Nur ein paar kleine Dinge... (11.05.)

Renard

Blutsauger für Blutsauger
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13. Februar 2009
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Thürmer hatte an der Akademie noch einige persönliche Gegenstände abzuholen, also nutzte er die Zeit bis zu seinem Termin mit den Dragomirs, um sich auf den Weg zur Akademie zu machen. Glücklicherweise war in der Stadt an sich nicht viel los, so daß er zügig vorankam und so schließlich den Parkplatz erreichte, von wo er auch recht bald am Eingang zu Herrn DuPonts kleinem Reich ankam. Da er die Kameras schon kannte, verzichtete er darauf, diesen seine Aufmerksamkeit zu schenken und betätigte den Klopfer, der dem momentanen Bewohner der Hallen verdeutlichte, daß er Einlaß begehrte.

Dann hieß es warten. Blieb nur zu hoffen, daß er den Weg nicht umsonst gemacht hatte !
 
Hatte er nicht.
Der Zugang öffnete sich mit dem vertraut klingenden Schnappen und hieß Thürmer damit auf seine ganz spezielle Art und Weise willkommen.

Eingetreten jedoch musste der alte Nosferatu feststellen, dass ihn nicht Gabriel erwartete, sondern eine Frau die nicht nur schön war, sondern es darüber hinaus perfekt verstand ihre Bekleidung, ihre Frisur, das MakeUp und auch sich selbst perfekt in Szene zu setzen. Der Blick der Dame war freundlich und einladend.

"Willkommen an der Akademie, was kann ich für Sie tun?"
 
Thürmer hatte zwar erwartet, daß Herr DuPont recht bald ersetzt werden würde, immerhin war der Sekretariatsposten bei jedem Machtwechsel umbesetzt worden, aber ein wenig überraschte es ihn doch, daß dies derart schnell geschehen war. Allerdings fing er sich recht schnell wieder, sodaß ihm die Verwunderung kaum anzumerken war. So lüftete er den Hut, den er dann auch gleich in der Hand behielt.

"Guten Abend, sie nehmen an Stelle von Herr DuPont für die neue Führung der Stadt die Geschäfte wahr, wenn ich mir die Annahme gestatten darf ?" eröffnete er. Eine rhetorische Frage, mochte man meinen. "Dr. Alfons E. Thürmer, sehr erfreut ihre Bekanntschaft zu machen, Madame... ?"
 
"Frau Sybille d'Auvergne. Ich bin Primogena des Clan Ventrue und die neu eingesetzte Stadthalterin Finstertals. Mit letzterer Funtkion bin ich für Sie in der nächsten Zeit, zumindest in allen Finstertal betreffenden Belangen, ihr direkter Ansprechpartner. Willkommen an der Akademie Herr Thürmer! Clan Nosferatu, wenn ich nicht irre?"

Ein wissendes, dabei jedoch in keinster Weise unsympatisches, Lächeln trat auf ihre Lippen.

"Legen Sie doch bitte ab...!"

Sie deutete erst auf die Garderobe und dann auf den freien Stuhl vor ihrem Schreibtisch.

"...und setzen Sie sich zu mir. Was kann ich für Sie tun?"
 
Thürmer unterdrückte den fragenden Gesichtsausdruck. Es ließ immerhin tief blicken, wenn eine Archontin die Arbeit eines Ghuls erledigte, anstatt selber einen hinzusetzen. Vom offensichtlichen Nutzen des direkten Zugriffs auf die Akten und Aufzeichnungen der Akademie zeugte ja bereits die Begrüßung... Entsprechend verneigte er sich dann auch tief vor der Anwesenden.

"Clan der Verborgenen, ganz recht, Archont d'Auvergne !" Zugegeben, ein Restrisiko bestand, aber wenn eine neue Führung eine Stadthalterin einsetzte, die noch dazu recht kurzfristig Ventrue-Primogena geworden war, dann standen die Chancen gut, daß es sich um einen Archonten handelte, zumal ja mehrere in der Stadt waren, wie er gehört hatte.

Er hängte Hut und Mantel an die Garderobe und setzte sich auf den angebotenen Stuhl.

