man soll den Tag nicht ...

Salazar

Vampierkiller
Registriert
26. Februar 2004
Beiträge
599
[02.05.2006] man soll den Tag nicht ...

Michael war hundeelend. Dieses plötzliche Schwächegefühl lies ihn sich kaum noch auf den Beinen halten, denn auf einmal waren sie wieder da. Die Stimmen in seinem Kopf, die ungezählten Bilder, und er konnte sie nicht abschütteln. Wie in Trance bemerkte er, dass er sich inzwischen etwas vom Mexican entfernt hatte und versuchte sich verzweifelt an den Weg nach Hause zu erinnern. Aber da war nichts. Gar nichts. Einfach weg, ausgelöscht, und lediglich ein unbewusster Motor lies ihn weiterlaufen.

Um ihn rum war alles irgendwie verdreht, in verwaschenes Grau gehüllt. Hin und wieder flammte grell eine Farbe in seinem Kopf auf, und lies ihn betäubt weitertaumeln, aber sonst war alles dunkel. Es war auch unwichtig. Alles andere war unwichtig. Nur die unerträglich lauten gestaltlosen Stimmen, die ihn zu suchen schienen, weil sie alle seinen Namen schrien und unendlich viel mehr, was sein Selbst aber abzublocken schien. Jedenfalls verstand er sie nicht. Wie so häufig.

Als er langsam sich aus dem Strudel emporheben durfte, gewahrte er, wie er vollkommen durchschwitzt vor seinem Fernseher stand und weinend auf das Bild irgendeiner nackten, sich unter einer Telefonnummer räkelnden Frau starrte.
Neo hatte treu an seiner Seite gewacht und sein Herrchen besorgt fiepend immer wieder angestossen. Er durfte ja nicht mehr, in dieser Wohnung. Das war ihm von Michael eindringlich beigebracht worden.

Er atmete tief durch, weil ihm irgendwann irgendwer gesagt hatte, man sollte in solchen Momenten tief durchatmen. ABER DAS NÜTZT NIX!

Ein erneutes Piepen seiner Armbanduhr und der fast selbstverständliche Blick darauf teilten ihm mit, dass er sich in knapp 5 Stunden rückzumelden hatte. Und sofort ging der innere Motor los. Automatische Handlungen werden systhematisch ausgeführt, obwohl er mit den Gedanken ganz woanders ist. Die vergangene Zeit war wie von einem grauen Schleier verdeckt und lediglich seine Logik hatte vereinzelt ein paar Bruckstücke aus der Suppe herausgefischt, die er nun zusammenpuzzelte.

Er hatte gestern abend bei einem Dealer namens Willmar Reffen Koks gekauft und einen Typen namens Rene kennengelernt. Dieser hatte ihn angesprochen, einen Job angeboten, ihn in eine Bar geschleppt und dort... an seinem Hals gesaugt. ... Jaaaaaa, klar! So ein Schwachsinn.

Er ging unter die Erlösung versprechende Dusche und lies zunächst einfach nur den kalten Wasserstrahl auf sich herabprasseln. Millionen kleiner Tropfen trieben seine Sinne an, liesen sie aufwachen und führten sie zurück in die Realität, worüber sich natürlich jeder einzelne Zelle zu beschweren hatte.

Nochmal. Er hat ausgiebig getanzt und dort ein wahnsinnig tolles Mädchen gesehen. Resigniernd stellt er fest, dass er sich weder an einen Namen noch eine Nummer von ihr erinnern kann. Die Droge war zwar eigentlich schwach dosiert, aber hej, es war ein Erstversuch, und da ist man gewöhnlich vorsichtiger. Verdammt nochmal, sowas sollte nicht zu oft vorkommen. Jedenfalls nimmt er sich vor, erstmal die Finger von dem Zeug zu lassen. Endlich kann er sich entspannen und fühlt sich wie ein wenig besser. Wieder im Rhythmus.

Nach einem ausgiebigen Frühstück, geht er eine Runde mit Neo und legt sich dann nochmal für 3 Stunden aufs Ohr.
Pünktlich um 11 ruft er bei seiner Firma "Finstertal Security Agency" (FiT- SeAg) an, meldet sich zurück und fragt nach neuen Aufträgen.
 
Out of Character
ich schätze mal, mahmud meldet sich wie jeder normaluntote nach Sonnenuntergang, was für mich so viel bedeutet wie: ich hab den Tag noch frei... werd hier also ne zusammenfassung posten


Die positive Nachricht, dass sein Status unverändert blieb feierte Michael erstmal mit einem kühlen Bier im nahegelegenen Park, wo er sich die Sonne auf den Pelz scheinen lies und dösend Neo beim Spielen zusah.
Nach einem augiebigen Mittagessen setzte er sich kurz vor den PC um sein Tagebuch zu führen und sich mal wieder vom virtuellen Schachprogramm schlagen zu lassen und legte sich dann frustriert für ein paar Stunden aufs Ohr. Der fehlende Schlaf machte sich bemerkbar, und bevor er am Abend wieder schlacht gelaunt weil übermüdet in irgendeiner Bar hockt, ...

Der restliche Tagesablauf beschränkt sich auf routinemäßige Schritte. Ein kleiner Einkauf (Dinge, die er gestern vergessen hatte), ein kurzer Besuch bei Nils, nem Kumpel, der Michael technisch auf dem Laufenden hällt und letztlich der vertraute Gang ins Fitnessstudio, die restlichen Gifte rausschwitzen.

Er steigt gerade zu Hause aus der Dusche, als der Anruf kommt. .
 
Zurück
Oben Unten