Romane für den Einstieg in das Szenario?

Madpoet

Der Variable Posten in der Nahrungskette
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Hallo Leute.

Ohne jetzt auf die Rollenspiel Bücher einzugehen:
Welche Lovecraft Romane bieten einen guten einstieg in den Hintergrund?
Ist es ratsam sie in einer bestimmten Reihenfolge zu lesen?
Lohnt es sich sie im Original zu lesen oder ist die Übersetzung gelungen?
 
AW: Romane für den Einstieg in das Szenario?

Ne bestimmte Reihenfolge ist bei HPL eigentlich nicht von Nöten, weil sie nur sehr lose zusammenhängen (von der gemeinsamen "Mythologie" einmal abgesehen im Grunde überhaupt nicht)
Große und lange Romane hat er ja kaum geschrieben. Da wären (soweit ich weiß) eigentlich nur "Schatten über Innsmouth"; "Der Fall Charles Dexter Ward" und "Berge des Wahnsinns" - der Rest sind mehr oder weniger lange Novellen und Kurzgeschichten.
Die Übersetzungen sind größtenteils sehr gelungen und die (im Suhrkamp-Verlag erschienenen) Bücher sind auch noch relativ billig. Zum Einstieg würde ich einen von den vielen Sammelbänden mit Kurzgeschichten empfehlen. Da stehen mit Sicherheit ein Haufen guter Inspirationen für viele CoC-Runden drin :)
 
AW: Romane für den Einstieg in das Szenario?

Waldviech schrieb:
Die Übersetzungen sind größtenteils sehr gelungen und die (im Suhrkamp-Verlag erschienenen)
Also das halte ich für eine glatte Unwahrheit: Meiner bescheidenen Meinung nach sind die Übersetzung des Suhrkamp-Verlags im Falle Lovecrafts wirklich unter aller Kanüle und werden dem Original nicht mal ansatzweise gerecht.

Nicht nur versagt der Übersetzer stilistisch auf ganzer Linie, er hat anscheinend noch nicht mal ein ordentliches Wörterbuch und übersetzt manche Dinge schlichtweg falsch.
Auf die Dinger würde ich wirklich nur zurückgreifen, wenn man gar keine andere Wahl mehr hat. Diese Angaben beziehen sich auf die 87er Ausgabe, keine Ahnung, ob sie was dran geändert haben, aber man darf wohl berechtigte Zweifel haben.

Für den Einstieg würde ich aber auch auf jeden Fall zu einem Kurzgeschichtenband raten.

Bis dann, Bücherwurm
 
AW: Romane für den Einstieg in das Szenario?

Es sind doch beim Bastei Verlag diese beiden Anthologien über den Cthulhu-Mythos erschienen, da sind jeweils Kurzgeschichten von mehreren Autoren drin, und die fand ich im Gegenteil zu den Lovecraft-Übersetzungen ganz in Ordnung. Der erste Band hiess glaub ich Hüter der Pforten.

Apocalypse
 
AW: Romane für den Einstieg in das Szenario?

Über die Qualität der Übersetzungen kann ich nichts sagen.

Den besten Überblick in den Mythos liefern Dir meiner Meinung nach:

"Schatten über Innsmouth" und "Flüsterer im Dunkeln" beides sind längere Novellen.

Bei den Kurzgeschichten ist "Cthulhus Ruf" der Klassiker. In den Surkamp-Übersetzungen ist sie im Band "Cthulhu Geistergeschichten" zu finden.
 
AW: Romane für den Einstieg in das Szenario?

Ich empfehle "Der Fall Charles Dexter","Schatten über Innsmouth" und "Berge des Wahnsinns".
 
AW: Romane für den Einstieg in das Szenario?

Hmmm... ich bin da vielleicht der einzige, aber den Hype um "Der Ruf des Cthulhu", dass das immer als DIE Lovecraft Geschichte angepriesen wird kann ich nicht verstehen. Ich finde die Story ziemlich wirr, chaotisch und vor allen Dingen ohne die dämmernde Erkenntnis der Wahrheit die Lovecraft so auszeichnet... Der Protagonist klappert einfach nur ein paar Stationen ab.

Und "Berge des Wahnsinns" ist einfach nur ÖÖÖÖÖÖDDDDEEE.

Für Einsteiger empfehle ich das Buch "Das Ding auf der Schwelle" von Suhrkamp. Die Zusammenstellung der Geschichten ist toll und man kann es vor allen Dingen sehr gut lesen.