"Ursprünglich bin ich nur gekommen, um einige persönliche Gegenstände und Papiere abzuholen, die Regentin McKinney für mich hier hinterlegen wollte, wenn ich auch nicht weiß, ob sie schon dazu gekommen ist. Insofern ist die Frage, die sich stellt doch vielmehr die, ob ich etwas für sie tun kann, wenn man von der Inanspruchnahme ihrer gewiß wertvollen Zeit einmal absieht."
 
"Es tut mir leid, aber über solche solche Dinge bin ich nicht informiert. Allerdings sitze ich erst seit wenigen Stunden hinter diesem Schreibtisch. Hinzu kommen vielerlei größerer und kleinerer Probleme die meiner Aufmerksamkeit bedurften. Sie sind sicher selbst recht gut im Bilde was in den letzten Nächten und Stunden hier so los war. Aber natürlich haben Sie ein Anrecht auf eine Bearbeitung Ihrer Angelegenheiten. Ich werde Herrn DuPont umgehend hierzu gefragen und mich persönlöich um die Beseitigung meiner kleinen Verfehlung kümmern. Gibt es etwas was ich hierzu wissen muss?"

Sybille wartete Thürmers Antwort ab, bevor sie jedoch zustimmende Worte hierzu fand griff sie einen anderen Punkt auf, den der Nosferatu angesprochen hatte.

"Ich könnte Ihre Hilfe übrigens tatsächlich sehr gut gebrauchen. Wissen Sie, seine Exzellenz und ich sind neu in der Stadt. Wir kennen nur wenige seiner Bürger und werden von vielen, sicherlich mit Recht, mit Argusaugen betrachtet. Im Sinne einer friedlichen Entwicklung Finstertals und einer postiven Entwicklung der Gemeinschaft, brauche ich jemanden, der sich ein wenig auf der Straße umhört und die Ohren und Augen offen hält. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich bitte Sie nicht um Verrat oder etwas ähnliches, nur um eine Sicherung des derzeit vorherrschenden Friedens. Melden Sie mir, wie es sich diesbezüglich auf der Straße verhält und ich werde dafür sorgen, dass es nicht zu ihrem Schaden sein wird!"
 
Den Mangel einer abwehrenden oder korrigierenden Reaktion begriff Thürmer dann als Bestätigung seines Verdachtes. Er hatte nie viel mit derart hohen Herren, oder eben wie in diesem Fall Damen, zu tun gehabt, als daß er sich sicher war, wie er sein Gegenüber korrekt ansprechen sollte. Seine Anrede für Prinzen hatte er noch nicht gebraucht, aber da 'nur' eine Primogena beziehungsweise Archontin vor ihm saß, blieb er bei seiner üblichen Förmlichkeit.

"Zu viel der Ehre, Archont d'Auvergne ! Wie ich bereits sagte, bin ich mehr auf Verdacht hierhergekommen. Ich wußte ja selbst nicht, ob Regentin McKinney bereits dazu kam, sich um solche Nichtigkeiten zu kümmern. Wie sie wissen, waren die letzten Tage etwas... nun, geschäftigt, wenn ich mir die kleine Untertreibung erlauben dürfte. Es sind nur ein paar Papiere und belanglose Dinge, nichts, das derzeit ihrer besonderen Aufmerksamkeit bedarf."

Er faltete die Hände zu einem Dach, während er überlegte, was er mit dem weiteren Vorstoß der Ventrue anfangen sollte...
Sie kannten nur wenige Bürger persönlich, aber er unterließ es, die Frau auf ihren (bewußten ?) Lapsus hinzuweisen. Auch machte ihn das Verhalten der Ventrue etwas mißtrauisch, als sie Verrat und ähnliches explizit ausschloß und 'Friedenssicherung' anführte. Eine seiner Augenbrauen hob sich bei den entsprechenden Ausdrücken dann auch leicht. Entweder hatte da jemand eine recht niedrige Meinung von seinem Clan, was für jemanden in Mme. d'Auvergne's Position nicht wirklich verwunderlich wäre, oder sie ging davon aus, daß der Großteil der Bewohner dieser Stadt ein ähnliches Verhalten von ihnen erwarten würden, weshalb sie es präventiv ausschloß. Sei es, wie es sei, ein Punkt mußte verdeutlicht werden.

