AW: [MI G7] Borbaradianismus
Wie genau würden die Kirchen denn reagieren.. Welche Argumente hätten sie den Gezeichneten entgegenzubringen? Ich will nicht das eine kirchliche Person immer nur als Dumm und uneinsichtig darsteht, sondern das man ihre Ansicht ggf. verstehen kann wenn diese von den Gez. hört, Borbarad wäre wieder da...
Guter Ansatz! Diese Mühe machen sich einige SL vermutlich gar nicht erst, denn ich habe leider schon zu oft gelesen, dass die Kirchen bzw. ihre Anhänger angeblich so dämlich reagierten und ganz offensichtlich den falschen Weg einschlugen. Wenn man ihre Argumentation jedoch versteht und die Helden eventuell sogar in Erwähnung ziehen, dass die Kirchenvertreter Recht haben könnte, dann läuft es erst richtig super...
Ich denke, zum Einen spräche gegen die Gezeichneten das manglende Vertrauen in ihr Wissen wegen der Radikalität der Aussagen und wegen ihres geheimnisvollen Auftretens, das nicht unbedingt zu unerschütterlicher Loyalität führt.
Des Weiteren spricht gegen die Gezeichneten das Vertrauen in die Kraft der Zwölfe und ihrer Diener. Zwar wissen wir nun schon, inwiefern Borbarads Invasion Erfolg hatte, aber es hätte ebenso gut auch bei einer erfolgreichen Verteidigung enden können, was jedoch in einem Spiel wohl zu langweilig gewesen wäre...
(Jahrelange Ankündigung der Wiederkehr und dann liest man im Aventurischen Boten
"Borbarads Invasionstruppen in Mendena vernichtend geschlagen".
)
Eine andere Sache wäre die, dass Borbarads Invasion als politischer Schachzug gewehrtet wird und aus der Politik halten sich die Kirchen heraus, solange es nicht um die Verteidigung der Schöpfung gegen Underisches oder die Verteidigung der Gläubigen gegen Ungläubige geht. Schließlich muss auch erst mal erwiesen werden, DASS Borbarad sich mit unheiligsten Mächten einlässt und das Seelenheil von Tausenden in Gefahr bringt.
Auf kosmologischer Ebene könnte noch herangeführt werden, dass eine Rückkehr Borbarads ohne seinen himmlischen Widerpart Rohal weder denkbar noch möglich ist und die 7G somit alles Mögliche, aber nicht Borbarad selbst gesehen haben. Vielleicht war es ein äußerst begabter Täuschungsakt eines mächtigen Magiers oder Paktierers und seine Macht ist wesentlich stärker eingeschränkt, als einige annahmen?
Vielleicht ist es eine mit Gerüchten und Halbwahrheiten unterstützte Invasion Brabaker Magier oder Al´Anfas? (Wenn man der übelsten Theorie nicht ins Auge blicken will, zieht man ja gern auch mal völlig absurde Möglichkeiten in Betracht...)
Falls der/die jeweilige Geweihte jedoch an die Rückkehr Borbarads glaubt, wird er/sie vielleicht auch "einfach" darauf vertrauen, dass dann sein göttlicher Zwilling ebenfalls zurückkehren und Borbarad wieder in seine Schranken verweisen wird, so wie es vo vielen hundert Jahren der Fall war. Wieso sollte es dieses mal anders sein und sein Bruder, der ihn einst besiegte, dieses mal versagen? Man könnte sich zur Kontemplation und Zwiesprache mit der eigenen Gottheit zurückziehen und um eine baldige Rückkehr Rohals beten.
Bei Rondrianern könnte die Zuversicht vorherrschen, dass eine Invasion äußerst dumm und zum Scheitern verurteilt wäre und wenn sie stattfände, wäre sie auch mit Leichtigkeit zurückzuschlagen. Denn wo sollte sie beginnen? Man müsste für eine erfolgreiche Invasion eine gute Ausgangslage haben, einen Rückzugs- und Versorgungsstandort (bei Borbarad war es Maraskan) und dafür bräuchte man schon ein kleineres Land für seine Truppen. Borbarad hat dann ja mit gekonnter Unterminierung Maraskan an sich gerissen, aber das konnte vorher ja niemand ahnen.
Falls jemand jedoch an die Invasion glauben könnte, wäre doch fragwürdig, von woher sie stammt. Das Kalifat beispielsweise war seit jeher gottlos und in der Wüste kann allerhand aufgefahren werden, was von Menschen wegen der Unwirtlichkeit der Gegend nicht bemerkt werden kann. Vielleicht machen die Novadis gemeinsame Sache und schicken ihre Reiter gegen das Mittelreich. Auf jeden Fall könnte man sein Augenmerk auf die südlichen Grenzen richten und eventuell sogar Kräfte im Süden zusammenziehen, um im Notfall bereit sein zu können.
