Rezension [Rezension] Roboter

Caninus

heiliges Caninchen!
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Traveller: Roboter


Eine [A!-Rezi] zu einem Traveller-Quellenbuch von Infernal Teddy


Hasst ihr das auch wenn jemand ungefragt in euren Regalen stöbert? Ich bekomme davon immer Ausschlag. Letztens erst wieder – Ich mache mich gerade fertig für unsere Shadowrun-Runde, packe meine Notizen ein, suche meine inkompetenten Würfel, fahre den Rechner runter, drehe mich um, und da hat sich Telestrian doch das Traveller Grundregelwerk aus dem Regal genommen, und blättert. Einfach so. Ich denke mir normalerweise nix dabei, aber dann war da noch dieses penetrante Gemurmel: „Raumschiffe... Laser... Aliens... Sag ma', Teddy, da fehlen die Roboter! Wie kann das ein Science Fiction Rollenspiel sein ohne Roboter?“. In dem Moment klingelt es an der Haustür, also nehme ich ihm das Buch ab, drücke ihm Roboter in die Hand, und schiebe ihn unsanft in Richtung Haustür. Abend gerettet.
Was Roboter ist? Dieses schmale Quellenbuch ist die Antwort des 13Mann-Verlags – eine deutsche Eigenentwicklung! - auf genau diese Frage – wo sind die Roboter?

Dieser Quellenband ist 128 Seiten lang, Hardcover, und ähnelt vom Layout her den üblichen Büchern dieser Reihe. Es gibt zwar Unterschiede zum üblichen Layout, mir fällt es aber im Moment schwer die Unterschiede in Worte zu fassen. Unüblicherweise ist das Cover in Farbe, und stellt einige „typische Spielercharaktere“ da, die sich in Deckung befinden – vermutlich wegen dem großen Kampfroboter im Hintergrund. Und ja, das Buch hat ein Lesebändchen.

Inhaltlich verteilen sich dreizehn Kapitel auf die 128 Seiten, von denen das Erste die Einleitung ist, die nur aus einer Seite besteht, auf der erklärt wird was sich in welchem Kapitel befindet, und warum die Techlevel für Computer in diesem band verändert worden sind, um sie reellen Entwicklungen anzupassen. Wirklich interessantes findet man erst ab dem zweiten Kapitel, in der allgemein über das technologische Niveau von und die öffentliche Meinung zu Robotern im offiziellen Traveller-Hintergrund, dem Dritten Imperium, gesprochen wird, zusammen mit der Gesetzgebung zu diesen. Dieses Kapitel ist nur von Interesse wenn man im offiziellen Setting spielen mag, gibt einem aber damit auch ein paar Hinweise für die Handhabung in eigenen Universen. Das daran anschließende Kapitel stellt drei neue Karrieren vor, die mit Robotern zu tun haben: Robotiker, Cyberdoc und Programmierer. Diese Karrieren werden ähnlich umfangreich vorgestellt wie man es schon aus Büchern wie Raumflotte oder Söldner kennt.

Der Kern des Buches, die Erschaffung von Robotern und selbstwahrnehmenden Computern, beginnt mit Kapitel vier, einer Übersicht über die schritte die zur Schaffung besagter Roboter und Computer nötig sind, und meine Güte ist das viel: Um einen Computer zu entwickeln sind nur elf Schritte nötig, aber für einen Roboter sind es unter Umständen schon satte 36 Schritte – ohne die Entwicklung des dazugehörigen Computers als Gehirn. Der Entwurf von Computern ist das Thema von Kapitel Fünf, welches den Leser schritt für schritt begleitet, von der Auswahl der Hardware bis hin zum entwerfen der KI selbst, zusammen mit Regeln für Angriffe auf Computernetzwerken. Kapitel Sechs wendet sich dann dem Thema Roboter und Drohnen zu, und erklärt auch gleich was denn aus sich des Buches der Unterschied zwischen beiden ist. Die Konstuktionsregeln ähneln denen für Raumschiffe (Und das eine oder andere Bild ähnelt ein wenig Battletech, wenn ich das mal so sagen darf...), sieht auf dem ersten Blick etwas kompliziert aus, lässt sich aber nach den ersten paar Gehversuchen recht problemlos einsetzen.

Wer nicht die Geduld hat sich durch die Tabellen und Formeln zu kämpfen um einfach mal ein paar Kampfroboter zu haben an denen sich die Spielercharaktere austoben können wir erfreut sein zu hören das sich in Kapitel Sieben eine große Ansammlung an Beispielrobotern befinden. Diese gehen von einfachen Erkundungsdrohnen über Rettungsrobotern, Frachtrobotern und Robobutlern bis hin zu hochkomplexen Kampfrobotern, vom Menschen nicht unterscheidbaren Infiltratoren, und – meinem Liebling in der „WTF-Kategorie“ - dem halbautonomen Handimplantat-Infiltrator Mk. 5. Als wäre das nicht schon genug Material, die Autoren haben im Anschluss daran noch ein Kapitel über Naniten eingebracht, eines über die Schaffung von Cyborgs, und eines prallgefüllt mit Cyber- und Bioware, nicht nur für den Cyborg sondern auch für normale Charaktere denen etwas abhanden gekommen ist. Kaptiel Elf und Zwölf beschäftigen sich mit zwei für Spieler interessante Themen – Wie gehe ich vor wenn man Charakter einen Roboter entwerfen möchte, und was ist mit Robotern als Spielercharaktere? Die Regeln für letzteres sind interessanterweise recht unproblematisch, und weisen nur auf einige bestimmte Einschränkungen seitens der Charakterentwicklung und des Hitnergrunds hin. Das letzte Kapitel stellt dann eine Reihe von NSCs vor, die sich um das Roboterthema orientieren, seien es Händler, Hersteller oder sogar eigenständige Roboter. Abgerundet wird das Buch durch einen Anhang in dem alle Tabellen nochmal zusammengefasst werden.

Fazit:
Roboter ist eine Tour de Force für jedem, der... naja, Roboter in seine Traveller-Runde einbauen möchte. Es ist hier gelungen, sehr viel Material – und sehr viele Themen – auf sehr engem Raum abzudecken, was bisweilen zu lasten der Lesbarkeit geht, man wird als Leser an manchen stellen von den Tabellen erschlagen, bzw. von der Dichte der Regeln. Dennoch sollte man sich davon nicht unterkriegen lassen – dieses Buch ist für diejenigen, die sich für das Thema interessieren eine sinnvolle Ergänzung ihrer Sammlung.
Und immerhin ist es nicht GURPS Robots...Den Artikel im Blog lesen
 
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