Zum Schluß bekommt der Film noch Substanz und vermag ein wenig emotional zu binden - hört dann jedoch auch schon auf.
Man merkt dem Film an, dass er gestreckt wurde. Hier ist auf jeden Fall das Marketing wieder einmal federführend. Man dehnt die Handlung von einem Film auf zwei aus und kann damit den Gewinn maximieren bei Kosten, die nur leicht über einen Einteiler gehen.
Die Rowling hat wohl versucht, eine Geschichte zu schreiben, die mehrere Stränge ineinander verwebt und hat dabei den roten Faden verloren. Sie vermochte nicht die Chars "ebenbürtig" darzustellen, sondern ist bei ihrer Hauptfigur geblieben, sodaß die anderen Stränge nicht wie ein kompliziertes Puzzle, sondern als unnötige Nebenstränge wirken.
Zudem ist der Film extrem effektlastig, ist krampfhaft auf der Suche nach neuen Zaubersprüchen, die jedoch fast alle nach einer Methode arbeiten, extrem skuril oder gar unnötig erscheinen. Zudem merkt man in dieser Geschichte gerade den Widerspruch zwischen der extensiven Magienutzung auf der einen und den lächerlichen Sklavenarbeiten auf der anderen. Teilweise greift das der Film sogar als Pointe auf, wie bei dem Fensterputzerelf, dessen Lappen plötzlich das Fenster selbständig zu putzen beginnt. Eine Erklärung fällt schwer.
Auf die Darstellung der Homosexualität will ich jetzt nicht weiter eingehen, denke jedoch, die Kritiker haben nicht ganz unrecht, das Thema würde lediglich angeschnitten, um Interessengruppen zu binden.
Als Kinderfilm waren die Geschichten zauberhaft, aber als Erwachsenenproblemfilm im Steamfantasygewand nur schwer erträglich. Wirkt naiv, geschichtsfern und arrogant, insbesondere bei so einem heiklen Thema wie Genozid. Das ist einfach KEIN Spaß für die ganze Familie, jedoch ein Plakativ unseres Zeitgeistes, ständig zwischen kindischer Verantwortungsauffassung und bürokratischer Relativierungpolitik pendelnd.