AW: Realiät der Dogmen der Magick?
Umbra, etc.: Meiner Ansicht nach Überreste früherer Realität; vom Realitätskonsens der Technokratie verdrängt, aber noch nicht eliminiert (daher Todesgürtel, etc.). Auf einer existenzielleren Ebene eventuell auch Resultat der Trennung des Menschen vom Menschen und von der Welt. (Der/die/das Eine wurde aus reinem Sein zu vielen Bewusstsei(e)n(d)en und einer davon unabhängigen, "äußeren" Welt.)
Avatar: Der nervigste, aufgepfropfteste Ballast des ganzen Spiels. In manche Paradigmen passt er gut, in andere so gar nicht. Die Rolle, die Avatare im Metaplot spielen, ist mir reichlich zuwider. Zusehr Anhängsel.
Mein eigener Gedanke: Paradigma schafft und formt Wirklichkeit. Ergo bin ich Welt, bzw. All(es). Es existieren jedoch andere Menschen, andere Ichs, und sie sind mir als Gegenüber gegeben. Ich bin nicht meine Gegenüber. Die Schnittmenge aller Paradigmen bildet den Realitätskonsens, die Wirklichkeit, und diese tritt mir ebenfalls gegenüber, wenn auch nicht als Gegenüber. (Sorry, ich weiß nicht, wie ich es anders formulieren soll.)
Ich gleich All(es). Aber: Ich ungleich Andere. Ich ungleich Wirklichkeit/Konsens. Resultat: Aus diesem Verhältnis formt sich aus meinem Ich ein Gegen-Ich, und mein Verhältnis dazu repräsentiert mein Verhältnis zu Anderen und Konsens. In Suchen überwinde ich dieses Verhältnis, diese Trennung und werde nach und nach eins mit dem Tellurischen und meinem Avatar. Erleuchtung besteht in der letztendlichen Überwindung von Konsens, Avatar und Gegenüber-Situation, und einem Ende der Trennungen. (Der Chor würde sagen, Der/die/das Eine findet wieder zu seinem ungeteilten Sein zurück.)
Mein Avatar symbolisiert, kurz gesagt, die Tatsache meines Erwachens und meiner (noch) nicht erreichten Erleuchtung. Mein unbedingtes Dasein in der mich bedingenden Welt. Ergo ist er für mich eine Funktion der Seele (des Selbstes), und nicht etwas ihr angehängtes.
Quintessenz: In erster Linie ein Spielmechanismus, kann man sie allerdings auch als das Gegenprinzip zum Paradox betrachten - Möglichkeit vs. Unmöglichkeit. Paradox repräsentiert den Zwangscharakter des Realitätskonsenses, Quintessenz seine Wandelbarkeit (bzw. die Möglichkeit derselben).
Geister: Von Menschen unbewusst geschaffene Gegenüber. Wir sind soziale Wesen, und es scheint uns ein Bedürfnis zu sein, dieser sozialen Natur alles einzuverleiben. Wir möchten mit allem reden können, und unser Glaube erschafft daraus künstliche Gegenüber.
Anderer Vorschlag: Anthropozentrismus beruht auf einem Irrtum: Menschen sind nicht die einzigen Subjekte im Tellurischen. Geister stehen im gleichen Verhältnis zu Wirklichkeit und Gegenübern wie wir, finden nur in unserer Welt inzwischen keinen Platz mehr (Realitätskonsens). Da manche Geister ebenfalls Erwacht sind, gar nicht mal so unplausibel.
Dritter Vorschlag, der eventuell sogar die beiden ersten vereinigen kann: Das einzige, dessen ich mir absolut sicher sein kann, ist neben meiner eigenen Existenz die Existenz irgendwie gearteter Gegenüber, anderer Subjekte, wie ich selbst eines bin. Nun scheint es aber auch eine unbelebte, nicht subjekthafte Natur zu geben, der ich ebenfalls gegenüber stehe. Aber vielleicht ist das ein Trugschluss, vielleicht ist diese objektive Natur nur eine Funktion einer weiteren Art von Gegenübern? Die Geister des Feuers und das physikalische Phänomen "Feuer" sind nur zwei Facetten ein und desselben Seienden, getrennt allein durch die Existenz des Todesgürtels und die Zersplitterung des Tellurischen (des/der Einen).
Unumstößlich und unveränderlich: Die je eigene, konkrete Verfasstheit meines Daseins als Subjekt. Ich bin nicht Andere, Andere sind nicht Ich.
Die nur darin und daraus zu gebärende Möglichkeit meines Erwachens. (Man kann niemanden direkt zum Erwachen bringen; man kann nur die Umstände dafür begünstigen.)
Die Unmöglichkeit, das Erwachen tatsächlich rückgängig zu machen (und damit die Torheit aller Nephandi).
Mein Verhältnis zu Welt und Anderen. Erleuchtung ist der Ausgang daraus.