Löwenclub Rollenspielläden

Dies Thema ist aus dem ehemalien Löwnclub veröffentlicht worden.
AW: Rollenspielläden

Hallo Dirk, sehr interessant deine Erfahrungen. Hannover scheint ja tatsächlich eine Keimzelle gewesen zu sein.

Ich wäre übrigens sehr an einem Bericht zu deinem damaligen Feldversuch mit der Dummy-Spielbox (in einem eigenen Thema) interessiert. Und gab es die MondBuchstaben nicht auch als Magazin mit deiner Beteiligung?
 
AW: Rollenspielläden

Oh da werden Erinnerungen wach. Im TBS hab ich früher immer Comics und Romanheftchen bestellt die ich in München nicht bekommen hab. An Pedder kann ich mich auch noch erinnern, hatte des öfteren telefonischen Kontakt mit ihm.

Übrigens gab es hier in München beim Obletter (Spielwarenkette) auch einige Regalmeter D&D. Sogar die entsprechenden Werbeflyer lagen aus. Das Schwarze Auge gab es zusätzlich auch noch nebenan im Hugendubel.
 
AW: Rollenspielläden

Hallo Leute,

wenn mir eure Posts so durchlese werde ich richtig nostalgisch:)
Die Gute Alte Zeit und so...schwärm...aber im Ernst, es gab damals tatsächlich einige sehr, sehr gute Läden.
In den 80er gab es überhaupt nur sehr wenige Läden und wahrscheinlich hat das einiges zu der Magie beigetragen, wenn mann einen dieser Läden gefunden und seine Schätze bestaunen konnte.
Man hat IMMER etwas cooles gefunden, von dem man bisher nicht einmal ahnte, dass es sowas gibt. In diesem Zusammenhang ist die moderne Informationsflut schon fast...tragisch ;)
Man musste einfach in einen Laden gehen um an Informationen zu gelangen...oder ein Fanzine abonnieren...oder ein Con besuchen...all die schönen Sachen, die man heute eigentlich kaum noch macht.
Mein persönlicher Stammladen in dieser Zeit war das Merlins in Wiesbaden. Liebe Güte, da werden Erinnerungen wach :opa: Als ich damals mein erstes AD&D Buch gekauft habe, mit all den schönen Fehlern und "interessanten" Übersetzungen (Torch = Taschenlampe etc.) oder als man sich zaghaft dem Schrank mit den "bösen" CoSims genähert hat ("ist man eigentlich ein Nazi, wenn man ein WW2 Spiel spielt").
Aber nichtsdestotrotz kann ich jeden Laden verstehen, der im Laufe der Jahre auf andere Standbeine ausgewichen ist...von RPGs alleine kann sich leider niemand mehr ernähren...außer es gibt wieder nur 10 Läden in Deutschland, wie Anfang der 80er :D (just kidding)

Bye, TORG
 
AW: Rollenspielläden

Hannover scheint ja tatsächlich eine Keimzelle gewesen zu sein.

Ok, die angekündigte Fortsetzung.

Eine Beschreibung der Hannoverschen Szene wäre unvollständig ohne die Vereine und Communities, die trabantenhaft die Läden umkreisten.

Der TBS hatte zwei Gruppierungen, die ihm nahe standen. Da war zunächst der SFCD (Science Fiction Club Deutschland), der so manche Traveller-Fans hatte. In jeden Tagen war Lutz Reimers der Vorsitzende. Lutz Reimers war damals der größte Fürsprecher RuneQuests; er hatte das RuneQuest-Regelwerk übersetzt und nach einem Verlag gesucht. (Es sollte allerdings bis 1991 dauern, bis RQ endlich bei WDS erschien.)
Aus diesem Umfeld stammt auch Jürgen Pirner, der Chefredakteur der ZauberZeit und Herausgeber der Nachfolgemagazine Nautilus und Kartefakt.

Der andere Verein war der HSSV (Hemminger Simulations-Spiele-Verein; für nicht-Hannoveraner: Hemmingen ist ein Vorort von Hannover), der unter dem Namen EARTH die ersten lokalen Conventions organisierte.
Es gab auch mehr oder weniger regelmäßige kleine Treffen, auf denen (Hörensagen; ich habe das nicht selbst erlebt) Traveller stark war. Für einzelne Spielrunden wurden sogar Räume in einem Freizeitheim gemietet.

