Marvel Marvel - The Defenders

BTT: Die Serie hat einfach hin und wieder richtig gute Charaktermomente. So wie Coleen, die als Kultüberlebende mit ihrer Suche nach Stabilität und Identität kämpft.
Oder Lukes Überforderung als ihm klar wird, mit was für Leuten er da unterwegs ist und dass er es jetzt mit ner ganz anderen Klasse von Kämpfen zu tun hat. Dass sich ihm gewissermaßen gerade eine völlig neue Schicht der Realität offenbart: "You're right... the less I know, the better."
 
Soo Folge vier und fünf sind durch. ;)

Geduld ist gut. - VIER Folgen bis zur Gruppenzusammenführung für eine Staffel mit nur insgesamt acht Folgen - das ist zu lahm!

Ganz so pessimistisch würde ich selbst es rückblickend nicht beurteilen.

Ja, richtig auch im dritten Teil der Serie werkelt jeder der Hauptcharaktere noch für sich. Dennoch ist bereits in dieser endlich deutlich erkennbar, dass alle nicht nur endlich in die Gänge gekommen sind, sondern zudem auch an ein und der selben Sache arbeiten, der sie sich von verschiedenen Seiten nähern.

Dass sie erst zu einem späteren Zeitpunkt zusammen geführt werden, hat mich dabei nicht so sehr gestört.
Enttäuscht war ich eigentlich nur von den ersten beiden Folgen. Muss bei diesem Eindruck aber auch hinzufügen, dass ich erst heute erfahren habe, dass wohl jeder der Hauptcharaktere der Handlung bereits eine eigene Serie hatte.

Möglicherweise nehmen die vielen scheinbaren Banalitäten der ersten beiden Folgen auf diese Vorgeschichte Bezug?

Erwartet hatte ich eine spannende Superhelden-Geschichte.

Stattdessen sehe ich den ersten beiden Folgen nur einen einzigen Charakter, der tatsächlich bemüht zu sein scheint, etwas superheldenhaftes zu unternehmen.
Darüber hinaus nichts!
  • Eine Detektivin, die kein Interesse hat, einen Fall anzunehmen.
  • Einen Ex-Knacki, der sich weigert auf einen Hilferuf zu reagieren, weil ausgerechnet der gerade nicht sein Ding ist.
  • Und einen blinden Anwalt, der seinen Job als Superheld gerade an den Nagel gehängt hat. :(
Klar, auch ein Superheld hängt Mal durch... ich warte gespannt auf das genre-typische Schlüsselerlebnis, das die drei genannten Superhelden vermutlich benötigen, um wieder auf den rechten Pfad zu finden.

Aber muss das wirklich am Anfang einer Serie passieren, die ich (zumindest gedanklich die Popcorn-Tüte in der Hand) auf spannende Action vorbereitet erwarte?

Und muss es bis dahin wirklich ganze zwei Folgen dauern und zwischendurch zum x-ten Mal zum Essen mit einer (mir vollkommen unbekannten) alten Bekannten und andere Banalitäten gehen, mit denen man - ohne die Serien der einzelnen Hauptfiguren gesehen zu haben - nicht das geringste anfangen kann?

Rückblickend muss ich wirklich von Glück reden, dass ich nach den ersten beiden Folgen bei der Stange geblieben bin.
Denn erst ab der dritten beginnen sich meine Erwartungen nun endlich zu erfüllen.
 
an dieser Stelle würde ich Halloween Jack darum bitten in den Thread einzusteigen und irgendein lustiges Meme zu posten.

Alternativ:
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Klar könnte man sagen, jeder Mensch der sich in irgendeiner Weise politisch äußert - und sei es aus Versehen oder weil er nicht anders kann (Furz, Rülpsen im rechten Moment) - ist ein Politiker.

Die Frage ist für mich, ist Politik der Oberbegriff für jegliches Tun? Das ist es für mich nicht. Politik ist das Erschaffen einer Vision in einem bestimmten Zusammenhang. Es ist jedoch keine Ingenieursarbeit, obwohl diese viele Parallelen aufweist. Der Politiker hat es mit "lebendigen Materialien" zu tun, die nicht unbedingt das tun, was er sich vorstellt oder sogar selbst eigene Vorstellungen mitbringen. Und die "Kunst" eines könnenden Politikers ist es, seine Vision so diesen selbständig Handelnden zu verklickern, dass diese das annehmen bzw. übernehmen können, weil sie es verstehen. Das läuft halt meist auf Gesetze und Repression hinaus, was der Kunst in gewisser Weise widerspricht. Komme dazu noch.

