Maskerade,... relevant?

Als eine "Hallo Montag"-Frage:
In wie weit und auf welche Weise ist bei euch die Maskerade bei Vampire Setting und Spielinhalt?

Darunter fallen Fragen wie was ihr als potentiellen Maskeradebruch zählt.
Reicht es schon wenn ein Vampir auf einem Foto mit Fängen und Blut zu sehen ist oder heißt es selbst das wenn der Vampir beim trinken erwischt wird das sich die Menschheit es mit Twilight Fans verklärt?
Reicht eine Video Aufnahme die einen Vampir bei der Anwendung von Stärke 4 oder einer anderen übernatürlichen Disziplin zeigt oder wird man sich selbst Feuer werfende Tremere oder rasende, erwachte Alte auf dem Time Square mit YT Künsten erklären?
Reicht es einen Freund im vertrauen zu beichten das man ein Vampir ist oder kann man es seiner gesamten Familie - also mindestens Frau/Mann, Kinder und sympathische Verwandte - ohne Probleme erzählen?
Ist es eine Gefahr wenn hochrangige Politiker Wind von den Vampiren bekommen oder ist selbst der Präsident der Vereinigten Staaten - und dessen Lobbyisten - nur ein Ghul oder eine mit Präsenz oder Beherrschung willfährig gemachte Marionette?

Darunter fallen Fragen wie wie ihr mit den potentiellen Maskeradebruch umgeht.
Ist es Spielinhalt für die Spieler entsprechende Maßnahmen zu treffen?
Habt ihr euch dafür vielleicht irgendwelche coolen Mechaniken überlegt (könnte ja sein)?
Werden einfach eine Reige (über)mächtiger NSC, zur Not aus anderen Städten, eingreifen?
Ist es vielleicht mehr so ein "Schwamm drüber, regelt sich schon"?
Wie sieht das in dem Kontext mit Strafen aus?

Nun und als etwas erweiterter Gedanke / Frage:
Wie kommt es das ein Spiel das Vampire: Die Maskerade heißt, zwar eine Menge Regeln für Vampire hat, aber so gut wie gar keine für, nunja, die Maskerade? @.@;

Alles, was enttarnt.

Enttarnt kann ein sehr weit gefasster Begriff sein.

Es kann "sichtbare Fangzähne sind ein Maskeradebruch" sein.
Es kann "sichtbare Fangzähne kann man sich für weniger als $50 auf einer (VtM/Goth) Convention schleifen lassen" sein.
In manchen V:tM Runden wird ja sogar innerhalb des Settings davon ausgegangen das es dort V:tM als RPG gibt.

Daher die Frage.

Teylen schrieb:

Es kann "sichtbare Fangzähne sind ein Maskeradebruch" sein.

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Maskeradebruch.

Es kann "sichtbare Fangzähne kann man sich für weniger als $50 auf einer (VtM/Goth) Convention schleifen lassen" sein.

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Wenn bemerkt, dann Ärger vom Erzeuger oder Höhergestellten oder Nutzung zur Diskreditierung durch Rivalen (also alle anderen Vampire der Stadt).

Mit letzteren meinte ich das es normal Sterbliche gibt die, zumindest in unserer Gegenwart, sich die Zähne zu Fängen schleifen lassen oder sich Fänge-Prothesen anfertigen lassen. Zumindest gab es auf der Grand Masquerade in New Orleans einen eben solchen Händler-Stand.

Teylen schrieb:

Mit letzteren meinte ich das es normal Sterbliche gibt die, zumindest in unserer Gegenwart, sich die Zähne zu Fängen schleifen lassen oder sich Fänge-Prothesen anfertigen lassen. Zumindest gab es auf der Grand Masquerade in New Orleans einen eben solchen Händler-Stand.

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Da sollte kein Vampir was gegen haben. Das ist ja vorbeugend für Maskeradebrüche.

Ich halte es für sinnvoll, dass das als Maskeradebruch bezeichnet wird, was auch wirklich der Maskerade schadet. Wenn man in einer Gothikdisco jemandem ein scharfzahniges Lächeln zuwirft, dann ist die Chance, dass das der Maskerade schadet nicht gegeben und die Maskeradde ist weder gebrochen, noch angekrazt. Im realen Leben ist es ja auch keine Straftat jemanden zu schlagen (die Handlung selbst), sondern jemanden zu Verletzen (die Auswirkung).

Ich halte es für sinnvoll zusätzlich zum Bruch potentiell maskeradegefährdendes Verhalten ohne Bruch unter Strafe zu stellen, wobei diese Strafe weit geringer ausfallen sollte.

