Klonopfer

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All animals were sacrificed.

In einer Modern/Near Future-Welt, in der Magie existiert, die durch Blutopfer angetrieben wird, wird das Klonen von Menschen perfektioniert.

Ist es ethisch vertretbar, Leben zu schaffen, nur um es umzubringen?

Sind Klone überhaupt Personen, wo das doch so inopportun wäre?

Was bedeutet es für das Rechtsempfinden einer Gesellschaft, wenn es einen spürbaren Vorteil hat, die Todesstrafe zu vollstrecken?

(Und sind solche Überspitzungen deshalb beliebt, weil der Gedankenflug ins Fantastische willkommen oder weil die Konfrontation mit dem Realen unwillkommen ist?)

mfG
ggb
 
AW: Klonopfer

Ist es ethisch vertretbar, Leben zu schaffen, nur um es umzubringen?
nein, aber die frage stellt sich doch bereits heute. Ich würde zwar nicht so weit gehen und behaupten dass eigentlich alle menschen geschaffen werden um zu produzieren/funktionieren/verwertet zu werden. zumindest in der fleisch- und käseindustrie ist das jedoch alltag. niemand käme auf die idee hier würden mastschweine, kükenbabies und andere süße und weniger süße geschöpfe zum selbstzweck gezüchtet. Deutlicher als überall anders wird das gewürms da produziert um am ende dem schlachttod anheim zu fallen. so groß sehe ich da die differenzen also garnicht.

Sind Klone überhaupt Personen, wo das doch so inopportun wäre?
das ist auslegbar wie man will, sind Irre Personen? sind leute unter einem gewissen Einkommen (rechts)personen? sind Ausländer Personen?
spannend wirds -um wieder fiktional zu werden- wenn du gleich versuchst klone zu produzieren die keine 'seele' haben. da kommen nämlich unsere ethiker ziemlich ins Singern...
und was ist wenn dann plötzlich jedes x-tausendste objekt doch beseelt ist?
weiter gedacht. wie wird das blutopfer vollzogen? schmerzvoll? schmerzfrei? Ist die Ethik der Morderei letztlich an humanitäres töten gebunden?

Was bedeutet es für das Rechtsempfinden einer Gesellschaft, wenn es einen spürbaren Vorteil hat, die Todesstrafe zu vollstrecken?
vermutlich nicht viel mehr als heute oder vor hundert jahren wo das getötete menschlein keine weiteren verbrechen mehr begehen kann und so einen imaginären vorteil hat.

abstrakter betrachtet: der bürger will trotzdem gründe haben, damit er sicher gehen kann nicht selber der nächste zu sein

(Und sind solche Überspitzungen deshalb beliebt, weil der Gedankenflug ins Fantastische willkommen oder weil die Konfrontation mit dem Realen unwillkommen ist?)
nein, weil eine welt so düster ist, dass die eigenen schlachthöfe gleich viel humaner erscheinen.
und repressive entsublimierung. sowieso.
 
AW: Klonopfer

nein, aber die frage stellt sich doch bereits heute. Ich würde zwar nicht so weit gehen und behaupten dass eigentlich alle menschen geschaffen werden um zu produzieren/funktionieren/verwertet zu werden. zumindest in der fleisch- und käseindustrie ist das jedoch alltag. niemand käme auf die idee hier würden mastschweine, kükenbabies und andere süße und weniger süße geschöpfe zum selbstzweck gezüchtet. Deutlicher als überall anders wird das gewürms da produziert um am ende dem schlachttod anheim zu fallen. so groß sehe ich da die differenzen also garnicht.

Der Hauptunterschied wird wohl der sein, das Menschen sich gern als etwas besseres als ein normales Tier sehen und entsprechend die Gleichbehandlung von Mensch & Tier als ausgeschlossen ansehen. Ein Schwein kann mit Antibiotika vollpumpen und in wenigen Jahren so zutode mästen das es dann getötet werden kann, aber das gleiche mit einem Menschen zu tun, wäre wohl für die Mehrheit unethisch und würde die Frage aufwerfen ob diese Clonmenschen nicht auch gefühle und wünsche hätten. Schließlich könnte man es selbst sein der so geschaffen wurde, immerhin ist man nahezu identisch.

Andererseits gibt es genug Menschen die keine Probleme habe die Trennungslinie bereits bei Hautfarbe oder sogar Nationalität zu ziehen. So das Menschen anderer Hautfarbe, Religion und/oder Nationalität/Stammeszugehörigkeit bereits wie Nutzvieh behandelt werden kann.

Und natürlich gibts die "Was keiner weiß macht niemand heiß" prämisse nach der man theoretisch Clone ausschlachten könnte und niemand interessiert es solange man nur nicht fragt woher das Lebensrettende Organ kommt. Genug Leuten ist es schlicht egal ob Tiere in gefangenschaft Leiden oder als Abfallprodukt der Fangmethode verenden, solange sie nur ihr Frühstücksei oder ihren Tunfisch auf dem Tisch haben, ich bezweifele das diese Leute sich groß darum scheren würden wenn Clone ähnlich ausgebeutet würden.
 
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