kontemporäre Regionalbezüge - hui oder pfui?

AW: kontemporäre Regionalbezüge - hui oder pfui?

Oh du bist uns allen ja so überlegen. Wir sind unwürdig in deiner Gegenwart zu verweilen, oh großer Meister
 
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Vision, langsam wird es echt langweilig. Es ist immer das selbe:

Du stellst eine allgemeine These auf (meistens: irgendwas geht nicht, ist doof, kann man so nicht mache, muss man anders machen), begründest sie mit irgendeiner Szene aus deiner Spielrunde, die einzig und allein zeigt, dass ihr so nicht spielen könnt - und wenn ich dann antworte "So allgemein würde ich das nicht sagen. bei mir geht das.", dann bist du beleidigt und unterstellst mir Arroganz, Überheblichkeit, Missionierungswahn oder was weiß ich.

Lern intelligentes argumentieren oder lass mich in Ruhe.

Oder gibt es irgendwen, der diesen Post von Vision nachvollziehen kann? Hab ich irgendwas böses geschrieben?

ich warte ja nur noch darauf, dass du irgendwann einen Thread startest mit dem Titel "Hört auf Rollenspiele zu spielen - meine Gruppe findest das inzwischen uncool.".
 
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Man kann das mit der Nähe übertreiben.
Es gibt da definitiv eine Schwelle an der es anfängt lächerlich (= Maskerade live) zu werden.
 
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Man kann das mit der Nähe übertreiben.
Es gibt da definitiv eine Schwelle an der es anfängt lächerlich (= Maskerade live) zu werden.

Wegen des Rollenspiels an sich oder weil seltsam redende Gestalten durch die heimische Innenstadt laufen und Vampir spielen?
Also von innen oder außen betrachtet lächerlich?

Meins wäre es auch nicht...
 
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Ich leite derzeit eine VtM-Chronik über München in München - und es ist klasse. Die historischen Bezüge machen Spaß und man bekommt einen ganz anderen Bezug zur Stadt.
Dem kann ich nur begrenzt zustimmen.
Ich habe in einer Runde mitgespielt, in der das Abenteuer in Magdeburg im 30-Jährigen Krieg spielt. Der SL war im Urlaub in Magdeburg gewesen, hat dort eine historische Begebenheit vorgefunden, die er fürs das Abenteuer nutzte. Es war ein geiles Abenteuer und ich weis nun einige Dinge über Magdeburg, obwohl ich noch nie dort war.
Der Sl erzählte mir, dass er in einer Campaign Runde Twilight oder Merc 2000 Runde längere Zeit in Prag spielte. Als er später mal im Urlaub in Prag war, kannte er sich dort aus, weil sie so lange in der Runde in Prag gespielt haben.
Vid leitet hier eine Intime in München. Wenn man nun München kennt, weis man natürlich, dass bestimmte Lokationen nicht so sind wie sie sie beschreibt.

Wenn man die bekannte Stadt, jedoch als solche übernimmt und lediglich durch ihre andere dunkle Seite ergänzt (das Gotham zu Metropolis), die aber eben keinen so offensichtlichen Widerspruch darstellt, klappt das ganz gut.
Auch hier kann ich nur begrenzt zustimmen. Die "Änderungen" müssen auch dem Geschmack der anderen Spieler treffen. z.B: Das Rathaus der eigenen Stadt als geheimen Kulttempel einer Sekte zu machen, ist etwas was nicht jedermanns Geschmack treffen wird. Ich würde z.B. mit meinen PC nicht in das Etablisment gehen, in dem ich RL sehr oft bin, denn der SL kann dieses sehr wahrscheilich nicht so gut beschreiben, wie ich es empfinde bzw. er verändert es auf eine oder andere Weise.
 
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Shadom schrieb:
Shadowrun hat weniger Probleme. Es ist viel Zeit vergangen, noch existierende Örtlichkeiten können sich verändert haben und wenn wir eine neue brauchen ist das kein Problem.

Seh ich anders ... zumindest was so die 2te und 3te Edition anging. Zum einen wurde gerade im DidS schlecht recherchiert und zum anderen kamen halt so seltsame Ideen rum, eher lustig, denn wirklich brauchbar für Shadowrun. Einzelne Städte waren nicht wieder zu erkennen und Handlungen von lokalen Händlern/ Firmen waren nicht wiederzuerkennen (man musste ja auch unbedingt Aldi, Zeiss und Konsorten verwenden und in derart übertriebener Art verwursten). Das endete dann damit, dass die wirklich guten Deutschland Romane von Shadowrun in den USA geschrieben wurden (Nosferatu 2055 mein ich hatte nen Deutschland Part, aber da könnte ich mich irren). Also ausgerechnet von jenen, die gar nichts über Deutschland wissen (müssten) und einfach das bessere Händchen dafür hatten den Kram richtig zu verpacken.

Ioelet schrieb:
Wegen des Rollenspiels an sich oder weil seltsam redende Gestalten durch die heimische Innenstadt laufen und Vampir spielen?

Da fällt mir die Anekdote ein, dass ich damals von einer LARPer Gruppe doof angequakt wurde, weil ich mich erdreistete in Jeans und Batik Shirt aufzukreuzen (das Shirt hatte ich von New Yorker, also das was die Jugend so damals getragen hatte). ... ich hätte nicht wie ein Vampir ausgesehen ... und das obwohl es Vampire die MASKERADE ist. Und immer dieses geschwollene Gequatsche ... warum es nur sowenig Leute hinbekommen haben einfach mal normal zu reden oder normal zu nem Treffen zu kommen. Da gabs allen ernstes damals nen Gangrel, der sich in Tierfellen gehüllt hatte und dann aufkreuzte. *kopfschüttel* Mitten im Ruhrpott!
 
