Nobilis goes Hong Kong Kino

Nikodemus

straight out of hell
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Hong Kong Kino der Marke "Hero", "A Chinese Ghost Story" oder auch "Crouching Tiger, Hidden Dragon" strotzt nur so vor Symbolik, Mystik und k3w1 p0w3rz!

Aber ist es wirklich geeignet, um langfristig was für Nobilis draus zu machen? Welche Anforderungen werden an die Mitspieler/den HG gestellt, um das Ganze wirklich funktionieren zu lassen und nicht einfach nur eine mehr oder minder mystifizierte Variante von z.B. "Wushu" zu fahren?

Nikodemus, der gerade beschlossen hat wieder mal die oben genannten Filme sehen zu müssen
 
AW: Nobilis goes Hong Kong Kino

Ich denke die wichtigste Vorraussetzung ist die, die bei Nobilis sowieso immer die wichtigste ist: Man muss sich auf ein (hier: dieses) Konzept verständigen.
A Chinese Power Story und Crouching Noble, Hidden Shard werden nämlich spätestens wenn die Power of Computers und die Power of Cowboys sich ihr Stelldichein geben ziemlich ad absurdum geführt. :p

mfG
hbv
 
AW: Nobilis goes Hong Kong Kino

Allgemeiner Konsens? Wow! Ein völlig neuer Denkansatz! Warum hat man mir das nicht früher gesagt? ;)

Mein "Problem" ist: Das Feeling von Nobilis einzufangen fällt manchem sicherlich schon relativ schwer. Man kann alles, was man will, man darf es aber nicht öffentlich zeigen und im Hintergrund tobt der Kampf von "hell" gegen "dunkel".
Ich denke, daß diese Idee in einer uns bekannten Welt, die per se ziemlich entmystifiziert ist, schwer umzusetzen ist. ("Wir leben in der wissenschaftlich-aufgeklärten westlichen Welt!"). Das merk ich zum Teil ja an mir selbst, wenn ich versuche die ein oder andere Idee zu erfassen.

Wenn man nun in eine Welt geht, in der Mystik inhärent ist, dann dürfte es relativ leicht sein, das nötige Feeling zu beschwören.
Oder ist es so, daß die Fremdartigkeit des "fernöstlichen" Daseins nur eine zusätzliche Schwierigkeit einbaut? ("Oh Gott, ich muß nicht nur Mystik leben, ich muß es wie ein Chinese tun!")

Was muß nun also gegeben sein, damit das also "stimmig" wird? Welchen Horizont müssen die Spieler besitzen? Oder packen wir es in die "so lange jeder Spaß hat ist alles in Butter"-Schublade?
 
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Allgemeiner Konsens? Wow! Ein völlig neuer Denkansatz! Warum hat man mir das nicht früher gesagt? ;)

Keine Ahnung. :p

Bei Nobilis meiner Meinung nach aber doppelt wichtig, denn schließlich:

Man kann alles, was man will

(Ja, es war anders gemeint, ich weiss.)

Das alleine verführt ja schon besonders dazu, irgendetwas "Unpassendes" zu tun (zu sein!).

Wenn man nun in eine Welt geht, in der Mystik inhärent ist, dann dürfte es relativ leicht sein, das nötige Feeling zu beschwören.
Oder ist es so, daß die Fremdartigkeit des "fernöstlichen" Daseins nur eine zusätzliche Schwierigkeit einbaut? ("Oh Gott, ich muß nicht nur Mystik leben, ich muß es wie ein Chinese tun!")

Ich denke das ist schwierig zu beantworten.
Da haben wir ja einmal den Anspruch den man selbst stellt (darauf gehst du im letzten (nicht zitieren) Absatz ja auch ein). Wenn dieser "gering" ist, man also gar nicht darauf abzielt tatsächliche fernöstliche Elemente zu verarbeiten, gar gezielt mit Anspielungen und Symbolen zu hantieren, wie es auch in manchen der besagten Filme getan wird, dann hat man es sehr einfach denke ich, denn dann kann man die Welt(en), in denen man sich bewegt, mit dem gleichen groben Pinselstrich skizzieren. Will man sich hingegen nicht nur Glückskeksaphorismen vorlesen und ab und an einmal Bambus und Kung Fu erwähnen (sehr reduziert gesprochen), sondern zielt auf ein Bild, das "wirklich", und nicht nur für das ungebildete/westliche Zuschauer scheinbar, fernöstliche Weisheiten versinnbildlicht, dann wird es wohl wieder schwerer, da man sich dann erst nötiges Wissen aneignen muss (es sei denn alle Spielteilnehmer sind hier ohnehin schon vorgebildet).
Das andere Problem ist dann sehr viel Nobilis spezifischer. Der Hintergrund bedient sich ja aus allen möglichen Mythologien. Übernimmt man ihn unverändert, dann wirkt er also auch in Wuxia-Fernost als Fremdkörper, ebenso wie er es hier und heute tut. Damit wird man sich auf irgendeine Weise immer arrangieren müssen.