"Ich hoffe, sie werden verstehen, daß ihr Vorschlag mich gleichermaßen ehrt wie verwirrt, obwohl ich vermutlich wieder einmal einfach nur ihre Worte etwas zu sehr auf die Goldwaage lege, aber ich fürchte, sie werden mir ihre Vorstellung dieser Tätigkeit schon etwas genauer auseinandersetzen müssen, Archont d'Aufvergne. Haben sie bei dieser... Bitte eine bestimmte Zielgruppe im Sinn ?"

Thürmer war sich sicher, daß die Archonten, bevor sie hier angekommen waren, ihre Hausaufgaben gemacht hatten und daher ganz bestimmt bereits eine oder mehrere Gruppen oder Personen im Auge hatten. Obwohl er nicht viele Bewohner der Stadt kannte, fiel ihm der eine oder andere ein. Aber vielleicht war Madame ja bereit zu spezifizieren ?
 
"Natürlich habe ich das! Aber es ist nicht meine Art voreilige Schlüsse zu ziehen! Auch denke ich, dass Sie ein klein wenig zuviel in meine Bitte hinein interpertieren. Es geht mir nicht darum, dass Sie gewisse Personen oder Personenkreise bespitzeln, sondern einzig und allein um die Wahrung des Friedens. Sie brauchen sich nicht an die Spur eines Einzelnen zu heften. Hören Sie sich einfach um, ob es Stimmen gibt die laut und vernehmlich nach Revolte, Aufstand oder Chaos rufen."

Sie lächelte versöhnlich.
Etwas das sie nahezu perfekt beherrschte.

"Ich meine auch keine Kritiker! Man kann eine Stadt nicht so führen, dass es nicht bei dem ein oder anderen zu Mißfallen führt. Im Gegenteil, ich wäre ernsthaft besorgt, wenn eines Tages die Stimmen meiner Kritiker verstummen würden."
 
"Es lag nicht in meiner Absicht, ihnen etwas derartiges zu unterstellen, ich möchte mich hiermit in aller Form entschuldigen, sollte ich einen anderen Eindruck erweckt haben. Was ihren Wunsch angeht, so werde ich sehen, in welchem Maße ich ihm entsprechen kann und meine Bemühungen entsprechend ausrichten."

Hauptsache war und blieb bei all dem doch, daß er am Ende nicht wegen fehlender Rückmeldung am selben Ast landete wie etwaige Delinquenten... Zumal das bespitzeln von Personen nicht wirklich eines seiner Steckenpferde war. In seinen Augen war das Ghularbeit oder eben etwas für die Spezialisten.

"In jedem Fall gebe ich ihnen recht, daß eine Opposition nötig und wichtig ist, sofern es sich im Rahmen hält, wie sie ja bereits verdeutlicht haben. Was halten sie denn bislang von der Stadt, wenn ich mir die Frage erlauben darf ?"
 
"Machen Sie sich keine Gedanken, Herr Thürmer! Ich lege nicht jedes Wort auf die Goldwaage und bin auch nicht sonderlich empfindlich. Reden Sie nur frei und ohne unnötige Zwänge. Ich mag eine Ventrue und eine Archontin sein..."

Ein Augenzwinkern.

"...aber ich bin deswegen kein Unmensch. Mir liegt die Stadt am Herzen und in ganz besonderem Maße auch seine Bewohner. Ich bin überzeugt, dass mir das viele der ansässigen Vampire nicht abnehmen, aber das kümmert mich nur wenig. Und dabei bin ich auch schon bei ihrer letzten Frage. Meiner Meinung nach hat die Stadt viel durchleiden müssen. Zuviel, wenn Sie mich fragen. Mißgunst, Mißtrauen und latente Aggressionen sind hier an der Tagesordnung. Viele sehen in neuen oder ihnen unbekannten Personen nicht mehr als eine nicht einzuschätzende Bedrohung. Anfeindungen sind an der Tagesordnung und wenn ich das was ich bisher so mitbekommen habe richtig deute, dann gibt es eine Vielzahl der verschiedensten Grüppchen die alle für sich ihr eigenens Süppchen kochen."

Es folgte ein kurze Pause.

