Serie [Komödie] Lady Dynamite

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Lady Dynamite ist eine sehr weibliche Comedy, wie man sie selten erlebt, denn der weibliche Witz wird oftmals überhört bzw. nicht wahrgenommen, er ist still, zurückhaltend, also in gewisser Weise "impotent". Deshalb werden die meisten wohl eher die schrille, manische Figur von Maria Bamford komisch finden, die dem männlichen Trottel sehr ähnlich ist.

Lasst mich Euch ein wenig Appetit machen mit den Zeilen aus einem Outrosong der Folge 7:
"Have you ever thought about touching a child but didn't know how to do it?"



 
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Naja... das mit dem "weiblich" finde ich ja problematisch. Wenn auch nicht völlig von der Hand zu weisen. Aber nicht im Sinne einer essentialistischen "typisch weiblichen" Zurückhaltung, sondern eher im Sinn einer Perspektive, die von Schüchternheit, Unsicherheit und einem tiefen Gefühl der Entfremdung geprägt ist. Diese Perspektive ist häufig gegendert, aber das ist eher ein Symptom eines gesellschaftlichen Problems, als das es irgenwie spezifisch und intrinsisch "weiblich" wäre. Die Tatsache, dass sich so viele Frauen damit identifizieren können, verrät uns mehr darüber, wie in unserer Gesellschaft Mädchen aufwachsen als darüber, wie Frauen "so sind".

Aber der Humor ist auf jeden Fall sehr speziell. Und ziemlich das, was man erwarten kann, wenn man Maria Bamford kennt. Was ich sehr mag, ist die Perspektive auf das Leben mit psychologischen Problemen, in ihrem Fall einer manisch-depressiven Störung. Da hab ich vieles wiedererkannt, was mir Freundinnen erzählt haben.
Ich mag die Serie sehr. Sehr warmherzig, sympathisch und auch sehr lustig.
 
Problematisch sind sexuelle bzw. familäre Rollen immer, weil sie halt auf Beziehungen aufbauen. Sie müssen sich am Gegenüber reflektieren und von diesem absetzen, selbst wenn es sich um das gleiche Geschlecht handelt. Streicht man die Fortpflanzung bzw. das entsprechende Verhalten aus der Situation, geht es lediglich um die Existenz. Da gibt es natürlich Ähnlichkeiten, egal welchem Geschlecht man angehört.

Insofern ist es auch garnicht möglich, ein Geschlecht ohne das andere oder die Gemeinschaft zu beurteilen. Es ist kein sexuelles Urverhalten fest zu machen, das nicht auf Genen oder Hormonen fußt und damit eher existienzieller Natur ist. Selbst existenzielles Verhalten kann man nicht ohne die Umgebung erklären.

Um auf die Serie zurück zu kommen, finde ich es besonders lustig, dass die Figur alles versucht, um dem jeweils dominanten Element zu gefallen. Sie ist so dermaßen rückgratlos. Ja selbst vermeintlich eigene Entscheidungen beruhen auf dominanten Erinnerungen.
 
Wenn man in der richtigen Stimmung ist - zum Beispiel total übernächtigt - ist Lady Dynamite ein Brüller. Verboten komisch.

"Liebe ist sowas wie ein Kindergefängnis. Du hältst es im Schoss und dann lässt Du es los."
 
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