Grundausbildung.de Kriminaltechnik in den 80ern

Sycorax

uninterested.
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Hallo zusammen!

Wollte man in einer Welt, die unserer nicht ganz unähnlich ist, eine Geschichte leiten oder spielen, die Anfang der 1980er Jahre angesiedelt ist, welche Möglichkeiten der Tatortermittlung, Kriminaltechnik, Spurensicherung und -auswertung müsste man als gegeben annehmen?
Oder: Wo kann man so etwas nachlesen? ;)

Danke schon mal für Eure Hilfe & liebe Grüße,
Sycorax
 
AW: Kriminaltechnik in den 80ern

Sowas in der Art hab ich auch mal geleitet, und das größtenteils improvisiert. Fingerabdrücke sind das Nonplusutra, DNS- und andere Tests gibt es noch nicht, die Dienststellen sind noch nicht vernetzt und so, halt irgendwie wie bei Schimanski oder Life on Mars.
 
AW: Kriminaltechnik in den 80ern

Fingerabdrücke zu vergleichen, war noch Handarbeit und dauerte entsprechend Tage oder gar Wochen, je nach Vergleichsvolumen.
 
AW: Kriminaltechnik in den 80ern

Allerdings konnte man das nur mit ganzen, gut erhaltenen Hautzellen machen. Haarwurzeln waren da fast die einzige Möglichkeit.
Außerdem gab es natürlich noch Bluttests, m/w, vermutliche Ethnie und eventuell Identifikation oder Ausschluss von Verdächtigen, aber das funktioniert nur bei seltenen Blutgruppen wirklich gut.
 
AW: Kriminaltechnik in den 80ern

Bzw. konnte irreführen.....wie im Falle eines berüchtigten russischen Serienmörders

Auch das Profiling wurde bereits angewendet.
 
AW: Kriminaltechnik in den 80ern

Fingerabdrücke zu vergleichen, war noch Handarbeit und dauerte entsprechend Tage oder gar Wochen, je nach Vergleichsvolumen.

Das ist nicht ganz richtig.

Bundeskriminalamt

1976 nahm das erste halbautomatische Datenverarbeitungssystem zur Auswertung von Fingerabdrücken - das Bund-Länder-System - den Wirkbetrieb auf.

In den 70ern haben sich Technik und Methoden der Polizei, unter Initiative des BKA-Präsidenten Horst Herold, wesentlich verbessert. Zitat: "Die EDV versetzt uns vielmehr in die Lage, das Vergleichen von Fakten, d.h. die Voraussetzung detektivischer Kombinationsarbeit, schneller und zuverlässiger durchzuführen. So ist es mit Hilfe der EDV erstmals möglich, einen Fingerabdruck, den die Polizei an einem Tatort etwa in Garmisch-Partenkirchen findet, in kürzester Zeit mit den Fingerabdrücken sämtlicher 2,8 Millionen Personen zu vergleichen, die wir im BKA verwahren."

Das AFIS hat dann 1993 die Dauer zur Überprüfung nochmal deutlich gesenkt (von 90 auf 3 Minuten), aber von wochenlangem rein manuellen Abgleichen war man in den 80ern schon weg.
 
AW: Kriminaltechnik in den 80ern

Ich danke Euch sehr, Leute!
Mit den Infos kann ich schon eine Menge anfangen (was nicht heißen soll, dass ich nicht mehr wissen will ;)).

Weiß vielleicht auch jemand, wie es damals mit der Überwachungstechnik stand? Wie klein waren "Mini"-Kameras damals, wie zuverlässig Richtmikros, wie unsichtbar Wanzen, ...
 
AW: Kriminaltechnik in den 80ern

In den 70ern haben sich Technik und Methoden der Polizei, unter Initiative des BKA-Präsidenten Horst Herold, wesentlich verbessert. Zitat: "Die EDV versetzt uns vielmehr in die Lage, das Vergleichen von Fakten, d.h. die Voraussetzung detektivischer Kombinationsarbeit, schneller und zuverlässiger durchzuführen. So ist es mit Hilfe der EDV erstmals möglich, einen Fingerabdruck, den die Polizei an einem Tatort etwa in Garmisch-Partenkirchen findet, in kürzester Zeit mit den Fingerabdrücken sämtlicher 2,8 Millionen Personen zu vergleichen, die wir im BKA verwahren."

Das AFIS hat dann 1993 die Dauer zur Überprüfung nochmal deutlich gesenkt (von 90 auf 3 Minuten), aber von wochenlangem rein manuellen Abgleichen war man in den 80ern schon weg.
Oh, das ist interessant. Danke für die Korrektur.
 
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