1992 gründeten sich die Nordlichter, die hannoversche Regionalvertretung des GFR e.V. (Gilde der Fantasy-Rollenspieler). Die Gründungsmitglieder stammten alle aus dem Umfeld des Spieleladens. Zweck war die Organisation eines GFR-Cons in Hannover. (Die GFR hatte damals viele Regionalvertretungen und entsprechend viele kleine Conventions, die alle einen gewissen organisatorischen Qualitätsstandard hatten - sowas wünschten wir uns für Hannover auch.)
Zusätzlich zu H spielt! hatten die Nordlichter einen wöchentlichen Spiel-Stammtisch im Keller einer Kirchengemeinde in der Südstadt.

Die bemerkenswerteste Bewegung war jedoch kein organisierter Verein, sondern definierte sich durch einen Treffpunkt: den Calenberger Laden. Der Calenberger Laden verdankte seinen Namen einer kirchlichen Begegnungsstätte, die in einem ganz normalen Ladenlokal untergebracht war und ihre Räume an Selbsthilfe- und Jugendgruppen vermietete -- und eben auch an Rollenspieler.
Es war die zeitweilig aktivste und größte Rollenspielgruppierung in Hannover; neben DSA wurde dort oft Cyberpunk gespielt, und eine legendäre Star Trek TNG Kampagne (nach Cyberpunk-Regeln). Einmal im Jahr wurden kompetetive DSA-Turniere veranstaltet, gegen die alle RPGA-AD&D-Turniere wie Kuschelrunden aussahen. (Con-Turnierspiele, wie sie das RPGA Network in den Staaten ausrichtete, galten hierzulande damals selbst unter AD&D-Spielern als eher anrüchig: "wie, die Leistung der Spieler wird verglichen; wie, man kriegt Punkte und es gibt einen Gewinner; nein, ich lasse mich doch nicht bewerten".)

Als Fazit kann ich einen Text aus Settembrinis ORK zitieren:

"Hannover hatte in der Blütezeit (Neunziger) 3 Läden in theoretischer Laufentfernung (Trivial Book Shop, Fantasy In und Der Spieleladen), 2 jährliche Conventions (H spielt! und EARTH), 2 Vereine (GFR Regionalvertretung und HSSV) sowie eine nicht als Verein organisierte Gruppe, deren Größe und Aktivität aber beide Vereine in die Tasche steckte (Calenberger Laden).
Die Läden lagen in Konkurrenz, die beiden Vereine haben sich auf die Organisation ihrer Cons konzentriert, und den Rest des Jahres veranstalteten die Calenberger an zwei Tagen der Woche (in jeder Woche!) [...] ein Treffen, auf dem mehrere parallele Spielrunden (Kurzkampagnen) mit wechselnden Zusammensetzungen stattfanden.
Zwischen diesen Gruppen gab es wenig Synergien, jede Gruppierung hat so vor sich hingemacht [...]. Trotzdem hat jede Gruppe ihren "Signature Event" auf die Beine gestellt, und alle Events zusammen waren eine bunte, lebendige Szene."
(Bei dieser Aufzählung hatte ich den SFCD unterschlagen, weil dieser rollenspielerisch keine Relevanz hatte, und bei den Läden hatte ich den Raschplatz einfach vergessen.)

Und gab es die MondBuchstaben nicht auch als Magazin mit deiner Beteiligung?

"Magazin" ist deutlich zu hoch gegriffen. Die Mondbuchstaben waren das Mitteilungsblatt des Spieleladens, ein unregelmäßig erscheinendes DIN A5-Heftchen mit zwischen 20 und 48 Seiten. Inhaltlich war es eine kommentierte Ansammlung von News und Gerüchten aus der Rollenspiellandschaft, erweitert durch Kurzabenteuer und Rezensionen. Produktionstechnisch stand es ganz im Geiste der "Kevin Siembieda School of Production Design" - da wurden mangels Scanners alle Bilder noch von Hand auf die Kopiervorlage geklebt.
Nach meinem Umzug nach Berlin sind noch ein paar Ausgaben unter dem Dach von Beutelsend erschienen, bis Beutelsend 2005 zumachte.
 