"Trotzdem ist die Stadt erstaunlich stark, was meiner Meinung nach ein einigen wenigen Persönlichkeiten liegt, die es trotz der von mir genannnten Probleme immer wieder schaffen eine undurchdringliche Einheit zu formen. Herr Pareto ist unweigerlich ein solcher Mann, was einer der Gründe ist warum ich persönlich ihn für einen der kommenden Prinzenkandidaten halte. Aber das ist Zukunftsmusik und eigentlich nicht für ihre Ohren bestimmt..."

Ein neutrales Lächeln.

"...man will ja keine Gerüchte in die Welt setzen! Wie sagte meine menschliche Mutter immer? Verkauf nicht die Haut des Ochsen bevor du ihn nicht geschlachtet hast!"
 
"Nun, wer mag es den Leuten verdenken ? Immerhin hat es in der letzten Zeit auch genug Fälle von Bedrohungen gegeben, und nicht alle davon kamen von außen, wie sie ja wissen. Insofern ist gerade in einer Stadt wie dieser ein solches Verhalten sowohl nachvollziehbar als auch beizeiten nötig. Es mag auch ein Vorteil sein, als daß es verstärkten Anreiz wie auch genügend Gelegenheit bietet, sich die Anerkennung der Honoraten als auch der gewöhnlichen Angehörigen unserer Gesellschaft zu verdienen."

Was die Ventrue über den Kriegsherren sagte war zwar nun nichts sonderlich innovatives, aber die Art wie sie das Thema behandelte, ließ ihn aufhorchen. Als ob sie einem Verborgenen so etwas verraten würde, wenn es wirklich nicht für seine Ohren bestimmt war !

"Ihre Mutter war weise, wenn ich mir die Freiheit herausnehmen darf, das zu bemerken... Heutzutage erkent nicht mehr jeder die Wahrheit hinter derartigen Dingen, jedenfalls nicht ohne weiteres."
 
"Sehen Sie und genau deswegen ist es so wichtig, dass wir aufkeimende Probleme bereits im Ansatz erkennen. Nicht etwas um sie mit Gewalt zu zerschlagen oder ein Exempel daran zu statuieren. Sondern um Probleme zu erkennen die vielleicht nicht immer erkennbar sind. Schon gar nicht für jemanden wir mich, der ich hier in der Akademie festsitze und mehr mit Masken, falschen Freundlichkeiten und Intrigen herumschlagen muss, als mit wahrhaften Problemen die in der Basis gähren. Wenn Sie mir den Vergleich erlauben: Was nutzt es einer wundervollen Villa ein neues prunkvolles Dach aufzusezten, wenn die Grundmauern faulen? Und genau so sehe ich die Führung einer Stadt! Sicher muss das Dach dicht sein, sicher bedarf es einer schönen und gut gepflegten Fassade und einem gutn geführten Haushalt im Inneren. Dies nutzt aber nur, wenn der Boden fest und die Mauern stark sind. Aber ich beginne damit mich zu wiederholen."

Sie pausierte einen Augenblick.

"Nun Herr Thürmer, kann ich auf Sie zählen?"
 
Er hörte aufmerksam zu und nickte an einigen Stellen. Für seinen Geschmack beteuerte Mme. d'Auvergne aber die Friedensliebe der neuen Stadtführung fast schon auffällig oft, entweder um Bedenken im Vorfeld zu zerstreuen, Intentionen zu verschleiern oder beides... Wer wußte das schon so genau, gerade bei einem Funktionsträger derartigen Ranges ?

"Ich denke ich sehe ihren Punkt, Madame d'Auvergne und werde mich bemühen, ihren Anforderungen gerecht zu werden."

Wobei er sich im Klaren darüber war, daß seine Anforderungen, die dort gefragt waren, möglicherweise signifikant von denen der Archontin abweichen konnten und dies vermutlich auch taten. Eine mögliche Konfliktquelle, aber nunmal nur schwer vermeidbar.

"Sofern es ihnen nichts ausmacht, erneut meine Neugier zu befriedigen, hätte ich noch eine Frage, Madame d'Auvergne. Wann wird die offizielle Einführung der neuen Stadtführung stattfinden ?"

Er ging fest davon aus, daß es eine solche geben würde.
 
"Oh!? Sie müssten hierzu bereits eine Einladung in Ihrem Briefkasten oder auf Ihrer Mailbox haben. Morgen Nacht um Schlag Mitternacht wird im Ballsaal der Akademie, also hier vor Ort eine kleine Feierlichkeit stattfinden. Bei dieser Gelegenheit wird sich natürlich auch Herr Monisgnore Galante der Stadt vorstellen."