Nur weil man innerhalb eines Kunstwerkes klare Botschaften einbinden kann, hat das nicht unbedingt eine Bedeutung. Die (politische) Bedeutung erhalten die Werke häufig erst durch die Betrachter, Leser, Konsumenten des Kunstwerkes - sehr zum Leidwesen des Künstlers, der sich häufig missverstanden fühlt.

Die moderne Kunst hat ja speziell nach dem Krieg versucht sich von der "ehernen Aussage" zu trennen und eine "fliessende, vergängliche Form" anzunehmen. Vielleicht kommt das der Politik in der Kunst am nächsten, dieser gemeinschaftliche Wandel in der Art Dinge zu betrachten.

Wenn jetzt zum Beispiel Luke Cage dem weißen Ritter vorwirft, dass er so ist, wie er ist, bleibt es seine Aussage und keine politische Botschaft. Es ist lediglich ein "Lichtspiel", eine "Varietät" die auftreten kann. Ob er Recht hat oder nicht, ob das richtig ist oder nicht, obliegt nach wie vor dem Zuschauer. Es gibt keine zwingende Botschaft in Kunstwerken. Sie bestrafen nicht, wenn sie nicht verstanden werden und sie erklären sich auch nicht oder erfinden sich neu. Bestenfalls verändern sie sich durch natürliche Einflüsse, sind anpassungsfähig, beweglich, können von vielen Seiten aus betrachtet werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke hier geht es weniger um die Frage, ob jeder Künstler in jedem Werk mit politischer Absicht politische Inhalte verarbeitet - das würde ich auch deutlich verneinen.
Aber umgekehrt ist eben auch die schwarz-weiß-Trennlinie unpassend, dass ein Werk plötzlich dann erst schlagartig politisch sei, wenn der Hauptprotagonist darin sich ausdrücklich als Anhänger einer politischen Ideologie äußert.

Bevor wir uns da jetzt in irgendwelchen Details darüber verennen, wie viel und welche Politik in "Atemlos" von Helene Fischer steckt, solltest du den Dialog hier aber vor allem im Kontext dieses Threads und der Empörung von Zornhau darüber verstehen, dass Captain America spontan seit gestern politische Inhalte vermitteln würde, wie niemals zuvor. Ja, mir ist Rockys Definition von "politisch" auch etwas zu ausgedehnt, da ich ja auch nicht jeden Thriller als Polit-Thriller bezeichnen würde. Aber wenn die Frage aufkommt, ob das spezifische Genre der Superhelden-Comics, das insbesondere bei Marvel schon immer Wertekonflikte wesentlich thematisiert hatte, nun PLÖTZLICH politisch sei:
...bitte...der Typ heißt "Captain America" und das nicht zufällig.

Alles darüber hinaus steht und fällt damit wie eng oder weit man den Begriff der Politik fassen will. Wie ich Rocky schon per Unterhaltung geschrieben hatte:
Wir diskutieren hier nicht wirklich verschiedene Meinungen, sondern darüber, wie man diese Meinung an besten in Worte fasst. Was du da schreibst ist für mich genauso grundsätzlich richtig, aber diskussionswürdig formuliert, wie das was Rocky schreibt. So wie ich es schreibe - so ist es richtig. :p ;)

So, aber wenn wir das wirklich noch weiter ausführen wolen, sollten wir uns mal langsam überlegen uns nen eigenen Thread dafür zu suchen.
 
Ich unterscheide Polemik, Propaganda und Doktrin als Mittel der Politik bzw. der Verwaltung, Exekutive von Meinungsbildung (Aufklärung) und -darstellung. Vielleicht sollte man besser Politik als Allgemeinbegriff vermeiden und sich mehr auf die einzelnen Teile konzentrieren und deren Charakter genauer benennen.

Wie zum Beispiel: Luke versucht Danny über sein arrogantes Verhalten aufzuklären.

@Mod Meinetwegen auch für einen neuen Strang.
 
@RockyRaccoon
...also dann ist einfach alles immer politisch, das entwertet das wort dann auch wieder und macht die Diskussion sinnlos.