Zu guterletzt noch eine etwas anders gelagerte, dafür aber ganz praktische Frage:

Soll Fernost die prosaische Welt sein, oder eine Chancel?

mfG
hbv
 
AW: Nobilis goes Hong Kong Kino

Will man sich hingegen nicht nur Glückskeksaphorismen vorlesen und ab und an einmal Bambus und Kung Fu erwähnen (sehr reduziert gesprochen), sondern zielt auf ein Bild, das "wirklich", und nicht nur für das ungebildete/westliche Zuschauer scheinbar, fernöstliche Weisheiten versinnbildlicht, dann wird es wohl wieder schwerer, da man sich dann erst nötiges Wissen aneignen muss (es sei denn alle Spielteilnehmer sind hier ohnehin schon vorgebildet).
Das ist der Knackpunkt. Wieviel Vorbildung ist nötig? Wobei das wieder eine Frage des Gruppenkonsens ist.
Das andere Problem ist dann sehr viel Nobilis spezifischer. Der Hintergrund bedient sich ja aus allen möglichen Mythologien. Übernimmt man ihn unverändert, dann wirkt er also auch in Wuxia-Fernost als Fremdkörper, ebenso wie er es hier und heute tut. Damit wird man sich auf irgendeine Weise immer arrangieren müssen.
Vermutlich dadurch, daß man es auf den Settinghintergrund, in diesem Falle also asiatisch, zurecht trimmt, d.h. alles andere bestenfalls eine Randerscheinung sein läßt.
Soll Fernost die prosaische Welt sein, oder eine Chancel?
Vor genau der Frage stehe ich. Ich würde zur prosaischen Welt tendieren. So wie hier (gemäß einem Beispiel im Buch) eine Zerstörung und Wiederherstellung der Sonne in der prosaischen durch "Wissenschaft" als kurze Sonnenfinsternis wahrgenommen wird, so würde das gleiche Ereignis da eben nicht "wissenschaftlich", sondern durch das Einwirken von Göttern/Geistern/Dämonen definiert sein. Diese Welt wäre halt so, wie in den Filmen, wo es auch keinen Beobachter sonderlich zu stören scheint, wenn Leute an der Wand hochgehen oder aus dem Stand 30 Meter weit springen (was jedoch nicht heißen soll, daß das auch jeder wirklich kann).
 
AW: Nobilis goes Hong Kong Kino

Und wie sieht dann die mythische Welt aus? Liegt weiter diese scharfe Trennung vor? Oder gibt es vielleicht einfach mehr Leute (Wesen) die über irdische Magie verfügen?

mfG
hbv
 
AW: Nobilis goes Hong Kong Kino

Tja... guter Einwand, den ich Gestern Nacht aufgrund fortgeschrittener Uhrzeit und Müdigkeit nicht mehr so wirklich gut durchdacht habe.

Ich würd sagen, daß die mythische Welt schon in scharfer Trenung zur prosaischen stehen sollte. Wenn "nur einfach mehr Wesen" über diese Magie verfügen, würde das ganze zu sehr verwischen.
Im Augenblick würde mir aber erstmal kein "genialer" Twist einfallen, wie man das im Bezug auf meinen vorherigen Post hinkriegen könnte. Von daher kommt mir momentan nur in den Sinn, daß man die prosaische Welt dahingehend "umdefiniert", daß sich die Leute zwar über die mythische Natur solch atemberaubender Fähigkeiten im Klaren sind (Berührung durch höhere Macht), ABER daß das ein absolutes "no go" ist, da man so etwas Krasses ausschließlich bösen Geistern zuschreibt.
Soll heißen:
Die Menschen sind sich bewußt, daß es höhere Mächte gibt.
Die Meschen wissen, daß es Leute gibt, die dauerhaft zu außergewöhnlichen (körperlichen) Leistungen in der Lage sind (wie z.B. ein Jackie Chan, der ja als reale Person tatsächlich so manche Kletteraktion bringen kann, die jeden anderen verzweifeln läßt - auch wenn ich das Beispiel selber gerade nicht so prickelnd finde).
Die Menschen wissen, daß jeder ein- oder zweimal im Leben durch die "Einkehr in den Einklang mit sich selbst und damit der guten höheren Macht" dazu in der Lage ist, etwas zu tun oder zu erreichen, was die Normen kruz überschreitet (im Prinzip das Klassische: in absoluter Not und Extremsituation einen Ochsenkarren alleine anheben, so daß die eingeklemmte Liebste darunter hervorkriechen kann), aber daß dies keine beliebig abrufbare Fähigkeit darstellt, die zudem wirklich jeglichen Rahmen sprengt (wie eben übers Wasser zu laufen).
So etwas wird von den Menschen zwar erkannt und als möglich angesehen, aber nur unter der Prämisse, daß es das Wirken böser Geister ist.
Die guten Mächte wirken im Hintergrund und subtil, während das Böse die Öffentlichkeit nicht scheut und dadurch einschüchtert.
Ergo: Offenes zur Schau stellen der Kräfte = böses Werk.
Könnte eventuell ein paar interessante Aufhänger/Konflikte für Stories hergeben.

Die mythische Welt würde dann klar abgegrenzt sein, indem dort eben nicht nur böse Geister wirken, sondern daß dort eben auch alle Schattierungen zwischen hell und dunkel vorkommen.

Entweder das, oder die von mir im vorherigen Post skizzierte Welt ist doch eher "nur" eine Chancel.

Hmm, nach mehrmaligem Durchlesen bin ich mit dem Ganzen immer noch recht unzufrieden.

Nikodemus, der mal wieder feststellt zu wenig Philosoph zu sein
 
AW: Nobilis goes Hong Kong Kino

Mhm. Das würd meine obige Idee wohl am treffendsten charakterisieren.
 
AW: Nobilis goes Hong Kong Kino

Wie sieht es da eigentlich mit den Nobilis aus...
Werden die von den Wuxia Leuten als das erkannt was sie sind?
 
AW: Nobilis goes Hong Kong Kino

Wenn wir sagen, daß die mythic world das Wuxia China ist, dann würde nichts dagegensprechen. Die Frage wäre: UNter welcher Prämisse? Per se oder am Einsatz ihrer Kräfte?
 
AW: Nobilis goes Hong Kong Kino

Greifbar: Eine abstrakte Manifestation des shards, die den Noble ständig begleitet und eventuell sogar mit der Umwelt interagieren kann.
 
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