Sybilles fragender Blick wurde von ihrem Lächeln entschärft.

"Oder meinten Sie etwas anderes Herr Thürmer?"
 
In der Mailbox ? Thürmer überlegte... Hatte er so etwas überhaupt ? Er sah zweifelnd in Richtung seines Mantels. Möglicherweise war er ja noch im Privilegio gelistet, sodaß seine Post dort ankam. Es wurde Zeit, sich endlich eine eigene Postadresse zu besorgen !
Monsignore ? Also war M. Galante ein kirchlicher Würdenträger, da stünde es Thürmer wohl zu Gesicht, wenn er sich vorher kundig machte, besonders bei klerikalen Amtsträgern wollte er sich keinen Fauxpas erlauben !

"Nein, Mme. d'Auvergne, das ist genau was ich meinte."
 
"Wie schön!"

Ein gekünsteltes Lächeln. Aufgesetzt und auch mit der gezielten Absicht aufblitzen lassen gekünstelt zu wirken. Sybille wusste, das die Nosferatu wenig Wert auf Äußerlichkeiten legten, was in vielen Fällen Körpersprache mit einschloss. Außer eben, wenn man sie besonders hervorhob oder karikierte. Sybille entschied sich für eine Mischung aus beidem, denn sie war ihrem Besucher ein klein wenig böse.

Der Grund dafür war so einfach wie offensichtlich. Es stand Thürmer nicht zu sich nach einer öffentlichen Vorstellung zu erkundigen. Dies oblag allein den Primogenen, die diese Informationen wiederum an ihren Clan weiterleiteten. Oder aber man erhielt eine Einladung. In beiden Fällen jedoch hatte man sich passive und vor allem bedeckt zu halten.
Stand eine Vorstellung an würde sie allen Kainiten rechtzeitig bekannt gegeben, war dieser Punkt noch offen oder unklar konnte die Frage nur unbefriedigend beantwortet werden, was wiederum eine Schwäche im Vorgehen der Stadtführung erkennen lassen würde. Es gab einen Grund für die Etikette! Sie sorgte nicht nur für einen geordneten, gepflegten und freundlichen Umgang miteinander (Bei bposhaft blutsaugenden Ungeheuern ein nicht zu verachtender Punkt), sorgte aber auch dafür das manche Masken unberührt blieben.
Die geschah nicht aus Eitelkeit oder Machtgier (nun gut, nicht nur.....), sondern sorgte in allererster Linie dafür, dass Prinzen, Seneshalle, Sheriffs, Geißel, Harpyien und wie sie alle hießen ihrer Arbeit nachgehen konnten ohne das irgendein dahergelaufener Neuling sie zufällig auf dem falschen Fuß erwischte.


Thürmer war zu klug und viel zu gebildet um einen derartigen FauxPax versehentlich zu begehen. Er wollte also sehen wie weit er gehen konnte, er testete die Verteidigungsmechanismen seiner neuen Anführer und lotete ihre Befähigung aus. Sein gutes Recht! Sie selbst hätte sicherlich ebenso gehandelt. Aber sie wäre sich (wie Thürmer sicherlich auch...) ebenfalls darüber im Klaren gewesen, dass ein solcher Versuch einen kleinen Rüffel nach sich zog. Selbst wenn dieser allein in einem deutlich schiefen Lächeln bestand.

Und in einer darauf folgenden Abfuhr wie sich zeigte.

"Dann wünsche ich Ihnen eine angenehme Nacht, Herr Thürmer!"
 
"Ihnen ebenfalls, und weiterhin frohes Schaffen, wenn sie den Ausdruck erlauben."

Ganz offensichtlich war das Gespräch beendet. Thürmer erhob sich und begab sich zur Garderobe, wo er Hut und Mantel an sich nahm und den Raum nach einer letzten Respektsbezeugung verließ. Draußen zog er den Mantel an, setzte den Hut auf und verließ dann die Akademie vollends. Es gab für besagte Festivität noch einiges vorzubereiten. Er ging kurz dioe weiteren Stationen durch... Hotel, Bibliothek.
 
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