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Ich finde Regionalbezüge sind ne schöne Sache. Allerdings sollte eine Restdistanz gewahrt bleiben.
Beim deutschen Cthulhu ist es meistens die zeitliche Distanz. Publikationen die sich deutsche Großstädte zum Thema nehmen sind meistens noch so allgemein gehalten und nicht so auf's Detail fixiert, das die Distanz bleibt. Oder es werden gleich Ort dazu erfunden, was ich ebenfalls ok finde.

Wenn dann aber der Settingband Kleinhintertupfing im Schatten rauskommt, kann diese Distanz schnell flöten gehen. Wenn es eben zu persönlich wird. Und dann passiert das was Vision recht amüsant geschrieben hat.

Den Vergleich zu Maskerade live hab ich jetzt nur hergenommen weil ich *hust* da früher mal mitgekaspert hab und sich dieses Gefühl von zu viel Nähe da bei mir regelmäßig eingestellt hat.
Wir haben in unserer ca. 20 000 Einwohner zählenden Stadt gespielt. Und hier waren die Regionalbezüge zu nahe, zu persönlich, zu unglaubwürdig, zu lächerlich.
 
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Eigentlich wurde schon alles relevante gesagt, aber einen hab ich noch:
Zu viel Nähe, persönliche Erfahrung und mangelnde Glaubwürdigkeit der Darstellung durch das Settingbuch/ den SL haben wir doch nicht nur in realen, sonder auch in, meist alten und/oder dicht beschriebenenen, fiktiven Settings.
Oder ist Euch noch nie ein Spieler begegnet, der z.B. bei DSA an Details rummosert, ob sie nun für das aktuelle Abenteuer wichtig sind(der SL nimmt sich einen NSC und dichtet diesem eine Verbindung zu einer Sekte an), oder nicht(der SL erfindet eine Kneipe, oder einen Tempel und pfeift darauf ob irgendwo ein Autor schon was anderes zu diesem Thema ausgebrütet hat)?
 
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Mir sind solche Spieler schon begegnet, aber sie haben sich das entweder SEHR schnell abgwöhnt oder unserere gemeinsame Rollenspielzeit war vorbei.
Das hat meiner Meinung nichts damit zu tun zu viel persönliche Nähe zu haben sondern ausschließlich mit sich selbst produzieren und korinthenkackerei (ich hab dafür bezahlt das Buch zu lesen indem dieese Info steht also gilt das jetzt auch !!!!eineinself).
Auch wenn ich kontemporäre Spiele in bekannten Städten benutzen meckert da keiner. Es wird evtl. mal am Rande erwähnt aber das bedeutet nicht, dass es deswegen noch Ärger gibt. Das Problem ist der suspense of disbelief. Der leidet unter realen/falsch dargestellten Städten.
 
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Oder unter besserwisserischen Spielern/ überpräzisen Settingbeschreibungen.
Was ich sagen wollte ist, das so ziemlich alles, was gegen kontemporäre Regionalbezüge vorgebracht wird in gleichem, oder sogar größerem Maß(Fanboy-Bonus) für bekannte fiktionale Settings gilt.
Jemand, den man persönlich, oder vom Sehen her kennt hat einen Gastauftritt im Abenteuer und der SL sagt/tut etwas, das "diese Person nie sagen/tun würde"?
Wenn die Spieler das tolerieren ist gut, aber für diese Toleranz ist es IMHO egal, ob es sich um euren örtlichen Pastor oder um z.B. Chief Michael Garibaldi aus Babylon 5 handelt.
Oder ob jemand den örtlichen Kegelclub mit dem falschen Grundriss zeichnet, oder z.B. die Mos Eisley Bar auf Tatooine.
 
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Ich sehe die Ähnlichkeit der Probleme.
Vielleicht liegt es auch daran, dass es in meinem Umfeld eben nicht vorkommt. Wir bespielen nie Settings, die wir aus anderen Medien kennen.
Babylon 5? Naja vielleicht bespielen wir Theben 11. Ähnliches fast identisches Setting, jedoch keine bekannten Charaktere oder Örtlichkeiten.
Buffy? Nunja vielleicht gibt es einen Slayer in der Stadt Moonside (statt Sunnydale) mit einer eigenen Clique...
Star Wars? Hey, Vader war nur Leiter des Imperiums für eine von drei Kernregionen (. Wie bespielen eine der anderen. Todessterne dort gibt es nicht. Dafür die Kampfkreuzer 7X3. Die sind mindestens genauso gefährlich.

Selbst wenn wir wirklich das original Firefly Rollenspiel auspacken bespielen wir nie die Originalcharaktere und vermeiden dieselben Schauplätze. Genau aus dem Grund eben. Vertrautheit über ein anderes Medium schränkt die Möglichkeit der Darstellung ein. Es ist leichter etwas ähnliches zu bespielen und so Fallgruben zu umgehen, statt mühsam Bürcken zu bauen.


Rollenspiele jedoch, die über kein anderes Medium bekannt sind (kenne keine DSA Serie) sind Freiwild. Was im Buch steht ist ein Voschlag, kann neu interpretiert werden oder einfach weggelassen. Wenn ein Spieler die Ortsbeschreibung von Gareth so genau liest, dass er sich den Aufbau von Tavnere XY merkt... selber schuld. Kommt bei uns aber nicht vor.
Meistens bespielen wir eh eigene Setting oder eben solche in der der SL sich am besten auskennt.
 
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