Zur Sache, muss ich sagen, dass mir merkwürdigerweise Iron Fist am besten gefällt, dann kommt Jessica Jones, die anderen nerven ein bißchen. Obwohl ich die Kritik an Iron First total verstehe, finde ich die Figur trotzdem irgendwie menschlicher und echter, als Luke Cage und Daredevil. Die beiden sind für mich irgendwie plastik, Vorzeige-Helden, die zwar ihre Probleme haben aber doch nie peinlich oder doof sind.

Iron Fist gefällt mir da besser, gerade weil er irgendwie ein Idiot ist und Jessica Jones ist ebenso glaubwürdig abgeranzt. Ist aber total subjektiv, gerade bei Iron Fist verstehe ich jeden der das anders sieht. (Nur über seinen Sidekick kann man nicht streiten, einfach die beste von allen :love:)

Bisher gefällt mir die Serie daher.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
...also dann ist einfach alles immer politisch, das entwertet das wort dann auch wieder und macht die Diskussion sinnlos.
Ich bin ja so versucht, dich zu ignorieren, weil du ja schon klargestellt hast, dass ernsthafte Diskussionen nicht so dein Ding sind. Aber dieser abgelutschte Allgemeinplatz ist ein zu schöner Aufhänger.
Nein, das entwertet das Wort gerade nicht. Nur weil man alles politisch lesen kann, heißt es nicht, dass immer alles politisch gelesen wird. Da bist du ein schönes Beispiel für. Oder Ioelet im von mir nochmal rausgekramten Beispiel. Aber das ändert nichts daran, dass es eine nicht wegzudiskutierende politische Dimension hat. Dass du dich dem verweigerst heißt nicht, das es nicht da ist. Und diese Verweigerungshaltung ist in sich auch politisch. All das könnte ich aber nicht formulieren, wenn es den Begriff nicht gäbe.

Davon abgesehen ist mir natürlich auch klar, dass es da verschiedene Auffassungen gibt. Offensichtlich. Hier im Board, aber auch in der Wissenschaft. Ich bin da wohl Bourdieu am nächsten. Alles andere erscheint mir reduktionistisch.

Wie dem auch sei:
Der Politik Thread ist hier.

Möglicherweise nehmen die vielen scheinbaren Banalitäten der ersten beiden Folgen auf diese Vorgeschichte Bezug?
Ja, tun sie. Im Kontext macht das alles Sinn. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
So. Ich bin auch durch. Und ich fands gut. Nicht sehr gut, nicht House of Cards- oder Legionmässig gut, aber gut. Jedenfalls besser, als das übliche Geweine im Internet vermuten lässt. Hat ne Menge Fäden aus den vorigen Serien aufgenommen und weitergesponnen. Und was ich besonders mochte, war dass sie die Nebencharaktere etwas ausgebaut haben. Coleen und ihr Kultistensyndrom, Claire als heroische Every(wo)man, Misty und ihr komplexes Verhältnis zum Team. Ich hab dieses Jahr schon schlechtere Serien geguckt *hust* Preacher *hust*.
Sogar Coleens und Dannys Beziehung macht auf verkorkste Art Sinn. Sind beides ehemalige Kultisten, die gegenseitig ihr verzweifeltes Verlangen nach Zugehörigkeit befriedigen. Ich hab mich ja erst gefraft, warum Coleen so in den unerträglichen Kindskopf Danny verliebt ist. Aber genau das ist es. Er hat halt auch diese Kultistenerfahrung und kann das nachvollziehen.

Jedenfalls möchte ich jetzt ne Misty Knight Soloserie sehen. Ich würde ja sogar sagen Misty und Claire, aber Claire ist sowieso immer dabei.
 
aber Claire ist sowieso immer dabei.
...und geht mir jedesmal so dermaßen auf die Nerven.
Bloß weil sie ein paar mal mit Superhelden rumgehangen hat und mit zwei von ihnen im Bett war, bildet sie sich immer ein jedem erklären zu müssen, wie er mit seinen Kräften umzugehen hat.

Dazu 90% der Zeit derselbe stupide Gesichtsaudruck:
Stirn gerunzelt, Augen aufgerissen, Hals nach vorne gestreckt wie eine Schildkröte, Kopf leicht schräg gedreht und das Kinn nach vorne geschoben. Dazu meist verschränkte Arme oder in die Hüfte gestemmt.

Die Frau ist arrogant und nervt.
Das musste mal raus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Könnt ihr die Diskussion über eure Mutterkomplexe und eure Frauenbilder bitte nicht hier führen?
Danke.
 
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