hab sogar in der Schule mal n Referat über die Mafia auf Basis dieses Buches gehalten und ne 1 gekriegt

True Story ... aber doch, es war wirklich gut geschrieben und eines meiner Lieblingswerke von SR.
Ohne diesen Erfolg schmälern zu wollen, aber das basierte wohl eher auf der Unwissenheit des Lehrers, als auf dem Material, das in dem Buch enthalten ist. Aber ich finde das Buch auch gut, da ich keine exakt historische Abhandlung erwarte(t habe), sondern ein Buch, das mich spielrelevanten Informationen versorgt.
Wenn man Gangster spielt, sollten Gefängnisaufenthalte und deren ganz eigene Dynamik auf jeden Fall thematisiert werden. Gangrivialitäten, interne Ränkespiele, korrupte und korrekte Beamte und Rassenkonflikte sind nur eine kleine Auswahl an Themenpunkten. Das gibt es sicherlich auch außerhalb der Gefängsnismauern, aber hinter Gitterstäben (vor allem in den USA) sind diese Probleme viel "greifbarer" - mein alter "partner-in-crime" intrigiert gegen mich und dem kann ich nicht aus dem Weg gehen, da er seine Lügen auf dem gleichen Hof verbreitet, auf dem ich Verbündete gewinnen will und muß.
Je nachdem wie blutig und brutal es werden darf, dürfen südamerikanische Drogenkartelle (ihre mexikanischen Vertreter bieten da ja genügend Inspirationen) nicht fehlen - (para)militärisch ausgebildete Kartellkiller, die skrupellos auf Geheiß ihrer Bosse entführen, foltern und morden und dabei auf die Korruption in allen Bereichen des Staatsapparates zurückgreifen können.
Bei den Cops darf natürlich der desillusionierte Polizist nicht fehlen, der aber dennoch immer noch nicht seinen Job an den Nagel hängt (was ihn auch die eine oder andere Ehe gekostet hat), weil er doch irgendwie daran glaubt, daß er die Welt (oder zumindest einen Teil) verändern kann. Garniert mit raffgierigen Ex-Ehefrauen, die auch das letzte bißchen Geld aus ihm "für die verschwendeten Jahre" herauspressen wollen oder jenen Ex-Frauen, die ihn eigentlich noch lieben, aber "einsehen mußten, daß er seinen Job liebt". Diesem als Partner den jungen, dynamischen und altruistisch wirkenden Neuling an die Seite zu stellen, wäre aber wohl etwas zu viel des Guten.
Auch sehr beliebt, sind Auftritte der netten Jungs und Mädels "von der Internen, die keine guten Cops sind, aber da macht man schneller Karriere". Die, die also nur auf den kleinen Ausrutscher warten, um dir das Leben zur Hölle machen und das nur, weil sie nicht verstehen, daß der Junkie seine Zeugenaussage nicht macht, weil man ihm gut zuredet, sondern weil man ihm ein bißchen Stoff abgezweigt hat.
Gerichtsauftritte bieten auch immer eine schöne Abwechselung. Der windige Rechtsverdreher des Angeklagten, der so schuldig ist, wie es nur geht, aber dennoch die Möglichkeit von Verfahrensfehlern sieht, die seinem Mandanten die Freiheit bescheren könnten, als natürlicher Feind der ermitteltenden Beamten, ist ein Klassiker. Es kann Spieler sehr einbinden, wenn sie sehen, daß ihre Erfolge auf einmal zu Nichte gemacht werden und kann ein sehr intensives Spielerlebnis ermöglichen.
Aber wie schon geschrieben - es gibt hier so viele Formen, Themen und Aspekte, das es den Rahmen sprengen würde, auch nur einen Bruchteil davon aufzuschreiben.