AW: Rollenspielläden

Den lautrer "Comicladen" gibts wohl auch seid mitte der 80iger. War wohl zuerst eine winzige Ein-zimmer-nummer, ist dann in den größeren Laden nebenan gezogen, und hat im zuge des TCG-Booms das Haus gekauft. Mitte der neunziger ist der ursprüngliche Besitzer im Laden an einer Hirnblutung gestorben, und jemand neues hat übernommen, der den laden zwar expandiert hat, gleichzeitig aber den charme des ladens zerstört hat, und in den letzten 14 jahren viele der Stammkunden vergrault hat...
 
AW: Rollenspielläden

Ich kann mich noch an eine Zeit erinnern, wo der Raum, in dem heute Feder&Schwert sitzen, noch ein Rollenspielladen war. Der war eine interessante Alternative zum FantasyForest in Mannheim, der sich mit den Jahren aus einem klassischen Kiosk/Zeitschriftenladen zum reinen Rollenspielladen entwickelt hat.
 
AW: Rollenspielläden

Meine ersten DSA Sachen habe ich noch bei Karstadt gekauft. Damals noch von Schmidt Spiele.
Abenteuer: 18,- DM wenn ich mich nicht Irre. Zu Schulzeiten ging das mal.

Erst später habe ich Rollenspielläden kennengelernt. Und damit auch die Vielfalt der Rollenspiele.
 
AW: Rollenspielläden

Meine ersten Erfahrungen leider nicht bis in die 80er zurück. Mich hat´s erst Anfang der 90er erwischt.
Ich weiß noch wie heute, als ich damals 1992 den Götter, Magier und Geweihte DSA-Kasten von Schmidt-Spiele gekauft hab. Da war das erste richtige Liber Cantiones drin. Aber dieser Mysteria Arcana war noch viel besser.
Alles so schön mystisch und geheimnisvoll.
Damals hab ich in jedem Spielwarenladen rumgeschnüffelt, in der Hoffnung mehr Stoff zu finden.
Allerdings hatte ich kaum Geld um mir das gute Zeug auch zu leisten.
Der Götter, Magier und Geweihte Kasten war für mich damals super teuer, aber den MUSSTE ich haben.
Es hat noch wenig gedauert, bis ich dann von DSA weg hin in andere Richtungen gegangen bin.

Könnt Ihr Euch noch an die erste Mephisto erinnern?
Die fand ich toll.
Danach war ich gefangen und ich habe mich vollends den Horror-Rollenspielen verschrieben.
Das waren noch Zeiten....

Mein erster Stammladen war der Excalibur in Dinslaken.
Beim Bernd hab ich meine ersten Nicht-DSA-Bücher gekauft.

Da ich gerade umziehe habe ich eine Menge alter Sachen wieder gefunden:
Unter anderem einen Pegasus Spiele Versandkatalog von 1995.
Der sieht total abgeliebt aus. Keine Ahnung wie oft ich darin rumgemalt hab. Der war eine Weile wie die Bibel für mich, weil die richtig viel cooles Zeug im Angebot hatten, von dem ich vorher noch nie was gehört hatte.

Ende 1995 hab ich mir dann bei denen In Nomine Satanis bestellt. Haben wir jahrelang gespielt danach....
1996 kamen noch KULT und Paranoia dazu...

Das Internet hat schon was für sich, aber die damaligen Zeiten waren auch herrlich.
Verabredungen für Rollenspielrunden ohne Handys klar zu machen, war damals ne echte Herausforderung, aber es hat doch geklappt.

Die 90er waren toll.....(sogar die Musik ;) )
 
AW: Rollenspielläden

Zu den ganz blutigen Anfängen meiner Rollenspielerkarriere war das Paladin's Place in Darmstadt mein absoluter Lieblingsladen.
Die waren super sortiert, und sogar im Vergleich zu berliner Preisen günstiger.
Hab ich als ich nen alten Kumpel besucht hab mal regelrecht leergekauft...
Jaja. Das waren in der Tat noch Zeiten.
Alleine deswegen, weil man damals eben NICHT alles kannte was draußen war, da besaß der Rollenspielladen noch so eine gewisse abenteuerliche Aura...
Heute ist das schon anders. Besser? Keine Ahnung. Ebay war damals auch anders.
Heute ist mein Rollenspielladen Amazon.de
Schon irgendwie traurig...
 