Auch sehr beängstigend ist "Der Flüsterer im Dunkeln" und der schon genannte "Fall des Charles Dexter Ward"
 
AW: Romane für den Einstieg in das Szenario?

Die besten Cthulhu Geschichten sind eigentlich die, die nicht von Lovecraft geschrieben wurden. Ich finde seine Sachen auch eher mäßig. Mal ist was gutes dabei, meist nicht. Heute ca. 70 Jahre nachdem er seinen 'die-sehen-fast-so-schlimm-aus-wie-Nigger-oder-Kanacken' Kram geschrieben hat wirken die meisten geschichten (wo Leute wahnsinnig werden weil sie nachts auf den Friedhof gehen und dann Geräusche aus einem Grab hören) ziemlich schwach. Wie gesagt sein Brachialrassismus ist selbst für hartgesottene Leser nicht zu ertragen. Die gute Nachricht ist, es gibt (fast) alle seine Sachen als Hörbucher. Bekommt man in jeder gut sortierten Bibliothek, notfalls per fernleihe. Ein weiterer Pluspunkt ist, das die Englischen Copirights erloschen sind und man sich alle seine werke umsonst durchlesen kann. Dafür muss man nicht mal zur bibliothek.
 
AW: Romane für den Einstieg in das Szenario?

Ich kanns nur nochmal sagen: Die Sachen klingen vor allem so scheiße, weils schlecht übersetzt hast. Im Original ist Lovecraft durchaus sehr kunstfertig, wenn es um den Gebrauch von Sprache geht.

Bezüglich Rassismus sollte man vielleicht nicht unerwähnt lassen, daß es sich um dabei um ein historisches Phänomen handelt, das man weltweit erleben konnte (schließlich wird die Rassentrennung in USA auch erst in den 1960ern aufgehoben).

Bis dann, Bücherwurm
 
AW: Romane für den Einstieg in das Szenario?

Ja,

im englischen ist es wesentlich besser. Wenn man mal einen Überzogenen Vergleich ziehen darf: ich hab hier neulich eine englische Übersetzung von kafka angelesen. Der ganze sprachliche Aspekt, der kafka im deutschen wesentlich attraktiv macht, geht hier flöten. Was bleibt ist der Plot. Und für Kafka gilt genauso wie für Horror: Die Sprache ist ein wesentliches Element des Gesamterlebnisses.

Allerdings: Die deutschen Hörbücher (ich glaube bei Festa erschienen) mit David Nathan (Johnny Depp) als Sprecher sind wirklich sehr stimmungsvoll.

Wegen Rassismus: Jo, das war damals nichts ungewöhnliches. Ausserdem war Lovecraft ohnehin ein ziemliches psychisches Wrack. Der Rassismus war wohl sein "normalster" Charakterfehler...

Apocalypse
 
AW: Romane für den Einstieg in das Szenario?

@ Fatman
cool Vielen Dank
(Finde es immer gut wen es was umsonst aus dem Netz gibt ;) )

Ansonsten werde ich lesefaule Sau mich mal an die Hörbücher machen
 
AW: Romane für den Einstieg in das Szenario?

Es gibt noch viel mehr umsont im netzt! Aber das ist schon wieder eine ganz andere sache. Und zum Glück verboten!
 
AW: Romane für den Einstieg in das Szenario?

Ein kleiner Rückblick :

Ich muss in nachhinein Saint of Killers zu stimmen das der Ruf an sich ein ziemlich ödes werk ist.
Ansonsten habe ich mir noch Schatten über Innsmouth rein getan.
H.P. Lovecraft's grundgedanke angst vor einer kulturellen vermischung oder einer Degeration der geselschaft durch eingliederung anderer kulturen zu schüren wirkt in der moderne schlicht weg unverständlich.

Dennoch bleibt die düster stimmung des allgemein "Chuthluiden" durch aus interesant für mich.
Im Weiteren habe ich mich endschlossen in näherer Zeit keine Werke des Mythos mehr zu lesen da CoC eines der Wenigen Spiele ist in dennen ich in näherer zeit nicht zu Leiten gedenke und nichts ist so sehr gift für den alten Tintenfisch wie zu viel OT wissen.
 
AW: Romane für den Einstieg in das Szenario?

Ich würde "Stadt ohne Namen" empfehlen, vielleicht auch die lustige Geschichte mit dem weißen Affen, ansonsten auch die die Geschichten mit den teufelsanbetenden Derwischen, oder auch mit dem Stromausfall.
P.S. Diejenigen die das gelesen haben, wissen welche geschichten ich meine.
:] :vamp: :D
 
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