sowie den Prinzipien des Rondrabundes. Ergänzt werden diese durch eine Geschichte der Rondrakirche. Interessant ist hier vor allem, dass die Rondrakirche nicht als homogene Kirche dargestellt wird, sondern auch auf die unterschiedlichen Laienbünde und regionalen Ausprägungen der Kirche eingegangen wird, so dass es dem Spieler leichter gemacht wird, genau den Geweihtentyp darzustellen, den er möchte, oder seinen eigenen persönlichen Geweihten einen gewissen regionalen „Touch“ zu geben. Hierzu ist auch vor allem das Kapitel „Anregungen zur Ausgestaltung von Rondra-Geweihten sowie Skizzen zur Regeltechnik“ hilfreich.
Zur Vervollständigung des Büchleins sind noch die Marschälle des Rondrabundes, so wie im Rondriarium verzeichnet, aufgeführt. Ein weiteres Kapitel gibt einen Überblick über die Sennen der Rondrakirche und ihre Geweihten. Bei Sennen handelt es sich um die groben regionalen Unterteilungen der Rondrakirche, vergleichbar etwa mit Bistümen der irdischen Kirche. Sehr angenehm finde ich auch hier wieder, dass klassische Eigenarten dieser Sennen aufgeführt sind, die eine Spezifizierung des darzustellenden Geweihten ermöglichen.
FAZIT
Das Rondra Vademecum bietet meiner Meinung nach relativ viel für die 15€, die es im regulären Handel kostet: Ein reichhaltiger Fundus an Hintergrundwissen über die Kirche, massenhaft Charakterideen aber vor allem eben ingame-Verschönerungen fürs Rollenspiel wie die erwähnten Choräle und Liturgietexte. Bei all dem handelt es sich nicht wirklich um ein „Must Have“, aber definitiv um den Zuckerguss, mit dem man seine ganz persönliche Darstellung eines Rondrageweihten verschönern und versüßen kann.
Von mir jedenfalls für jeden Rondrageweihten-Spieler eine kleine Empfehlung dieses Buches!
Euer DurroDen Artikel im Blog lesen