Oder sind die Orks zum Bösen verführt worden und der Angriff erfolgt im Norden, wo das Mittelreich durch zahlreiche Angriffe der Schwarzpelze ohnehin schon geschwächt ist und die Reichsfesten unterbesetzt sind und im maroden Zustand verrotten? Welcher Stratege würde sich so einen Schwachpunkt entgehen lassen?
Die Hauptfrage ist jedoch immer, WO die Invasion stattfinden wird und mit Tobrien hatte man einfach GAR nicht gerechnet. Vielleicht glaubt man auch den 7G und leitet Ermittlungen über Borbarads Erscheinen und mögliche Verhinderungsmaßnahmen ein, aber dazu muss man sich erst mit dem Tempelvorsteher und dann mit den Kirchenoberen beraten. Als nächstes wären die gemeinsamen Schritte zu überlegen, umfassende Recherchen zu tätigen wie Aufzeichungen oder weltliche Informationsquellen, die ebenfalls mehr oder weniger kooperationswillig sind. Das dauert alles mehr Zeit, als man bis zur Invasion hat... und eventuell ist die Einschätzung der Gefahr nicht groß genug und die angewiesenen Maßnahmen erscheinen im Nachhinein als zu halbherzig.
Vielleicht ist die Ankunft Borbarads auch einfach ein Problem der Hesinde- und eventuell noch der Rondrakirche? Klar, Praioten würden sich da auch einmischen, aber wieso sollte es die anderen Kirchen interessieren? Es hat schon viele finstere Magier, machthungrige Potentaten, geniale Generäle gegeben und dennoch sind sie irgendwann allesamt gescheitert - selbst Borbarad. Wieso sollte sich deswegen in diesem Fall auf einmal die Kirche des/der Efferd/Ingerimm/Tsa/Travia/Phex/Boron/Firun/Rahja/Peraine dafür interessieren?
Als Enkel Hesindes, wenn er als das überhaupt schon erkannt worden ist, betrifft er die jeweilige Kirche nicht und gegen militärische Bedrohungen schwor die Rondrakirche die Verteidigung der Gläubigen (und die Praioten werden ihre Truppen dann ohnehin ebenfalls mobilisieren).
Man müsste die anderen Kirchen also von der Brisanz und der erhöhten Bedrohung für die gesamte Dritte Sphäre klar machen und dass Borbarad nicht einfach ein machthungriger Magier ist, sondern Dere für immer auf kaum einem Menschen genehme Weise verändern könnte und dass im Falle eines Erfolges seinerseits keine Kirche mehr einen guten Standpunkt besäße.
Es wäre auch möglich, innerhalb einer der Kirchen auf einen bereits gut involvierten Geweihten zu treffen, der (einige der) Prophezeiungen Borbarad betreffend kennt und demzufolge gut unterichtet ist, ABER in Bezug auf einzelne Passagen schlüssigen, jedoch leider falschen Interpretationen Glauben schenkt, die seiner Meinung nach auf ein Scheitern Borbarads in einem ganz bestimmten Frühstadium deuten. Wenn dieser Punkt überschritten ist, bemerkt er/sie womöglich erst seinen/ihren schwerwiegenden Fehler...
Schlimmer noch, wenn die geglaubte Interpretation durch gekonnte Täuschungen von Borbaradianern im Vorfeld in Umlauf gebracht worden wären.
Eventuell nimmt ein kircheninterner Streit auch zu viel Aufmerksamkeit in Anspruch, so dass die jeweilige Kirche im Augenblick in der Öffentlichkeit handlungsunfähig erscheint oder sogar ist, was nicht weiter tragisch wär, WENN der jetzige Zeitpunkt nicht so ungemein unpassend wäre. Vielleicht sind diese Zweistigkeiten ebenfalls auf Umtriebe im Vorfeld zurückzuführen und bei der Aufdeckung derselben gehen Angehörige Vertreter der Kirche umso entschlossener gegen Borbarad vor. Vielleicht ist es jedoch auch einfach nur ein dann und wann wieder auftretender, hitziger Streit zwischen Mystikern und Praktikern der Kirche o.ä. gewesen und demzufolge ein Streit um den rechten Weg der Kirche in der Zukunft.
Haben die Kirchen vor der wiederkehr Borbarads keine Mittel gehabt, Dämonenbeschwörer zu bestrafen? Oder trifft dies nur auf Paktierer zu?Ich halte es für realistisch das auch Magier, die sich von Dämonen z.B. "nur" die Koffer nachtragen lassen ( ;-) ), bestraft wurden, wenn sie dabei erwischt wurden.
Dämonenbeschwörer an sich wurden ja nicht unbedingt bestraft. Es sei denn, es war beispielsweise ein Nephazz, der einen Toten zum Untoten machte. Nekromanten wurden der Boronkirche übergeben und meistens mit dem Tode oder zumindest mit dem Herausschneiden der Zunge bestraft.
Ein "Kofferträgerdämon" ist per Gesetz meines Erachtens vor Borbis Erscheinen kein Verbrechen gewesen, auch wenn der Trupp Bannstrahler da vorne das anders sehen mag...