Ich würde davon ausgehen, daß es auch davon abhängt, wer gerade die Gesetze auslegt und wie er einem gesonnen ist. Das variiert dann noch, je nach Gegend. Das ist ja in der Realität unter Menschen nicht viel anders. Es fängt bei relativ geringfügigen Vergehen an und endet bei Kapitalverbrechen.
Z.B. scheint es in Deutschland (wenigstens gefühlt) regionale Unterschiede bei der Verfolgung kleinerer Verstöße gegen die STVO zu geben. In einigen Gegenden wird es toleriert, z.B. bei Rot über die Ampel zu gehen (solange gerade nichts kommt), in anderen kann man sich gleich auf ein Bußgeld einstellen (so wurde mir erzählt).
Gerade bei schweren Verstößen oder Verbrechen hat derjenige, der das vertuscht/durchgehen läßt ein Druckmittel, um mal Später ein paar Gefallen zu fordern. Auf der anderen Seite gibt es eine Menge Strategien, um eigentlich jemanden, der "eigentlich nichts getan" hat im Namen des Gesetzes zu bestrafen. Entweder, man hat Gesetze mit Gummiparagraphen, die man sehr weit auslegen kann oder man hat so viele Gesetze, daß man ohne böse Absicht dagegen verstoßen kann und sich immer etwas konstruieren läßt oder den Beschuldigten in einen Widerspruch rennen läßt. Dazu gibt es ein recht aufschlußreiches Video (englisch, bezogen auf USA), wie man sich bei einem Verhör um Kopf und Kragen reden kann
Ein "Gummiparagraph" wäre das oben angesprochene "alles was enttarnt". Da ist die Frage, was fällt da alles drunter? Im Zweifelsfall könnte auch die blasse Hautfarbe als Argument herangezogen werden, daß das ja Aufmerksamkeit erregt hat (behauptet ist es einfach, zu widerlegen nur schwer bzw. unmöglich). Real World Example (englisch)
Auf der anderen Seite braucht man sich nur mal verschiedene Skandale anzugucken, besonders solche mit juristischem Nachspiel. Nicht immer wird die Strafe auch von der Umwelt als Strafe wahrgenommen, obwohl es sich formal gesehen um eine Strafe handelt (wenn der Beschuldigte einen Deal macht und sich "freikauft").

Auch auf die Gefahr hin, die Frage zu allgemein zu beantworten:

Kommt darauf an.

Ich meine damit gar nicht mal bloß "Kainsschwert oder Elfenbeinturm" - obwohl da ja offensichtlich auch eine unterschiedlich Handhabe existiert. Aber auch individuelle Prinzen können individuelle Regeln diesbezüglich geltend machen. (Wo der Prinz in einer Stadt kein Problem mit dem Succubus Club in seiner Stadt hat, schmeißt ein anderer vielleicht sogar den kompletten Clan Nosferatu oder die Malkavianer raus, sobald sie sich in seinem Gebiet rumtreiben.)

Und auch das Setting spielt eine Rolle. (Was in Vegas passiert, bleibt in Vegas. Und ein gothischer Glitzervampir im Schottenrock wird da nicht weiter auffällig. In Hannover sieht das schon wieder ziemlich anders aus.)

Insofern ist die Frag für mich allgemein nur schwer zu beantworten. Ich nehme aber an, dass es so ziemlich überall einen Bruch der Maskerade bedeutet, einen kompletten Kindergarten zu einem Vohzd zu verbasteln und den dann durch die Nachbarschaft toben zu lassen.

Neben der Tat spielen die Umstände ja auch eine Rolle.
Jemanden bei einem SM-Abend im Love Hotel die Fänge in den Hals hauen ist vielleicht keine signifikante Gefahr für die Maskerade, dass selbe in einem Labor, während Wissenschaftler und Journalisten zuschauen, die dann eben auch wissen, dass ist keine Prothese im Mund, ist schon wieder eine ganz andere Sache.

Das selbe gilt für das Interview mit einem Vampir. Nicht jedes Mitglied der Herde ist ein Ghoul, dennoch wissen einige aus der Herde ggf. dass es Vampire gibt und lassen den trinken, aus welchen Motiven heraus auch immer. Einem Menschen von Vampiren zu erzählen in sich ist also auch nicht zwingend eine Gefahr für die Maskerade, nur der Autor eines Enthüllungsbuches sollte halt nicht sein.

Von daher ist es eben das unkontrollierte Verbreiten von Wissen (oder Verdachtsmomenten) über die Existenz der Vampire die gefährlich ist, die man Verhindern muss und die ggf. bestraft wird, wenn man sie verursacht hat.

Ich nehme ebenfalls an, dass eine Herde zu pflegen in bestimmten Situationen schon ziemlich am Ohrfeigenbaum rütteln kann. In manchen Domänen wird man den Background vermutlich argwöhnischer betrachten, als in anderen.

Das alles finde ich allerdings auch ziemlich fein. Da weiß man nie so richtig, mit welchen Problemen man zu kämpfen hat, wenn man es mit neuen Domänen und Prinzen zu tun hat.

Halloween Jack schrieb:

Das alles finde ich allerdings auch ziemlich fein. Da weiß man nie so richtig, mit welchen Problemen man zu kämpfen hat, wenn man es mit neuen Domänen und Prinzen zu tun hat.

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Stimmt. Ich finde das das ein Ansatz ist, denn es auch in der cWoD schon gab, aber bei der nWoD mehr herausgearbeitet wurde. Auch in Werwolf. Eben dass jede Stadt/Region eine eigenes Szenario sein kann, wo Dinge eben anders leicht sind.