Spielfilm Ready Player One

Gestern angeschaut und nen kleinen Nerdgasmus bekommen.

3D hat sich nicht wirklich gelohnt.
Klar, alles war bissy plastischer aber keine Szene hatte wirkliche Raumtiefe. Dafür war der Fokus okay und man konnte auch Dinge erkennen die außerhalb der Bildmitte passierten.


Unbedingt auf Großleinwand bzw. Beamer schauen.
 
Vorweg: Ich kenne das Buch (noch) nicht.
Den Film fand ich sehr unterhaltsam. Ingesamt wird er jedoch mMn durch das Ende ein bißchen runtergezogen. Dummerweise ist das Ende halt auch immer das was man am frischesten im Kopf behält :(

Kleinigkeiten die mir nicht den Spaß verderben:
- Artemis / Sam: Niemand würde die im echten Leben für häßlich halten. Da hätte das Muttermal schlimmer sein müssen oder die Darstellerin nicht ganz so süß.
- Die Passanten die Oasis spielen. Äh... einfach nur nein. Wer VR kennt weiß das man das am besten in speziellen Räumen oder in abgesteckten Bereichen spielt (so wie im Film halt meist auch). Mit der VR Brille im RL rumlaufen und wo man dann gegen Hauswände läuft oder in den Straßenverkehr zu gerät ist irgendwie unpraktisch.
- Und überhaupt: Wer in der Oasis Kung-Fu kann, macht auch im RL Kung-Fu Sprünge ? Das heißt der normale dicke Gamer ist draußen ? Paßt nicht ganz finde ich.
- Der Gefühlsanzug: Da dachte ich mir bereits bei der Werbung gegen Anfang das es eigentlich absolut kein Vorteil ist wenn man "Schaden" tatsächlich spürt. Da wären Spieler ohne den Anzug deutlich im Vorteil.

Was mir jedoch tatsächlich am Ende mißfiel:
- Das eigentliche Ende scheint direkt von einem alten Hollywood Film zu kommen. Oh hier steht die Polizei, oh hier stehen die Anwälte, oh hier kommt der alte Kumpel vom Gründer, oh die Leute in den Stacks haben Konfetti parat...
- Und das dickste Ei (ha !): warum zur Hölle bekommt der Bösewicht dem die ganze Pop-Kultur bis dahin total am Arsch vorbeiging plötzlich Gefühle ? Das macht absolut null Sinn. Vielleicht wäre es besser gewesen vorher eine Szene einzubauen in der erklärt wird "wenn jemand das Ei erstmal hat, ist die Sache im Kasten". Dann hätte ein Mord halt keinen Sinn mehr gemacht. So jedoch wirkt es einfach nur unglaubwürdig.

Der Film ist über Strecken ein bißchen zu Klischeehaft. Gerade was den Bösewicht angeht. Außerdem ist die Botschaft des Films ein bißchen mau. Im ersten Drittel kommt der Eindruck auf das der Film die VR als Allheilmittel darstellt. Dabei ist sie eben nur Flucht vor der Realität und wer sein Leben in der VR verbringt nimmt halt keinen Einfluß mehr auf die realen Probleme. Das wird zum Glück gegen Ende dann wieder geradegebogen, wirkt aber auf mich ein bißchen halbherzig.

Alles in allem ist RPO aber trotzdem ein tolles Abenteuer das mal wieder richtig Bock auf "Gaming" macht :)

Von mir bekommt er gerade noch so 4 von 5 Coins eben weil das Ende ihn für mich runterzieht. Ist auf jeden Fall ein Film den man gucken kann um dabei ein bißchen in Videospiel Nostalgie zu schweben.

PS: So... jetzt erstmal die Oculus anwerfen und mit "The Climb" einen Berg besteigen. Vielleicht gibts ja mal ein DLC mit dem man das mit Batman zusammen machen kann...
 
Nachtrag: Nachdem ich gerade nochmal Scott Pilgrim gesehen haben und daran erinnert wurde wie genial und spaßig Verfilmungen sein können werte ich RPO für mich mal auf 3 von 5 ab.
 
Grad gefunden, ich finde diese alten Synthizersound und Mischung mit Orchester ziemlich cool.
Take on me ist wohl grad in!


. Außerdem ist die Botschaft des Films ein bißchen mau. Im ersten Drittel kommt der Eindruck auf das der Film die VR als Allheilmittel darstellt. Dabei ist sie eben nur Flucht vor der Realität und wer sein Leben in der VR verbringt nimmt halt keinen Einfluß mehr auf die realen Probleme. Das wird zum Glück gegen Ende dann wieder geradegebogen, wirkt aber auf mich ein bißchen halbherzig.

Jetzt wird's von mir philosophisch aber was sind reale Probleme? Ein Problem ist immer nur dann wirklich ein Problem wenn es auch als solchem Empfunden wird. Wenn ich in der realen Welt ein Problem habe und mich deshalb in eine VR-Welt flüchte in der ich plötzlich keine Probleme habe sondern vielleicht sogar glücklich bin, was interessieren mich dann noch die "realen" Probleme? Der für mich einzige Sinn und Zweck des Lebens ist es doch zufrieden und glücklich zu sein. Und wenn ich zufrieden und glücklich in der VR-Welt sein kann dann ist das so real und so wichtig wie es nur sein kann.

So als Vergleich: Wenn mich Fett und Zucker glücklich macht und ich viel davon esse werde ich fett. Das kann zu gesundheitlichen Problemen führen und dazu das ich vielleicht früher sterbe. Das kann man als Problem werten oder aber das viel größere Problem könnte einfach sein das ich ohne Fett und Zucker so unglücklich bin das mir mein Leben sinnlos erscheint. Dann vielleicht doch lieber Fett und Zucker und glücklich sein.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Kennt ihr diese Partie, von denen alle im Vorfeld überzeugt sind, dass sie legendär wird und dann isses n ziemlich langwieriger Abend mit Belanglosigkeiten? So gings mir gestern mit diesem Film. Das ist ein Kinderfilm im Retrogewand. Der strotzt vor Logiklücken und die ganzen Lizenzen (Kudos dafür) werden sinnlos verbraten. Bei Chucky mussten wir lachen, aber sonst: Lohnt so gar nicht.
 
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