AW: Rollenspielläden

Verabredungen für Rollenspielrunden ohne Handys klar zu machen, war damals ne echte Herausforderung, aber es hat doch geklappt.
Was auch der Grund für dieses Forum war. Hoffi als Technikfreak installierte es, damit wir hier unsere Spieltermine verabreden konnten. Er nahm dafür den Namen unserer alten DSA-Runde. Deshalb haben wir heute einen so wohlklingenden Namen. :rolleyes:

Nachdem wir mehr und mehr Content zu unseren Spielen hier einpflgten, kamen plötzlich Besucher hier rein. Wahrscheinlich machten das die Suchmaschinen möglich, ich weiß es nicht. Jedenfalls ging es dann irgendwann richtig ab hier.
 
AW: Rollenspielläden

Meine ersten DSA Sachen habe ich noch bei Karstadt gekauft. Damals noch von Schmidt Spiele.
Abenteuer: 18,- DM wenn ich mich nicht Irre. Zu Schulzeiten ging das mal.

Hm also so teuer waren die bei uns damals nicht. Im Spielwaren Sindel kosteten die Dünnen Abenteuer 9,95 DM und die Dicken 14,95 DM, nur die 2 Großbände (Amazonen / Havena 2) kosteten 17 DM.
Alle Kästen lagen im Schnitt bei 30 DM Außer Proffesional die kosteten 35 DM. Mit Mantel Schwert und Zauberstab (Umschwung auf DSA3) stiegen dann die Preise für Kästen auf 35-40 DM an. Und bei den Abenteuern stiegen die Preise bei uns erst mit DSA 3, also als die Abenteuer diese Marmorumrandung bekamen (Ab glaub Nr.37) da kosteten die dann alle zwischen 16 und 18 DM. ^^
 
AW: Rollenspielläden

In Duisburg gab es Anfang der 80' einen Rollenspielladen in Hamborn. Ich wette darüber könnten einige Berichten die mit der DuZi verbandelt waren. Später etablierte sich lange Zeit der Laden in der Nähe des Bahnhofs. Dort gab es zwar Besitzerwechsel, aber der Ort war fest etabliert. Unter Helgas Leitung haben wir dort ein paar schöne Stunden verbracht. Aber später war es einfach nicht mehr rentabel genug. So das meines Wissens in Duisburg kein 'echter' Rollenspielladen mehr vorhanden ist.
 
AW: Rollenspielläden

Früher - oh je, so wie ich anfange wächst mir gleich ein Bart...- gab es in Remscheid zwei Möglichkeiten an Rolenspielamterial zu kommen.
Die erste lag in einem kleines Lädchen versteckt, hinter einer Kirche in einer Seitengasse. Im Inneren hausten einige für mich damals (hey, wenn ich damals sage liegt das schon über 10 Jahre zurück, da wa ich noch grün hinter den Ohren) seltsam anmutende junge Männer, die mich genauso verwndert angeschaut haben, wie ich sie, wenn ich ihr Heiligum zum Stöbern betrat. Gewöhnung unter manchen Menschen braucht ja bekanntlich Zeit. Diese wurde uns leider nie vergönnt, der Laden achte aufgrund der miserablen Lage alsbald zu.
Die zweite, angenehmere Möglichkeit gab es in einem - haltet euch fest- stinknormalen Spielwarenladen! Dort gab es immerhin Shadowrun- und DSA- Material zu erwerben. Doch wie mit sovielen Geschäften in Remscheid war auch die Entwicklung dieses Ladens rückläufig und auch er schloss seine Pforten.
Ende aus.
Oder doch nicht? Angeblich gibt es ja noch ein Geschäft in der Stadt, welches sowohl Rollenspielsachen, als auch Tabletops vertreiben soll. Das was in dem Lädchen aber am meisten vertrieben wird, sind denke ich die Kunden. Schon wenn man reinkommt, sagen einem die nur schleppend wandernden Blicke von ein bis zwei Anwesenden, dass man sie irgendwie störe und kleine Kinder (ich pflege meinen Sohn nicht zum Shoppen wegzusperren, sondern mitzunehmen) hier ja wohl gar nicht hingehören.
Tja, Remscheid ist Ladentechnisch wohl klinisch tot. Wenigstens hab ich via Internet einenHändler meines Vertrauens gefunden. Der hat ohnehin mehr vorrätig und ich muss nicht erst kilometerlange Märsche vom Parkplat bis zum Laden auf mich nehmen...
 
Zurück
Oben Unten